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Asturien

Inhaltsverzeichnis

Kurzinfos zu Asturien

Die Autonome Gemeinschaft Asturien befindet sich im Norden der Iberischen Halbinsel. Sie grenzt im Westen an Galizien, im Osten an Kalabrien und zählt mit ihren circa 1,8 Mio. Einwohnern, die auf einer Fläche von ungefähr 10.000 Quadratkilometern angesiedelt sind, zu den kleineren Regionen Spaniens. Obwohl Gijón die größte Stadt der Provinz darstellt, ist Oviedo die Hauptstadt. In Bezug auf die Provinzverwaltung ist anzumerken, dass es in Asturien noch immer ein mittelalterliches Verwaltungsorgan aus dem Jahre 1388 gibt. Zudem wird neben dem Kastilischen auch eine Regionalsprache, das Asturische, gesprochen.
Seine Bedeutung erlangte die Region bereits um Christi, als sich die Römer hier vor allem auch ob einiger Bodenschätze ansiedelten. Im 6. Jahrhundert von den Vizegoten besetzt, versuchten die Mauren das Gebiet im 8. Jahrhundert erobern, blieben jedoch erfolglos, so dass sich in diesen Gebieten die Westgoten, die später die Halbinsel zurückerobern würden, hier weiter etablieren konnten.

In kultureller Hinsicht lässt sich für Asturien zum einen die Präromanische Kunst hervorheben, die vor allem in Oviedo zu bewundern ist. Zum anderen ist auch die Romanische Kunst gut erhalten, da hier nicht, wie in großen Teilen Spaniens, die Mauren über viele Jahrhunderte herrschten. Die asturische Küche ist vor allem von galizischen Elementen geprägt; Käseliebhaber kommen bei den über einhundert verschiedenen heimischen Varietäten auf ihre Kosten. Wenn der Asturier mal einen Schwips bekommt, liegt dies wahrscheinlich an der regionalen Spezialität Sidra, dem Apfelwein.

UNESCO-Welterbestätten

Höhle von Altamira und Paläolithische Höhlenmalerei
Die Höhle von Altamira und die paläolithische Höhlenmalerei wurden im Jahr 1985 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen und der Schutzbereich wurde im Jahr 2008 erweiteret. Die Höhlenmalereien befinden sich in  Asturien, Kantabrien und im Baskenland.

Kirchen des Königreichs Asturien 
Die Kirchen des Königreichs Asturien wurden im Jahr 1985 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen und der Schutzbereich wurde im Jahr 1998 erweitert. 

Eine ausführliche Beschreibung dieser sowie aller anderen UNESCO-Welterbestätten von Spanien finden Sie bei Goruma hier >>>

Städte und größere Ortschaften

Oviedo
Diese wahrscheinlich im Hochmittelalter im ausgehenden 8.Jahrhundert vom asturischen König Fruela I. gegründete Stadt ist nicht nur das politische sondern auch das kulturelle, kommerzielle, universitäre und religiöse Zentrum der Autonomen Region, auch wenn sie mit 220.000 Einwohnern kleiner ist als Gijón. Zahlreiche Gebäude vor allem aus römischer Zeit gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Für Literaturkenner ist besonders hervorzuheben, dass Oviedo für den berühmten Schriftsteller Leopoldo Alas Clarín als Grundlage für seinen Roman "La Regenta" nutzte.

Gijón
Diese 280.000Einwohner-Stadt wird auch als Hauptstadt der sogenannten Costa Verde, der grünen Küste gehandelt, allerdings ist das Stadtbild hauptsächlich von der Industrie geprägt, die zu einem starken wirtschaftlichen Wachstum und einem Anwachsen der Bevölkerungszahl im 20. Jahrhundert führte. In den 1990er Jahren wurden in Gijón bei Ausgrabungen Dolmenen gefunden, die sich auf 5000 v. Chr. datieren lassen- es gab also bereits in diesem Moment eine ansässige Bevölkerung in dieser Gegend. Zur Zeit der Römer und der Mauren genoss Gijón einen guten Ruf und wurde auch als Stadt in Küstennähe ob des wirtschaftlichen Vorteils geschätzt. Im 14. Jahrhundert allerdings, als diverse Königshäuser Thronfolgekriege durchführten, wurde Gijón mehrmals angegriffen, zerstört und verbrannt, so dass es als städtisches Zentrum bald in Vergessenheit geriet. Ab dem 17. Jahrhundert allerdings erlebt Gijón durch den Handel mit den amerikanischen Kolonien wieder Aufschwung und hat bis heute vor allem wirtschaftliche Relevanz.

Besondere Gebäude und Bauwerke

Skulptur "Lob des Horizonts" in Gijón
Eduardo Chillados Meiserwerk, die Skulptur "Lob des Horizonts", ragt am Meeresufer von Gijón in den Himmel.

Torre de los Ruiz de Junco in Ribadesella

Der dreigeschossige Turm der Familie Ruiz de Junco stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert und ist gotisch.

Universitätsgebäude in Oviedo
Das Gebäude, in dem heute die Universität von Oviedo untergebracht ist, stammt aus dem 16. Jahrhundert und besticht mit seiner plateresken Fassade.

Museen und Ausstellungen

Museo de Bellas Artes de Asturias in Oviedo
Dieses im Palacio de Velarde befindliche Museum sei besonders hervorzuheben, da es eine Übersicht über alle Künstler der Region mit einem Schwerpunkt auf dem 20. Jahrhundert bietet. Es wurde 1980 eingeweiht und verfügt über annähernd 10.000 Kunstwerke, von denen in wechselnden Ausstellungen jeweils 350-400 ausgestellt werden. Es lassen sich unter anderem Werke von Rubens, El Greco und Goya bewundern.

Museo Arqueológico in Oviedo
Das archäologische Museum, in dem vor allem präromanische Kunst ausgestellt wird, befindet sich im Seitenflügel des Klosters San Vicente. Hier lassen sich Keramiken und Inschriften vergangener Jahrhunderte bestaunen. Besonders zwei berühmte Altarsteine und ein sehr gut erhaltener Sarkophag zählen zu Höhepunkten der Ausstellung.

Museo de la Iglesia in Oviedo
In einer Kathedrale befindlich und vom Erzbischof der Region initiiert und im Jahre 1990 eingeweiht, erstreckt sich das Museum über über die oberste Etage des Klosters von Oviedo. Dieses im Stil des Barock gehaltene Stockwerk wurde über dem im gotischen Stil im 18. Jahrhundert erbauten Erdgeschoss errichtet. Zu bewundern sind in diesem Museum vor allem religiöse Reliquien aus dem Kloster selbst und der Region Asturien.

Parque Arqueológico y Natural Campa Torres in Gijón
In diesem Archäologischen Freilichtmuseum befinden sich die Reste einer romanischen Siedlung. Im ausgehenden 20. Jahrhundert beschloss die asturische Regierung, eine größere Anzahl kultureller Kostbarkeiten der Region für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen und eröffnete diesen Park, der sich zum einen auf die archäologischen Fundstücke konzentriert, aber die Besucher auch durch seine Beschaffenheit als Freilichtmuseum auf eine kleine Zeitreise mitnehmen soll.

Theater- und Opernhäuser

Teatro Campoamor in Oviedo
Im 19. Jahrhundert erbaut, ist dieses Schauspielhaus vor allem dadurch bekannt, dass hier der wichtige Schauspielpreis des Principe de Asturias verliehen wird. In diesem neoklassizistische Gebäude wurden zu Beginn vor allem Opern aufgeführt, um die wachsenden kulturellen Bedürfnisse einer neuen Oberschicht des 19. Jahrhunderts zu befriedigen. Auch heute noch werden viele Opern aufgeführt.

Teatro Filarmónica
Dieses Theater wurde 1944 errichtet und im Jahre 2004 komplett saniert. Sie ist auch Sitz der philharmonischen Gesellschaft, die sich für eine altruistische Verbreitung von Musik im ganzen Land einsetzt. Das einzige Problem des Theaters ist die kleine Bühne, so dass nur eine bestimmte Auswahl an Stücken gespielt werden kann. Dessen ungeachtet haben 1200 Zuschauer Platz in diesem Schauspielhaus.

Schlösser und Paläste

Palacio de los Duque de Estrada (Palast bei Llanes)
Dieser barocke Palast wurde im 18. Jahrhundert in barockem Stil erbaut, allerdings bei einem Feuer im Jahre 1809 beinahe vollständig wieder zerstört und nur notdürftig wieder aufgebaut. Dieses Schicksal teilt der Herzogspalast mit mehreren in der Region. Feuchtigkeit und Kriege machten vor den Prachtbauten keinen Halt, so dass heutzutage wenige Schlösser oder Paläste in Asturien erhalten sind.

Palacio de Arriba bei Cenera
Wie viele der noch erhaltenen Paläste der Region befindet sich dieser in einer eher ländlichen Gegend und enthält zudem eine Kapelle, die die ansässige Bevölkerung für Gottesdienstbesuche nutzte. Besonders schön an dieser Kapelle ist die große Sonnenuhr an der Stirnfassade.

Castillo de las Caldas bei Oviedo
Außergewöhnlich nur wenige Kilometer vom Stadtkern Oviedos entfernt befindet sich dieses Schloss. Allerdings ist es gar nicht so einfach, dieses auszumachen, da es sich in verwilderter Vegetation befindet und selbst die beiden hohen Türme unter den Baumwipfeln fast nicht hervorragen. Rekonstruiert im 19. Jahrhundert stammte das stark angegriffene Original aus Zeiten Alfons II.

Kirchen und Klöster

Capilla San Miguel de Lillo
Diese aus dem 9. Jahrhundert stammende Kapelle wurde von König Ramiro I. in Auftrag gegeben. Sie sollte zu diesem Zeitpunkt als Hofkirche für die zahlreichen königlichen Bauten dienen, die der König in der Region um Oviedo errichtete. Hervorzuheben sei der stark ausgeprägte asturische Stil, welcher sich in dieser Kapelle erkennen lässt.Sie wurde 1985 zum UNESCO-Kulturerbe erklärt, im Jahre 2009 allerdings war sie auf Grund von sehr hoher Feuchtigkeit stark gefährdet.

Catedral de San Salvador de Oviedo
Im gotischen Stil erbaut wird dieses Gotteshaus vor allem auch ob seiner Vielzahl gut erhaltener Reliquien geschätzt. Der Bau der Kathedrale erstreckte sich über mehr als 300 Jahre vom 14. bis zum 17. Jahrhundert, wobei Reste präromanischer Stätten inkorporiert wurden, die zum Teil heute noch in der Kathedrale zu erkennen sind. Darüber hinaus lassen sich im Inneren barocke und romanische Elemente wie auch Spuren der Renaissance erkennen.

Cámara Santa de Oviedo
Hierbei handelt es sich um eine heilige Kapelle in der Kathedrale der Stadt. Sie wurde von Alfons II im 9. Jahrhundert neu aufgebaut, nachdem das ursprüngliche Gotteshaus im 7. Jahrhundert von den Mauren zerstört worden war. Während der Asturischen Revolution im Jahre 1934 nahm die Kirche bei der Sprengung einer Ladung Dynamit erneut Schaden.

Capilla de los Alas
Bei dieser Kapelle handelt es sich zunächst um die Familiengrabstätte der Familie Los Alas aus dem 14. Jahrhundert. Sie grenzt an die Stadtmauer und den Stadtfriedhof. In Bezug auf die Architektur stellt dieses Bauwerk eine Besonderheit in seiner Zeit und für den asturischen Stil dar, denn die qualitative Hochwertigkeit des Materials lässt darauf schließen, dass der Erbauer außerordentlich gut betucht gewesen sein muss.

Universitäten

Universität von Oviedo
Diese 1608 vom katholischen Erzbischof gegründete staatliche Universität verfügt über einen dezentralen Campus und besitzt weitere Institute in der Region wie beispielsweise in Gijón. Sie zählte im 19. Jahrhundert zu einer der einzigen zehn Universitäten in ganz Spanien.
Das Universitätsgebäude plataresken Stils aus dem 16. Jahrhundert befindet sich noch im Stadtzentrum, wobei ein Kreuzgang, der hier aus der Stadt führt, durch ganzjährige kulturelle Aktivitäten eines besonderen Charme versprüht.

Naturschönheiten

Naturdenkmal Cobijero
Beeindruckend stellt sich dies im Norden der Region an der Küste gelegen Naturschauspiel dar, welches als Naturdenkmal den Strand Las Acacias und die Cobijerohöhle umfasst. Der Strand ,liegt im Binnenland und ist durch unterirdische Höhlen mit dem Meer verbunden, verfügt aber gleichzeitig auch über einen Süßwasserbach. Die größte Höhle, die Cobijerohöhle, zeichnet sich durch eine einzigartige, über die Jahrhunderte von den Gezeiten geformte Felsformation aus.

Naturpark Picos de Europa
In diesem kantabrischen Kalksteingebirge, welches sich über Asturien hinaus auch in Kastilien und Kantabrien erstreckt, befinden sich rund 200 Berge von denen viele über 2000 Meter hoch sind. Der gleichnamige, 1918 errichtete Nationalpark, wurde von der UNESCO als Biosphärenreservat deklariert, da viele vom Aussterben bedrohte Tierarten hier beheimatet sind.

Nationalpark von Somiedo
Auch dieser circa 40.000 Hektar große Nationalpark befindet sich im kantabrischen Gebirge und wurde von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Hervorzuheben in diesem Park sind vor allem die hier lebenden Braunbären und viele gefährdete Vogelarten. Auch die Flora mit ihren diversen Baumarten machen eine Wanderung durch einen der vielen durch den Park führenden Pfade lohnenswert.

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