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Bistum Regensburg
Kurze Übersicht
Das Bistum Regensburg ist mit einer Fläche von 14.665 km² das flächenmäßig größte bayerische Bistum. Im Bereich des Bistums leben rund 1,62 Mio. Menschen, von denen sich rund 1,3 Mio. zur römisch-katholischen Kirche bekennen. Bischof der Diözese Regensburg ist seit Januar 2013 Rudolf Vorderholzer.. Er ist seit der Gründung des Bistums im Jahr 739 durch Bonifatius (672-754) der 78. Bischof der Diözese. Das Bistum gehört zur Kirchenprovinz des Erzbistums München und Freising. Die Anfänge des Bistums gehen auf das Jahr 739 zurück.
Insgesamt gibt es in Deutschland sieben Erzbistümer und zwanzig Bistümer, also 27 Diözesen. In Deutschland leben ca. 27 Mio. Katholiken, 26,5 Mio. Protestanten und rund 2 Mio. Christen, die anderen christlichen Gemeinschaften angehören. Es sei außerdem erwähnt, dass es in Deutschland rund 24.500 katholische und 26.000 evangelische Kirchen sowie ca. 2.000 Moscheen gibt.
Das Christentum wurde im 1. und 2. Jahrhundert durch römische Soldaten und Siedler in die Region des heutigen Regensburg gebracht. Ein Grabstein, der um 400 zum Gedenken entstand, gilt als das älteste erhaltene Zeugnis des Christentums in dieser Region.
In der Mitte des 6. Jahrhunderts entwickelte sich ein Herzogtum unter der Führung der Agilolfinger, die sich zum Christentum bekannten. Mitte des 7. Jahrhunderts wirkten hier die Bischöfe Emmeram (geb. unbekannt gest. um 652), Erhard (geb. unbekannt gest. um 715) und zeitweilig auch Bischof Rupert von Salzburg (650-718).
Gemeinsam mit Passau (gegr. 739), Salzburg (gegr. 739), Freising (gegr. 739), Würzburg (gegr. 741), Eichstätt (gegr. 741) und Erfurt (gegr. 742) erhob im Jahr 739 der heilige Bonifatius (672-754) Regensburg rechtlich zu einem Bistum.
Der erste Bischof der Diözese, der Abtbischof Gaubald (geb. unbekannt gest. um 761), wurde von ihm persönlich geweiht. Unter dem heiligen Wolfgang (924-994), der von 972 bis 994 Bischof von Regensburg war, wurden die Abstwürde von St. Emmeran und die Bischofswürde von Regensburg voneinander getrennt. Und von 1260 bis 1262 war Albertus Magnus (1200-1280) Bischof von Regensburg.
Die Säkularisation betraf zunächst nur das Bistum ohne das Hochstift und die Stadt Regensburg, und bis zum Jahr 1810 regierte der letzte Kurfürst und Erzbischof von Mainz, Carl Theodor Anton Maria Reichsfreiherr von Dalberg (1744-1814), als weltlicher und geistlicher Herr das neu gegründete Fürstentum Regensburg. Im Jahr 1810 fiel das Fürstentum dann an Bayern und die noch bestehenden Stifte und Klöster wurden säkularisiert. Ebenfalls im Jahr 1810 fielen auch das Hochstift und die Stadt Regensburg an Bayern. Aber durch das Bayerische Konkordat von 1817 wurden die Diözesanverhältnisse neu geregelt und das kirchliche Leben erstarkte wieder aus Neue.
Von 1928 bis 1961 war Michael Buchberger (1874-1961) Bischof von Regensburg. Im Jahr 1950 wurde er von Papst Pius XII. mit dem persönlichen Titel eines Erzbischofs geehrt. Ihm folgten von 1962 bis 1982 Bischof Rudolf Graber (1903-1992) und danach von 1982 bis 2002 Manfred Müller (geb. 1926) und vom 24. November 2002 bis zum 2. Juli 2012 Gerhard Ludwig Müller Bischof von Regensburg.
Der aktuelle Bischof der Diözese ist - wie erwähnt - seit Januar 2013 Rudolf Vorderholzer.
Öffentlicher Bistumshaushalt
Über den Öffentlichen Bistumshaushalt laufen u.a. die Kirchensteuer und eine Reihe von staatlichen Leistungen. Die Bilanzen dieses Haushalts sind öffentlich zugänglich bzw. werden vom Bistum veröffentlicht. Dieser Haushalt wird meistens von einem Gremium kontrolliert, in dem sich auch katholische Laien befinden.
Bischöflicher Stuhl
Unter diesem Begriff versteht man Teile des Eigentums eines Bistums bzw. Erzbistums, das nahezu steuerfrei ist. Eine Kontrolle üben der Bischof selbst und einige bischöfliche Institutionen - wie der Vermögensverwaltungsrat - aus. Dieses Vermögen wurde innerhalb vieler Jahre durch Schenkungen, Erbschaften, Stiftungen oder Aktien erworben. Auch Immobilien, Ländereien, Wälder, Brauereien, Banken oder Akademien und deren Erträge, wie z.B. Zinsen zählen dazu. Der Bischöfliche Stuhl ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und ist gegenüber staatlichen Institutionen nicht auskunftspflichtig.
Vermögenshaushalt des Bistums
Der Vermögenshaushalt des Bistums ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Aufsicht führt ein so genannter Kirchensteuerrat, der seine Aufsicht aber meist an den Diözesanverwaltungsrat delegiert hat. Die Vermögenswerte bleiben gegenüber anderen Personen geheim, und es besteht gegenüber dem Staat und seinen Institutionen keine Auskunftspflicht. Zudem besteht nur eine eingeschränkte Steuerpflicht.
Vermögenshaushalt des Domkapitels
Der Vermögenshaushalt des Domkapitels ist ebenfalls eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die dem Staat gegenüber nicht auskunftspflichtig ist und deren Vermögenswerte teilweise geheim sind. Zudem besteht nur eine eingeschränkte Steuerpflicht.
Die Aufsicht führt das Domkapitel, das z.B. auch dem Papst Vorschläge für die Wahl eines neuen Bischof machen kann.
Es gibt Schätzungen, dass einige deutsche Bistümer bzw. Erzbistümer über ein Vermögen, auch in Form von Ländereien oder Immobilien, von einigen Milliarden Euro verfügen - darin sind nicht die Werte von Domen, Kirchen u.ä. eingerechnet.
Die Bischofskirche
Die Bischofskirche des Bistums Regensburg ist der Regensburger Dom St. Peter. Der Dom liegt mitten in der Stadt und passt sich harmonisch ins Stadtbild ein. An der Stelle der heutigen Dompfarrkirche stand um 700 eine erste Bischofskirche, obwohl das Bistum erst im Jahr 739 im kanonischen Sinn errichtet wurde. Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts wurde dann ein karolingischer Dom errichtet.
Anfang des 11. Jahrhunderts wurde er nach Westen hin erweitert - mit einem ca. 15 m tiefen Querhaus, zwei Türmen sowie einem Atrium. In den Jahren 1156 und dann wieder 1172 brannte der Dom ab, wurde aber wieder hergestellt. Um 1250 brannte der Dom infolge eines großen Stadtbrandes erneut ab. Um 1273 wurde daraufhin mit dem Neubau eines Doms begonnen. Um 1285 bis 1290 wurde der Bau teilweise im hochgotischen Stil umgebaut. Im Jahr 1320 wurde der alte Dom abgerissen und die drei Chöre des neuen Doms wurden geweiht. Erst um 1415 wurde das Hauptportal im Westen der Kirche vollendet. Im Jahr 1442 folgte die Errichtung des Dachstuhls über dem Mittelschiff.
Das Jahr 1520 brachte ein vorläufiges Ende der Bauten am Dom. Der Ausbau des Kreuzgangs erfolgte dann zwischen 1514 und 1538. Von 1613 bis 1649 erfolgte eine aufwendige Restaurierung des Doms und – dem Zeitgeist folgend – eine barocke Umgestaltung (Vierungskuppel). Auf Betreiben des bayerischen Königs Ludwig I. (1786-1868) folgte eine Regotisierung, da man in dieser Zeit die Gotik als die wahre Stilform für Dome ansah. So wurden z. B. die barocken Fresken beseitigt, außerdem wurde die Kuppel durch ein Kreuzrippengewölbe ersetzt. Von 1859 bis 1869 wurden dann die 104 m hohen Türme und ihre Turmhelme vollendet
Umfassende Reinigungen der Außenfassade verbunden mit diversen Renovierungsarbeiten fanden ab 1989 statt und werden voraussichtlich 2008 beendet sein. Für die Zeit des Papstbesuches im Jahr 2006 wurden die Gerüste jedoch zeitweilig entfernt. Die Sanierungsarbeiten der Turmhelme waren glücklicherweise bereits im Jahr 2005 abgeschlossen.
Bischof der Diözese Regensburg ist seit dem Januar 2013 Rudolf Vorderholzer (geb. 1959).
Er tat die Nachfolge von Prof. Gerhard Ludwig Müller an, der bis zum 2. Juli 2012 der hiesige Bischof war und danach als Präfekt der Glaubenskongregation in Rom tätig war
Besoldung des Bischofs
Aufgrund des "Hauptschlusses der außerordentlichen Reichsdeputation" (Reichsdeputationshauptschluss) vom 27. April 1803 - nach den vorangegangenen Enteignungen der Kirchen unter Napoleon - zahlt der deutsche Steuerzahlen noch heutzutage ca. 500 Millionen Euro als Entschädigung an die beiden großen Kirchen - unabhängig von der Kirchensteuer.
Davon werden u.a. die Bischöfe bzw. Erzbischöfe sowie die Weihbischöfe besoldet. Die Höhe dieser Besoldung entspricht in etwa der eines Staatssekretärs in einem Bundes- oder Landesministerium.
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