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Erzbistum Freiburg

Kurze Übersicht
Das Erzbistum Freiburg umfasst eine Fläche von 16.229 km². Es liegt im Südwesten Deutschlands und grenzt an die Schweiz und den Elsaß/Frankreich. Seine Gründung geht auf das Jahr 1827 zurück.
Das Erzbistum erstreckt sich vom Bodensee und dem Hochrhein im Süden Deutschlands über den Schwarzwald und die Oberrheinische Tiefebene bis hin zum Odenwald und bis hin zum Main im Norden. Auf dem Gebiet des Bistums leben insgesamt 5,07 Mio. Menschen, von denen sich rund 2,08 Mio. zur römisch-katholischen Kirche bekennen. Damit ist das Erzbistum Freiburg nach dem Erzbistum Köln das Bistum mit den meisten Mitgliedern. Erzbischof der Erzdiözese Freiburg ist - seit dem aus gesundheitlichen Gründen erfolgten Rücktritt von Erzbischof Oskar Saier im Juli 2002 - als 14. Erzbischof Robert Zollitsch.

Zum Erzbistum Freiburg als zuständiger Kirchenprovinz gehören die Bistümer Mainz und Rottenburg-Stuttgart. Insgesamt gibt es in Deutschland 7 Erzbistümer und 20 Bistümer, also 27 Diözesen. In Deutschland leben ca. 27 Mio. Katholiken, 26,5 Mio. Protestanten und rund 2 Mio. Christen, die anderen christlichen Gemeinschaften angehören.  Es sei außerdem erwähnt, dass es in Deutschland rund 24.500 katholische und 26.000 evangelische Kirchen sowie 2.000 Moscheen gibt.

Kleiner geschichtlicher Abriss

Im 6. Jahrhundert kamen der irische Mönch Fridolin und andere Mönche zu den Alemannen am Oberrhein und dem Bodensee. In dieser Zeit wurden die Klöster Säckingen am Hochrhein und Schuttern in der Ortenau als die frühesten Klostergründungen auf dem Gebiet der heutigen Erzdiözese Freiburg eingerichtet. Das bekannte Kloster Mittelzell auf der Bodenseeinsel Reichenau wurde um 724 durch den Wanderbischof Pirmin (690-753) gegründet. Das Kloster wurde im Jahr 1803 aufgegeben. Pirmin ist übrigens der Namensgeber der Stadt Pirmasens. Bereits im 6. Jahrhundert war das Bistum Konstanz gegründet worden, nicht zuletzt, um die in der Region lebenden Alemannen zu missionieren und deren Glauben zu stärken.
 
Im 7. und 8. Jahrhundert gelangte das Christentum in die main-fränkischen Regionen des heutigen Erzbistums Freiburg. Auch der heilige Bonifatius (672-754) half hier, den Glauben zu verbreiten und zu festigen.
 
Im 10. Jahrhundert war hier der „Alemannenbischof" Konrad tätig. In einer Zeit kirchlichen Neuorientierung während des 11. und 12. Jahrhunderts wurden eine Anzahl größerer und kleinerer Städte, so u.a. Freiburg oder Villingen gegründet. In vieler dieser Städte ließen sich im Lauf des 13. Jahrhunderts die Franziskaner und Dominikaner nieder. Hier wirkten bedeutende Künstler wie Martin Schongauer, Matthias Grünewald, Riemenschneider, Veit Stoß, Baldung Grien und Hans Holbein der Jüngere.
Durch das Konstanzer Konzil von 1414 bis 1418 rückte die Stadt in den Mittelpunkt des religiösen und staatlichen Lebens. Das Konzil war von Kaiser Sigismund von Luxemburg (1368-1437) einberufen worden, um nach der Rückkehr der Päpste aus Avignon die umstrittene Frage nach dem rechtmäßigen Papst zu klären. Die Wahl fiel auf Kardinal Oddo di Colonna, der sich als Papst dann Martin V. (1368-1431) nannte. Aber den meisten Menschen dürfte das Konzil eher durch die Verbrennung von Jan Huss (1370-1415) am 6. Juli 1415 bekannt sein. Huss war mit der Zusicherung des freien Geleits nach Konstanz gekommen, um dort seine Thesen zu vertreten. Aber sinnigerweise wurde ihm erklärt, dass diese Zusage nur für den Weg nach Konstanz gelte, nicht aber für den Rückweg.
Die von Martin Luther begonnene Reformation erreichte auch Süd-Westdeutschland. So konvertierten der Markgraf von Baden-Durlach und der in Heidelberg residierende Kurfürst der Pfalz zum Protestantismus.
Während der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden auch die kirchlichen Diözesen neu geordnet. Diese Neuordnungen wirken bis heute nach. So wurde das Bistum Konstanz aufgelöst. Nach langen Verhandlungen mit Vertretern des im Jahr 1806 neu gegründeten Großherzogtums Baden wurde mittels der päpstlichen Bulle "Provida Solersque" die so genannte Oberrheinische Kirchenprovinz gegründet. Zu ihr gehörten damals das Erzbistum Freiburg und die Suffraganbistümer Fulda, Mainz, Limburg und Rottenburg. Die Oberrheinische Kirchenprovinz existiert noch heute, es gehören aber nur noch das Bistum Mainz und Rottenburg-Stuttgart dazu.
 
Die eigentliche Gründung des heutigen Erzbistums Freiburg erfolgte im Jahr 1827 mit der Inthronisation des ersten Erzbischofs der neuen Erzdiözese Freiburg "Bernhard Boll" durch die päpstliche Bulle "Ad dominici gregis custodiam". Zur Bischofskirche wurde das im 13. Jahrhundert errichtete Freiburger Münster.
 
In der Zeit des Dritten Reiches von 1933 bis 1945 wurden 17 Priester aus dem Erzbistum Freiburg aufgrund ihrer Überzeugung in Konzentrationslager verschleppt, von denen zehn starben bzw. hingerichtet wurden. Auch viele katholische Laien wurden wegen ihres Glaubens in Konzentrationslager gesperrt. Ein Zeugnis für den Widerstand gegen das NS-Regime legte Erzbischof Conrad Gröber (1872-1948), von 1932 bis 1948 Erzbischof von Freiburg, mit seinen Silvesterpredigten und Fastenhirtenbriefen ab.
In die Nachkriegszeit fielen die Amtszeiten von Erzbischof Wendelin Rauch (1885-1954), Erzbischof von 1948 bis 1954 und Erzbischof Eugen Seiterich (1903-1958), Erzbischof von 1954 bis 1958. Sein Nachfolger war Hermann Josef Schäufele (1906-1977), Erzbischof von 1958 bis 1977.
Im Jubiläumsjahr 1977 ernannte Papst Paul VI. (1897-1978) am 15. März 1978 den Weihbischof Oskar Saier (geb. 1932) zum neuen Erzbischof von Freiburg.
Erzbischof Saier trat im Juli 2002 aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Seit Juli 2003 war Robert Zollitsch der 14. Erzbischof die Erzdiözese Freiburg.
Der amtierende Erzbischof ist seit em 29. Juni 2014 Stephan Burger.

Öffentlicher Bistumshaushalt
Über den  Öffentlichen Bistumshaushalt laufen u.a. die Kirchensteuer und eine Reihe von staatlichen Leistungen. Die Bilanzen dieses Haushalts sind öffentlich zugänglich bzw. werden vom Bistum veröffentlicht. Dieser Haushalt wird meistens von einem Gremium kontrolliert, in dem sich auch katholische Laien befinden.

Bischöflicher Stuhl

Unter diesem Begriff versteht man Teile des Eigentums eines Bistums bzw. Erzbistums, das nahezu steuerfrei ist. Eine Kontrolle üben der Bischof selbst und einige bischöfliche Institutionen - wie der Vermögensverwaltungsrat - aus.  Dieses Vermögen wurde innerhalb vieler Jahre durch Schenkungen, Erbschaften, Stiftungen oder Aktien erworben. Auch Immobilien, Ländereien, Wälder, Brauereien, Banken oder Akademien und deren Erträge, wie z.B. Zinsen zählen dazu. Der Bischöfliche Stuhl ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und ist gegenüber staatlichen Institutionen nicht auskunftspflichtig.

Vermögenshaushalt des Bistums
Der Vermögenshaushalt des Bistums ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Aufsicht führt ein so genannter Kirchensteuerrat, der seine Aufsicht aber meist an den Diözesanverwaltungsrat delegiert hat. Die Vermögenswerte bleiben gegenüber anderen Personen geheim, und es besteht gegenüber dem Staat und seinen Institutionen keine Auskunftspflicht. Zudem besteht nur eine eingeschränkte Steuerpflicht.

Vermögenshaushalt des Domkapitels
Der Vermögenshaushalt des Domkapitels ist ebenfalls eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die dem Staat gegenüber nicht auskunftspflichtig ist und deren Vermögenswerte teilweise geheim sind. Zudem besteht nur eine eingeschränkte Steuerpflicht.
Die Aufsicht führt das Domkapitel, das z.B. auch dem Papst Vorschläge für die Wahl eines neuen Bischof machen kann.
Es gibt Schätzungen, dass einige deutsche Bistümer bzw. Erzbistümer über ein Vermögen, auch in Form von Ländereien oder Immobilien, von einigen Milliarden Euro verfügen - darin sind nicht die Werte von Domen, Kirchen u.ä. eingerechnet.

Die Bischofskirche
Das 1515 geweihte heutige Freiburger Münster wurde mit der Gründung des Erzbistums 1827 in seiner heutigen Form zur Bischofskirche des Erzbistums. Die Kirche wird aus Tradition nicht als Dom sondern als Münster bezeichnet.
Das Freiburger Münster ist eine gotische Kirche mit romanischen Bestandteilen. Eine Besonderheit ist der 116 m hohe Turm, der als einer der schönsten weltweit gilt. Für naturwissenschaftlich Interessierte sei darauf hingewiesen, dass am Boden unterhalb der Turmspitze zwei Markierungen aus Messing eingelassen sind. Die größere der beiden liegt exakt lotrecht unter der Turmspitze. Die kleinere zeigt an, wo ein Gegenstand aufschlagen würde, sofern er von der Turmspitze hinunterfallen würde. Aufgrund der Erdrotation liegen die beiden Punkte rund 3,2 cm auseinander.
 
Der erste dokumentierte Bau einer Kirche stammt aus dem Jahr 1120. Zu dieser Zeit wurde die „Konradinische Pfarrkirche“ erbaut und nach Konrad I. (unbek. bis 918), seit 906 Herzog von Franken und von 911 bis 918 König des Ostfrankenreichs, benannt. Von diesem Gebäude sind heutzutage aber nur noch Reste des Fundaments erhalten. Unter Berthold V. (1160-1218) - dem letzten Herzog aus der Linie der Zähringer - sollte der zu kleine Bau der Konradinischen Pfarrkirche durch eine größere Grabeskirche ersetzt werden. Man begann mit dem Bau einer Kirche im spätromanischen Stil, davon zeugen heute noch das Querschiff und die Untergeschosse der Seitentürme (Hahnentürme). Aber bereits ab 1230 setzte man den Bau im Stil der französischen Gotik fort. Das Langhaus und der Turm wurden auf diese Weise fertig gestellt. Der Grundstein für den spätgotischen Chor wurde dann 100 Jahre später am 24. März 1354 gelegt. Der Chor wurde aber erst im Jahr 1513 fertig gestellt. Im Verlauf des 16. Jahrhunderts wurde an die Südfassade des romanischen Quergebäudes eine Vorhalle im Stil der Renaissance angebaut.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen und Domen in Deutschland wurde das Freiburger Münster während des Zweiten Weltkriegs nur unwesentlich beschädigt.

Der Freiburger Erzbischof

Das Erzbistum Freiburg wird von einem Erzbischof geleitet, der gleichzeitig einer so genannten Kirchenprovinz vorsteht, die aus mehreren benachbarten Bistümern besteht. Der Erzbischof von Freiburg ist der geistliche Leiter der Oberrheinischen Kirchenprovinz, die aus den beiden so genannten Suffragan-Bistümern Mainz und Rottenburg-Stuttgart besteht. 

Stephan Burger
Der Erzbischof von Freiburg ist Stephan Burger. Er wurde am 29. Juni 2014 im Freiburger Dom  feierlich als Erzbischof geweiht, nachdem er am 30. Mai 2014 von Papst Franziskus zum Erzbischof  des Erzbistums Freiburg ernannt worden war.
Er ist der Nachfolger von Robert Zollitsch, der am 9. August 1938 als so genannter Volksdeutscher in Filipovo im früheren Jugoslawien geboren wurde und.am  20. Juli 2003 als Erzbischof geweiht wurde.

Der neue Erzbischof  Stefan Burger wurde am 29. April 1962 in Freiburg im Breisgau geboren. Er wuchs aber in Seppenhofen auf -  einem Stadtteil von Löffingen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Nach der Grund- und Realschule ging er auf das Internat Hersberg in Immenstaad am Bodensee. Danach studierte er am damaligen theologischen Konvikt in Freiburg Philosophie und Theologie in Freiburg und München.
Seine  Priesterweihe empfing er m 20. Mai 1990 im Freiburger Münster. Danach  war er als Vikar in Tauberbischofsheim und Pforzheim tätig.Im Jahr 1995 war er Pfarradministrator und später Pfarrer von St. Mauritius in St. Leon-Rot.
Nach einer Reihe weiterer Tätigkeiten war Burger von 2013 bis 2014 Domkapitular in Freiburg, bis er am  30. Mai 2014 von Papst Franziskus  zum Erzbischof von Freiburg ernannt wurde.. Die Bischofsweihe und feierliche Amtseinführung  erfolgte durch seinen Vorgänger Robert Zollitsch  am 29. Juni 2014 im Freiburger Münster.

Besoldung des Erzbischofs
Aufgrund des "Hauptschlusses der außerordentlichen Reichsdeputation" (Reichsdeputationshauptschluss) vom 27. April 1803 - nach den vorangegangenen Enteignungen der Kirchen unter Napoleon - zahlt der deutsche Steuerzahlen noch heutzutage  ca. 500 Millionen Euro als Entschädigung an die beiden großen Kirchen - unabhängig von der Kirchensteuer.
Davon werden u.a. die Bischöfe bzw. Erzbischöfe sowie die Weihbischöfe besoldet. Die Höhe dieser Besoldung entspricht in etwa der eines Staatssekretärs in einem Bundes- oder Landesministerium.

Kontakt

Presse- und Informationsstelle der Erzdiözese Freiburg 
Schoferstr. 2 
79098 Freiburg
Tel.: 0761 - 2188-243 
Fax: 0761 - 2188-427 
Internet: www.erzbistum-freiburg.de
 




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