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Riesenchamäleon

Allgemeine Hinweise

Die Familie der Chamäleons (Chamaeleonidae) unterteilt sich in 2 Unterfamilien mit 12 Gattungen und  insgesamt rund 200 verschiedenen Arten.
Davon kommen vier Gattungen und ca. 80 Arten nur auf Madagaskar vor. So auch das hier exemplarisch dargestellte Riesenchamäleon (Furcifer oustaleti).
Der wissenschaftliche Name kam zu Ehren des französischen Zoologen Émile Oustalet (1844-1905) zustande.

Die beiden  Unterfamilien mit ihren Gattungen sind:

  • Echte Chamäleons (Chamaeleoninae) mit folgenden 10 Gattungen:
    - Archaius (Seychellen)
    - Bradypodion (Afrika)
    - Calumma (Madagaskar)
    - Chamaeleo (Afrika, Vorderasien, Indien, Europa)
    - Furcifer (Madagaskar)
    - Kinyongia (Afrika)
    - Nadzikambia (Afrika)
    - Rieppeleo (Afrika)
    - Rhampholeon (Afrika)
    - Trioceros (Afrika)
  • Stummelschwanzchamäleons (Brookesiinae) mit folgenden zwei Gattungen
    - Palleon (Madagaskar) mit zwei Arten
    - Brookesia (Madagaskar) mit 30 Arten

Gliederung, Taxonomie

Familie Chamäleons (Chamaeleonidae)
Unterfamilie Echte Chamäleons (Chamaeleoninae)
Gattung Furcifer
Art Riesenchamäleon (Furcifer oustaleti)


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Giant chameleon
  • Französisch: Caméléon géant

Aussehen

Das Riesenchamäleon (Furcifer oustaleti) besitzt einschließlich seines Schwanzes eine Länge bis zu  etwa 70 cm und ist damit die größte Chamäleonart weltweit.
Aber die Tiere beeindrucken mehr durch ihre Größe und weniger durch eine auffallende Färbung.
Ihr Helm ist relativ groß und ihr Rücken- und Kehlkamm bestehen aus auffälligen Kegelschuppen.
Die Männchen fallen mit ihrer aus braunen und grauen Tönen schmutzig wirkenden Tarnfarbe eher wenig auf.
Die Weibchen dagegen sind mit ihren dominierenden Grüntönen, die häufig durch weiße Flecken auf den Flanken ergänzt werden, um einiges farbenfroher.

Vorkommen

Die Tiere kommen auf dem afrikanischen Inselstaat Madagaskar vor und zwar auf der gesamten Insel. Da die Tiere recht gut an das heiße Savannenklima angepasst sind, kommen sie  mit den landschaftlichen Veränderungen, wie der Abholzung des Waldes gut zurecht.
Mittlerweile lebt eine ausgesetzte Population im Ngong Forest bei Nairobi in Kenia  sowie eine im Süden Floridas, die sich beide selbst erhalten und vergrößern.

Madagaskar

Bereits vor etwa 135 Millionen Jahren hatte sich die heutige 587.295 km² große Insel, vom Urkontinent Gondwana abgelöst.
Das hatte zur Entwicklung von eigenen Tier- und Pflanzenarten geführt. Daher sind etwa 90% der Arten auf der Insel endemisch, kommen also nur hier vor.

Nahrung

Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Insekten, darunter Fliegen, Grillen, Mücken und Schaben. Daher werden sie von den Bewohnern Madagaskars  gerne gesehen.
Wenn sie beispielsweise ein Insekt erspäht haben, schnellt ihre  bis zu cm lange Zuge wie ein Gummiband blitzschnell heraus, um das Beutetier danach zu verspeisen
Zu den Beutetieren gehören aber auch kleine Säugetiere bis zur Größe einer jungen Maus sowie auch Echsen. 

Verhalten

Die Riesenchamäleons sind, wie fast alle Chamäleons Einzelgänger. Sie sind gute Kletterer und können Äste senkrecht hochklettern
Obwohl die Aggressivität der Riesenchamäleons relativ wenig  ausgeprägt ist, vertragen sich die Männchen untereinander nicht, ebenso sind trächtige Weibchen Einzelgänger.
Die Drohgebärde des Aufreißens des Mauls, was man von vielen anderen Chamäleons kennt, kommt beim Riesenchamäleon nur dann vor, wenn es sehr stark  provoziert wird.
Chamäleons können  ihre Augen unabhängig voneinander bewegen - und das sogar um jeweils 360 Grad.
Das befähigt sie, ohne sich umdrehen zu müssen, Feinde sowie Beute rechtzeitig entdecken zu können

Fortpflanzung

Die Riesenchamäleons sind nach rund einem Jahr geschlechtsreif.
Nach einer erfolgreichen Paarung legt das Weibchen nach einer Tragzeit von etwa 40 Tagen bis zu 60 Eier in dem Boden ab.
Bei einer Temperatur zwischen 26 bis 28° Celsius schlüpfen die Jungtiere nach etwa 240 Tagen.
Das Riesenchamäleon erreicht ein Alter bis zu etwa 15 Jahre.

Farbwandlung

Die bekannteste Eigenschaft von Chamäleons ist ihre Fähigkeit, die Farbe zu wechseln.
Es ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum, dass Chamäleons die Farbe ihrer Umgebung annehmen, um sich auf diese Weise zu tarnen. Richtig ist dagegen, dass die Farbe von der Stimmung des Tieres abhängig ist. Wird es beispielsweise  gereizt, kann es sich „schwarz ärgern“.
Oder bei der Werbung um ein Weibchen erstrahlt das Männchen in den buntesten Farben oder sofern ein Tier krank ist, wirkt es blass.

 




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