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Spanien: Schriftsteller und Dichter
Rafael Alberti (1902-1999)
Lyriker. Rafael Alberti wurde 1902 in El Puerto de Santa María geboren und begann zunächst seine Künstlerlaufbahn mit Malereien. Als Vertreter der Generación 27 erhielt er für seine Dichtungen zahlreiche Preise, wie z. B. den Nationalpreis für Literatur (1925) und den Cervantes-Preis (1983). Zu seinen berühmtesten Werken zählt "Mar y tierra" ("Meer und Erde) sowie seine Autobiografie "La arboleda perdida ("Der verlorene Hain"). Während politischer Unruhen in Spanien residierte er zeitweise in Argentinien und Italien. Im Jahr 1999 starb Rafael Alberti in seinem Heimatort.
Vicente Aleixandre (1898-1984)
Lyriker und Literaturnobelpreisträger. Vicente Aleixandre y Merlos wurde 1898 in Sevilla geboren und studierte zunächst in Madrid Jura und Wirtschaftswissenschaften. Mit seiner individuellen und pessimistischen Lyrik, die danach folgte, zählt er neben seinem Freund Rafael Alberti zu den bedeutendsten Vertretern der Generación 27. Im Jahr 1977 verlieh man ihm den Literaturnobelpreis "für seine schöpferische Dichtung". In Deutschland erschien bisher sein Band "Die Zerstörung oder die Liebe". Aleixandre starb 1984 in Madrid.
Rafael Arozarena (1923-2009)
Dichter und Prosaist. Rafael Arozarena Doblado wurde 1923 in Santa Cruz de Tenerife geboren, studierte Medizin und ist der literarischen Fetasa-Gruppe zuzuordnen. Mit seinem ersten Roman "Mararía" (1973), den er während des Franco-Regimes schrieb, wurde Arozarena international bekannt. Im Jahr 1988 erhielt er den wichtigsten Literaturpreis der Kanaren. Von seiner Poetik ist in Deutschland z. B. "Der Reiher und das Veilchen" erschienen. Arozarena starb im Jahr 2009.
Max Aub (1903-1972)
Schriftsteller. Max Aub wurde 1903 in Paris als Sohn eines jüdischen Franzosen und einer Deutschen geboren, gilt aber als spanischer Schriftsteller. Seine Familie zog im 1. Weltkrieg nach Valencia um. Er war zunächst als Handlungsreisender unterwegs und kam viel herum. Mit seinem Romanzyklus "Das magische Labyrinth" kreierte er eine der umfassendsten literarischen Darstellungen des Spanischen Bürgerkriegs und erlangte Ruhm. Man ordnet ihn der experimentellen Literatur zu. Literaturkritiker beschrieben ihn so: "distanzierter Tonfall", "schneidende Dialoge", "humanistische Texte". Aub starb 1972 in Mexiko-Stadt.
Emilia Pardo Bazán (1851-1921)
Schriftstellerin. Emilia Pardo Bazán wurde 1851 in A Coruña in eine begüterte Familie hineingeboren und begann schon im Alter von neun Jahren zu schreiben. Durch ihre Reisen wurde sie enorm von der französischen Literatur, insbesondere von Zola beeinflusst. Victor Hugo gehörte zu ihren Bekannten. Bazán gilt als Pionierin des Naturalismus in Spaniens Literatur und als erste Feministin des Landes. Im Jahr 1879 erschien ihr erster Roman "Pascual López", dem noch viele folgen sollten. An der Universität Madrid hatte sie 1906 als erste Frau einen Lehrstuhl für Literatur erhalten. Bazán starb 1921 in Madrid.
Fernán Caballero (1796-1877)
Schriftstellerin. Cecilia Francisca Josefa Böhl de Faber y Larrea wurde in der Schweiz als Kind eines Konsuls aus Deutschland und einer Mutter aus Andalusien geboren und gilt als spanische Literatin. Meist schrieb sie unter dem männlichen Pseudonym Fernán Caballero, um ernst und wahr genommen zu werden. Ihre Werke bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Romantik und Realismus. In Deutschland ist ihr Sittenroman "Die Möwe" (1859) das bekannteste Werk. Überhaupt gilt Caballero als erste Begründerin des modernen Sittenromans in Spanien. Kritiker wähnten ihren Stil als Mischung aus Shakespeare und Cervantes. Caballero starb 1877 in Sevilla.
Lucía Etxebarria (geb. 1966)
Schriftstellerin. Lucía Etxebarria de Asteinza wurde 1966 in Valencia als jüngstes von sieben Kindern geboren. Ihr erstes Buch war die Biografie über Kurt Cobain und Courtney Love namens "aguanta esto" (1996). Ihr erster Roman wiederum wurde von Ana María Matute unterstützt und trägt den spanischen Titel "Amor, curiosidad, prozac y dudas" (1997). In Deutschland ist der Roman "Beatriz und die himmlischen Körper" am bekanntesten – ein Buch, inspiriert von Dantes "Göttlicher Komödie". Etxebarria gewann bereits zahlreiche Preise und ist u.a. auch als Journalistin tätig.
Luis de Góngora (1521-1627)
Lyriker und Dramatiker. Luis de Góngora y Argote wurde 1521 in Córdoba in eine wohlhabende Familie hineingeboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität von Salamanca. Góngora gilt als Vertreter des Barocks und begründete den finsteren Culteranismo-Stil. Cervantes war ein erklärter Fan von ihm. In Deutschland sind seine Sonette und der Gedichtband "Soledades" erschienen. Letzterer befasst sich mit der Einsamkeit von z. B. Feldern oder Ufern. Typisch für ihn sind schwer verständliche Metaphern und Allegorien. Góngora starb 1627 in seinem Heimatort.
Miguel Hernández (1910-1942)
Dichter und Dramatiker. Miguel Hernández wurde 1910 in Alicante geboren und zählt zu den bedeutendsten spanischen Schriftstellern im 20. Jahrhundert. Obwohl er nur von einem Ziegenhirt abstammte, der im kaum Bildung ermöglichen konnte, schaffte er es zu Ruhm und gehörte zur Generación del 27-Gruppe. Nach dem Franco-Regime entging er knapp einem Todesurteil. Er war antifaschistisch eingestellt und schrieb viele Gedichte für seine Söhne, die später vertont wurden. Hernández starb in Alicante 1942.
Carmen Laforet (1921-2004)
Schriftstellerin. Carmen Laforet wurde 1921 in Barcelona geboren, wo sie später Philosophie studierte. Ein Jurastudium folgte in Madrid. Bereits mit 19 Jahren machte sie sich einen Namen mit ihrem Debütroman "Nada" (gleicher Titel im Deutschen) und wurde ausgezeichnet. Sie stieg auf zu einer der wichtigsten Autorinnen nach dem Spanischen Bürgerkrieg. Es folgten weitere Romane, u.a. "Die Wandlung der Paulina Goya" (1956 in Deutschland), wo es um ihren Eintritt in den Katholizismus geht. Laforet starb 2004 in Madrid.
Federico García Lorca (1898-1936)
Lyriker und Prosaist. Federico García Lorca wurde 1898 in Granada geboren, wo er Literatur, Philosophie und Jura studierte. Später nahm er zudem in Madrid ein Studium auf. Sein bedeutendstes Werk war "Romancero gitano", das er als Vertreter der Generación del 27 verfasst hat. Seinem Freund Dalí widmete er ein Gedicht namens "Ode an Salvador Dalí" (1926). Er wird zu den wichtigsten spanischen Autoren des 20. Jahrhunderts gerechnet und schrieb sehr gesellschaftskritisch, widmete sich aber auch erfolgreich der Musik. Lorca reiste viel umher und wurde schließlich 1936 in Granada durch Franco ermordet, u.a. wegen seiner Neigung zu Männern.
Antonio Machado (1875-1939)
Lyriker. Antonio Machado wurde 1875 in Sevilla als Sohn einer großbürgerlichen Familie geboren. Bei einer Reise nach Paris lernte er u.a. Paul Verlaine und Oscar Wilde kennen, die seine Lyrik stark beeinflussten. Aber auch seine kastilianische Herkunft zeigt sich in Machados Werk, das dem Minimalismus verschrieben ist. Er gilt als bedeutendster Vertreter der Intellektuellengruppe Generación del 98, die Spanien den Spiegel in Sachen Dekadenz vorhielten. Aber auch die Einsamkeit als Thema hatte es ihm angetan. Sein wichtigstes Werk heißt "Soledades" und erschien 1903. Machado starb 1939 in Frankreich.
Juan Ramón Jiménez (1881-1958)
Lyriker, Prosaist und Literaturnobelpreisträger von 1956. Juan Ramón Jiménez Mantecón wurde 1881 in Andalusien geboren und von Jesuiten ausgebildet. Mit seinem 1903 erschienen Band "Arias Tristes" machte er sich international bekannt. Er floh vor dem Spanischen Bürgerkrieg nach Amerika und feierte einen literarischen Erfolg nach dem anderen. Jiménez wird als bedeutendster Vertreter des Modernismus gehandelt. Im Jahr 1956 erhielt er den Nobelpreis für Literatur "für seine lyrische Dichtung, die in spanischer Sprache ein Vorbild von hoher Geistigkeit und künstlerischer Reinheit bildet". Sein Hauptwerk ist das Prosagedicht "Platero und ich" (1917), das von Andalusien vor dem 1. Weltkrieg handelt. Jiménez starb 1958 in Puerto Rico.
Ana María Matute (geb. 1925)
Schriftstellerin. Ana María Matute wurde 1925 in Barcelona geboren und studierte später in den Niederlanden. Schon als Kind widmete sie sich dem Schreiben. Heute zählt sie zu den wichtigsten Autorinnen Spanien, die sich mit dem Spanischen Bürgerkrieg auseinandergesetzt haben. Ihr Erzählstil ist einfühlsam und traurig. Matutes Debütroman "Erste Erinnerung" wurde 1959 mit dem wichtigen spanischen Literaturpreis Premio Nadal ausgezeichnet. Viele weitere Preise folgten für die Autorin, die auch Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht hat. Zudem ist sie an der Königlich Spanischen Akademie Mitglied.
Arturo Pérez-Reverte (geb. 1951)
Schriftsteller. Arturo Pérez-Reverte Gutiérrez kam 1951 in Cartagena zur Welt. Bevor er sich der Literatur widmete, arbeitete er zunächst als Journalist in Afrika und Kriegsgebieten. Sein bekanntestes Buch ist "Der Club Dumas" (1993), das bereits von Roman Polanski mit Johnny Depp verfilmt wurde. Ab 1996 veröffentlichte Pérez-Reverte sehr erfolgreiche Mantel-und-Degen-Geschichten, die als Alatriste-Reihe bekannt wurden. Er ist Träger mehrerer Literaturpreise, u.a. des Finnischen Krimipreises.
Miguel de Cervantes (1547-1616)
Nationaldichter. Miguel de Cervantes Saavedra wurde 1547 in Alcalá de Henares geboren und studierte Theologie in Madrid und Salamanca. Der Autor des berühmten "Don Quijote" (1. Teil 1605, 2. Teil 1615) reiste viel durch die Welt und schrieb extrem viel Literatur, was ihm später den Titel als spanischer Nationaldichter einbrachte. Seine Geschichten sind einerseits gespickt mit satirischen Elementen und Realismusdarstellungen, andererseits mit Idealismus. Er war oft auf der Flucht und landete im Gefängnis. Cervantes starb 1616 in Madrid. Sein Name überdauert die Jahrhunderte. Er ist auf verschiedenen spanischen Cent-Münzen abgebildet, das berühmte spanische Institut der Kultur (Instituto Cervantes) wurde nach ihm benannt sowohl der wichtigste Literaturpreis des Landes.
Jorge Semprún (1923-2011)
Schriftsteller. Jorge Semprún Maura wurde 1923 ins Madrider Großbürgertum mit linksliberalen Ansichten hineingeboren. Er studierte Philosophie in Paris und wurde Mitglied einer kommunistischen Aktionsgruppe. Außerdem kämpfte Semprún gegen das Franco-Regime. Seine politische Tätigkeit brachte ihn ins KZ Buchenwald. Semprún veröffentlichte 1963 sein erstes Buch "Die große Reise" und wurde umgehend ausgezeichnet. Weitere Werke folgten (meist auf französisch) , die sich alle gegen Verbrechen wie Krieg und Deportation aussprachen. Semprún starb 2011 in Paris.
Miguel de Unamuno (1864-1936)
Schriftsteller, Lyriker, Essayist. Miguel de Unamuno y Jugo wurde 1864 in Bilbao geboren und studierte Literatur und Philosophie in Madrid. Er stieg auf zum Professor für Altgriechisch an der Universität von Salamanca, die er später als Rektor leitete. Außerdem betätigte er sich auch politisch gegen z. B. Militarismus. Seine Essays über Cervantes sowie "Das tragische Lebensgefühl" (1913) zählen zu den bedeutendsten Werken des einst von Faschisten verbannten Autors. Unamuno starb 1936 in Salamanca.
Lope de Vega (1562-1635)
Schriftsteller, Dichter und Dramatiker. Félix Lope de Vega Carpio kam 1562 in Madrid zur Welt und wurde von Jesuiten ausgebildet. Es folgte ein Studium in Madrid. Sein Werk wird der Strömung des Goldenen Zeitalters zugeordnet. Außerdem arbeitete er das spanische Drama neu aus und schuf die so genannte Comedia, die sich zwischen Tragödie und Komödie bewegt. Themen von ihm waren u.a. Patriotismus, Religion, Liebe. Weiterhin gilt er als Begründer des Volksdramas (Mantel-und-Degen-Geschichten). Seine berühmtesten sind "Der wahre Liebhaber" (1558) sowie "Die Launen der Doña Belisa" (1637). Lope de Vega starb 1635 in seiner Geburtsstadt durch Suizid.
Carlos Ruiz Zafón (geb. 1964)
Schriftsteller. Carlos Ruiz Zafón wurde 1964 in Barcelona geboren und von Jesuiten unterrichtet. Zafón arbeitete u.a. als Werbetexter, Journalist und Drehbuchautor. Sein erstes literarisches Werk, "Der Fürst des Nebel", erschien 1993, wofür er einen Jugendliteraturpreis erhielt. Der Durchbruch gelang Zafón 2001 mit seinem internationalen Bestseller "Der Schatten des Windes". Seine Heimatstadt ist meist der Schauplatz seiner Romane. Zafón wird für seine fantastische Erzählkunst geschätzt, die Spannung erzeugt und die Neugier des Leser konstant anregt.
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