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AOL-Arena in Hamburg

Gesamtansicht der AOL-Arena ©goruma (m.barton)

Die AOL-Arena in Hamburg ist, neben der AOL-Arena in München, Deutschlands Vorzeigestadion. So wundert es nicht, dass die UEFA diesem Fußballtempel im Januar 2004 fünf Sterne verlieh, wodurch er sich für internationale Endspiele besonders qualifiziert hatte. Im Gegensatz zu anderen Spielstätten stand in Hamburg das neue Stadion schon, als die Entscheidung für diesen Austragungsort zur WM 2006 fiel. Es ist das Heimstadion des Hamburger-Fußball-Vereins -  kurz HSV.

Standort Hamburg-Bahrenfeld
Bauzeit Umbau: Juni 1998 - August 2000
Architekten Steuerwald – MOS Architekten
Besonderheiten FIFA WM-Station 2006
Nutzung Sportstadion, Heimstadion des HSV (Hamburger Sport-Verein von 1887)
Platzangebot Bundesliga: etwa 55.000, davon ca. 10.000 Stehplätze
Internationale Spiele: etwa 51.000, inkl. 50 VIP-Logen und 2.100 Business-Seats
Platzangebot zur WM 2006 Vorrunde: 40.918; Viertelfinale: 40.226
Anschrift des Stadions AOL-Arena
Sylvesterallee 7
D-22525 Hamburg
Tel: 0049 - (0)40 - 4155-03
Fax: 0049 - (0)40 - 4155-3120
www.hsv-aolarena.de

 

Anfahrt zum Stadion

Anreise mit dem Pkw
Aus Richtung Norden und Süden: Auf der Autobahn A 7 bis zur BAB-Abfahrt Hamburg-Volkspark. Ab hier den Schildern des Parkleitsystems folgen. Aus Richtung Westen: Von der A 1 kommend am Buchholzer Dreieck auf die A 261 abbiegen, von dort einen Kilometer bis zum Autobahndreieck Hamburg-Südwest. Hier auf die A 7 Richtung Norden wechseln und bis zur BAB-Abfahrt Hamburg-Volkspark fahren. Von dort aus der Beschilderung zum WM-Stadion bzw. "Arenen" folgen.
Aus Richtung Osten: Der A 24 in Richtung Hamburg folgen, bis die Autobahn in einen Kreisverkehr mündet. Die weitere Straßenfolge lautet: Sievekingsallee (wird zu Bürgerweide), Wallstraße (wird zu Sechslingspforte), Kennedybrücke, in Richtung Fernsehturm fahren, Schnackenburgallee bis zum Parkleitsystem "Arenen".

Parksituation
Das Parkleitsystem für das Stadion beginnt an den Ausfahrten der A 7 und im zuführenden Straßensystem.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Vom Hamburger Hauptbahnhof aus fahren die S-Bahn Linien S 3 Richtung Pinneberg und die S 21 in Richtung Elbgaustraße bis zur Haltestelle Stellingen - AOL Arena/Color Line Arena. Ein Shuttle Service ist eingerichtet und bringt die Besucher der WM-Spiele direkt zum Stadion.

Anfahrt vom Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel
Zur Anfahrt vom Flughafen zum Stadion nutzt man am besten den Airport Express, der den Besucher im 15 Minuten-Takt zum Hamburger Hauptbahnhof (Ausgang Kirchenallee) bringt. Die Fahrzeit beträgt ca. 25 min. Von dort aus steht dann das gesamte Hamburger Verkehrsnetz zur Verfügung. Der Fahrpreis beträgt 5 Euro für ein Einzelfahrticket und 8 Euro für das Retourticket.

Geschichte des Bauwerks

AOl-Arena in Hamburg: Tribünenzugänge ©goruma (m.barton)

Bereits 1921 wurde an dieser Stelle das Altonaer Stadion errichtet, jedoch gehörte Altona zu dieser Zeit noch nicht zu Hamburg. Altona wurde erst am 1. April 1938 mit dem Groß-Hamburg-Gesetz eingemeindet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Stadt sehr schnell, sodass bereits 1953 das neue Stadion als Hamburger Volksparkstadion getauft und eingeweiht werden konnte. Mit einer Kapazität von 70.000 Plätzen, wovon 20.000 Sitzplätze waren, war es kurzzeitig sogar das zweitgrößte Stadion Deutschlands. Doch dem „Betonklotz“ war wenig Erfolg beschieden. Der HSV blieb am Rothendamm und nutzte das Stadion bis 1963 nur für Spitzenspiele bis der DFB die ständige Präsenz des HSV im Volksparkstadion einforderte. Zur WM 1974 wurden im Volksparkstadion drei Spiele ausgetragen, wobei den meisten Menschen sicherlich besonders das 1:0 der DDR gegen die BRD in Erinnerung geblieben ist. Die Installation einer Anzeigetafel, die Erweiterung der Sitzplatzkapazität sowie die Überdachung der Tribüne haben damals ca. 20 Mio. DM gekostet. Fast zehnmal soviel wie der Stadionbau 1953 ausgemacht hatte. Zur Europameisterschaft 1988 wurde das Volksparkstadion neuerlich renoviert und modernisiert.
1998 erwarb der HSV dann das Grundstück von der Stadt für den symbolischen Preis von 1 DM. Im Gegenzug versprach der Verein, ein Stadion zu errichten, das Hamburg die Teilnahme an der WM 2006 sichern würde. Die Rechnung, die im Übrigen 97 Mio. Euro betrug, ist aufgegangen. Am 30.April 1998 lag die Baugenehmigung vor. Am 2. Juni 1998 begann man mit dem in vier Abschnitten realisierten Abriss des alten Volksparkstadions. Die Grundfläche des neuen Stadion wurde um 90° in Nord-Süd-Richtung gedreht, so dass aus dem mächtig erscheinenden Volksparkstadion eine "schlanke AOL-Arena" wurde. Dass man die Errichtung der AOL-Arena als Umbau bezeichnete, muss als eine juristische Spitzfindigkeit gewertet werden, denn de facto wurde das gesamte Volksparkstadion abgerissen.
Die Tribünen wurden bei laufendem Spielbetrieb komplett neu errichtet. Am 23. August 1998 standen die Fans des HSV beim ersten Heimspiel noch in der alten Westkurve, während die neue Osttribüne bereits stand. Im März 1999 wurde dann die Haupttribüne abgerissen.
Ende Mai 1999 begann man die 40 Pylone, die die Dachkonstruktion tragen sollten, aufzustellen. Als die Bauarbeiten 1998 begannen, wusste man noch nicht, welches Dach die Arena einmal zieren würde, da man den ursprünglichen Entwurf der MOS Architekten, die das Dach aus transparenten Wellplatten konzipiert hatten, verworfen hatte. Nach der Fertigstellung der Osttribüne fiel die Entscheidung für das Membrandachkonzept von Schlaich Bergermann und Partner. Am 14. August wurde das 460 Tonnen schwere Seiltragewerk in die Höhe gezogen. Die Spannung der Seile übte jedoch einen zu hohen Druck auf die Tribünen aus, da diese ursprünglich für ein anderes Dach ausgelegt waren. Somit verzögerte sich die Fertigstellung so lange, bis die Konstruktion gefestigt werden konnte. Da man inmitten der Tribünen keine Kräne oder sonstiges schweres Gerät aufstellen konnte, wurde das 35.000 m2 große Membrandach, in 1.000 m2 Stücke gegliedert, von "Höhenarbeitern" aufgezogen. Dies konnte allerdings nur bei mäßigen Windverhältnissen geschehen, die sich einfach in diesem Zeitraum nicht einstellen wollten. So wurde die letzte Membranfläche erst am 13. August 2000 justiert. Die AOL-Arena war damit fertig und qualifizierte sich im April 2002 als Austragungsort für die FIFA-Weltmeisterschaft 2006. Aus den ursprünglich veranschlagten Baukosten von 157 Mio. DM wurden unter dem Strich 97 Mio. Euro. Doch dank des sehr günstigen Baugrundes, zählt die AOL-Arena zu den günstigen Stadionbauten in Deutschland.

Beschreibung des Gebäudes

AOL-Arena in Hamburg: Eingangsbereich ©goruma (m.barton)

Franz Beckenbauer hat die AOL-Arena als schönstes Stadion Europas bezeichnet und das trotz "seiner" Münchner Allianz-Arena. Das Stadion der Innovation ist aus Erfahrung und Anschauung gewachsen: "Wir sind fast überall hingefahren, Leverkusen, München, und haben geschaut, wie wir es nicht machen wollen", so der Stadionmanager Kurt Krängelmos zur Herangehensweise an den Bau.

Die Tribünenform leitet sich von einem Oval ab und gruppiert sich dicht und steil am Spielfeld. Vergleichbar einem Theater werden die Tribünen in Parkett, Rang und Galerie gegliedert. Jede der drei Tribünen weist einen eigenen Neigungswinkel auf. Insgesamt bietet die AOL-Arena 51.000 überdachte Zuschauerplätze, die allesamt in einem HSV-Blau gehalten sind. Selbst die Sponsoren haben ihre Banner in Blau getaucht, um das einheitliche Erscheinungsbild nicht zu stören. Das Hamburger Prinzip der Variositze in der Fankurve wurde überdies von vielen Stadien als wegweisendes Modell aufgegriffen.

Gekrönt wird das Stadion natürlich durch sein 35.000 m2 großes Membrandach, das von Schlaich Bergermann und Partner entworfen wurde. Bestehend aus einer transluzenten Polyestermembran mit PVC-Beschichtung wird das Dach von 40 Pylonen, die außerhalb der Arena stehen, getragen. Zur Stabilisierung sind die Masten auch noch durch einen horizontalen Druckring miteinander verbunden. Von den Pylonen geht das Seiltragewerk aus, das eine Gesamtlänge von 17 Kilometern hat. Die Besonderheit an dem 35 m hohen Dach ist die bereits in die Planung einbezogene mögliche spätere Ausbau- und Erweiterungsfähigkeit der Konstruktion.

Unter dem Stadion ruhen im Verborgenem 36 Kilometer Schlauchmaterial, das 3.000 Liter Wasser fördert, um den Rollrasen im Winter auf konstanten 5°C Wohlfühltemperatur zu halten. In der Gesamterscheinung weist sich die AOL-Arena schon durch die Reduktion der Baustoffe auf Stahl, Glas, Metall und Sichtbeton als zeitgenössischer Bau aus. Die Fassade aus Metallgewebe, Lamellen und sehr viel Glas verleiht dem Gebäude eine Leichtigkeit, die durch die in Beton gehaltenen, massiven Treppenhäuser kontrastiert wird. 

Für die WM 06 waren nur wenig zusätzliche Investitionen erforderlich. Am kostenintensivsten war lediglich die Einführung des Ticketingsystem für 1,7 Mio. Euro.

Nutzung, Größe

AOL-Arena in Hamburg: Das Sponsorenlogo

Die AOL-Arena wird vom Hamburger SV genutzt und verfügt bei internationalen Spielen über 51.000 überdachte Sitzplätze. Die Arena gliedert sich in die Haupttribüne im Osten, auf der sich der VIP-Bereich befindet, in die Nordtribüne mit Stehplatzkurve und den Unterrang für die HSV-Fans. Über dem Unterrang sind Sitzplätze eingerichtet. Des Weiteren befindet im Unterrang der Südwest-Ecke der Gästesektor mit Stehplätzen. Darüber liegend stehen weiterhin Sitzplätze zur Verfügung. Die Gegentribüne im Westen ist als reine Sitzplatztribüne eingerichtet. Die AOL-Arena nimmt eine Grundfläche von 50.000 m2 ein. Der umbaute Raum ist etwa 200.000 m3 groß. Das Stadion hat eine Höhe von 35 m, wird mit 266 Leuchten mit einer Lichtstärke von 1.500 Lux bestrahlt und ist mit zwei Anzeigetafeln von je 47 m2 ausgestattet.

Besonderheiten

Das 560 m² große Stadionmuseum hat bereits sehr viel Zustimmung geerntet. Die multimediale Ausstellung bringt neben den gewöhnlichen Exponaten auch kritische Punkte zur Sprache wie z. B. die Klubgeschichte in der NS-Zeit. Zudem werden immer wieder Verknüpfungen zwischen der Fussballgeschichte und Ereignissen der Weltgeschichte hergestellt.Verspielt und gut durchdacht.

Architekten

Stadionbau: Manfred O. Steuerwald – MOS Architekten aus Hamburg. Dachkonstruktion: Schlaich Bergermann und Partner aus Stuttgart




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