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Indien: Pflanzen
Bäume
In den Trockengebieten an der pakistanische Grenze gehören Palmen zu den wenigen Baumarten, welche die hier herrschenden Dürrezustände aushalten können.
Die süd-östlichen Gangesebenen sind dagegen um einiges grüner. In dem Ganges-Brahmaputra-Delta gibt es einen der weltgrößten Mangrovesümpfe, sowie Sal-Bäume und dichte Wälder auf den tiefer gelegenen Hängen. Im Van Vihar Schutzgebiet in Uttar Pradesh wachsen Dhok- und Khairbäume. Ganz unterschiedliche Vegetation kann man in Himalaya beobachten.
Neben Zedern und Fichten trifft man in Osthimalaja auf Eichen und Kastanienbäume.
Zu den wertvollen Edelhölzern Indiens gehören neben Sandelholzbäumen und Kasuarinen auch Teakholzbäume.
Typische Bäume sind die heiligen Pipal-Bäume, Ashoka-Bäume und die Banyan-Bäume. Der Pipal-Baum wird auch als Buddhabaum bezeichnet, da der Legende nach Buddha unter einem solchen Baum erleuchtet wurde.
Der Banyan-Baum ist eine botanische Besonderheit und zählt zu den größten lebenden Organismen weltweit. Er wird auch als Würgefeige oder Bengalische Feige bezeichnet. Er ist ein Hemiepiphyt, was soviel bedeutet, dass das Rhizom (Wurzelstock) dieser Pflanze an Baumstämmen emporsteigt, aber im Boden wurzelt. Durch die Verankerung im Boden wird die Pflanze mit Nährstoffen versorgt und die Luftwurzeln werden dicker und verholzen. Mit der Zeit entwickeln sie sich zu Stämmen mit z.T. enormen Durchmesser. Wenn die Wurzeln sich berühren, verschmelzen sie, so dass ein dichtes Geflecht um den Wirtsbaum herum entsteht. Auf diese Weise werden seine Leitgefäße abgeschnürt und er stirbt ab. Banyan- Bäume sind schnellwüchsig und können eine Größe von über 30 m erreichen. Beeindruckender ist jedoch ihr Umfang. Der größte Banyan Baum hat einen Durchmesser von 300 m und steht in Kalkutta. Vielen Völkern ist der Baum heilig, da er als Sitz von Geistern betrachtet wird.
Als heilig wird auch der Frangipani betrachtet, der häufig vor Tempeln zu finden ist. Es ist eine auch in Mittelamerika stark verbreitete Pflanze. Es gibt sie in Form von großen Sträuchern oder auch kleinen Bäumen. Sie gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse und fällt durch ihre rosa-weißfarbenen und intensiv duftenden Blüten auf. Ebenfalls auffällig sind ihre sehr langen (bis zu 30 cm), spitzzulaufenden und dunkelgrünen Blätter. In ganz Asien gilt die Frangipani als Tempel- oder Opferpflanze und ist ein Symbol der Unsterblichkeit.
Andere Bäume sind Tamarinden- und Jamun-plum-Bäume. Besonders schön anzusehen sind die blühenden Bäume wie der blaublühende Jacaranda und der weißblühende Magnolienbaum.
Einer der beliebtesten Zierbäume ist der bis 30 m hoch werdende Regenbaum. Seinen Namen hat er den in seiner Baumkrone lebenden Zikaden zu verdanken, die sich mit einer schaumartigen Substanz vor dem Sonnenlicht schützen. Dafür stechen sie Pflanzenzellen an und nehmen den Pflanzensaft auf. Daraufhin scheiden sie Wasser in solch großen Mengen aus, dass es von den Bäumen tropft und sich darunter Wasserlachen bilden.
Jacaranda (Mimosifoli) © goruma |
Feigen (Ficus carica) © goruma (T.Asthalter)
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Magnolia © goruma (T.Asthalter) |
Andere Pflanzen
In den Trockengebieten an der pakistanische Grenze gibt es nur wenig Vegetation, meist gedeihen hier nur Steppengräser und der widerstandsfähige Bambus.
Zu den seltenen Pflanzen gehören die Frauenschuhorchideen. Bei diesen Orchideen weicht das mittlere Kronblatt der Blüte von den anderen Kronblättern sowohl farblich wie auch in der Form ab. Es hat die Form eines Frauenschuhs, was für die Pflanze namensgebend war.
In Indien wachsen auch Nachthyazinthen und Jasmin
Nutzpflanzen
Viel angebaut wird in den nördlichen Regionen Indiens. Dazu gehört Weizen, Reis, Zuckerrohr und Jute-Pflanzen. Die Bastfasern der Jute-Pflanze werden für die Herstellung von Säcken, Teppichen und festen Garnen verwendet. Der Anbau von Baumwolle und Hirse findet am Dekkan statt. In den nordöstlichen Staaten wird Bambus zur Papierherstellung verwendet.
Die Teesorten Assam und Darjeeling, für die Indien berühmt ist, werden an den Südhängen des Himalaja angebaut, in Bengalen sowie im Nordosten Indiens.
Gewürzgärten mit Pfeffer, Zimt, Kardamom und Ingwer sind an der tropischen Südwestküste angelegt worden.
Die am vielseitigsten verwendbare Nutzpflanze ist die Kokospalme. Das Öl der Kokosnuss wird in Seifen und Kerzen weiterverarbeitet, aus den Holzfasern werden Seile für Matten, Säcke, Teppiche und Bürsten hergestellt, aus der Schale entstehen Souvenirs und Besteck und die Palmwedel dienen als Hausabdeckung. Auch für die Herstellung von Kosmetika und Möbel wird die Kokospalme gebraucht.
Das Fruchtfleisch der Frucht der Palmyra (einer Palmenart), die besonders im Südosten häufig wächst, wird zu Mus weiterverarbeitet, zur Limonade verdünnt oder zu Mehl verbacken.
Das weiße Holz des Sandelholzbaumes wird häufig zu Räucherstäbchen weiterverarbeitet und zum Schutz vor bösen Geistern verräuchert.
Der Plossobaum, auch Flame of the Forest genannt, hat ähnlich wie der Flamboyant leuchtend rote und gelbe Blüten, aus denen gelbe Farbe hergestellt wird, während die Rinde des Baumes für die Herstellung von blauer Farbe gebraucht wird.
Kokosnuss © goruma (T.Asthalter) |
Ingwer (Zingiber) © goruma (T.Asthalter)
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Ungeroestete Kaffeebohnen © goruma (T.Asthalter) |
Heilpflanzen
Die ätherischen Öle des Sandelholzbaumes aus der Familie der Sandelgewächse haben eine antibakterielle und krampflösende Wirkung. Sie werden gerne bei Blasen-, Nieren- oder Atemwegserkrankungen angewandt. Allerdings kann es zu Nebenwirkungen wie Hautjucken und leichter Übelkeit kommen. Der Baum wird bis zu 10 m groß und erreicht einen Umfang von 1-2 m. Der Sandelholzbaum wächst hauptsächlich in Ostindien und gilt als heilig, da er böse Geister fernhalten soll.
Kardamom gehört zu den Ingwergewächsen und hat seine Heimat in Sri Lanka und Südindien. Die in der Medizin und als Gewürz verwendeten Samen befinden sich in einer länglichen Kapsel. Das ätherische Öl aus den Samen soll antibakteriell wirken. Die eigentliche heilende Wirkung liegt jedoch in der Förderung der Verdauung durch Anregung der Magensaft- und Gallensekretion. Daher wird Kardamom häufig bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl verabreicht.
Areca-Nüsse sind Früchte der bis zu 30 m hohen Betelpalme und werden zusammen mit Kalk in die Blätter des Betelpfeffers gewickelt und langsam zerkaut. Der in den Früchten enthaltene Farbstoff färbt den Speichel rot und bei einer dauerhaften Anwendung die Zähne schwarz. Man sagt den Bettelnüssen eine leicht berauschende, anregende und euphorisierende Wirkung nach. Außerdem regen sie den Speichelfluss an, wirken abführend, harntreibend und sollen das Hungergefühl unterdrücken. Allerdings wirken sie bei dauerhaften Verzehr auch karzinogen.
Giftpflanzen
Durch das dauerhafte Kauen von Areca-Nüssen wird die Mundschleimhaut angeregt und es kann zur Bildung von gutartigen Tumoren und schließlich auch von Karzinomen kommen. Angeblich sollen auch 8-10 g der Nüsse tödlich wirken, indem es zum Herz- oder Atemstillstand kommen kann.
Bei dem Frangipani ist Vorsicht geboten, da dieser einen giftigen Milchsaft enthält.
Eingeführte Pflanzen
Aus Madagaskar stammt der Flamboyant, den man aufgrund der leuchtend roten Blüten auch als Flammenbaum bezeichnet. Auffällig sind auch die 60 cm langen, abgeplatteten, braunen Fruchthülsen. Dieser Baum wird gerne an Straßen und in Parks angepflanzt.
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