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Bäume und Wald, Übersicht
Weltweit gibt es rund 60.000 verschiedene Baumarten.
In Deutschland sind rund 114.000 km² (32%) des Landes von Wald bedeckt, wovon 48% sich in Privatbesitz befinden, 29% sind im Besitz der Bundesländer, 19% in kommunalen Besitz oder der Kirchen sind und 4% sind im Besitz des Bundes.
Unter Wald versteht man in der Botanik eine von Bäumen geprägte Vegetation. oder nach $ 2 des Bundeswaldgesetzes Jede mit mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche,""
Rund 55,5% der Waldbäume sind Nadelbäume und 44,5% Laubbäume. Die häufigsten einheimischen Baumarten, die den Wald in Deutschland prägen, sind:
- Fichten mit rund 25%
- Kiefern mit rund 22%
- Buchen mit rund 15%
- Eichen mit rund 10%
- Birken mit rund 5%
- Erlen mit rund 2,5%
- Eschen mit rund 2,5%
- Eingeführte Baumarten umfassen etwa 5% des Waldes, darunter die Douglasie mit 2%, die Japanlärche mit 0,8% und die Roteiche mit 0,5%.
Der für Deutschland charakteristischste Baum ist die Eiche, obwohl sie nur der vierthäufigste Baum ist. Besonders in den Mittelgebirgen findet man Eichen-Buchen-Mischwälder als natürliche Vegetation.
Im Schwarzwald, im Bayerischen Wald, im Erzgebirge und im Harz treten dagegen Tannen- und Fichtenwälder hervor. Im norddeutschen Tiefland wachsen vor allem Kiefern und Fichten, sowie die für das Gebiet typischen Heidepflanzen. In den Moorgebieten wachsen Birken und Kiefern.
In Süddeutschland gedeihen normalerweise Laubmischwälder, die aber vielfach durch Fichtenwälder ersetzt worden sind. Typisch sind auch Linden und Hainbuchen. In den Flussauen trifft man vor allem auf Erlen, Pappeln, Birken und Weiden.
Blutbuche (Fagus sylvatica) © goruma (T.Asthalter) |
Eichenlaub (Quercus) © goruma (T.Asthalter) |
Linde (Tilia) © goruma (T.Asthalter) |
Fichte, Rottanne (Picea abies) © goruma (T.Asthalter) |
Kiefernwald © goruma (T.Asthalter) |
Pappeln (Populus) © goruma (T.Asthalter) |
Ahorn (Acer) © goruma (T.Asthalter) |
Vogelbeere, Eberesche (Sorbus aucuparia) © goruma (T.Asthalter) |
Hänge-Birke (Betula pendula) © goruma (T.Asthalter) |
Norddeutschland
An der Nordseeküste kann man die verschiedensten Pflanzenarten finden, wie Schlickgras, Andelgras, Strandaster, Strandnelke und den Queller. Dieser bedeckt große Flächen der Wattenmeerküste knapp unterhalb der Hochwasserlinie, kommt aber nur zwischen April und Oktober vor. Er wird zwischen 5 und 30 cm groß und gehört mit seinen dicken und fleischigen Blättern zu den Salzpflanzen. Keine andere Pflanze kann einen höheren Salzgehalt aushalten. Kurz vor dem Absterben im September verfärbt sich der grüne Queller rot. Strandhafer wird extra angepflanzt, um mit seinen langen Wurzeln den losen Sand zu halten, und er ist somit ideal zur Befestigung von Dünen geeignet.
An der Haseldorfer Binnenelbe wächst Schilf, Simsen und die Gelbe Schwertlilie. Eine Besonderheit ist die rotbraune Schachblume, die nur wenige Tage im Jahr geöffnet ist. Diese giftige Zwiebelpflanze wird 15 - 35 cm hoch und blüht zwischen April und Mai. Das Besondere an ihr ist die glockenförmige, purpurfarbene Blüte mit dem auffälligen Schachbrettmuster auf den Kronblättern, dem die Blume auch ihren Namen zu verdanken hat. Man findet sie hauptsächlich auf feuchten und teilweise überschwemmten Wiesen. Da ihr durch die Trockenlegung aber Lebensraum entzogen wird, ist sie sehr selten geworden. Im Eichen-Niederwald von Reher-Kratt findet man auch den Salomonsiegel und die Färbescharte.
© goruma (Dr.Ramm)
In dem Marschland Weißes Moor wurden mehr als 80 verschiedene Pflanzenarten gezählt. Dazu gehören u.a. die Glocken-, Besen- und die Rosmarinheide, Moosbeeren, der Englische Sonnentau sowie der gelb-blühende Beinbrech.
Im Norden Deutschlands wachsen auch verschiedene Moor- und Heidepflanzen wie Torfmoose, Pfeifengras, der geschützte Gagelstrauch und die Moorbirke. Sie wird bis zu 20 m hoch und unterscheidet sich von der Hängebirke durch ihre aufsteigenden Äste. Typisch für alle Birken sind die sich im Frühjahr bildende hängende und gelbbraune Kätzchen. Überwiegend wächst die Moorbirke auf feuchten und saueren Böden. Außer in Europa ist sie auch in Skandinavien und Nordasien verbreitet.
Seltene Pflanzenarten sind das dunkelpurpurne Blutauge, der Gemeine Froschbiss und der fleischfressende Rundblättrige Sonnentau, welcher auch zu den Heilpflanzen gehört. Er bildet eine bodenständige Rosette von 2-10 cm Durchmesser aus, die mit zahlreichen haarfeinen rötlichen Tentakeln besetzt ist. Diese wiederum sind mit einem klebrigen Sekret besetzt, der an schimmernde Tautropfen erinnert. Insekten, die ihren Durst stillen wollen, bleiben an dem "Tautropfen" kleben und werden durch die sich biegenden Fangarme in die Mitte gedrängt. Schließlich sondert die Pflanze einen Verdauungssaft ab, mit dem das Insekt aufgelöst wird.
© goruma (T.Asthalter)
An der Ostseeküste wächst der Sachsenwald mit Eichen, Fichten, Japanlärchen, Buchen und Birken. Dominierend ist der Buchenwald.
In Mecklenburg-Vorpommern haben windzerzauste und verkrüppelte Buchen einem Wald seinen Namen gegeben. In diesem "Gespensterwald" wachsen neben den merkwürdig aussehenden Buchen auch Waldorchideen, die grünliche Waldhyazinthe und das Stattliche Knabenkraut.
In Mönchhagen steht die älteste Eibe Norddeutschlands, die Mönchhagener Eibe. Man schätzt sie auf ca. 500 Jahre. Normalerweise sind Eiben schlank und buschartig wachsend, diese aber hat einen Stammumfang von 3,51 m. Allerdings muss der Stamm wegen des hohen Alters mit zwei Eisenspangen und einigen Betoneinlagen geschützt werden.
Andere Pflanzenarten sind der Ehrenpreis, der Wasserstern, die Schwanenblume, der Stranddreizack, der sehr seltene Pillenfarn und der dunkelrote Sandmohn. Selten ist auch die giftige Stechpalme, auch Ilex genannt, die eine Höhe von 6 m erreichen kann. An der Ostseeküste wachsen auch Pflanzen wie der Siebenstern, der Bergahorn, der Adlerfarn sowie die im Frühling vorkommenden Waldveilchen, Waldmeister und die Vogelbeere. Diesen auch in Nordeuropa und Westasien beheimateten Baum kennt man auch unter den Bezeichnungen Eberesche, Quitsche, Drosselbeere oder Krametsbeere. Der Baum wird im Durchschnitt bis zu 1 m hoch und wird gern in Gärten und Parkanlagen als Zierbaum angepflanzt. Seinen Namen hat er seinen orange- bis rotfarbenen Früchten zu verdanken, die gerne von Vögeln gefressen werden, besonders von Krammetsvögeln und Wachholderdrosseln. Entgegen der häufigen Annahme sind die Früchte für den Menschen nicht giftig, jedoch ungenießbar, da ihr Geschmack von Apfelsäure und Gerbstoffen bestimmt wird.
Mitteldeutschland
© goruma (T.Asthalter)
An der Lüneburger Heide wachsen zahlreiche Wacholderbüsche, hohe Kiefern und Birken sowie typische Moorpflanzen wie Wollgras, Torfmoos, Sonnentau und die Moosbeere.
Seit dem Jahr 1907 ist der Urwald Sababurg im Weserbergland ein Naturschutzgebiet, in dem man den Adlerfarn finden kann sowie 400-jährige Buchen, Fichten, Holunder und Ebereschen. Eine Besonderheit stellen die 800-jährigen Eichen dar. Außerdem wachsen auch Eiben und zahlreiche Orchideen wie das Schwertblättrige Waldvögelein in dem Schutzgebiet. Bei Ebersnacken trifft man auf verschiedene Nadelhölzer, zu denen auch die Douglasfichte gehört.
Eine Besonderheit sind die Süntelbuchen, von denen es nur noch ganz wenige Exemplare gibt. Sie zeichnen sich durch einen kurzen, spiralig gedrehten Stamm und schlangenförmig gewundene, zum Teil rückwärts wachsende Äste aus, die zugewachsene Schlingen bilden können. Diese Bäume wachsen mehr in die Breite als in die Höhe, so dass sie etwa nur 5 m hoch werden und die Krone breit und verflochten ist. Diese Sonderform der Rotbuche ist vererbbar, aber die Süntelbuchen sind vom Aussterben bedroht. Im Mittelalter wurden sie als verwunschen oder vom Teufel verdorben angesehen. Aus diesem Grund wurden viele der einzigartigen Bäume gefällt, so dass heute nur noch wenige der Süntelbuchen übrig sind. Im 19. Jahrhundert waren sie im Süntelgebirge im Weserbergland verbreitet, woher wahrscheinlich auch ihr Name stammt. Die größte Süntelbuche der Welt steht heute in Gremsheim bei Bad Gandersheim.
© goruma (T.Asthalter)
Im Harzgebiet trifft man auf Pflanzen, an denen man die Spuren der Eiszeit verfolgen kann. Dazu gehören die Rentierflechte (Isländisches Moos), die Zwergbirke, die nur ca. 50 cm groß wird, und der Siebenstern.
Die mittleren und tiefen Lagen sind mit Fichten und Buchen dicht bewaldet. Mitte Juni findet man Trollblumen, den Waldstorchenschnabel, den Bärwurz und zahlreiche Wiesenblumen. Typisch für den Harz sind das Schmalblättrige Weidenröschen und der Rote Fingerhut.
Die Wälder des Elms sind noch alte Laubwaldbestände, die aus Buchen, Eichen, Linden, Kastanien, Eschen und Hainbuchen bestehen. Außergewöhnlich ist die Kaiser-Lothar-Linde, die hinter dem Kaiserdom von Königslutter im Hof des Niedersächsischen Landeskrankenhauses steht. Bei einer Höhe von nur etwa 20 m hat sie einen Stammumfang von 15 m. Da sie vom Kaiser Lothar III gepflanzt worden sollen sein, schätzt man ihr Alter auf 850 Jahre.
Ebenfalls recht alte Bäume sind die Tannen im Wolfsbachtal, die über 50 m hoch und zwischen 300 und 350 Jahren alt sind. Ihr Stammdurchmesser beträgt 1,5 m.
Am Seeburger See trifft man auf eine Pflanze, die sowohl an Land wie auch auf dem Wasser gedeiht, den Seeknöterich.
An der Plesse wachsen die Bergdistel, die geschützte Feuerlilie und die Küchenschelle. Extrem selten ist der Steife Lauch.
Im Werratal wachsen neben Kirschbäumen hauptsächlich Erlen, Eichen, Pappeln, Weiden und Schlingpflanzen. Man trifft auch auf die Ährige Teufelskralle, die Gemeine Flockenblume, die 1,30 m hoch werden kann, und die Europäische Trollblume, die man auch als Goldknöpfchen oder Kugelranunkel kennt.
Viele seltene Pflanzen wachsen auf den Bergwiesen bei den Forellenteichen im Hohen Vogelsberg. Dazu gehören der Türkenbund, die Bergflockenblume, das Blutauge, der Bachnelkenwurz, der Alpenmilchlattich, der Gebirgshahnenfuß und die Grüne Waldhyazinthe.
Im Leutratal wächst die schönste Orchidee Deutschlands, der Rotbraune Frauenschuh. Sie wird zwischen 20 und 60 cm groß, und ihre Holzschuhen ähnelnden Blüten sind goldgelb und purpur-blau geadert. Sie wächst vor allem in lichten Mischwäldern sowie an Wald- und Gebüschrändern. Diese Orchidee ist in den Alpen, den Pyrenäen und in Norwegen verbreitet und sehr selten.
Andere Orchideen sind das seltene Purpurknabenkraut, das Waldvögelein, die Bocksriemenzunge sowie der Fliegen-, Bienen- und der Spinnenragwurz.
Auf der Roten Liste stehen das Frühlingsadonisröschen, die violette Königskerze, die Nacktstängel-Schwertlilie und die Pyramidenorchis.
Eine Rarität ist die sehr seltene Wildtulpe. Das 20 - 40 cm große Zwiebelgewächs blüht mit gelben Blüten zwischen April und Mai. Um zu gedeihen braucht die Wildtulpe Lehm- und Kalksteinböden, Gebüsche oder Baumgärten.
Westdeutschland
© goruma (T.Asthalter)
Die Wisseler Dünen werden durch das Silbergras davor geschützt, sich wieder in Bewegung zu setzen. Diese Pflanze hat das Aussehen igelförmiger Haarbüschel und ihren Namen von den im Licht silbrig glänzenden Fruchtständen. Das Silbergras wächst sehr langsam und blüht im Juni mit rosa Blüten. Es gibt diese Pflanze ganzjährig im lockeren Sand, wobei sie Sandtemperaturen von 60°C ertragen kann. Das Silbergras ist als gefährdet eingestuft.
Weitere Pflanzen am Altrheinarm sind die Seekanne, die Seerose, die Schwanenblume, Moorbirken, Topfmoos, die Rosmarinheide und die Moosbeere. Das ebenfalls hier wachsende Wollgras aus der Familie der Zyperbinsengewächse ist eine Sumpfpflanze und trägt zur Verlandung von Mooren und flachen Gewässern bei. Es hat silbrig-weiße Blüten und baumwollartige Fruchtstände, denen er auch seinen Namen verdankt.
Im Naturschutzgebiet Leppeaue trifft man auf Weiden, Erlen, Röhricht und die Großseggenriede. Die Hees beherbergt Stiel- und Taubeneichen, sowie Birken und Buchen. 100-jährige Sandbirken wachsen im Reichswald. Sie haben einen schlanken und biegsam Stamm mit einem Durchmesser von ca. 80 cm. Ihre Rinde ist heller und glänzender als die vieler anderer Birkenarten, daher werden sie auch als "Weißbirken" bezeichnet.
Interessant sind die Kopfbäume am Niederrhein. Durch den regelmäßigen Schnitt von Gerten und Ruten sind die Stämme kopfförmig verdickt. Meist handelt es sich bei diesen Bäumen um Korb- oder Silberweiden. Sie stehen v.a. an Flussniederungen und an schmalen Auen von Bachläufen. Dickstämmige Kopfweiden zählen zu den insektenreichsten Pflanzen und sind wichtige Brutplätze für den Steinkauz, den Wendehals, den Gartenrotschwanz und den Grauschnäpper.
An der Walsumer Aue wachsen Weißdornbüsche, Waldreben, Hopfen und Grauerlen. Ganze Waldgesellschaften mit Schwarzerlen, Faulbaumgewächsen und Gagelsträuchern finden sich am Unterbacher See.
Viele verschiedene Moosarten sowie der Froschlöffel, der Sumpfschachtelhalm und der giftige Beinbrech wachsen auf der Ohligser Heide. Letzterer ist streng atlantisch und wächst nur an sehr nassen und tiefgründigen Stellen. Früher glaubte man, die Knochen des Viehs würden schneller brechen, nachdem es diese Pflanze verzehrt hatte, woher der Beinbrech auch seinen Namen hat. Er wird etwa 30 cm hoch, hat schmale, schwertförmige Blätter und eine Traube als Blütenstand, die zwischen Juli und August zu sehen ist. Der Beinbrech ist die Kennart der Glockenheidegesellschaften, allerdings ist er stark gefährdet und nur noch sehr selten.
Eine typische Pflanze für das Strundertal ist der Grüne Nieswurz. Diese giftige Pflanze lässt sich zwischen März und Mai gut an ihren grünen Blüten mit den 5 Blütenblättern erkennen. Sie wird etwa 15-40 cm groß und braucht einen kalkhaltigen, nährstoffreichen und feuchten Boden. Der grüne Nieswurz ist sehr selten geworden und daher streng geschützt.
Andere auch dort wachsende Pflanzen sind der ebenfalls giftige Aronstab, das Moschuskraut, die Schlüsselblume und die Brunnenkresse. Auch Auwälder mit Eschen, Schwarzpappeln und Weidengebüschen sind hier vertreten. Die Kreuzblume wächst ebenfalls hier. Eine sehr seltene Pflanze, das Mittlere Wintergrün, wächst am Bigge- und am Listersee.
Der im Rothaargebirge wachsende Europäischer Siebenstern fällt wegen seinen Früchten besonders auf. Er gehört zur Familie der Schlüsselblumengewächse und ist die Symbolpflanze des Fichtelgebirges. Der Name stammt von den 7 Kelch-, Blüten- und Staubblättern. Man findet ihn in saueren Nadelwäldern und verwandten Alpenheiden.
Andere hier vertretene Pflanzen sind der im Mai blühende Besenginster, der Pestwurz, Breitblättriger Rohrkolben, Rippenfarn, Waldfrauenfarn, Buchenfarn und der Storchschnabel. Letzterer hat seinen Namen von seinen langen und schnabelförmigen Früchten bekommen.
Weitverbreitete Moorpflanzen sind das Sumpfveilchen, der Fieberklee und das Blutauge aus der Familie der Rosengewächse. Es wächst außer in moorigen Gebieten auch an Gewässerrändern und bildet mit dem Fieberklee die Grundlage zur Verlandung der Gewässer. Das Blutauge wird ca. 20-60 cm hoch, hat einen weithin kriechenden Wurzelstock, einen flaumig bis dicht zottig behaarte Stängel sowie bläulich-grüne Stängelblätter, die oft rot überlaufen sind.
Eine interessante Flora bietet das Dortebachtal, da hier eine wärmeliebende Vegetation gedeiht. Dazu gehört Weißer Diptam, Astlose Graslilie, Gemeine Küchenschelle, Echter Hauswurz, Rapunzel und die Glockenblume.
Der vulkanische Boden bei der Thermalquelle Bad Bertrich fördert den Wachstum von Pflanzen wie des giftigen Buchsbaumes, des Bergahorns, der Gemeinen Zwergmistel, der Schlüsselblume und der Mistel.
An nassen und kalkreichen Stellen wächst die Natternzunge, die zu den Farnen gehört. Die 10 - 30 cm große Pflanze hat einen kurzen aufrechten Stamm, fünf einzelne Blätter und blüht von Juni bis Juli.
Im Siebengebirge wächst Feldmannstreu, Bergsteinkraut, Sichelblättriges Hasenohr, Goldlack, blaue Schwertlilie und Färberwaid, welches früher als Textilfarbstoff benutzt wurde. Weitere Pflanzen ist der Marienbecher, der Goldstern, das blaublühende Immergrün und das Gelbe Windröschen.
Am Westlichem Hunsrück wächst das eigentlich im Mittelmeerraum vorkommende Felsenfingerkraut und der Bleiche Schöterich, der in Deutschland nur an diesem Ort vorkommt.
Zwei verschiedene Auwaldtypen findet man am Taunus: die Weichholzaue mit Schwarzpappeln, Grauerlen und Silberweiden, sowie die Hartholzaue mit Stieleichen, Eschen und Ulmen.
Die Schöne Eiche bei Endlichhofen gilt als einer der schönsten Bäume Deutschlands. Sie ist 25 m hoch, ca. 450 Jahre alt und hat einen Stammumfang von etwa 7 m. Nach einem Brand im 1. Weltkrieg ist die Eiche innen allerdings hohl und seit dem zweiten Brand 1974 werden ihre Äste von Stahlseilen gehalten.
Seltene Pflanzen wie das Schwertblättrige Waldvögelein gedeihen bei Wilsenroth. Andere ebenfalls seltene Pflanzen sind die Zottige Wicke sowie das Blutahorn, die Traubeneiche und die Weymouthkiefer im Saarland. Auch der Lampertheimer Altrhein beherbergt Raritäten wie das Klebrige Hornkraut, das Kleinblütige Schaumkraut, das Kriechende Fingerkraut, den Krautigen Ampfer, das Sumpfrispengras und die sehr seltene Wassernuss. Diese 1-jährige Wasserpflanze besiedelt eutrophe und flache Gewässer mit kalkreichem und schlammigem Grund. An diesem ist die Pflanze mit ihrem langen, dünnen Stängel in 30 - 60 m Tiefe verankert. Sichtbar sind nur die rhombischen, in Rosetten angeordneten Schwimmblätter, die im Frühjahr olivgrün und später violettbraun sind. Die Blätter zeichnen sich durch einen aufgeblasenen hohlen Blattstiel aus und sind unterseits behaart. In der Blütezeit zwischen Juli und August bilden sich kleine weiße Blüten, aus denen sich dann 3 - 5 cm große Steinfrüchte entwickeln. Diese sinken anschließend in den Schlamm und keimen erst im nächsten Jahr, wenn die Wassertemperatur 12°C beträgt.
Süddeutschland
Auf der Blumeninsel im Allgäu wachsen Grüner und Brauner Streifenfarn, Glockenblumen und Thymian. Selten sind der Fransenenzian und die Silberdistel. Bäume wie Fichten, Buchen, Eiben, Tannen, Ahorn und Eschen wachsen am Eistöbel an den Hängen.
Weitere Pflanzen sind Glockenblumen, der Geißbart, Heckenrosen und Mailiebchen. Der Geißbart wächst aufrecht und wird bis zu 2 m hoch. Sein buschiges Aussehen erhält er durch die kleinen, cremeweißen und in Rispen stehenden Blüten, die zwischen Juni und Juli ihre Blütezeit haben. Er wächst überwiegend in den Schluchten der Alpen und in feuchten Wäldern unter hohen Bäumen. Der Geißbart ist auch in Ostasien und Nordamerika verbreitet.
Am Hochgrat wachsen Trollblumen, Alpendost, Kohlröschen, Alpenastern und auch eine 1000-jährige Eibe steht dort.
Fast einmalig in Deutschland ist der Gletscherhahnenfuß, die typische Pflanze des Hochgebirges, in dem Pflanzenschutzgebiet Bacherloch. Er wird 10 bis 15 cm groß und wächst auch in alpiner Zone bis 2370 m hoch. Seine Blüten sind erst weiß, nehmen beim Verblühen aber eine rosa bis dunkelrote Färbung an. Der Gletscherhahnenfuß wird auch gerne von Rentieren gefressen.
© goruma (T.Asthalter)
Gladiolen, Blasenfarne, Heilglöckchen, die Edelraute und das berühmte Edelweiß, die Charakterpflanze der Alpen, kann man am Stuibenfall finden. Dabei ist es keine heimische Pflanze, sondern eine, die während der Eiszeiten aus dem Bereich der Himalaya eingewandert ist. Das Edelweiß gehört zur Familie der Korbblütler und wächst an sonnigen kalkreichen Rasenhängen, auf steinigen Wiesen, an Kalksteinfelsen sowie in Felsspalten in Gebirgen bis 2500 m. Die Pflanze wird 3 - 20 cm hoch und hat eine charakteristische Blüte, die aus 5 - 6 kleinen gelben Blütenköpfen besteht, die von weißen Blättchen in Sternform umrandet sind. Das Edelweiß ist in den Pyrenäen, Alpen, Karpaten und in Zentralasien verbreitet.
Am Murnauer Moos in den Bayerischen Alpen wächst die Schwertlilie, das Knabenkraut, der Schwalbenwurz-Enzian und das Schmalblättrige Wollgras.
Ein Relikt der Eiszeiten, das geschützte König-Karls-Zepter, findet man im Graswangtal. Beeren wie Moos-, Heidel-, Rausch- und Preiselbeeren, sind ebenfalls ein Teil der dortigen Pflanzengesellschaft.
Die seltene Moorbinse wächst in die Chiemgauer Alpen. Im dortigen Nationalpark kann man auf das sehr seltene Drachenmaul treffen, aber auch auf Tauernblümchen und die Zwergalpenscharte.
Ein Symbol der Schwäbischen Alb sind die Silberdisteln, andere auch hier wachsenden Pflanzen sind die Küchenschellen, der Seidelbast, die Traubenhyazinthen und auch Wacholderheiden sind ein Teil dieser Flora. Sie sind auf das regelmäßige Vorkommen von Schafen angewiesen, damit sie nicht vom Gebüsch überwuchert werden. Auch der an den Blatträndern kalkausscheidende Traubensteinbrech wächst hier, ebenso wie der Augenwurz und der Echte Hauswurz.
In der Mittleren Alb bildet die seltene Pfingstnelke ihre Polster auf felsigem Trockenrasen. Sie gehört zu den Nelkengewächsen und wächst immer nur in Gruppen, daher auch die Polsterbildung. Es gibt sie nur in Mitteleuropa und fast nur an Felsen und auf warmen, trockenen und flachgründigen Felsböden. Die 10 - 30 cm große Pfingstnelke blüht Ende Mai bis Ende Juni mit rosa Blüten, aber als wintergrüne Pflanze verträgt sie auch die winterliche Frosttrockenheit. Die Pfingstnelke ist als gefährdet eingestuft und streng geschützt.
© goruma (T.Kruse)
Mehlprimeln, Enziane, Kugelblumen und das fleischfressende Fettkraut findet man in Bayerisch-Schwaben.
Im Argental wachsen über 30 Orchideenarten wie das Kleine Knabenkraut, der Frauenschuh und das Einknöllchen.
In den Talwäldern kann man die zahlreichen Farn- und Bärlapparten nicht übersehen.
Um bestäubt zu werden, ahmen die Ragwurzarten in der Sandharlander Heide die Körper von Insekten wie Fliegen, Hummeln oder Bienen nach.
Die Nadelbinse, der Pillenfarn und die Pfriemenkresse sind Teil der mittelfränkischen Flora.
Eine Besonderheit hat die Fränkische Alb zu bieten: Die seltenen Schlangenfichten im Reichental. Ihr Name stammt von den schlangenartig herabhängenden Zweigen ab, die nur an den Enden mit Nadeln besetzt sind. Sie stammen aus dem Tertiär und haben ihre Samen seitdem unverändert erhalten. In ganz Europa gibt es nur noch sehr wenige Exemplare.
Der seltene und zu den Heilpflanzen zählende Fieberklee kommt in den Moorgebieten des Fichtelgebirges vor.
© goruma (T.Asthalter)
Im Hartholz-Auwald am Südlichen Oberrhein wachsen Stieleichen, Flatterulmen, Schwarzpappeln, Eschen, Feld- und Bergahorn, Grau- und Silberpappeln, der Wildapfel, Winterlinden und Traubeneichen.
Die dortige Strauchschicht besteht aus Hasel, Weißdorn, Pfaffenhut und der Traubenkirsche.
Am Boden wachsen der Blaustern, Bärlauch, Weiße und Gelbe Anemone, Maiglöckchen und die Schlüsselblume.
Die Gemeine Waldrebe, eine Lianenart, klettert an den Baumriesen des Waldes empor.
Wie in fast ganz Deutschland wächst auch hier der Diptam.
Schön anzusehen ist die Krokuswiese bei Bad Teinach-Zavelstein im Schwarzwald.
Ostdeutschland
Am Faulen See wachsen die typischen Röhrichtpflanzen und Weidengebüsche. Zwischen Juni und August kann man die Teich- und die Seerosen auf dem See bewundern. Einer der wertvollsten Naturschutzgebiete Brandenburgs ist der Großmachnower Weinberg mit Eichen, Federgras, Wiesenkuhschelle, Kartäusernelken und der Graslilie.
Auf der Pfaueninsel wachsen neben Linden und Douglasien auch exotische Baumriesen wie Ginkgos, Mammutbäume, Libanonzedern und Weymouthskiefern.
In der Grunewaldrinne wachsen Moorbirken sowie verschiedene Farne.
Am Tegeler Fließ besteht die Landschaft aus Weiden, Erlen und Orchideen. Blaubeeren kann man im Spandauer Forst pflücken.
An den sonnigen Hängen des Kleinen Jahnberges gedeiht das Gelbe Sonnenröschen sowie der Gemeine Weißwurz, der Gemeine Sommerwurz, Goldhaarastern und das Natternkopf-Habichtskraut.
Eine bemerkenswerte Sehenswürdigkeit ist die Brüdereiche bei Friesack. Die sieben miteinander verschmolzenen und 25 m hohe Bäume teilen sich einen riesigen Wurzelstock und nur eine einzige Krone, obwohl sie sieben einzelne Stämme haben. Der gemeinsame Stammdurchmesser beträgt etwa 15 m.
Schwimmblattpflanzen wie die Weiße und die Gelbe Teichrose, den Wasserschlauch, die Krebsschere und den Froschbiss kann man im Sommer auf dem Schollener See betrachten.
Im Moosfenn sind weite Flächen mit dem Frauenhaarmoos gepolstert. Auch der seltene Strauß-Gilbweiderich, der Rundblättrige Sonnentau und der von Schnecken bestäubte Sumpfschlangenwurz wachsen hier. Die Merkmale dieser Sumpfpflanze sind ihre dicken, fleischigen Blätter und das weiße Hüllblatt des Blütenstandes. Sie wächst im Halbschatten oder auch völligen Schatten an den Rändern nährstoffarmer Klarwasser und Moorseen. Die auch als Drachenwurz oder Schweinsohr bekannte Pflanze ist zwar in Deutschland selten, aber in Eurasien und dem atlantischen Nordamerika verbreitet.
Neben Schlehen und Holunder sind die Kamillenblüten auf den ehemaligen Reisfeldern von Gatow nicht zu übersehen. Die gewaltigste Eiche Brandenburgs mit 10 m Durchmesser wächst in der Umgebung von Krügersdorf.
Auf der Wacholderheide in Ost-Brandenburg wachsen neben Birken und Heckenrosen auch bis zu 4 m hohe Wacholderbüsche.
Das gelb-blühende Frühlingsadonisröschen ist an den Oderhängen bei Mallnow nicht zu übersehen. Zur dortigen Pflanzengesellschaft gehört auch Haarfedergras, Graslilien, Wiesenprimeln, das Rauhe Veilchen und der Große Ehrenpreis.
Im Bischofswald wachsen Douglasien, Weißzedern und Sitkafichten.
Bemerkenswert ist die Platanenallee in Dessau. Platanen zeichnen sich durch ihre jährlich in mehr oder weniger großen Platten abbröckelnde Borke aus, und durch ihre Früchte, die in dichten, kugeligen und eingeschlechtigen Köpfchen wachsen. Unter der Borke ist die Farbe der Platane hellgelb, so dass ein farbiger Eindruck des Stammes entsteht. Ihre Blätter ähneln denen des Ahorns. Ein anderes Merkmal ist der sich relativ früh teilende Stamm, so dass die Äste bereits knapp über dem Boden ausgebildet werden.
Der mehrstämmige Maulbeerbaum am Kirchberg soll bereits 1518 gepflanzt worden sein und gehört zu den ältesten Exemplaren seiner Art in Deutschland.
Attraktive Seltenheiten an der Dölauer Heide sind die Türkenbundlilien, der Diptam, die Färberscharte, der Weiße Schwalbenwurz und die Große Fetthenne.
Der Stengellose Tragant wächst in ganz Deutschland nur am Süßen See bei Seeburg.
Wildes Silberblatt, Quirlblättriges Weißwurz, Purpurhasenlattich, Ähriges Christophskraut und der giftige Seidelbast wachsen am Rabenauer Grund.
Weiße Seerosen kann man auf den Rohrbacher Teichen bewundern.
Die Pechnelke bei Rochsburg sollte besser nicht angefasst werden, da sie unterhalb des Knotens stark klebrig ist. Die etwa 40 cm große Pflanze wächst nur auf kalkfreien Böden.
Das Besondere an der Pechnelke ist, dass Pflanzen in ihrer Nähe besser wachsen und eine gesteigerte Immunabwehr aufweisen.
Die Blüten des Nickenden Leinkrauts öffnen sich nur nachts, um von den Nachtfaltern bestäubt zu werden und der Schwarzwerdende Geißklee wird bis zu 1,5 m hoch. Seinen Namen hat er daher, dass sein Stängel beim Trocknen eine schwarze Färbung annimmt.
Im Unterspreewald hat sich eine extrem seltene Pflanzengesellschaft eingelebt: Der Bulten-Erlenbruch. Bulten sind dabei die Weißmoospolster, welche die Stammfüße der Erlen umfassen.
Zu dieser Gesellschaft dazu gehören auch das giftige Leberblümchen, Frühlingsplatterbsen, Schuppenwurz, Buschwindröschen, Maiglöckchen und das Gelbe Windröschen.
Den Siebenstern, den Waldmeister und Heidelbeersträucher kann man auf dem Berg Hochstein finden.
Nutzpflanzen
Die Nutzpflanzen der Osteseeküste sind Getreide, Raps und Zuckerrüben, die auf dem Schleswig-Holsteinischen Hügelland angebaut werden.
Raps aus der Familie der Kreuzblütler hat eine große wirtschaftliche Bedeutung für die Ölerzeugung und wird als nachwachsender Rohstoff betrachtet. Es ist zudem die einzige Ölpflanze, die auch an kältere Klimata angepasst ist.
Die Zuckerrübe hat heute einen Zuckergehalt von etwa 20% und ist die einzige Kulturpflanze die aus Zentraleuropa stammt und Bedeutung für den Anbau hat. In Mitteldeutschland werden überwiegend Weizen und Gerste angebaut, wobei Weizen das wohl wichtigste Anbauprodukt in Deutschland darstellt. Der Gerste kommt die Bedeutung als Brau- und Futtergerste zu und sie hat die größte ökologische Anpassungsfähigkeit.
Auch der Mais kommt aus Südamerika und wurde durch Kolumbus in Europa eingeführt. Durch die verzögerte Reifezeit hat der Mais allerdings eher die Bedeutung einer Futterpflanze.
Das Holz der Weymouthkiefer findet Verwendung als Isoliermaterial, im Modellbau, bei Möbel, Türen, Fensterrahmen und besonders in der Junkerei.
Die schnell wachsende Pappel hat große Bedeutung für die Papierindustrie.
Im Donaumoos in Süddeutschland wird verstärkt Kartoffelanbau betrieben. Die Kartoffel gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und verbreitet sich vegetativ durch unterirdische Knollen, die im Endeffekt auch die eigentliche Kartoffel darstellen.
Oberirdische Teile sind allerdings giftig, ebenso wie die nach zu langer Lagerung entstehenden Sprosse direkt an der Kartoffel. Obwohl die Kartoffel ursprünglich aus den südamerikanischen Anden stammt, wird sie heute weltweit angebaut, wobei auf Deutschland 20% des weltweiten Anbaus entfallen.
Raps (Brassica napus) © goruma |
Kartoffel © goruma (T.Asthalter) |
Heilpflanzen
© goruma (T.Asthalter)
Norddeutschland
Der fleischfressende Rundblättrige Sonnentau ist, obwohl sehr selten geworden, noch in Hoch-, Flach- und Zwischenmooren anzutreffen, sowie auch auf sandigen Torfböden. Früher, wie auch heute noch, wurde die Pflanze als ein Heilkraut gegen Reizhusten verwendet. Zwischenzeitlich galt der Sonnentau auch als ein Mittel gegen jede Art von Lungenleiden, Schwindsucht, Epilepsie und Geisteskrankheit.
Auch die Vogelbeere (Eberesche) gilt als Heilpflanze, da ihre Früchte im getrockneten Zustand als wirksames Mittel gegen Durchfall verwendet werden. Im rohen Zustand gegessen rufen große Mengen der roten Früchte allerdings Magenbeschwerden vor.
In der Homöopathie wird die giftige Stechpalme als Mittel gegen Rheuma und Gicht angewandt. Sie gilt auch als harntreibend.
Mitteldeutschland
Die aus Nordamerika stammende Gemeine Nachtkerze wurde in Europa kultiviert und verwildert. Sie gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse und trägt ihren Namen, da sie die großen, gelben und wohlriechenden Blüten nur am Abend öffnet und so von Nachtfaltern bestäubt wird. Ihre Wurzel wurde früher als beliebtes Gemüse gekocht. Aus ihren Samen wird ein Öl gewonnen, der bei Neurodermitis innerlich angewendet wird. Dieses Öl enthält ungesättigte Fettsäuren, so dass es auch als diätetisches Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird. Die Gemeine Nachtkerze wächst auf trockenen, steinigen Böden und kommt auch in Teilen Vorder- und Westasiens vor.
Der Faulbaum aus der Familie der Kreuzdorngewächse, der umgangssprachlich auch "Amselkirschbaum" genannt wird, ist ein 3,5 m hoher Strauch, der von Mai bis Juni blüht. Seine Blätter sind 2 - 8 m lang, kurzgestielt und vorne spitz. Er wächst hauptsächlich in feuchten Wäldern und in Heidemooren. Aus der Rinde wird ein sehr starkes Abführmittel gewonnen, jedoch führt die Einnahme frischer Rinde ( weniger als 1 Jahr gelagert) zu Übelkeit und Erbrechen. Seine Beeren sind erst grün, dann rot und im reifen Zustand blau-schwarz.
Westdeutschland
Der giftige Buchsbaum findet Anwendung bei Rheuma, Fieber und wurde früher als Chininersatz bei Malaria verwendet. Der Grüne Nieswurz ist nicht nur giftig, sondern wird auch homöopathisch bei Hirnhautentzündung, Kreislaufschwäche, Nierenentzündung und Epilepsie angewandt.
Der giftige Riesen-Lebensbaum wird in der Homöopathie bei Gicht, Rheuma, Magenkatarrh, einigen Neuralgien, bei Augen- und Ohrenentzündungen angewandt.
Die u.a. im Strundertal wachsende Brunnenkresse bevorzugt halbschattige Standorte und feuchte, humose Böden direkt an fließenden Gewässern. Dabei benötigt sie klares und sehr sauberes Wasser zum Wachsen. Die Brunnenkresse schmeckt scharf und wirkt harntreibend, verdauungsfördernd, schwach antibiotisch und sie regt außerdem den Stoffwechsel an.
Die Wirkstoffe der auf Wiesen und an Waldrändern wachsenden Schlüsselblume aus der Familie der Primelgewächse verbessern die Aufnahmefähigkeit des menschlichen Organismus für andere pflanzliche Wirkstoffe. Diese sogenannten Saponine wirken nervenberuhigend und vor allem schleimlösend, so dass sie zur Erleichterung des Abhustens bei Bronchitis eingesetzt werden.
Süddeutschland
Der in den Moorgebieten des Fichtelgebirges vorkommende Fieberklee aus der Familie der Fieberkleegewächse wächst überwiegend im Uferbereich, in der Sumpfzone von Gewässern, in Mooren, Gräben und auf Sumpfwiesen. Die 1 - 1,5 cm großen Blüten sind weiß, mit dicken weißen Haaren besetzt und sternförmig angeordnet. Die Pflanze wird bis 35 cm groß und blüht von Mai bis Juni. Als Heilmittel werden Tees und Tinkturen aus den Blättern verwendet. Der Fieberklee wird als Bitterstoffdroge bei Magen- und Darmstörungen eingesetzt und ist als magenstärkendes und appetitanregendes Mittel Bestandteil vieler Magenbitter. In der Volksheilkunde wurde der Fieberklee bei Rheuma, Arthritis und Gicht, ferner bei Fieber ( daher auch der Name) und Skorbut angewandt.
Die giftige Rosmarinheide wirkt auch blutdrucksenkend und wird mit anderen Wirkstoffen zusammen pharmazeutisch verwendet. Im Oberbayerischen Alpenvorland wächst das zu den Hahnenfußgewächsen gehörende und sehr selten gewordene Frühlingsadonisröschen. Man kennt es ferner auch unter der Bezeichnung "Teufelsauge". Das bis 30 cm große ausdauernde Kraut hat einen starken und dunklen Wurzelstock und eine gelbe einzelstehende Blüte, die im frühen Frühjahr zum Vorschein kommt. Man findet sie auf kalkhaltigen Böden, an sonnigen Hängen, auf Trockenwiesen und in Kiefernwäldern. Das Verbreitungsgebiet umschließt neben Europa auch Asien und Amerika. Obwohl alle Teile der Pflanze giftig sind, werden die Blätter während der stärksten Blütezeit (April - Mai) gesammelt und getrocknet, da sie auch herzwirksame Glykoside enthalten. Daher findet das Frühlingsadonisröschen als Herzstärkungsmittel, aber auch als ein Beruhigungsmittel bei Reizhusten, asthmatischen und epileptischen Anfällen, Krämpfen und rheumatischen Schmerzen Verwendung.
Allerdings sollte man Tees und Aufgüsse nur nach ärztlicher Verordnung zu sich nehmen, da sonst Vergiftungsgefahr besteht.
Die zu den Korbblütengewächsen gehörende Silberdistel ist fast stengellos und wächst überwiegend auf kalkhaltigen Magerrasen, auf trockenen Weiden und in den Gebirgen von Mittel- und Südeuropa. Das stachelige, distelartige und ausdauernde Kraut kennt man auch unter den Bezeichnungen Große Wetterdistel, Stengelloser Eberwurz und Rosskopfstaude. Verwendet wird die fast geruchs- und geschmackslose Wurzel, die als Tinktur oder als Tee zubereitet werden kann. Die Silberdistel enthält ätherische Öle und findet Verwendung als Grippemittel, als harntreibendes Mittel, ist wirksam gegen Greisenbrand und wird sogar in der Tiermedizin als Mast- und Brunstpulver angewandt. Innerlich angewandt wirkt die Silberdistel krampflösend, appetitanregend, verdauungsfördernd, harn-, schweiß- und wurmtreibend. Äußerlich angewandt wirkt sie durch das in der Wurzel enthaltene antibakterielle Carlinaoxyd antiseptisch und wundheilend.
Die Rauschbeere findet als Heilpflanze nur in der Volksmedizin Verwendung. Sie soll bei Durchfällen und Blasenleiden helfen.
Aus der Rinde des eigentlich stark giftigen Seidelbastes kann man eine Essenz herstellen, die bei Entzündungen des Magens, Darms, der Nieren sowie bei Rheuma, Grippe und Haut-, Ohren- und Augenentzündungen angewandt wird.
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Ostdeutschland
Der Extrakt aus den Blättern des Ginkgo-Baumes wird als Medizin bei Hirnleistungsstörungen, Ohrensausen, Schwindel, Höhenkrankheit und Durchblutungsstörungen eingesetzt.
Die wohl bekannteste Heilpflanze ist die Kamille, die in freier Natur leider nur noch selten wächst. Die charakteristische Blüte der 10 - 50 cm großen Pflanze, aus der auch Tees und Tinkturen hergestellt werden, besteht aus gelben Röhrenblüten und weißen Zungenblüten und duftet sehr stark. Die Kamille wirkt entzündungshemmend, beruhigend, wundheilend, krampfstillen, austrocknend und blähungswidrig. Sie wird weiterhin auch bei Menstruationsbeschwerden angewandt. Man sollte allerdings niemals mit der Kamille in die Nähe der Augen kommen, da die feinen Härchen der Blüte die Augen sehr stark reizen können.
Den in lichten Laubwäldern unter Bäumen und Sträuchern wachsenden Waldmeister findet man meist in großen Familien. Er blüht von April bis Mai mit zarten weißen Blüten. Das ist auch der Zeitpunkt, wo man ihn ernten kann. Im frischen Zustand ist der Waldmeister fast geruchlos, das typische Aroma entwickelt sich erst beim Welken. Er enthält Cumarin, das in niedrigen Dosierungen bei Kopfschmerzen und Migräne Abhilfe schaffen kann. Der Waldmeister hilft auch bei nervöser Schlaflosigkeit und Unruhe, lindert Verdauungsbeschwerden, vermindert die Blutgerinnung und wirkt krampflösend. Des weiteren wirkt er erfrischend und aufbauend und passt auch zu Bowlen, Gelees, Puddings und Kräuterlikören.
Das Gelbe Sonnenröschen, auch als Rock Rose bezeichnet, ist eine der Bachblütenpflanzen. Sie wird für äußerst akute, bedrohliche körperlich und seelische Zustände verwendet.
Giftpflanzen
Norddeutschland
Die seltene Stechpalme aus der Familie der Stechpalmengewächse ist ein immergrüner Strauch oder Baum, der eine Höhe von 6 m erreichen und bis zu 300 Jahre alt werden kann. Weitere Namen sind Stechhülse, Stecheiche sowie Palmendorn. Namensgebend sind ihre lederartigen und dornig gezähnten Blätter, die an der Unterseite hell-, und an der Oberseite dunkelgrün glänzend gefärbt sind. Sie blüht mit unscheinbaren kleinen weißen Blüten zwischen Mai und Juni, so dass die Früchte im Herbst reifen. Diese sind erst grün, später korallenrot. Sowohl die Blätter wie auch die Früchte sind giftig, und besonders Kinder sollten aufpassen, da eine Dosis von 20-30 Beeren für sie als tödlich gilt. Die Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Durchfall und Schläfrigkeit. Finden kann man die Stechpalme in Buchen- und Fichtenwäldern auf feuchten kalkarmen Böden.
Mitteldeutschland
Der streng geschützte Diptam aus der Familie der Rautengewächse wird auch als "Brennender Busch" oder "Spechtwurz" bezeichnet. Er wird bis zu 1,20 groß und blüht mit weißen oder rosafarbenen Blüten zwischen Mai und Juni. Das Familienmerkmal der Rautengewächse ist das Vorhandensein von Sekretbehältern an den Blättern mit stark riechenden ätherischen Ölen. An heißen und windstillen Tagen dunsten die Fruchtstände des Diptam dermaßen große Mengen an den stark nach Zitrone riechenden ätherischen Ölen aus, dass diese sich über der Pflanze anzünden lassen. Daher hat der Diptam auch den Beinamen "Brennender Busch" erhalten. Von den indischen Feueranbetern wird er als heilige Pflanze verehrt. Er wächst verbreitet auf kalkreichen Böden an sonnigen, felsigen Hängen, auf Trockenwiesen und in lichten Eichenwäldern. Allerdings ist der Diptam giftig, und führt bei Berührungen zu Hautreizungen, die nur sehr langsam heilen.
Alle Pflanzenteile des Faulbaumes, der auch zu den Heilpflanzen gehört, sind giftig. Sie führen zu Übelkeit, Brechreiz, Bauchschmerzen und eventuell auch zum blutigen Durchfall.
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Westdeutschland
Der geschützte Buchsbaum wächst als Baum oder als Strauch an Hängen sowie in lichten Wäldern, wobei er eine Größe von 4 bis 8 m erreicht. Allerdings wächst er nur noch selten wild, sondern viel häufiger als Zierstrauch. Wildwachsend gibt es ihn als Strauch im Rhein- und Moselgebiet sowie im Schwarzwald. Es ist ein immergrüner Baum mit länglich-elliptischen, dunkelgrünen Blättern und kleinen gelben Blüten, die zwischen März und Mai zum Vorschein kommen. Alle Pflanzenteile, besonders die Blüten und die junge Rinde, sind giftig. Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Durchfall, Übererregbarkeit und Krämpfe. Bei einer starken Vergiftung kann es zur Atemlähmung kommen, die tödlich verläuft. Allerdings können Teile des Baumes auch in der Heilkunde angewendet werden.
Eine Vergiftung mit dem Grünen Nieswurz führt zu einer Reizung der Schleimhäute und somit zu einem Kratzen im Mund und Rachen. Ferner kann es zu Erbrechen, Durchfall, unregelmäßigen Herzschlag, Unruhe und zu Krämpfen kommen. Sehr viel seltener kommt es zu Lähmungen, die zu Atemstillstand führen können.
Der Aronstab aus der Familie der Aronstabgewächse gedeiht in schattigen und feuchten Laub- und Mischwäldern Mitteleuropas. Es ist eine Freilandpflanze, die meist unter Bäumen wächst. Der Blütenstand ist eine Kesselfalle, die Aasgeruch verbreitet und somit kleinere Insekten anlockt. Diese rutschen von dem glatten Hüllblatt ins Innere der Falle ab und werden dort solange von den Sperrhaaren von dem Rauskrabbeln abgehalten, bis die Blüte bestäubt ist. Der Aronstab wird ca. 40 cm groß, hat pfeilförmige Blätter, blüht April bis Mai und hat einen knolligen, walnussgroßen Wurzelstock. Dieser ist im frischen Zustand sehr giftig, verliert aber etwas von seiner Giftigkeit durch das Trocknen. Es sind aber auch alle anderen Pflanzenteile giftig. Auch bei Hautkontakt kommt es zu Hautentzündungen. Nach dem Verzehr kommt es zu Entzündungen der Lippen, der Mundschleimhaut, des Rachen und der Speiseröhre. Weitere Symptome sind Heiserkeit, vermehrter Speichelfluss, Erbrechen, Schwindel, Krämpfe sowie Blutungen von Zahnfleisch, des Magen-Darm-Trakts und der Gebärmutter.
Der Riesen-Lebensbaum enthält in den Spitzen seiner Zweige sowohl ätherische Öle wie auch Thujon. Der Baum ist sehr giftig, und wiederholtes Berühren kann zu Hautentzündungen führen. Eine innere Aufnahme führt zu Magen-Darm-Entzündungen, Krämpfen, Nieren- und Leberschäden. Das Thujon kann sogar tödlich wirken.
Der Goldlack wird 20 - 60 cm hoch und trägt zwischen Mai und Juni 2 - 2,5 cm große stark duftende gelbe Blüten. Die Blätter sind lanzettähnlich und behaart. Die Samen reifen in 4 - 9 cm langen Schoten, die aufrecht vom Stängel abstehen. Der Goldlack wächst an Felsen und Mauern und vorwiegend in Südeuropa. Es sind alle Pflanzenteile giftig, besonders die Samen. Die Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen und Herzrhythmusstörungen.
Süddeutschland
Der geschützte und sehr stark giftige Seidelbast wächst als 40 - 150 cm großer Strauch im Aalgäu am Gottesackerplateau. Seine Äste sind grau bis hellbraun und wenig verzweigt. Die zwischen Februar und April erscheinenden Blüten haben 4 Blütenblätter, sind rosa-rot bis violett und sehr stark duftend. Die zwischen August und November reifenden erbsengroßen Beeren sind leuchtend rot und enthalten einen schwarzen Samen. Die Heimat des Seidelbastes ist Kleinasien, Nordasien und Europa. Man findet ihn vorwiegend auf Hügelland und in Laub- und Mischwäldern. Aber er wächst auch in Nadelwäldern und in den Alpen bis 2000 m und wird gerne als Zierpflanze in Gärten, Parks und Spielplätzen angepflanzt. Es sind alle Teile stark giftig, aber die Giftstoffe konzentrieren sich besonders in der Rinde und in den Samen der Beeren. 10 - 12 Beeren gelten für einen Erwachsenen als eine tödliche Dosis, für Kinder sind die Mengen entsprechend kleiner. Bei Berührung kommt es zu Hautreitzungen mit Rötung, Blasenbildung und starkem Juckreiz über eine längere Zeit. Bei Aufnahme der Pflanzenteile kommt es zu einer starken Reizung der Schleimhäute im Mund und im Magen-Darm-Trakt, zum Brennen und Kratzen im Mund und zur Schwellung der Lippen und der Mundschleimhaut. Weitere Anzeichen einer Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, verstärkter Speichelfluss, Trockenheit im Mund, Bauchschmerzen, Durstgefühl, Schluckbeschwerden, Unruhe, Kopfschmerzen, eine erhöhte Nasensekretion, Desorientiertheit, blutiger Urin sowie wässriger und blutiger Durchfall. Möglich sind auch Krämpfe, Atemstörungen und eine Nierenentzündung. Selbst wenn die Vergiftung überstanden ist, können Nierenschädigungen und Störungen des Magen-Darm-Traktes über eine längere Zeit bestehen bleiben. Alle Anzeichen einer Vergiftung sind immer sehr ernst zu nehmen, da 1/3 aller Seidelbastvergiftungen tödlich verlaufen.
Im Oberbayerischen Alpenvorland wächst das seltene und giftige Frühlingsadonisröschen, welches aber auch eine bekannte Heilpflanze ist.
Zur Familie der Hahnenfußgewächse gehört die Trollblume mit den gelben kugeligen Blüten am Ende des Stängels. Diese blühen Mai - Juni und erreichen einen Durchmesser von 3 cm. Sie wächst auf feuchten Wiesen, aber vorwiegend in den Bergen, Alpen und in Nordeuropa. Durch das Alkaloid Magnoflorin ist sie schwach giftig und verursacht ein Brennen der Mundschleimhäute, Magen-Darm-Beschwerden, Durchfälle und starke Krämpfe. Es kann auch zu Kreislaufbeschwerden und Fieber kommen, sowie zu Hautreizungen und Blasen. Ihren Namen hat die Trollblume dem kugeligen Aussehe ihrer Blüten zu verdanken, da die lateinische Übersetzung von "trulleus" - "rundes Gefäß" bedeutet und der Name im Altdeutschen etwas abgewandelt wurde. Die Trollblume ist geschützt.
Auch die Rosmarinheide mit den rosafarbenen und kugeligen Blüten in doldigen Blütenständen ist giftig, auch wenn sie zum Teil auch als Heilpflanze Verwendung findet. Sie ist Mittel- und Nordeuropa verbreitet und wächst in Hochmooren und auf nassen und saueren Torfböden. Giftige Pflanzenteile sind die Blüten und Blätter, die den Giftstoff Andromedotoxin enthalten. Eine Vergiftung führt zum verstärkten Speichelfluss, Brennen der Mundschleimhaut, Schluckbeschwerden, Schwindelgefühl, kaltem Schweiß und Rauschzuständen. Bei einer starken Vergiftung kann es zu Kreislaufstörungen, Krämpfen, Atemnot bis Atemstilstand kommen. Allerdings sind solche Vergiftungen heutzutage fast ausgeschlossen, da diese Pflanze sehr selten geworden ist. Vorsicht ist geboten, weil man sie leicht mit Garten-Rosmarin verwechseln kann.
Die Rauschbeere, auch als Trunkelbeere bekannt, aus der Familie der Heidekrautgewächse, wächst als kleiner Strauch mit weißlichen bis rosafarbenen Blüten, die zwischen Mai und Juni zum Vorschein kommen. Die 6 - 10 cm großen Beeren erscheinen im Spätsommer. Sie sind, wie die Heidelbeeren, außen blau. Doch kann man sie anhand des Fruchtfleisches voneinander unterscheiden. Während die Heidelbeere auch innen blaues Fruchtfleisch besitzt, ist das Fruchtfleisch der Rauschbeere hell, ebenso wie der Saft. Man findet sie in Waldmooren, auf feuchten, torfhaltigen Böden und im Gebirge bis 300 m. Die Giftigkeit dieser Pflanze ist allerdings noch umstritten. Sie soll angeblich Rauschzustände mit Halluzinationen, Benommenheit, Übelkeit und Vergrößerung der Pupillen ausgelöst haben, aber diese sind auch durch eine Verpilzung der Beeren möglich.
Ostdeutschland
Der Haselwurz aus der Familie der Osterluzeigewächse wächst vor allem in Laubwäldern auf nährstoffreichen und kalkhaltigen Böden. Verbreitet ist er in Mittel- und Osteuropa. Er wird kaum 10 cm hoch und hat ledrige, immergrüne und nierenförmige Blätter, die direkt dem Wurzelstock entspringen. In den Blättern und den Wurzeln des Haselwurzes ist ätherisches Öl mit Asaron enthalten, welches bei Berührung auf der Haut Ausschläge verursachen kann. Der Haselwurz schmeckt scharf und pfefferartig, und so kommt es bei Verzehr zum Brennen der Schleimhäute, der Zunge und zum Niesreiz. Erbrechen, Magen- und Darmentzündungen sowie Durchfall sind weitere Folgeerscheinungen. Bei einer sehr starken Vergiftung kann es sogar zum Tod durch Atemlähmung kommen und bei einer Schwangerschaft zur Fehlgeburt. Aus diesem Grund wurde der Nieswurz früher zu Abtreibungszwecken eingesetzt.
Das Leberblümchen aus der Familie der Hahnenfußgewächse gehört im Frühling zu den am frühesten blühenden Pflanzen, da sie bereits im Mai blüht. Sie wird etwa 15 cm hoch, hat dreilappige Blätter und violette Blütenblätter. Sie wächst auf kalkreichen, steinigen Waldböden und bevorzugt sonnige Standorte. Die frische Pflanze enthält Protoanemonin, welches sehr stark reizend auf Haut und Schleimhäute wirkt. Das führt zu Rötungen, Juckreiz und auch Blasenbildung.
Eingeführte Pflanzen
© goruma (T.Asthalter)
Norddeutschland
Aus Südeuropa und aus der Türkei eingeführt ist der Winterling aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Die mehrjährige Pflanze wird höchstens 15 cm hoch und blüht bereits im Februar mit gelben Blüten. Hier wird sie hauptsächlich als Gartenzierpflanze kultiviert. Sie wächst gelegentlich auch verwildert. Im Rantal findet man das einzige größere Wildvorkommen in Mitteleuropa. Der Winterling gilt als ein Naturdenkmal und steht unter Schutz.
Sanddorn auch Weidendorn, Dünendorn, Sandbeere genannt, kommt aus Nepal.
Mitteldeutschland
Im Weserbergland wächst die aus Frankreich eingeführte Douglasfichte, ein Nadelbaum aus der Familie der Kieferngewächse. Das aus ihr gewonnene Koniferenöl wird gern als Luftreiniger in einer Duftlampe benutzt, aber auch in Saunas und in der Parfumherstellung findet es Verwendung.
Die Gemeine Nachtkerze stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde in Europa kultiviert und verwildert. Sie wurde um 1600 eingeführt und sowohl als Gemüse wie auch als Heilpflanze angebaut.
Die aus den alpinen und arktischen Regionen der nördlichen Hemisphäre stammende Islandflechte ist eine symbiotische Assoziation von Alge und Pilz. Dabei bildet der Pilz das Gerüst und die Alge liefert die aus der Photosynthese entstehende Energie. Die getrockneten Thallusstücke werden als Heilmittel bei Schleimhautreizungen des Mund- und Rachenraumes verwendet.
© goruma (T.Asthalter)
Westdeutschland
Im Forellengut in Westdeutschland wachsen Douglasien, Japanische Lärchen und Lebensbäume der Art Thuja plicata. Das sind Riesen-Lebensbäume, die in ihrer Heimat, dem westlichen Nordamerika, bis zu 60 m hoch werden. Sie gehören zur Familie der Zypressengewächse und der Name stammt von der im 18. Jahrhundert gebräuchlichen Bezeichnung "Arbor vitae" (lat.: "arbor" - Baum, "vita" - Leben), wahrscheinlich wegen seiner frisch aussehenden Blätter. Das Holz wurde im Altertum wegen seiner großen Haltbarkeit vielfach als Bauholz verwendet. Allerdings ist der Baum sehr giftig, findet aber auch in der Homöopathie Verwendung.
Ebenfalls aus Nordamerika stammen die zur Familie der Kieferngewächse gehörenden Douglasien. Sie wachsen sehr schnell, werden bis zu 100 m hoch und haben einen Stammdurchmesser von bis zu 4 m. Sie sind gut an ihrer kegelförmigen Krone zu erkennen. Es gibt sie fast in ganz Deutschland.
Süddeutschland
Die in den Chiemgauer Alpen Süddeutschland vorkommende Kleine Strauchbirke ist in Mitteleuropa sehr selten, da sie eigentlich in den Polargebieten heimisch ist. Eingewandert ist sie während des Eiszeitalters.
Auch die Charakterpflanze der Alpen, das Edelweiß, ist ursprünglich während der Eiszeiten aus den Himalaja zu uns eingewandert.
(Robinia pseudoacacia) © goruma (T.Asthalter)
Ostdeutschland
Aus dem südlichen Nordamerika eingeführte Hickorybäume wachsen im Buchenwald bei Fläming in Ostdeutschland. Der Baum wird bis zu 60 m hoch und 300 Jahre alt und stammt aus der Familie der Walnussgewächse. Die Pekannüsse gedeihen im feuchtwarmen Klima, sie sind aber auch häufig Auslöser von Allergien. Sie sehen den Walnüssen ähnlich, sind aber länglicher, dünnschaliger und schmecken süßlicher.
Die ebenfalls aus Nordamerika stammende Weymouthkiefer wird in ihrer Heimat über 40 m hoch. In Europa erreicht sie nur die Hälfte dieser Höhe. Sie wächst breit und kegelförmig und vorwiegend an halbschattigen Standorten. Kennzeichnend sind ihre silbrig-grünen Nadeln und die gelblichbraunen, fast lederfarbenen Zapfen.
Der ursprünglich aus China, Korea und Japan stammende Ginkgo-Baum ist ein ganz besonderer Baum, da er als sogenanntes "lebendes Fossil" das einzige Bindeglied zwischen Nadelhölzern und Farnen ist. Der sommergrüne Laubbaum wird 30 - 40 m hoch, hat einen Kronendurchmesser von 9 m und einen Stammdurchmesser von 4 m. Kennzeichnend sind aber seine ledrigen, fächerförmigen und zweigelappten Blätter. Er bevorzugt die Sonne oder teilweise sonnige Standorte. Da er sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten, Insekten, Pilze, Feuer, Luftverschmutzung und sogar radioaktive Strahlung ist, wird er gerne und häufig in Großstädten angepflanzt. Zudem hat der Ginkgo-Baum auch noch heilende Eigenschaften.
Die 20 bis 40 m große Libanonzeder aus der Familie der Kieferngewächse kommt, wie der Name es schon verrät, aus dem Libanon. Aber sie wächst auch im Gebirge des Taurus, Antitaurus und entlang der türkischen Mittelmeerküste. Es ist ein immergrüner Baum, wobei sich auf den langen Sprossen Blätter und auf den kurzen Sprossen Nadeln befinden.
Lebensbaum (Thuja) © goruma (T.Asthalter) |
Ginkgo-Baum, Ginko (Ginkgo biloba) © goruma (T.Asthalter) |
Hibiskus © goruma (T.Asthalter) |
Azalee © goruma (T.Asthalter) |
Baum-Hase, Türkische Hasel (Corylus colurna) © goruma (T.Asthalter) |
Edelkastanie, Esskastanie (Castanea sativa) © goruma (T.Asthalter) |
Libanonzeder (Cedrus libani) © goruma (T.Asthalter) |
Hagebutten, (Rosa canina) © goruma (T.Asthalter) |
Hortensie (Hydrangea) © goruma (T.Asthalter) |
Magnolien © goruma (T.Asthalter) |
Tamarisken (Tamarix) © goruma (T.Asthalter) |
Rhododendren © goruma (T.Asthalter) |
Die Sitkafichte stammt aus Nordamerika. Die sehr schnell wachsende Fichte aus der Familie der Kieferngewächse erreich dort Höhen von 95 m und einen Stammdurchmesser von 5 m, und ist somit die größte Fichte. Die anfangs hellgrünen Nadeln werden mit dem Alter dunkler. Das Holz der Sitkafichte ist rötlicher als das der anderen Fichten und wird u.a. als Klangholz in Musikinstrumenten verwendet. In Deutschland wird diese Fichte allerdings nur in einem geringen Umfang angebaut.
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