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Manipur
Allgemeine Übersicht
Manipur liegt im Nordosten Indiens an der Grenze zu Myanmar (Burma). Der Bundesstaat gehört zu den so genannten sieben Schwesterstaaten. Der Bundesstaat umfasst eine Fläche von 22.327 km² bei rund 2,9 Millionen Einwohnern.
Die Hauptstadt des Bundessstaates ist Imphal.
Im Norden grenzt Manipur an den Bundesstaat sind Nagaland, im Westen an Assam und an Mizoram im Süden. Im Osten liegt die Grenze zu Myanmar.
Ein mythologisches Drachenwesen mit einem Hirschgeweih (Kangla-Sa) ist das Wappentier von Manipur. Die beiden 2011 errichteten Statuen in der Nähe des Kangla Forts in Imphal sind Nachbildungen der Originale, die 1891 zerstört wurden
Das Geweih des Drachenwesens entstammt dem Geweih des Sangai - einer nur in diesem Bundesstaat lebenden Hirschart.
Die Hindus und Christen umfassen jeweils rund 41% der Bevölkerung Manipurs. Moslems sind rund 8% und der Rest von 10% wird unter "sonstige Religionen“ verzeichnet
Folgende erwähnenswerte Städte liegen - in der Tabelle alphabetisch geordnet - im Bundesstaat Manipur
Name der Stadt | Einwohnerzahl |
---|---|
Bishnupur | rund 10.000 |
Chandel | rund 15.000 |
Churachandpur | rund |
Imphal | rund 270.000 |
Lamphelpat | rund 225.000 |
Porompatt | rund 7.000 |
Tamenglong | rund 20.000 |
Thoubal | rund 46.000 |
Ukhrul | rund 30.000 |
Bishnupur
Die Stadt Bishnupur mit rund 10.000 Einwohnern darf nicht mit der gleichnamigen rund 70.000 Einwohner zählenden Stadt im Bundesstaat Westbengalen verwechselt werden.
Sie liegt nordwestlich des Loktak Sees, der sich im im Keibul Lamjao Nationalpark befindet. Hier in der Umgebung war es während des Zweiten Weltkriegs zu heftigen Kämpfen zwischen alliierten und japanischen Truppen gekommen.
Noch heute besuchen die Nachkommen der gefallenen Soldaten der japanischen Truppen die Gegend, um ihrer zu gedenken.
Loukoipat
Loukoipat ist ein kleiner malerischer See, der zwischen zwei Bergkuppen liegt und gerne von Touristen aber auch Einwohnern aus Bishnupur besucht wird.
Der Panoramablick auf das Tal Manipur von den höher gelegenen Hängen der Loukoipat Tourist Lodge ist zweifellos sehr beeindruckend
Vishnu-Tempel
Der Vishnu-Tempel in Bishnupur ist ein aus dem 15. Jahrhundert stammender Tempel, der, wie es der Name bereits sagt, dem Gott Vishnu gewidmet ist.
Imphal
Imphal ist die Hauptstadt des Bundesstaates Manipur und hat rund 270.000 Einwohner. Es sollte nicht vergessen werden, dass in der Stadt und ihrer Umgebung während des Zweiten Weltkriegs blutige Kämpfe zwischen den britischen Besatzern und den mit Deutschland verbündeten Japanern stattgefunden hatten.
Auf zwei Soldatenfriedhöfen liegen die Opfer dieser Kämpfe.
Die Stadt ist Sitz des gleichnamigen römisch-katholischen Erzbistums. Im Januar 1973 wurde durch Papst Paul VI. (1897-1978) das Bistum Kohima-Imphal errichtet und am 28. März 1980 in die Bistümer Kohima und Imphal geteilt.
Im Jahr 1995 wurde das Bistum Kohima dem Erzbistum Imphal als Suffraganbistum unterstellt.
Auch eine Universität hat hier ihren Sitz. In der Stadt findet man folgende besondere Sehenswürdigkeiten:
Shaheed Minar
Shaheed Minar liegt am nördlichen Ende des Bir Tikendrajit Park. Es wurde zur Erinnerung an die Aufständischen Prinz Tikendrajit Singh (1856-1891) und den General der Manipur-Armee Lungthoubu Thangal (1806-1891) errichtet, die von den britischen Besatzern 1891 öffentlich gehängt wurden.
Das Mahnmal wurde als Minarett mit drei mythischen Drachen an der Spitze erbaut. Der Park erhielt seinen Namen zu Ehren des Prinzen Tikendrajit.
Staatsmuseum
In dem hiesigen Staatsmuseum werden allerlei Trachten und Waffen der hier ansässigen Ethnien gezeigt.
Zudem findet der Besucher Abbildungen und Artefakte aus der Geschichte des Bundesstaates
Markt der Frauen
Dieser Markt bzw. Basar ist insofern eine große Besonderheit, da hier nur Frauen als Verkäuferinnen tätig sein dürfen, was wahrscheinlich weltweit nahezu einmalig sein dürfte.
Von den Marktfrauen werden u.a. Fisch, Gemüse, Früchte, Kleidung, Tücher sowie diverse Haushaltswaren dargeboten.
Zoologischer Garten
Der Zoologische Garten der Stadt befindet sich rund 6 km westlich von Imphal.
Kangla
Kangla zwar liegt mitten in der Stadt Imphal am westlichen Ufer des Imphal Flusses, aber wegen der historischen Bedeutung haben wir Kangla hier einen Extraabschnitt gewidmet.
Von der Antike bis 1891 n.Chr. war Kangla die alte Hauptstadt von Manipur und gilt heutzutage als der heiligste Ort der Manipuris.
Hierher wallfahren alle Manipuris, die in Manipur, Assam, Bengalen, Uttar Pradesh, Bangladesch und Myanmar wohnhaft sind.
In Kangla sich das Kangla-Fort, dessen wichtigsten Sehenswürdigkeiten aus der Zeit von König Khagemba (1597-1652 n. Chr.) stammen Sein Sohn Khunjaoba (1632-1666 n.Chr.) erweiterte und verbesserte die Anlagen.
Einige der wichtigen heiligen Orte in Kangla sind:
Nungjeng Pukhri
Der Nungjeng Pukhri ist ein heiliger Teich, von dem man glaubt, dass er der Aufenthaltsort der Gottheit Pakhangba ist. Weitere heilige Teiche sind u.a. "Chingkhei Nungjeng", "Manung Nungjeng" und "Lai Pukhri".
Ruinen der Zitadelle
Die Zitadelle entstand um das im Jahr 1611 während der Herrschaft von König Khagemba (1597-1652).
Das Gebäude aus gebrannten Ziegeln war rund 20 m hoch. In der Zitadelle befand sich eine Anzahl von heiligen Orten. Heutzutage sind allerdings nur noch wenige Überreste der Zitadelle zu besichtigen.
Ruinen der Uttra
Die Uttra war die Krönungshalle der Könige von Manipur, in der zudem die Installationszeremonien stattfanden. Infolge von Luftangriffen während des Zweiten Weltkriegs wurde die Anlage weitgehend zerstört.
Nur noch die Treppenflucht und die Ruinen des Fundaments sind erhalten geblieben
Tempel des Shree Govindajee
Der Tempel des Shree Govindajee wurde zur Zeit der Herrschaft des Maharadschas Nara Singh, der von 1844 bis 1850 regiert hatte, im Jahre 1846 errichtet, wurde aber durch das Erdbeben von 1868 weitgehend zerstört.
Unter dem Maharadscha Chandrakriti (1859-86) wurde der Tempel in seiner ursprünglichen Form wieder aufgebaut. Er befindet sich neben dem Palast der ehemaligen Herrscher des damaligen Königreichs Manipur.
Der Tempel ist der Gottheit Govinda - eine Inkarnation von Krishna - und ihrem Gefährt Radha gewidmet.
Lamphelpat
Lamphelpat ist der Verwaltungssitz des Distriks Imphal West, eines der neun Distrikte des Bundesstaates. Die Stadt hat rund 225.000 Einwohner und ist damit nach Imphal die zweitgrößte Stadt im Bundesstaat Manipur.
Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch lohnen würden, findet man hier eher nicht.
Ukhrul
Ukhrul ist der Verwaltungssitz des Distrikts Ukhrul, der rund 190.000 Einwohner hat. Die etwa 30.000 Einwohner zählende Ortschaft Ukhru liegt auf einer Höhe von rund 1.650 m in den Bergen im Nordosten Manipurs - 80 km nordöstlich von Imphal.
Die meisten Einwohner sind Tangkhul - ein meist christlicher Naga-Stamm - die immer mal wieder für einen Anschluss an den Bundesstaat Nagerland plädiert hatten- und das teilweise auch gewaltsam.
Nationalparks in Manipur
Keibul Lamjao Nationalpark
Der Keibul Lamjao Nationalpark wurde im Jahr 1977 eröffnet. Der Park hat eine Fläche von rund 40 km².
Besonders sehenswert sind die schwimmenden Inseln im hiesigen Loktak-See. Der See ist mit einer Fläche von rund 290 km² der größte Süßwassersee im Nordenosten von Indien.
Hier findet man u.a. die Sangais, eine nur hier in den südlichen Teilen des Loktak-Sees lebende Hirschart.
Sirohi Nationalpark
Der Shirui Nationalpark liegt im Distrikt Ukhrul und nur rund 5 km von der gleichnamigen Distrikthauptstadt entfernt. Der höchste Berg in der Umgebung des Parks ist der 3.114 m hohe Khayang.
Der Gipfel des Shirui Kashong mit einer Höhe von 2.835 in der Nähe von Ukhrul erlaubt einen fantastischen Blick über die Region, zudem haben hier einige kleinere Flüssen ihren Ursprung.
Zwischen Mai bis Juni blüht auf dem Berg die Manipur-Lilie (Lilium Mackliniae) und zieht zahlreiche Besucher und sogar Wissenschaftler hierher. Seltene Vögel wie der Tragopan (fasanenartig) oder der bis zu 90 cm große Burma-Fasan leben am Berg.
Zudem findet man hier Tiger und Leoparden.
Erwähnenswert ist auch die nahegelegene Kalksteinhöhle Khangkhui Cave, in der die Bewohner der Umgebung während des Zweiten Weltkriegs Schutz gesucht hatten.
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