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Nilwaran

Kurzinfos

Nilwaran

Nilwaran © goruma

Der Nilwaran (Varanus niloticus) gehört zu den großen Arten der der Gattung der Warane (Varanus).
Die Tiere sind leider für den Leder- und Heimtierhandel sowie als Nahrungsmittel von großer Bedeutung und werden daher stark bejagt.

Gliederung Taxonomie

Von der Gattung Warane (Varanus) gibt es 79 Arten. Von dem hier beschriebenen Nilwaran existieren dagegen keine Unterarten.

Familie Varanidae
Gattung Warane (Varanus)
Art Nilwaran (Varanus niloticus)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Nile Monitor, Water Leguaan
  • Französisch:

Aussehen, Merkmale

Die Nilwarane im westlichen Afrika erreichen einschließlich ihres Schwanzes etwa eine Länge von 1,7 m, wogegen sie im Rest ihresVerbreitungsgebietes länger werden. Das größte Tier wurde mit einer Länge von 2,4 m in Südafrika gefangen.

Generell werden die Männchen etwas größer als Weibchen. Der Schwanz der Tierre ist etwa 1,5 mal so lang wie die Kopf-Rumpflänge und ist als Ruderschwanz seitlich abgeflacht.
Die erwachsenen Tiere sind grau- bis olivbraun gefärbt. Sie haben gelbe Augenflecken und Bänder am Kopf, dem Rücken, den Beinen und dem Schwanz. Rücken und Kehle sind hell mit schwarzen Querstrichen. Die Nilwarane  sind gute Schwimmer.

Vorkommen

Der Nilwaran kommt in folgenden afrikanischen Ländern ganz oder in Teilen vor:
Ägypten, Angola, Äthiopien, Benin, Botswana, Burkina Faso, Demokratische Republik Kongo, Elfenbeinküste Eritrea, Gabun, Gambia,  Ghana, Guinea, Guinea Bissau,  Kamerun, Kenia, Liberia, Malawi, Mali, Mauritanien, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria, Republik Kongo, Republik Südafrika, Simbabwe, Sambia, Senegal, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Swasiland, Tansania, Tschad, Togo, Uganda, Zentralafrikanische Republik
In den Wüstengebieten von Somalia, Namibia, Botswana und Südafrika findet man die Tiere jedoch nicht.
Die Tiere bewohnen in den genannten Ländern verschiedene Habitate, so u.a. Savannen, Buschland, Wälder, Sümpfe, Mangroven und die Ufer von Seen und Flüssen. Man findet sie sogar auf Müllhalden, wo sie nach Nahrung suchen. Allerdings müssen ihre Lebensräume freie Flächen zum Sonnen und zumindest eine zeitweilige Verfügbarkeit von Wasser besitzen.
-    Florida
Etwa seit 1990 gibt es im US-Bundesstaat Florida eine stabile Population von Nilwaranen. Die dortigen Feuchtgebiete wie die Everglades stellen geeignetes Lebensbedingungen dar. Diese Tiere bzw. ihre Vorfahren wurden illegal ausgewild. Zahlreiche Privathaushalte haben die preiswerten Jungtiere erworden und kamen mit den größer werdenden Tieren. Es besteht die Gefahr, dass sie seltene heimische Tierarten gefährden oder die Eier von Meeresschildkröten fressen.
Zusammen mit den ebenfalls früher ausgesetzten Tigerpythons versucht man einer weiteren Verbreitung mit verschiedenen Methoden Herr zu werden.

Lebensweise

Nilwarane sind tagaktiv und das besonders am frühen Nachmittag.
Sie sonnen sich auf Böschungen, Termitenhügeln, offenen Flächen und auf Bäumen und sogar auf Straßen, Dächern oder Steinmauern. Als Nachtquartier oder zum Schutz vor zu großer Hitze graben sie entweder selber Baue in leichten sandigen Böden oder vergrößern die Baue von  anderen Tieren.
Nilwarane sind eher Einzelgänger, die nur zur Paarung mit den Weibchen zusammen kommen.
Die Tiere sind gute Kletterer und sehr gute Schwimmer, die teils bis zu einer Stunde unter Wasser können.
 

Beutetiere, Nahrung

Die Nahrung der Nilwarane besteht aus allen Tieren, die sie überwältigen können, so u.a. aus Ampbibien, Reptilien Gliederfüßern, Vögeln, Mollusken, kleinen Wirbeltieren, Krebstieren, Weichtieren, Eiern und während der Trockenzeit zu einem großen Teil aus Aas.
Nilwarane sind carnivor und fressen nahezu alle Tiere, die sie überwältigen können. Das Nahrungsspektrum ist vom Habitat, der Jahreszeit und dem Alter des Tieres abhängig. Während der Trockenzeit wird etwa 50 % des Nahrungsbedarfs durch Aas gedeckt, da wirbellose Tiere zu dieser Zeit nur schwer zu finden sind. Während der Regenzeit spielt Aas eine wesentlich geringere Rolle, und es werden vor allem Arthropoden, Amphibien, Reptilien, Vögel, Mollusken, Krebstiere und kleine Säugetiere erjagt. Kannibalismus an jüngeren Exemplaren kommt vor. Auch Giftschlangen zählen zum Nahrungsspektrum, da der Nilwaran  relativ unempfindlich gegenüber deren Giften ist.
Während der Regenzeit stellen Nilwarane züngelnd ihrer Beute am Boden, auf Bäumen und im Wasser aktiv nach. Während der Trockenzeit lauern Nilwarane ihrer Beute öfter auf, zum Beispiel in der Nähe von Wasserlöchern.
 

Fortpflanzung, Jungtiere

Die Paarungszeit beginnt meist am Ende der Regenzeit, die im westlichen Afrika von September bis November, oder im Süden des Kontinents von März bis Mai erfolgt.
Nach der erfolgreichen Paarung legen die Weibchen in Abhängigkeit von ihrer Größe zwischen 5 bis 60 Eier in Termitenhügel oder selbst gegrabene Höhlen.
Nach etwa sechs bis neun Monaten und zwar zum Beginn der nächsten Regenzeit - wenn ausreichen Nahrung zur Verfügung steht - beginnen die Jungen zu schlüpfen

Feinde, Gefährdung

Auch ausgewachsene Nilwarane haben eine Reihe von natürlichen Fressfeinden, wie beispielsweise Raubkatzen oder größere Krokodile.
Der Nilwaran gehört mit zu den am häufigsten im Zoohandel angebotenen Waranen, so wurden nach einer Erhebung zwischen 1970 und 2005 rund 310.000 lebende Nilwarane exportiert. Dabei werden die Tiere, wie erwähnt. als kleine Jungtiere preiswert verkauft und nach einiger Zeit kommen ihre Besitzer mit den großen und kräftigen Tieren nicht mehr zurecht.
Außerdem spielt der Nilwaran eine große Bedeutung als Nahrungsmittel sowie für den Lederhandel. Ansässige Jäger stellen den Nilwaranen meist mit 60–100 cm langen Angelleinen nach, deren Haken sie mit Fischen, Fröschen oder Fleischstücken beködern.
Insgesamt dürfte die Zahl der getöteten Warane pro Jahr mehrere Millionen betragen.
Dennoch gelten die Nilwarane erstaunlicherweise als nicht gefährdet.




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