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Karnataka

Allgemeine Übersicht

Der Bundesstaat Karnataka liegt im Südwesten von Indien und grenzt u.a. an das Arabische Meer. Bis 1973 hieß der Bundesstaat Mysore. Der indische Fürstenstaat Mysore trat im Jahr 1947 nach der Unabhängigkeit Indiens der Indischen Union bei.
Im Jahr 1956 wurden die Grenzen Mysores so neu gezogen, dass der damalige  Bundesstaat Mysore  alle Gebiete umfasste, in denen  Kannada die Hauptsprache war. Im Jahr 1973 wurde der Staat Mysore in Karnataka umbenannt.
Die Hauptstadt von Karnataka ist Bangalore.
Karnataka umfasst eine Fläche von 191.791 km² - bei ca. 63 Millionen Einwohnern, was einer Bevölkerungsdichte von rund 329 Einwohnern pro km² entspricht. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die Bevölkerungsdichte rund 230 Einwohner pro km².
Karnataka grenzt im Nordwesten an den indischen Bundesstaa Goa, im Norden an Maharashtra, im Nordosten an Telangana, im Osten an Andhra Pradesh, im Südosten an Tamil Nadu und im Südwesten an Kerala sowie im Westen - mit einer Küstenlänge von rund 320 km - an das Arabische Meer.
Den größten Teil des Bundesstaats nimmt das Hochland von Dekkan ein, wo die drei wichtigsten Flüsse des Bundesstaates die Kaveri, Krishna und die Tungabhadra entspringen.
Rund 84%  der Bevölkerung sind Hindus, rund 13% sind Muslime und etwa  2% sind Christen.
Von großer Bedeutung sind mit 0,5% die Jainas, die wichtig für die Kulturgeschichte und das hiesige Wirtschaftsleben waren und noch sind. Die Buddhisten bilden mit etwa 0,2% eine verschindend kleine Minderheit.

Die folgenden wichtigen bzw. großen Städte liegen in dem Bundesstaat Karnataka:

Name der Stadt Anzahl der Einwohner
Bangalore rund 8,5 Millionen
Belgaum rund 495.000
Bellary rund 410.000
Bidar rund 213.000
Bijapur rund 330.000
Davanagere rund 440.000
Gulbarga rund 535.000
Hospet rund 210.000
Hubli-Dharwad rund 950.000
Mangalore rund 490.000
Mysore rund 890.000
Raichur rund 235.000
Shimoga rund 325.000
Tumkur rund 307.000

Bengaluru (Bangalore)

Bangalore ist die Hauptstadt von Karnataka und hat rund 8,5 Millionen Einwohner. Mittlerweile heißt die Stadt jedoch Bengaluru, was aber noch nicht überall verwendet wird. Wir belassen es hier vorerst bei Bangalore.
Die Stadt  wird wegen ihrer zahlreichen öffentlichen Parks und Grünanlagen auch als "Gartenstadt“ bezeichnet. Die größten Parks sind der Lal Bagh sowie der Cubbon Park.
Außerdem befindet sich hier das "Silicon Valley" von  Indien, so gibt es hier mittlerweile über 1.600 Unternehmen aus dem IT-Bereich.
Aber auch Unternehmen aus dem Flugzeugindustrie und dem Maschinenbau haben hier ihren Sitz.
Wirklich spektakuläre Sehenswürdigkeiten hat die Stadt allerdings nicht zu bieten.

Bengaluru International Airport
Der Bengaluru International Airport erstreckt sich über eine Fläche von 1.600 ha und liegt etwa 40 Kilometer (25 Meilen) nördlich der Stadt.
Seit 2015  ist der Flughafen dem Passagieraufkommen nach hinter den Flughäfen in Delhi und Mumbai  der drittgrößte Flughafen  von Indien.

Chowdiah Memorial Hall
Die Chowdiah Memorial Hall ist ein Kulturzentrum in Bangalore. Die Halle ist in der Form einer siebensaitigen Violine erbaut und wurde 1980 eingeweiht.
Hier finden eine Vielzahl von Veranstaltungen statt, so: Konzerte, Jazz, Ballett, traditionelle und zeitgenössische Tanz-Performances, Modeschauen, Theateraufführungen, internationale Musikfestivals oder Abschlussfeiern - um die wichtigsten zu nennen.

Cubbon-Park
Dieser sehenswerte 1,3 km² große Park ist das grüne Herz der Stadt. Man findet hier zur Freude der Besucher Springbrunnen, Statuen und viele Blumenbeete.
Wichtig zu erwähnen ist, dass sich hier die Staatsbibliothek, das staatliche Museum mit zahlreichen Skulpturen befindet.
Außerdem hat in dem Park die Venkatappa-Kunstgalerie ihren Sitz, die auf drei Etagen verteilt, rund  600 Gemälden ausstellt. Auch das Technologie-und Industrie-Museum findet man hier.
- Sir Mark Cubbon
Sir Mark Cubbon (1775-1861) war ein  britischer Armee- und Kolonialoffizier im Rang eines Generalleutnants und wurde 1834 Kommissar von Mysore.
Während seiner Amtszeit hatte er u.a. Justiz- und Wirtschaftsreformen durchgeführt und dazu beigetragen, die Wirtschaft von Mysore zu entwickeln.

Fort, Festung

Das erste Fort ließ Kempe Gowda I. (1510-1569) - ein Vasal des Vijaynagar Reiches und Gründer von Bangalore  im Jahr 1537 anlegen. Aber dessen Mauern aus Lehm genügten Hyder Ali nicht. Hyder Ali (1721-1782) war ein Feldherr und erbitterter Gegner der britischen East India Company.
Er ließ sie 1761 durch Steinmauern ersetzen und einen Graben ziehen. Die Tore und Bögen wurden im islamischen Stil gebaut. Da Hyder Ali Andersgläubige tolerierte, entstand unter seiner Herrschaft ein kleiner Ganesh-Tempel innerhalb der Festungsmauern.
Das Fort wurde jedoch im März 1791 durch die britischen Eroberer eingenommen und in einem erheblichen Maß zerstört. Zu der Zeit war das Fort ein Stützpunkt von Tipu Sultan (1749-1799), dem Herrscher von Mysore. Die Überreste des Forts, im Wesentlichen zwei Bollwerke, findet man in der Krishnarajendra Road. Eine Gedenktafel aus Marmor kennzeichnet die Stelle, an der die Briten die Mauer des Forts durchbrochen hatten.
Zusätzlich wurden sehr viel später Teile der Mauer für den Bau von Straßen niedergerissen und für den Bau des Victoria-Hospitals wurde ein Festungsgraben zugeschüttet.
Von den früheren acht Toren ist nur noch das Delhi-Tor geblieben.

High Court
Der hiesige High Court ist das höchste Gericht des Bundesstaates Karnataka.
Das Gebäude des Gerichts wurde im Jahr 1868 fertiggestellt. Das zweigeschossige Gebäude besteht aus rot gefärbten Ziegelsteinen und Natursteinen mit weißen Verzierungen und wurde im griechisch-römischen Stil errichtet.
An der Frontseite befindet sich eine von ionischen Säulen getragene Halle. Vor dem Gericht steht ein Reiterstandbild von Mark Cubbon.
Den Namen Karnataka High Court erhielt das Gericht im Jahr 1973.
Der Gerichtshof liegt gegenüber dem Parlament des Bundesstaates (Vidhana Soudha).

Königspalast
Dieser Prunkbau im Tudorstil ähnelt mit seinen zahlreichen Türmen und Bögen dem Windsor Castle in der englischen Stadt Windsor in der Grafschaft Berkshire.
Der Palast entstand 1887 im Auftrag der Wadiyars, einer Herrscher-Dynastie, die das Königreich Mysore von 1399 bis 1761 und dann nochmals von 1799 bis 1947 regiert hatten.
Da der Maharaja noch heute einige Räume privat benutzt, sind Führungen  nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
In dem hiesigen  Garten finden häufig Konzerte statt, hier sind so weltberühmte Bands wie die Rolling Stones, Sting, Scorpions oder  Deep Purple aufgetreten.
Palace Rd.

Lal Bagh
Die Parkanlage Lal Bagh befindet sich südlich des Stadtzentrums und wurde 1740 von dem Feldherrn Hyder Ali Hyder Ali (1721-1782) angelegt.
Innerhalb der Parkanlage befindet sich der Botanischen Garten "Lal Bagh Botanical Gardens", der jedoch erst 1760 entstanden ist.
Auf einer Fläche von  rund 1 km² befindet sich hier die größte Ansammlung tropischer und subtropischer Pflanzen von ganz Indien.
Im Glashaus des Gartens, werden am 26. Januar, dem Nationalfeiertag, und am 15. August, dem Unabhängigkeitstag, Blumenshows veranstaltet.

Nandi-Tempel
Der Tempel - auch als Bull-Tempel bezeichnet - stammt  aus dem 16. Jahrhundert und steht auf einem Hügel in der Stadt. Der Tempel, im Dravida-Stil errichtet, fällt durch seine filigrane Struktur und die zahlreichen für den Besucher etwas fremdartig wirkenden Figuren auf
Vor dem Tempel steht eine riesige Skulptur des Stieres Nandi in einer „knienden“ Position.
Der Stier Nandi ist das Reittier, der Diener und Beschützer der Gottheit Shiva.
Das Monument ist aus grauem Granit gehauen, rund 5 m hoch und 6 m lang und ist damit die größte Nandi-Skulptur weltweit. Der Stier wird täglich poliert und ist mit zahlreichen Girlanden bekränzt.
Der Mythologie nach sollte ein Stier eine Erdnussernte gerettet haben – wie er das gemacht  wird leider nicht beschrieben. Daher besuchen die Bauern jährlich den Tempel, um hier ihre ersten Früchte zu opfern.
Zudem findet jährlich in der Nähe des Tempels ein Erdnussfest statt.

Rathaus
Das Rathaus der Stadt Rathaus ist ein zweigeschossiges auffallendes Gebäude im Stil des Neoklassizismus Die Grundsteinlegung erfolgte am am 6. März 1933 - und am 11. September 1935 wurde es eingeweiht.
Über eine  breite Treppe gelangt man in die von toskanischen Säulen getragene Vorhalle des Gebäudes.
Früher verfügte das Auditorium auf zwei Etagen über 1.038 Plätze, nach Renovierungsarbeiten wurden sie  auf 810 reduziert.
 
Sri Radha Krishna-Tempel
Der Tempel gehört zur "International Society for Krishna Consciousness (ISKCON)" und ist der weltweit größte Sri Radha Krishna-Tempel.
Er ist den Gottheiten Radha und Krishna geweiht. Er bildet einen ganzen Tempel- und Kulturkomplex, der im Jahr 1997 eröffnet wurde.
Der Tempel liegt auf dem Hare Krishna Hill im Norden der Stadt. Krishna  gilt den Hindus als die achte Inkarnation von Vishnu, während er für seine Anhänger die Inkarnation des Höchsten ist.  

Vidhana Soudha
Das Vidhana Soudha ist der Sitz der  gesetzgebenden Versammlung (Legislative), also das Parlament des Bundesstaates Karnataka.
Es ist ein imposantes Gebäude mit einer Höhe einschließlich der Kuppel von 46 m. Die Vorhalle des Haupteingangs wird von korinthischen Säulen getragen Es wurde 1956 im Stil  des so genannten Mysore Neo-Dravidian fertiggestellt und bietet Platz für rund 300 Abgeordnete. Über dem Eingang steht in Englisch und in Kannada:
"Government Work Is God's Work".
Sonntags und bei öffentlichen Feiertagen ist das Gebäude erleuchtet und erscheint dann in einer geradezu überirdischen Schönheit.

Christliche Kirchen in Banglahore

St. Francis Xavier's Kathedrale
Die St. Francis Xavier's Kathedrale (St. Francis Xavier's Cathedral) ist die Kathedrale des Erzbistums  Bangalore. Sie wurde  im Mai 1932 eingeweiht und nach dem Missionar St. Francis Xavier (1506-1552) aus dem damaligen Königreich Navarra im heutigen Spanien benannt.
Die Vorgängerkirche von 1851 war zu klein für die steigende Anzahl von Katholiken geworden.
Bangalore wurde im Februar 1940 von Papst Pius XII. (1876-1958) als Bistum errichtet und im September 1953 von demselben Papst zur Erzdiözese erhoben worden. Im November 1988 wurden Teile des Diözesangebietes an das neu errichtete Bistum Shimoga ausgegliedert.
Zu dem Erzbistum gehören die Suffraganbistümer Belgaum, Bellary, Chikmagalur, Gulbarga, Karwar, Mangalore, Mysore und Shimoga sowie Udupi.

Holy Trinity Church

Die Heilige Dreieinigkeits-Kirche (Holy Trinity Church)  wurde 1852 für die in Banglahore stationierten britischen Truppen eingeweiht. Das Gebäude entstand in Stil der englischen Neorenaissance.
Nach dem Abzug der Briten 1947 hatte das Indische Militär die Kirche für ihre christlichen Angehörigen und deren Familien übernommen.
Eine Vorgängerkirche der heutigen römisch-katholischen Kirche entstand 1841 und wurde durch die neue 1899 geweihte Kirche ersetzt. Das Gotteshaus ist relativ klein und wirkt eher unauffällig.

St. Andrew's Church
Die St. Andreas-Kirche (St. Andrew's Church) ist ein Gotteshaus der Presbyterianer Kirche in Bangalore. Die Kirche fällt durch ihren roten Glockenturm mit seinen vier Spitzen und der Turmuhr ins Auge. Der Grundstein zu der Kirche wurde im November 1864 gelegt – geweiht wurde sie 1866.
Die presbyterianischen Kirchen gehören zu den reformierten Kirchen und wurden besonders von den schottischen Reformatoren John Knox (1514-1572) und Andrew Melville (1545–1622) vertreten und verbreitet.

St. John's Church
Diese Kirche ist eine protestantische Kirche und wurde im Stil der englischen Neugotik errichtet. Ihre Grundsteinlegung erfolgte im Jahr 1853 und die Weihe im Jahr 1857.
Die Kirche ist dem Evangelisten Johannes gewidmet. Das Gebäude besticht durch seine Rotfärbung  mit weiß umrandeten Bogenfenstern und seinem wuchtigen viereckigen Turm mit einer krönenden Spitze - und das inmitten einer belaubten Umgebung.
 

Hampi

Vijayannagar war die Hauptstadt des gleichnamigen südindischen Königreichs Vijayannagar..
Die Anfänge des Königreichs gehen auf die Brüder Bukka und Harihara aus dem Geschlecht der Sangamas zurück. Im Jahr 1336 hatten sie die Hauptstadt Vijayannagar ihres Königreichs gegründet.
Bis 1435 beherrschten die Nachfolger der Brüder das Königreich, gefolgt den Herrschern der Saluva-Dynastie, die von 1485 bis 1506 regiert hatte. Ihnen waren die Könige der Tuluvas-Dynastie gefolgt, die bis zur Eroberung und Zerstörung von Vijayannagar im Jahr 1565 geherrscht hatten.
Der Zerstörung der Hauptstadt war eine verloren gegangene  Schlacht gegen die vereinigten Truppen der moslemischen Sultane von Ahmadnagar, Bidar, Bijapur sowie Golconda vorangegangen. Das Königreich existierte zwar noch einige Zeit danach, spielte aber praktisch keine Rolle mehr

Die teilweise gut erhaltenen Überreste der Hauptstadt dieses Königreichs, dessen Höhepunkt  etwa um das Jahr 1520 lag, befinden sich in der Nähe des kleinen Dorfes Hampi im Distrikt Bellary.
Die Ruinen erstrecken sich dabei über eine Fläche von rund 26 km², die nördliche Grenze ist der Fluss Tungabhadra
Eine geradezu bizarr wirkende Felsenlandschaft prägt die Gegend am Südufer des Tungabhadra-Flusses, der mit seinen Quellflüssen eine Länge von rund 710 km erreicht. Er ist ein Nebenfluss der rund 1.290 km langen Krishna.

Achyutadevarajas-Tempel
Der Tempel befindet sich in einem Tal und  stammt von 1534 als Stiftung des obersten Minister des damaligen Herrschers. Der Tempel ist der Gottheit Vishnu in seiner Erscheinungsform Tiruvengalanatha gewidmet.
Die Tempelanlage ist von zwei Mauern umgeben, deren äußere man mittels zweier großer Torbögen (Gopuram)  und dann durch weitere Tore durch die innere Mauer. Im Inneren befinden sich der Hauptschrein sowie ein weiterer Seitenschrein.

Hemakuta-Tempel
Auf dem Hemakuta-Hügel, der sich im Süden des Virupaksha-Tempels am Fluss Tungabadhra befindet und von Befestigungsanlagen umgeben ist, findet man über 30 Tempel verschiedener Größe, von denen die meisten aus dem 9. und 10. Jahrhundert stammen.

Königlicher Palast und Umgebung
Von den zahlreichen Gebäuden des früheren königlichen Palastes sind fast nur die Grundmauern sowie Teile von Treppen, Balustraden sowie die steinernen Fußböden erhalten. Erwähnenswert sind hier besonders:
- Hundert-Säulenhalle
- Mahanavami-Podest
   Das steinerne Podest diente früher als Untergrund eines Holzturmes, von dem aus der König und sein Gefolge den hiesigen Festen zuschauen konnte. Die entstand zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert.
- Bad der Königin
   In einem wenig auffallenden und gut erhaltenen  Gebäude befindet sich das frühere Bad der Königin. Das Bad ist geschmückt von steinernen  Arkaden und Balkonen.
- Lotus Mahal
   Dieser Pavillon befindet sich inmitten einer Reihe weiterer Gebäude und vereinigt islamische und hinduistische Stilelemente
- Elefantenställe
   wie der Name unschwer erkennen lässt, befanden sich in dem Gebäude die Ställe für die Elfanten Dabei befanden sich die fünf Ställe in viereckigen Kammern, die sich links und rechts um einen zentralen Pavillon gruppierten.
   Die Ställe und der Pavillon werden von unterschiedlich geformten Kuppeln  geschmückt. Die Elefantenställe lagen außerhalb der Begrenzungsmauer des Palastes

Krishna-Tempel
Dieser der Gottheit Krishna geweihte Tempel wurde im Jahr 1515 unter der Herrschaft von Krishnadevaraja (1471-1530) errichtet. Krishnadevaraja war der dritte Herrscher aus der Tuluva-Dynastie, der von 1509–1530 regiert hatte.
Der Tempel wurde jedoch teilweise nach der Eroberung der Stadt im Jahr 1565 zerstört. Vorausgegangen war eine Niederlage des Tuluva-Herrschers Sadasiva Raya, der von 1543 bis 1567 regiert hatte, am 26. Januar 1565 gegen die vereinigten Truppen der Sultanate Bijapur, Golconda, Bidar sowie Ahmadnagar.
Man findet den Haupttempel mit seinen zahlreichen Nebenschreinen im Innenhof der Anlage, die von zwei Mauern umgeben ist

Matanga-Hügel
Dieser Hügel liegt rund 500 m vom Fluss Tungabhadra entfernt und ist die höchste Erhebung in der Ruinenstadt. Auf seinem Gipfel, den man über steinerne Treppen erreichen kann, steht ein Tempel, der der Gottheit Shiva in seiner Erscheinungsform als kämpferischer Virabhadra gewidmet ist.
Der Hügel sollte aber auch wegen der hervorragenden Sicht auf die Tempelstadt besucht werden

Naharasimba-Skulptur 
Diese Skulptur liegt ganz in der Nähe des Krishna-Tempels und stellt die Inkarnation der Gottheit Vishnu als Narasimha dar. Die Figur wurde um 1528 aus einem Steinblock geschlagen und stellt eine mit hervorstehenen Augen böse blickende Gottheit dar.
Die rund 6,70 m hohe Figur sitzt mit gekreuzten Beinen unter einem Torbogen, der von einer mehrköpfigen Kobra gekrönt wird.

Ramachandra-Tempel

Der Tempel befindet sich im Zentrum des königlichen Bereichs. Der Tempel ist der Gottheit Rama gewidmet, die neben Virupakscha eine weitere wichtige Gottheit darstellte.
Der Tempel entstand zum größten Teil im Verlauf des 15. Jahrhunderts.Der Innenhof ist von einer Mauer umgeben und man findet hier einen großen und einen kleineren Tempel sowie einige Pavillons und Säulenhallen.

Virupaksha-Tempel
Der Virupaksha-Tempel entstand um 1440 wurde aber später erweitert. Der Tempel ist der Gottheit Virupaksha, einer Erscheinungsform  der Gottheit Shiva geweiht.
Auffallend ist das 42 m hohe Eingangstor (Gopuram) zur Tempelanlage.

Vithala-Tempel

Der Tempel wurde in den letzten Jahren aufwendig rekonstruiert und sollte unbedingt besucht werden. Die Tempelanlage entstand im Verlauf des 15. Jahrhunderts und wird von hohen Begrenzungsmauern umschlossen.
Der Haupttempel mit seinen Vorhallen und Nebentempeln befindet sich im Innenhof. Der Tempel ist der Gottheit Vishnu in seiner Erscheinungsform als Vithala gewidmet.
Der sehenswerte Garuda-Schrein in Form eines steinernen Tempelwagens, der von steinernen Elefanten gezogen wird, befindet sich vor dem Vitthala-Tempel

Hinweise
-
Unter der Bezeichnung "Tempelbezirk von Hampi" war die Tempel- bzw. Ruinenstadt im Jahr 1986 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen worden.
- Man findet hier ein archäologisches Museum, das neben einem Modell der Ruinenstadt mit Hilfe von zahlreichen Artefakten eine hervorragende Übersicht über die Geschichte der hiesigen Tempel und anderen Anlagen vermittelt.
 

Mysore

Die  Stadt Mysore ist mit ihren 890.000 Einwohnern Verwaltungssitz des Distrikts Mysore sowie seit 1916 Sitz der University of Mysore. Bis zur Eingliederung in das unabhängig gewordene Indien war Mysore Hauptstadt des  gleichnamigenFürstentums Mysore.

Amba-Vilas-Palast
Der im Zentrum der Stadt befindliche Tempel war Residenz der Maharadschas des früheren Fürstenstaates Mysore, deren Nachfahren bis heute einen Teil des Palastes bewohnen.
Nach Ansicht zahlreicher Kunsthistoriker gilt der Palast als einer berühmtesten in Indien.
Er wurde zwischen 1897 bis 1912 nach Plänen des britischen Architekten Henry Irwin anstelle eines kurz davor abgebrannten Palastes erbaut. Der Grundriss des Palastes lehnt sich an den des Buckingham Palace in London an vereinigt in ihm dennoch Elemente der traditionellen hinduistischen, indisch-islamischen Architektur.
Der Plast ist dreistöckig und wird von einer Reihe von Kuppeln aus Marmor, zahlreichen kleinen Türmchen  sowie einem rund 45 m hohen, fünfgeschossigen Turm mit einer vergoldeten Spitze gekrönt. Sieben große Bögen bilden die Hauptfassade, der mittlere wird von zwei weiteren, kleineren Bögen flankiert.
Absolut sehenswert ist im Inneren des Palastes der goldüberzogene Thron in der beeindruckenden Durbarhalle.
Beeindruckend ist auch  die steinerne die Skulptur eines Leoparden vor einem der Eingangstore.
Eine Erwähnung wert ist sicherlich, dass sich auf dem  Gebiet des Palastes zwölf Hindu-Tempel befinden, von denen ein großer deren auf das 14. Jahrhundert zurückgehen und daher noch aus der Zeit des alten Tempels stammen - bis hin zu Neubauten aus dem 20. Jahrhundert.

Chamundeshwari-Tempel

Auf dem rund 1.060 m hohen Chamundi Hill befindet sich der Chamundeshwari-Tempel aus dem 12. Jahrhundert. Der Berg liegt nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Der  später und zwar am Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute rund 40 m hohe siebenstöckige und reich verzierte Torturm (Gopuram) dominiert den gesamten Tempelkomplex.
Besucher müssen rund 1.000 Stufen überwinden, um den Gipfel zu erreichen, was einige Kondition erfordert. Der Tempel ist der Göttin Durga geweiht.
Durga  ist eine Göttin der Vollkommenheit, die in verschiedenen Erscheinungsformen dargestellt wird. Im Tantrismus ist sie Shakti.
Etwa auf der Hälfte des Weges findet man eine aus dem Jahr 1659 stammende etwa 5 m hohe steinerne Statue des Stieres Nandi, dem Reittier und treuen Diener des Gottes Shivas.
In der Nähe steht zudem eine bunt bemalte Statue des Dämons Mahishasura, der in seiner rechten Hand ein Schwert und seiner linken eine Schlange hält. Der Mythologie zufolge wurde er im Kampf gegen die Göttin Durga getötet.

Jaganmohan-Palast

Der Jaganmohan-Palast  wurde 1861 eingeweiht. Er liegt westlich des Amba-Vilas-Palastes.
Heutzutage befindet sich in dem Plast  eine Galerie, in der Besucher u. a. die Porträts früherer Herrscher von Mysore, Miniaturmalereien, Möbel und Musikinstrumente besichtigen  kann.

Lalita-Mahal-Palast
Der Palast im Stil italienischer Palazzi,liegt am Fuße des Chamundi Hills gelegen, auf dessen Gipfel sich der Chamundeshwari-Tempel. Der weiß-glänzende Palast mit seinen kleinen Türmen und dem hohen Hauptturm war im Jahr 1931 für hochrangige Gäste des Maharajas errichtetet worden.
Heutzutage befindet sich in dem Palast das Lalitha Mahal Palace Hotel.

Rathaus
Das Rathaus  von Mysore befindet sich in der Rangacharlu Memorial Hall. Der Grundstein für das Gebäude aus der britischen Kolonialzeit im griechisch-römischen Stil wurde im Jahr 1884 gelegt
Das zweigeschossige und weiß-glänzende Gebäude mit seinen korinthischen Säulen liegt in einer schönen und gepflegten Gartenanlage.

St. Philomena’s Church
Diese römisch-katholische Kirche wurde 1931 für die hiesigen Katholiken im Stil der Neugotik errichtet. Sie fällt mit ihren beiden  hohen schlanken Türmen neben dem Eingangsportal und den Buntglasfenstern ins Auge.
 In einer unterirdischen Kapelle befindet sich eine Reliquie der Märtyrerin Philomena.
Ihre Geburtsdaten sind unbekannt, aber bekannt ist, dass sie  im  Jahr 302 in Rom unter Kaiser Diokletian (244-311) wegen ihres Glaubens zu Tode gefoltert wurde.



Uhrturm
Der Uhrturm wurde 1927 zum Gedenken an das 25-jährige Regentschaftsjubiläums des Maharajas Krishna Raja Wadiyar IV. (1884-1940) errichtet.

Markt
Der hiesige Markt gilt als einer der größten Märkte in Südindien. Er ist besonders für seine Gewürz- und Parfumangebote bekannt und beliebt.

Nationalparks

Anshi Nationalpark
Der Anshi Nationalpark wurde im Jahr 1987 eingerichtet und umfasst eine Fläche von rund 250 km²
Er liegt im Distrikt North Kannada. Der Park beherbergt einen immergrünen tropischen Regenwald und ist von tiefen Tälern, steilen Hängen und dichten Wäldern geprägt.
Hier leben zahlreiche Tierarten, darunter der seltene Schwarze Panther.

Bandipur Nationalpark
Der Bandipur Nationalpark wurde im Jahr 1974 eingerichtet und umfasst eine Fläche von rund 874 km².
Der Bandipur-Nationalpark befindet sich im Distrikt Chamarajanagar und grenzt im Norden an den etwa 640 km² großen Nagarhole-Nationalpark und im Süden an das rund 320 km² große Mudumalai-Wildreservat, das etwa 320 km² groß ist.
Die drei Reservate bilden Zusammen mit dem Wynad-Wildreservat bilden sie die das größte Schutzgebiet in Südindiens.
In dem Nationalpark befindet sich eines der 53 (28) Tigerschutzgebiete. In dem Park wechseln sich Hügelketten, Klippen und Plateaus ab.
Der 240 km lange Fluss Kabini, ein Nebenfluss der Kaveri, durchfließt den Park im Nordwesten.
Man findet hier Waldflächen und Parklandschaften mit Teakbäumen, Palisander, Sandelholz  oder Myrobalanen, von der Substanzen gewonnen werden, die als Mittel gegen Bakterien und Pilze sowie in der Krebstherapie verwendet werden.
Unter den hier heimischen Säugetieren befinden sich Asiatische Elefanten, Asiatische Wildhunde, Axishirsche, Bengalische Tiger, Gaur-Rinder, Indien-Kantschile, Indische Leoparden, Lippenbären, Muntjakhirsche, Sambarhirsche, Streifenhyänen, Vierhornantilopen und Wildschweine.
Zudem leben hier zahlreiche Vogelarten, darunter Greifvögel, wie beispielsweise Habichtsadler.

Bannerghatta Nationalpark

Der Bannerghatta Nationalpark wurde im Jahr 1974 eingerichtet und umfasst eine Fläche von rund  104 km². Er liegt rund 20 km von Bangalore entfernt.
Im Jahr 2002 wurde ein Teil des Parks als Bannerghatta Biological Park errichtet. Hier befinden sich ein Zoo, ein Haustiergehege, ein Schmetterlingsgehäuse, ein Aquarium, ein Schlangehaus und ein Safaripark.
In dem Nationalpark leben u.a. Axishirsche, Asiatische Löwen, Bengaltiger, Elefanten, Füchse, Gaurrinder, Hasen, Indische Gazellen, Lippenbären, Leoparden, Motorhaubenmakaken, Muntjakhirsche, Nilpferde, Pangolins, Schakale, Schlanklors (eine Primatenart), Stachelschweine sowie Wildschweine
Unter den Reptilien findet man hier u.a. Kobras, Kraits  Pythons,  Russells Vipern und Warane
Vogelliebhaber seien auf die große Vielfalt der hiesigen Vögel hingewiesen - besonders erwähnenswert sind dabei die Pfaue.

Kudremukh Nationalpark
Der Kudremukh Nationalpark  entstand im Jahr 1987 mit einer Fläche von rund 600 km².
Der Nationalpark liegt in den Western Ghats in den Distrikten Dakshina Kannada, Udupi und Chikmagalur Der Park ist bekannt für seine landschaftliche Schönheit. Er wurde nach dem gleichnamigen 1.894 m hohen Berg benannt, dessen Gipfel an das Gesicht eines Pferdes erinnert.
Der Park ist mit dichten nahezu immergrünen Wäldern bedeckt. Er wird an seinen nördlichen und östlichen Grenzen von Kaffee- und Teeplantagen begrenzt.
Am Berg Kudremukh muss man mit einer mittleren jährlichen Niederschlagsmenge von ca. 7. 000 mm rechnen.
Die hiesige Pflanzenwelt besteht u.a. aus Akazien, Casuarinas (bis zu 35 m hohe, immergrüne Sträucher und Bäume), Eukalyptusbäumen  sowie Silbereichen.
An Säugetieren leben in dem Park u.a. Axishirsche, Füchse, Gaur-Rinder, Languren (eine Primatenordnung), Leoparden, Lippenbären, Muntjakhirsche, Mungos, Rieseneichhörnchen, Sambarhirsche, Schakale, Stachelschweine, Tiger, Wildhunde und Wildschweine.
Auch rund 195 Vogelarten haben in dem Park ihren Lebensraum, darunter beispielsweise den wunderbar bunt gefärbten  Malabar Togon, den Malabar-Pfeifen-Soor oder die Kaisertaube - um nur einige zu nennen.
Unter den Reptilien findet man u..a Kobras, Königskobras, Kraits oder die Russel`s Viper, außerdem eine Reihe verschiedener Schildkrötenarten

Nagarhole Nationalpark
Der Nagarhole Nationalpark - auch als  Rajiv Gandhi Nationalpark bezeichnet - wurde im Jahr 1988 errichtet und umfasst eine Fläche von rund 645 km². Der  durchfließt den Park.
Der Park erstreckt sich zwischen den Westghats und den Nilgiribergen über die Distrikte Kodagu und Mysore. Er bildet zusammen mit dem benachbarten Bandipur-Nationalpark und dem Mudumalai-Nationalpark das größte Schutzgebiet im Süden von Südindien.
Die Vegetation des Parks besteht zur Hauptsache aus tropischen Wäldern, Bambus -und Teakholzwäldern sowie Busch- und Graslandschaften. In den hiesigen Sümpfen und Wasserläufen findet man Krokodile und Büffel.
Man findet hier weiterhin Asiatische Wildhunde und Elefanten, die sich während der trockenen Jahreszeit an den Flussufern einfinden.
Außerem leben hier Antilopen,  Axishirsche, Gaur-Rinder, Indien-Kantschile, Leoparden, Lippenbären, Muntjakhirsche, Panther, Sambarhirsche, Tiger, Vierhornantilopen sowie Wildschweine vertreten.
Zudem leben hier mit den Hutaffen, Hanuman-Languren und den Bartaffen drei Arten von Primaten.
Vogelfreunde finden hier rund 250 verschiedene Vogelarten, darunter Fischadler, Drongos (ein Singvogel), Kormorane, Pfaue, Reiher oder Weißhalsstörche. Reiher und Fischadler.

Hinweis

Es ist sinnvoll, eine Entdeckungstour durch den Park mit einem der hiesigen Zoologen zu unternehmen, der Besucher auf einem Jeep oder auf Booten durch den Park führt.






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