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Nagaland

Allgemeine Übersicht

Der Bundesstaat Nagaland umfasst eine Fläche von 16.579 km² - bei über zwei Millionen Einwohnern. Er besitzt damit eine Bevölkerungsdichte von rund 121 Einwohnern pro Quadratkilometer. In Deutschland sind es zum Vergleich rund 230 Einwohner pro Quadratkilometer.
Seinen Namen erhielt der Bundesstaat nach der Volksgruppe der Naga, die hier rund 83% der Bevölkerung bilden. Der Bundesstaat gehört zu den so genannten "Sieben Schwesterstaaten".
Im Norden grenzt Nagaland an die Bundesstaaten Arunachal Pradesh, im Westen an Assam und Manipur. Im Osten hat es eine Landesgrenze zu Myanmar. 
Nagaland ist in sieben Distrikte unterteilt. Die Landschaft ist hügelig, zerklüftet und von Bergen geprägt. Der höchste Berg ist der Saramanti mit einer Höhe von 3.840 m.
Die Bergregionen sind oft  bewaldet, während zahlreiche Terrassenfelder charakteristisch für die Region um Angami sind
Die wichtigsten Flüsse von Nagaland sind Dhansiri, Doyang, Dikhu, Tizu und Melak. Zwischen Juni und September kommt es in dem Bundesstaat zu sehr starken Regenfällen.
Die Hauptstadt von Nagaland ist Kohima. Die offizielle Landessprache ist Englisch.

Religionen
Das Christentum ist mit einem Anteil von rund 88% die beherrschende Religion in dem Bundesstaat. Etwa 9% sind Hindus und etwa 2,5% bekennen sich zum Islam. Der kleine Rest gehört diversen anderen Glaubensrichtungen an. Dieser große christliche Bevölkerungsanteil stammt von der Christianisierung der Naga durch US-amerikanische Missionare, die hier ab dem späten 19. Jahrhundert tätig waren. Die Mehrzahl der Christen in dem Bundesstaat sind Baptisten.
Um die teils entlegenen traditionellen Dörfer der Nagas besuchen zu können, ist ein lokaler Führer dringend erforderlich. Eine Reihe von Reiseveranstaltungen bieten derartige Besuche in ihren Programmen an.

Wirtschaft
Etwa 90% der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft  tätig, wobei der Anbau von Reis, Getreide, Hirse, Hülsenfrüchte, Tabak, Ölsamen, Zuckerrohr und Kartoffeln am häufigsten vertreten ist. Zusätzlich spielt die Forstwirtschaft eine gewisse Rolle
Aber auch das Kunsthandwerk wie die traditionellen Wollverarbeitung, die Holzschnitzerei oder das  Töpfern spielt besonders im Angesicht des zunehmenden Tourismus eine größer werdende Rolle.

Essen
Für den westlichen Geschmack mag es etwas befremdlich sein, dass hier auch Schlangen, Käferlarven, Maden, Hornissen oder Riesenspinnen auf dem Speiseplan stehen.

In dem Bundesstaat gibt es, mit Ausnahme von Dimapur, keine Großstädte. In der Tabelle sind - alphabetisch geordnet - die wichtigsten sechs Städte aufgeführt:

Name der Stadt Einwohnerzahl
Dimapur rund 125.000
Kohima rund 80.000
Mokokchung rund 33.000
Tuensang rund 30.000
Wokha rund 40.000
Zunheboto rund 25.000

Dimapur

Dimapur ist mit rund 125.000 Einwohnern die einwohnerreichste Stadt des Bundesstaates, aber nicht die Hauptstadt.

Dimapur Jain Tempel
Der Dimapur Jain Tempel wurde 1947 errichtet und ist dem Gott Mahaveer gewidmet.
Der Tempel besitzt eine architektonisch beeindruckende Struktur und besitzt einige komplizierte Glasarbeiten

Kali Tempel (Dimapur Kalibari)
Dieser Tempel ist der Gottheit Kali gewidmet. Er wurde im Jahr 1956 hier in Dimapur errichtet.
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Tempels im Jahr 2006 wurde er um eine Bücherei und einen Erste- Hilfe-Service erweitert.

Ruinen des Dimasa (Kachari) Königreichs
Hier findet man noch Ruinen des Dimasa (Kachari) Königreichs  (Dimasa Kingdom).
Dieses Königreich bestand vom 13. Jahrhundert bis 1854 und hatte seinen Hauptsitz in Assam.

Kohima und Umgebung

Kohima ist die Hauptstadt von Nagaland und hat rund 80.000 Einwohner. Die Stadt und ihre Umgebung waren im Zweiten Weltkrieg Schauplatz blutiger Kämpfe der Briten gegen die Japaner.
Mit Unterstützung indischer Truppen war es 1944 gelungen, hier den Vorstoß der Japaner nach Indien zu beenden.
Früher befand sich hier eine Siedlung der Angamis - ein Stamm der Nagas - von der in der Innenstadt noch einige Überreste zu sehen sind.

Soldatenfriedhof
Der hiesige Soldatenfriedhof (War cemetry) erinnert mit seinen Gräbern von 1.420 Gefallenen an diese furchtbare Zeit.
Der Kriegsfriedhof liegt auf dem Garrison Hill -  einem wichtigen Schauplatz  der damaligen Kämpfe.
Die Verse “When you go home / tell them of us and say / for your tomorrow / we gave our today” zieren die Gedenkstätte der 2nd British Division und sind sind unter "Kohima Poem" weithin bekannt geworden.
(Wenn du heimkommst, berichte von uns und sage, dass wir für das Morgen unser Heute hingegeben haben)
Hinweis
Die Verse  erinnern ein wenig an die Verse "Wanderer kommst du nach Sparta berichte dort, du habest uns hier liegen sehen, wie das Gesetz es befahl" - anlässlich der mehrtägigen Schlacht bei den Thermopylen um den 11. August 480 v. Chr.!
Friedrich Schiller hatte  sie aus dem Griechischen von dem Dichter Simonides von Keos (556-468) ins Deutsche übersetzt. Die Verse findet man noch heute eingemeißelt über dem Thermopylen-Pass.

Hornbill Fest

Dieses Fest hat seinen Namen nach dem hier vorkommenden Nashornvogel erhalten. Das Fest findet jährlich in der ersten Dezemberwoche für die Dauer von einer Woche in der Kisama Erinnerungsanlage (Heritage Komplex) - etwa 8 km von Kohima entfernt - statt.
Es werden hier Kunsthandwerksarbeiten, Lebensmittel, Gemälde, Holzschnitzereien und Skulpturen angeboten.
Zudem finden Spiele, Zeremonien, traditionelle Kunstdarbietungen, Konzerte, Modenschauen, und Sportveranstaltungen wie Ringen oder Bogenschießen statt.

Japfü Peak
Der 3.048 m hohe Berg liegt rund 15 km südlich von Kohima. Er ist nach dem 3.840  m hohen Saramanti der zweithöchste Berg des Bundesstaates.
Der Berg ist ein beliebtes Trekkingziel und der Sonnenuntergang mit seinen wunderbaren Farbspielen bringt viele Menschen, die ihn auf dem Gipfel erleben, geradezu einen inneren Frieden
Aber man findet hier am Fuß des Berges den höchsten Rhododendron mit einer Höhe von etwa 33 m, der damit in das Guinnes Buch der Rekorde gelangte.

Museum
Das hiesige Museum gibt einen umfassenden Überblick über die Geschichte, Lebensweise, Kleidung, das Handwerk und sogar die  Musik der verschiedenen Stämme der Region.
Man erfährt hier auch Einiges über die mögliche  Herkunft  der Naga, die wahrscheinlich  ursprünglich von der Insel Sumatra in Indonesien stammen.

Katholische Kathedrale
Dieses Gotteshaus der Katholiken von Kohima und Umgebung ist besonder bekannt für das größte hölzerne Kreuz von ganz Indien.
Die Kirche wurde 1991 geweiht. Katholische Besucher finden hier Gelegenheit zum Besuch eines Gottesdienstes.
Das Gotteshaus ist die Bistumskirche der Diözese Kohima. Das Bistum wurde im Januar 1973 durch Papst Paul VI. (1897-1978) als Bistum Kohima-Imphal errichtet und am 28. März 1980 in die Bistümer Kohima und Imphal geteilt und 1995 Kohima dem Erzbistum Imphal als Suffraganbistum unterstellt.
1986–1991 wurde die Kathedrale in Kohima erbaut. Ihre Architektur zitiert Elemente aus der traditionellen Bauweise der Region. Die Kathedrale ist Maria, Hilfe der Christen geweiht.

Kohima Village
Sehr sehenswert  ist Kohima Village (Barra Basti), das zweitgrößte Dorf in Asien, in das man durch ein besonderes und imposantes Tor gelangt.
Das Tor ist  mit Motiven von Kämpfern, Waffen und einem Bison verziert. Das Dorf liegt nordöstlich von Kohima.

Dorf  Khonoma
Das Dorf  Khonoma war im Jahr 1879 Schauplatz des Kampfes der Nagas gegen die britischen Kolonialherren. Drei alte Befestigungsanlagen geben noch einen Eindruck von den damaligen Kämpfen.
Das Dorf liegt ca. 20 km westlich von Kohima. In unmittelbarer Nähe liegt das Hochtal Dzukou Valley, das bei Trekkern sehr populär ist.

Tragopan Schutzgebiet
Dieses Schutzgebiet (Sanctuary) wurde 1989 durch den Dorfrat des Angami-Stammes errichtet, anfangs um  eine wichtige Wasserquelle des Dorfes unter Schutz zu stellen.
Das Schutzgebiet befindet sich etwa 15 km südwestlich von Kohima an der Grenze zum Bundesstaat Manipur im Süden. Es umfasst einen Teil des Dzukou Tales, durch den der Dzukou, ein Nebenfluss des Flusses Barak, fließt.
Das Schutzgebiet ist berühmt für seine zahlreichen Vögel.
Zudem findet man hier noch u.a. die folgenden Säugetiere: Bärenmakaken, Gibbons, Leoparden, Muntjakhirche, Nebelparder, Plumploris (eine Primatenart), Serows (Ziegenantilope) und Wildschweine.

Nationalpark

Intaki Nationalpark
Der Intaki Nationalpark ((Ntangki Nationalpark)) wurde im Jahr 1993 eröffnet und umfasst eine Fläche von rund 202 km². Der Park befindet sich im Distrikt Peren mit der gleichnamigen Distrikthauptstadt.
Hier kann man die einzigen Gibbons in ganz Indien finden. Zudem leben hier u.a. Elefanten, Faultiere, Gleithörnchen, goldene Languren, Schleichkatzen, Tiger, Warane, Weißbrauengibbons, Wildbüffel,  Wildhunde, Wildschweine sowie Zibetkatzen.
Die Schleichkatzenart Fleckenmusang ist besonders bei der Produktion des extrem teuren Kaffees Kopi Luwak bekannt geworden.
Unter den hiesigen Vögeln findet man u.a. Eisvögel, Fasane,  Nashornvögel sowie Schwarzstörche.
Der Park mit seinen Bergen, Klippen und Tälern eignet sich hervorragend für Camping, Wandern und Sightseeing. Qualifizierte Führer stehen dafür zur Verfügung.






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