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TGV- Bahnhof Satolas in Lyon (Frankreich)
Der spanisch/schweizerische Architekt Santiago Calatrava Valls wurde in den 1990er Jahren durch seine experimentellen Transport- und Verkehrsbauten berühmt. Mit seiner organisch- skulpturalen Architektursprache hat er unter anderem mit dem Bau des TGV- Bahnhofs Satolas in Lyon einen "Riesenvogel" geschaffen, unter dessen eleganten Schwingen sich der Bahnhof und der Übergang zum Lyoner Flughafen verbergen.
Standort | Lyon , Frankreich |
---|---|
Bauzeit | 1990-1994 |
Architekt | Santiago Calatrava |
Nutzung | TGV- Bahnhofshalle mit Übergang zum Flughafen Lyon |
Größe | Länge: 450 m; Breite: 56 m; Höhe: 36 m |
Geschichte des Bauwerks
An dem 1987 ausgeschriebenen internationalen Architekturwettbewerb für den TGV- Bahnhof im Norden Lyons nahmen 80 namhafte Architekturbüros teil. Der in der Schweiz ansässige spanische Architekt Santiago Calatrava ging mit knappem Vorsprung als Sieger der Ausschreibung hervor; im Jahr 1990 begann er mit dem Bau des Gebäudes.
In seinem Entwurf für das Bahnhofsgebäude nahm er die Tradition des 19. Jahrhunderts auf, in welcher der Bahnhof zum urbanen Symbol avancierte. Allerdings kombiniert Calatrava diese Tradition mit dem Zeitgeist der 1990er Jahre, der sich auf die Formel "time is speed is money" bringen lässt. Das von Calatrava geschaffene Bild des Riesenvogels symbolisiert romantische Reisesymboliken wie die optimistische Leichtigkeit eines dahinschnellenden Zuges und die Schwerelosigkeit des Fliegens.
Aber auch die Bildeindrücke alpiner Landschaften und die bergenden Funktionen des ausgebreiteten Flügelpaares finden sich in dem poetischer Architektur integriert.
Beschreibung des Gebäudes
In Calatravas "Zugvogel" gehen Ästhetik und Funktionalität, Schwung und Dynamik eine beeindruckende Synthese ein. Der Architekt selbst nennt sein Werk eine Übung in Licht und Transparenz, vor allem aber ist es ein Beispiel experimenteller Ingenieurskunst. Calatrava zeigt sich hier als brillanter Beton- Plastiker und Glas- Former. Die organischen Formen des Gebäudes stellen in ihrer Körperlichkeit Analogien zu geschwungenen Pflanzen oder Skelettformen von Tieren her. Durch die rautenförmigen Hallen- Oberlichter fällt das Sonnenlicht durch blau- getöntes Glas in die Bahnhofshalle und verleiht so dem massiven Bau eine geradezu sakrale, kathedralenähnliche Aura. Esplanaden, Treppen und Stege thematisieren Bewegung und übersetzen sie in funktionale architektonische.
Nutzung, Größe
Die Bauzeit für die 450 m lange, 56 m breite und 36 m hohe Bahnhofshalle betrug vier Jahre. Die Kosten für das Gebäude überschritten die vorgesehene Summe von vier Milliarden Francs um ganze 50%, eine Tatsache, die den selbstbewussten Architekten Calatrava nur wenig anfocht. Durch einen brückenähnlichen Gang ist das Bahnhofsgebäude mit dem Flughafen verbunden.
Besonderheiten
Calatrava setzte mit dem TGV- Bahnhof Satolas in Lyon die Reihe seiner spektakulären Verkehrs- und Transportbauten fort, mit denen er sich am Ende des 20. Jahrhunderts als einer der größten Brücken-, Dach- und Hallenkonstrukteure erwies. Der Bau wurde mit seiner Symbiose von Bahnhof und Flughafen international zum architektonischen Vorbild zeitgenössischer Verkehrsbauten.
Der Architekt
Santiago Calatrava Valls wurde am 28. Juli 1951 in Valencia, Spanien, geboren. Von 1969 bis 1974 absolvierte er das Architekturstudium an der Escuela Tècnica Superior de Arquitectura in Valencia. Von 1975 bis 1981 studierte er Bauingenieurswesen an der ETH Zürich und verfasste dort seine Promotion zum Thema "Faltbarkeit von Rahmenkonstruktionen". 1981 eröffnete er seine eigenes Architektur- und Ingenieursbüro in Zürich.
Von 1983 bis 1990 baute er dort den Bahnhof Stadelhofen, von 1984 bis 1989 den SBB- Bahnhof in Luzern. 1987 wurde Calatrava Mitglied des Bundes Schweizer Architekten (BSA) und erhielt den Auguste- Perret- Preis der Union Internationale des Architectes. 1988 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Barcelona für die 1987 dort entstandene Bach de Roda- Brücke. 1989 eröffnete er ein Zweitbüro in Paris und wurde Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Architekten (BDA).
1990 erhielt er die Médaille d'Argent de la Recherche et de la Technique in Paris und begann den Bau des TGV- Bahnhofes Satolas in Lyon. 1991 wurde er Ehrendoktor an der Universität in Sevilla und begann den Bau der 1996 vollendeten Kronprinzenbrücke in Berlin. Neben zahlreichen Auszeichnungen und Ausstellungen in New York, Rotterdam, München in den 1990er Jahren entstanden nach seinen Entwürfen unter anderem die Brücke für die Expo 92 in Sevilla und von 1994 bis 1998 der Bahnhof in Lissabon. Herausragendes Werk der Gegenwart ist das Olympiastadion von 2004 in Athen.
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