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Geografie von Indien

Inhaltsverzeichnis

Fläche und Bodennnutzung

Indien umfasst eine Fläche von insgesamt 3.287.590 km², davon sind 2.973.190 km² Land und 314.400 km² Wasserfäche.
Von der Landfläche sind:

  • Wald
    Rund 23,4% des Landes sind bewaldetes Gebiet, das sind circa 770.100 km².
  •  Wiesen-, Weideland
    Rund 4% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Äcker und Felder
    Rund 57% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Weizen, Reis, Zuckerrohr, Tee, Kartoffeln, Tabak, Baumwolle und Jute.
  • Wüste
    Etwa 200.000 km² der Fläche Indiens ist Wüste, davon sind ca. 33% kultivierbar. Den größten Teil der Westgrenze zu Pakistan bildet die Wüste Thar.
  • Sumpf
    Südlich an die Wüste Thar schließt sich der Rann of Kutch, ein riesiger Salzsumpf an.
    Im Süden Indiens erstrecken sich Stromebenen, die eine Breite von bis zu 400 Kilometern aufweisen. Es handelt sich um die größte Schwemmlandebene der Welt; sie umfasst den größten Teil des Einzugsgebiets der Flüsse Indus, Ganges und Brahmaputra. Aufgrund des Wasserreichtums und der ertragreichen Schwemmlandböden gehört die Region zum fruchtbarsten und bevölkerungsreichsten Teil Indiens. Die Ebenen von Ganges und Brahmaputra erstrecken sich in West-Ost-Richtung von der pakistanischen Grenze bis hin zur Grenze zu Bangladesch und Richtung Nordosten über den engen Landkorridor in der Nähe von Darjeeling. Das Tiefland des Indus verläuft in Nord-Süd-Richtung zu beiden Seiten der Grenze zu Pakistan.
  • Gebirge
    In Indien gibt es die folgenden Gebirge: Himalaja, Aravalli Berge, Eastern Ghats, Western Ghats.

Landesgrenzen

Indien besitzt Grenzen zu insgesamt sechs Staaten.

Es sind dies Grenzen zu:
Bangladesch mit einer Länge von 4.053 km, 
Burma mit einer Länge von 1.463 km, 
Bhutan mit einer Länge von 605 km, 
Nepal mit einer Länge von 1.690 km, 
China mit einer Länge von 3.380 km und zu 
Pakistan mit einer Länge von 2.912 km.

Küstenlänge

Indiens Küste ist über 7.516 km lang.

Tidenhub

In Indien beträgt der Tidenhub an einigen Stellen bis zu 12 m.
Ausführliche Erläuterungen zu Ebbe und Flut finden Sie unter Gezeiten, Ebbe und Flut.

 Vergleiche
Den weltweit höchsten Tidenhub findet man übrigens in der Bay of Fundy in Kanada, er beträgt dort bis zu 16 Meter, bei Springflut sogar über 20 Meter. Die Bay of Fundy liegt am Atlantik zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, die im Deutschen Neuschottland heißt und deren Hauptstadt Halifax ist.
An der deutschen Nordseeküste schwankt er etwa zwischen einem und drei Metern. In der westlichen Ostsee dagegen beträgt der Tidenhub nur um 0,3 Meter, während er in der östlichen Ostsee kaum noch merkbar ist.

Geografische Länge und Breite

Indien erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von rund 8° bis 36° nördliche Breite
Δλ = von rund 068° bis zu 089° östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Indien gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) in Deutschland, Österreich und der Schweiz der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δt (MEZ) = + 4,5 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Neu Delhi

Neu Delhi liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 28,5°.
Sofern die Sonne, bzw. ihr Bildpunkt, am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Neu Delhi Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

28,5° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 85°

Mit 85° besitzt die Sonne somit in Neu Delhi den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).

Berge

Himalaja © india-tourism

Kangchenjunga (Kangchendzönga)
Der höchste Berg des Landes ist der Kangchenjunga, der mit einer Höhe von 8.586 m zu den 14 Achttausendern gehört. Der dritthöchste Berg weltweit liegt zwischen Nepal und dem indischen Sikkim. Neben dem Hauptgipfel hat das Bergmassiv vier weitere "Nebengipfel", es sind der: Westgipfel (8.505 m), Mittelgipfel (8.482 m), Südgipfel (8.476 m) und der Kangbachen Peak (7.902 m). Der Hauptgipfel wurde am 25. Mai 1955 von den britischen Bergsteigern George Band und Joe Brown ersten Mal bestiegen. Sie gehörten zu der von dem britischen Arzt und Bergsteiger Charles Evans geleiteten Expedition.

Nanga Parbat
Der Nanga Parbat ist mit einer Höhe von 8.125 m - im Kaschmirgebirge gelegen, das zu Pakistan gehört, aber von Indien beansprucht wird - der zweite Achttausender in Indien. Er wurde am 3. Juli 1953  von dem in Innsbruck geborenen Hermann Buhl (1924-1957) zum ersten Mal bestiegen - im Alleingang. Der Berg gilt als der Schicksalsberg der Deutschen- so war bis Ende der 1930er Jahre ein große Anzahl der besten deutschen Himalaya-Bergsteiger am Nanga Parbat ums Leben gekommen. Besonders tragisch endete die deutsche Nanga-Parbat-Expedition des Jahres 1937, bei der sieben deutsche Bergsteiger und neun Sherpas unter einer riesigen Lawine ums Leben kamen. Ein sogar verfilmtes  ("Nanga Parbat" ab Januar 2010 im Kino) Drama ereignete sich im Jahr 1970, als der  südtiroler Bergsteiger Günther Messmer beim Abstieg von dem Berg mit seinem Bruder Reinhold unter nie völlig geklärten Umständen ums Leben kam.
Weitere hohe Berge sind:

  • Rakaposhi mit einer Höhe von 7.788 m
  • Nanda Devi mit einer Höhe von 7.819 m
  • Kamet mit einer Höhe von 7.756 m
  • Nunkun mit einer Höhe von 7.135 m
  • Shilla mit einer Höhe von 7.026 m

Eine Besonderheit bildet der 6.200 m hohe Cerro Kishtwar im Grenzgebiet zu Pakistan und China, da er besonders mit seiner Nord- und Nordwestflanke als extrem schwieriger Berg gilt. Die Nordwestflanke wurde erst 1993 von dem Briten Michael Fowler durchstiegen. Und am 28. September 2011 erreichte der Schweizer Stepan Siegrist über die Nordflanke den Gipfel des Berges.

Flüsse

Brahmaputra 
Der längste Fluss des Landes ist der Brahmaputra mit einer gesamten Länge von rund 2.900 km. Er entspringt in dem Gletscher Jema Yangdzom rund 130 km östlich des 6.714 m hohen Kailash. Danach er fließt auf dem Gebiet Tibets etwa  1.500 km in östlicher Richtung - in etwa parallel zu den nördlichen Grenzen von Nepal, Indien und Bhutan. In den Dihangschluchten durchfließt er das Gebirge dann in südlicher Richtung, um danach in das Bengalische Tiefland zu gelangen. Dort fließt er in Indien in westlicher Richtung weiter bis er scharf nach Süden abknickt und  dann nach Bangladesch gelangt. Hier vereinigt sich der Hauptarm des Flusses Hauptarm unter der Bezeichnung  "Jamuna"  mit dem Ganges vereint und bildet mit dann - vor der Mündung in den Golf von Bengalen - das riesige Gangesdelta . Der  kleinere Arm  des Flusses mündet in den Meghna und dann beide zusammen in den Golf von Bengalen.

Indien, Varanasi, Boote am Ganges
Boote am Ganges © goruma (D.Jesse)

Ganges
Der rund 2.510 km lange Ganges ist der heilige Fluss der Hindus, in dem rituelle Reinigungen stattfinden und an dessen Ufer sie ihre Toten verbrennen und anschließend dem Fluss übergeben. Der Fluss durchließt Indien und Bangladesch. Er hat seinen Ursprung im indischen Garhwal - im Südwesten des Himalaya -  durch den Zusammenfluss von Alaknanda und Bhagirathi. In Bangladesch vereinigt er sich mit dem Brahmaputra-Hauptarm und fließt dann unter der Bezeichnung Padma weiter durch das Land. Der Fluss bildet das ca. 350 km lange und ausgedehnte Gangesdelta - das eines der größten Mündungsdeltas der Welt. ist - bevor er dann im Golf von Bengalen mündet. Das Mündungsdelta ist berühmt für seine weitflächigen Mangrovensümpfe, die Sundarbans.  Infolge von Wirbelstürmen wird das sehr flache Delta immer wieder überschwemmt und kostet oft zahlreiche Menschenleben. An dem extrem verunreinigten Fluss liegen die folgenden großen indischen Städte: Kanpur, Varanasi, Patna und Kalkutta.
Weitere Flüsse in dem Land sind der: 

  • Indus mit einer Gesamtlänge (größtenteils in Pakistan) von rund 3.180 km
  • Narmada
  • Godavari
  • Krishna
  • Yamuna

Seen

Wular Lake 
Der größte See Indiens ist der Wular Lake mit einem Durchmesser von 24 km.

Weitere größere Seen:

  • Govinh Ballabh Pant Sagar
  • Chilika Talah
  • Hirakud Reservoir
  • Nagarjuna Sagar
  • Nizam Sagar
  • Rana Pratap Sagar
  • Gandhi Sagar
  • Pulicat Lake
  • Thungabhadra Reservoir
  • Bhadra Reservoir
  • Krishnaraja Sagar
  • Tawa Reservoir

Vergleiche
Der Bodensee (571,5 km²) Deutschland, Schweiz und Österreich
der weltweit größte Binnensee: das Kaspische Meer (393.898 km²) in Russland, Aserbaidschan, Iran, Turkmenistan sowie in Kasachstan
der Ontario-See (19.259 km²) in den USA und Kanada 
sowie der Victoria-See (69.000 km²) in Uganda, Tansania und Kenia.

Inseln

Dem Land sind die folgenden Inseln vorgelagert oder gehören an anderer Stelle zu dem Staat:
Inselgruppe der Lakkadiven
Inselgruppen der Andamanen
Inselgruppe der Nikkobaren

Die Bewohner beiden letzteren Inseln waren Opfer der verheerenden Tsunamie zu Weihnachten 2004.

Indischer Ozean, Golf von Bengalen und Arabisches Meer

Indien grenzt im Nordwesten an das Arabische Meer und im Osten an den Golf von Bengalen. Diese beiden Meere sind Randmeere des Indischen Ozeans - an den Indien im Südwesten und Süden grenzt.
Sie finden eine ausführliche Beschreibung dieser Meere bei Goruma unter folgenden Links:

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