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Kurzinfo
Münster - Lebenswerteste Stadt der Erde?
"In einer schönen Stadt habe ich gesagt, sie sei die zweitschönste in Deutschland, die schönste aber ist Münster.“ Wer möchte Theodor Heuss widersprechen, wenn er da so schwärmt von Münster, dem heutigen Oberzentrum des Münsterlandes, das so ganz ungeniert auf derart viele Auszeichnungen der jüngsten Vergangenheit stolz sein kann, dass manch andere Stadt neidisch wird. Münster gewann u.a. während des LivCom-Awards im Jahre 2004 im kanadischen Niagara den Titel Lebenswerteste Stadt der Erde und setzte sich damit gegen die anderen Konkurrenten aus der Kategorie der Städte mit 200.000 bis 750.000 Einwohnern durch.
Dreimal schon gab es bisher den Titel Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, was nicht wundert, ist Münster doch die deutsche Fahrradstadt par exellence. Der gute alte Drahtesel bereichert in außergewöhnlicher Vielfalt das städtische Bild und wird hier so vehement getreten wie andernorts das Auto. Das Radwegenetz ist über eine Gesamtlänge von etwa 250 km hervorragend ausgebaut, und am Bahnhof liegt mit der „Radstation Münster“ das größte deutsche Fahrradparkhaus in Münster. Die berühmte 1770 angelegte innerstädtische Promenade fungiert dabei als „Fahrradautobahn“ und umgibt die gesamte Altstadt als Rad- und Fußweg.
Aber Münster ist auch aus weiteren Gründen herrlich. So fallen natürlich beinahe zuerst die unzähligen Kirchen der Stadt ins Auge, die daran erinnern, dass Münster einmal als Nordisches Rom bekannt war. Alexander VII. sagte einmal über die Stadt: „Bis in die Wolken erheben sich die spitzen Türme, von denen, für alle hörbar, melodisches Glockengeläut klingt“, und noch heute verbinden die Münsteraner ihr Wetter und ihre Kirchen scherzhaft in dem Ausspruch, dass es „entweder regnet oder die Glocken läuten – und wenn beides zusammenfällt, dann ist Sonntag.“ Auch der Stadtname, der aus dem lateinischen Wort für Kloster (= monasterium) hervorgeht, ist sakralen Ursprungs. Er verweist auf das 793 vom friesischen Missionar Liudger (auch Ludgerus) gegründete Kloster. Als richtige Stadt wird Münster seit 1170 geführt, aber es dauerte noch fast 750 Jahre, bevor es sich 1915 offiziell Großstadt nennen durfte.
Als der heutige Papst Benedikt XVI. während seiner Zeit als Dozent an der Westfälische Wilhelms-Universität Münster als „schöne, ja geradezu vornehme Stadt“ lobte und deren „große Vergangenheit“ rühmte, hatte er nicht übertrieben, denn hier fand nicht nur das fanatische „Täuferreich von Münster“ ein brutales Ende. In Münster wurde auch eins der wichtigsten Vertragswerke der Frühen Neuzeit beschlossen, nämlich der Westfälische Friede, der 1648 den Dreißigjährigen Krieg beendete. Teil dieses Friedens war auch der „Friede von Münster“, der den Achtzigjährigen Krieg zwischen Spanien und der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande beilegte und quasi als Geburtsstunde der heutigen Niederlande wurde.
Obwohl die Altstadt von Münster im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört worden ist, blieb Münster ein atmosphärischer Ort für alle diejenigen, die an historischen Gebäuden hängen. Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Großstädten wurde ein großer Teil der Altstadt in den 1950er liebevoll wieder aufgebaut. Dies ist auch dem Drängen der Münsteraner zu verdanken, die sich für ihre Stadt vehement eingesetzt haben. Zwar hat man im Bereich einiger Viertel (bspw. Kuhviertel) Durchbrüche vorgenommen und moderne Straßen etabliert, doch ist der mittelalterliche Stadtgrundriss größtenteils erhalten geblieben. Hochhäuser sind selten in Münster, unschöne Mietsghettos und Wolkenkratzer dagegen erst gar nicht vorhanden. Noch immer zu bewundern sind u.a. der St.-Paulus Dom, das historische Rathaus oder die Lambertikirche, an der noch immer die originalen Körbe hängen, welche einst die geschundenen leblosen Körper der Täufer Jan van Leiden, Bernd Krechting und Bernd Knipperdolling zur Schau stellten.
Neben viel historischer Schönheit ist Münstere aber auch ein Ort der lebendigen Kultur. Etwa 50.000 Studenten gibt es dort derzeit, und diese kreieren ein urbanes Ambiente der intellektuellen Leichtigkeit. Viele Kneipen, Bars, Cafés und Klubs laden zum Verweilen ein, wobei diesbezüglich insbesondere das Hansaviertel erwähnt werden muss, der einstige Industriestandort, der sich in jüngerer Vergangenheit zu einer der beliebtesten Gegenden für Kunst und Unterhaltung in Münster gemausert hat. So findet hier seit 1977 alle 10 Jahre die Ausstellung „skulptur projekte münster“ statt. Die letzte begann am 17. Juni 2007 und endete am 30. September, parallel zur documenta in Kassel.
Hinweis
Informationen, die für ganz Deutschland gelten, z.B. zu Währung, Einreisebestimmungen, Gesundheitsfragen u.ä., finden Sie unter Deutschland.
Name | Münster |
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Weitere Namen | Mönster (plattdt.) Nordisches Rom (mittelalterl. Beiname der Stadt) Der Schreibtisch Westfalens |
Staat | Bundesrepublik Deutschland |
Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
Lage | Die Stadt ordnet sich zwischen Dortmund und Osnabrück ein und befindet sich im Zentrum des Münsterlandes. |
Region | Regierungsbezirk Münster |
Wahrzeichen der Stadt | Historisches Rathaus St. Paulus-Dom |
Funktion der Stadt | Oberzentrum des Münsterlandes für rund 1,5 Mio. Menschen Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirkes Sitz eines katholischen Bischofs Dienstleistungs- und Verwaltungsstandort Sitz mehrerer Hochschulen un Studentenstadt Sitz vieler wichtiger Gerichte und Verwaltungseinrichtungen Sitz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe |
Fläche | 303,00 km² |
Einwohnerzahl | Ca. 275.000 |
Ethnien | V.a. Deutsche (Münsteraner) |
Sprachen | Deutsch |
Religionen | V.a. evangelisches (21%) und katholisches (55%) Christentum Daneben leben christliche Freikirchler (ca. 3%), Muslime (ca 3%) und Juden (ca. 0,3%) in der Stadt. |
Landeswährung | Euro (1 € = 100 Cent) |
Gewässer | Münstersche Aa (Fluss), Aasee |
Erhebungen bzw. Berge | Höhster Punkt der Stadt ist der Mühlenberg in den Vorbergshügeln. Er ist etwa 97 Meter hoch. |
Offizielle Homepage | www.muenster.de |
Touristenzentrum |
Stadt Münster
Klemensstr. 10 48143 Münster Tel.: 0049 - (0)251 – 4 92-27 05 Fax: 0049 - (0)251 – 4 92-79 64 Email: tourismus@stadt-muenster.de Web: www.tourismus.muenster.de |
Telefonvorwahl mit Länderkennung | 0049 - (0)251 - Teilnehmernummer daneben gelten noch folgende Vorwahlen: 02501 für Hiltrup und Amelsbüren 02506 für Wolbeck und Angelmodde 02533 für Nienberge 02534 für Roxel 02536 für Albachten |
Uhrzeit | MEZ bzw. im Sommer die MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) |
Netzspannung, Netzfrequenz | 230/400 Volt und 50 Hertz |
Kfz.-Kennzeichen | MS |
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