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Sonstige interessante Personen Russlands
Roman Abramowitsch (geb. 1966)
Oligarch. Roman Arkadjewitsch Abramowitsch wurde 1966 in Saratow in eine jüdisch-russische Familie hineingeboren. Seine Eltern starben, als er noch ein kleines Kind war. Aufgezogen von verschiedenen Onkeln, die im Öl- und Gasgeschäft tätig waren, widmete sich Abramowitsch zunächst einem Ingenieursstudium und stieg später auch in das Business ein. In kürzester Zeit avancierte er zum Milliardär und zweitreichstem Russen. Er ist Inhaber des Fußballclubs FC Chelsea, mehrerer Yachten, Immobilien, einer Boeing uvm.
Jelena Baturina (1963)
Milliardärin, Unternehmerin. Jelena Nikolajewna Baturina wurde 1963 in Moskau geboren. Baturina, die mittlerweile reichste russische Frau, startete mit der Gründung einer Firma, die sich auf Kunststoff, später auf Bauwesen spezialisiert hatte und wesentlich am Bau des Olympiastadions in Luschniki beteiligt war. Sie besitzt Anteile an Gazprom und mehrere 1.000 Hektar Land. Baturina ist verheiratet mit dem ehemaligen Oberbürgermeister Moskaus, Juri Michailowitsch Luschkow.
Juri Aleksejewitsch Gagarin (1934-1968)
Juri Aleksejewitsch Gagarin (geboren in Kluschino 1934, gestorben bei Nowosjolowo 1968) war ein sowjetischer Fliegeroffizier und Astronaut. Er stammte aus einfachen Verhältnissen und nahm ab 1960 mit zwanzig anderen Auszubildenden am sowjetischen Raumfahrtprogramm teil. Dass er das Ausbildungsprogramm mit Bravur bestand, bezeugte seine Entsendung ins Weltall. Am 12. April 1961 umkreiste er als erster Mensch die Erde in seiner Wostok-1 Raumkapsel. Nach seiner Rückkehr zur Erde wurde er weltweit gefeiert. Als eine Art Wanderprediger zu Ehren des Kommunismus und seines Fortschritts entsandte ihn Nikita Chruschtschow in alle Staaten der Welt. Gagarin konnte mit seiner Bekanntheit nicht umgehen, er begann schwer zu trinken und seine Ehe scheiterte. Am 27. März 1968 starb der Held der Sowjetunion bei einem routinierten Trainingsflug. Gagarin ist mit Sicherheit der erste Mensch, der einen Flug in den Weltraum überlebt hat.
Raissa Gorbatschowa (1932-1999)
"First Lady" der Sowjetunion, Soziologin. Raissa Titarenko wurde 1932 in Rubzowsk geboren und studierte später Philosophie und Soziologie an der Lomonossow-Universität in Moskau. Dort begegnete sie Michail Gorbatschow, einem Bauernsohn auf dem Weg zur Staatsmacht, und heiratete ihn 1953. Als Ehefrau des Präsidenten war sie die charaktervolle und glamouröse "First Lady", die sich für Kultur und Menschen einsetzte, jedoch auch von der in kommunistischer Armut lebenden Bevölkerung kritisiert wurde. Gorbatschowa starb 1999 in Moskau an Leukämie.
Anatoli Karpow (geb. 1951)
Schachgroßmeister. Anatoli Jewgenjewitsch Karpow wurde 1951 in Slatoust geboren und saß mit vier Jahren schon am Schachbrett, um gegen seinen Vater zu spielen. Im Jahr 1970 war er Schachgroßmeister und zwischen 1975 und 1985 Schachweltmeister. Das Genie ist Verfasser mehrerer Schachbücher und Gründer von Schachschulen überall auf der Welt. Neunmal gewann Karpow außerdem den Schach-Oscar.
Alexandra Kollontai (1872-1952)
Revolutionärin, Diplomatin. Alexandra Michailowna Kollontai wurde 1872 in St. Petersburg geboren und studierte an der Universität in Zürich. Sie setzte sich ein für die Gleichberechtigung der Frauen und wurde vom Staat verhaftet. Kollontai lebte anschließend im Pariser Exil und in den USA. Im Jahr 1923 avancierte sie international zur ersten akkreditierten Diplomatin. Die Verfechterin der Freien Liebe kämpfte ebenfalls als Kommunistin und wurde zum Vorbild vieler Frauen auf der Welt. Kollontai starb 1952 in Moskau.
Grigorij Kotoff (1859-1942)
Architekt, Kunsthistoriker. Grigorij Iwanowitsch besuchte ab 1878 die Petersburger Kunstakademie. Nach seinem Abschluss studierte er als Stipendiat vier Jahre im Ausland, um dann ab 1888 eine Lehrtätigkeit an seiner Abschlussakademie in Sankt Petersburg anzunehmen. Ab 1889 unterrichtete er Kunstgeschichte, wurde Leiter der Renovierung des Akademiegebäudes von 1891 bis 1893 und erhielt schließlich 1894 den Lehrstuhl für Architektur. Bereits im Alter von 35 Jahren war er Professor an der Akademie der Künste in Sankt Petersburg. Kurz darauf wurde Kotoff noch Direktor der Baron Stieglitzschen Zeichenschule. Bekannt ist Kotoff für seine Leistungen als Restaurator (er restaurierte u. a. die Sophienkathedrale in Kiew, die Wladimiro-Wolynskij-Kathedrale in Moskau und die Christi-Verklärungs-Kathedrale in Pereslawl-Salesski), als Generalkonservator für zahlreiche Sakralbauten und auch als Architekt (Bau der Moskauer Stadtduma mit Preobrashenskij, Entwurf für eine Botschaftskirche in Wien, die von 1839 bis 1899 errichtet wurde). Er starb im Alter von 83 Jahren.
Nadeschda Krupskaja (1869-1939)
Revolutionärin, Lenins Gefährtin, Doctor of Education. Nadeschda Konstantinowna Krupskaja wurde 1869 als Tochter eines Adligen geboren und später zur Lehrerin ausgebildet. Im Jahr 1894 lernte sie Lenin in St. Petersburg kennen, den sie viel später auch heiratete. Da sie als politische Gegnerin des vorkommunistischen Regimes auftrat, wurde sie zu mehreren Jahren verhaftet und verbannt. Währenddessen verfasste sie "Die arbeitende Frau", eine Schrift, die kostenfrei an berufstätige Frauen verteilt wurde. Sie konnte mehrere Sprachen und wurde als Kommunistin vielfach ausgezeichnet. Krupskaja starb 1939 in Moskau.
Alexander Newski (1220-1263)
Russischer Nationalheld, Fürst aus der Dynastie der Rurikiden. Alexander Jaroslawitsch Newski wurde 1220 in Pereslawl-Salesski geboren. Er war Heerführer, kämpfte gegen den Deutschen Orden und stieg zum Fürst von Nowgorod auf. Sein Leben verfilmte der berühmte russische Regisseur Eisenstein. Als Held ist er zum wichtigsten Russen aller Zeiten avanciert. Der 1547 von der orthodoxen Kirche heilig gesprochene Newski starb 1263 in Gorodez.
Boris Nikolaj (1892-1961)
Boris Dorofejewitsch Jaruschewitsch Nikolaj (geboren 1892 in Kowno, gestorben 1961 in Moskau) war russisch-orthodoxer Theologe und Metropolit. Als Sohn eines Geistlichen absolvierte er 1892 die Geistliche Akademie in Sankt Petersburg. Danach begann sein Werdegang: Als Mönch lehrte er am Priesterseminar zu Petersburg, stieg 1922 zum Bischof von Peterhof bei Petersburg auf, 1935 zum Erzbischof von Nowgorod und Pskow, 1939 zum Exarch der Westukraine und Weißrusslands und dann 1941 zum Metropolit von Kiew. Am 28. Januar 1944 wurde Nikolaj Metropolit von Krutizy und Kolomna und Stellvertreter des Patriarchen von Moskau. Als Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchates (1944 bis 1960) strebte er auf seinen zahlreichen Auslandsreisen eine Verbesserung der Beziehungen zu westlichen Kirchen an. Auf seine Bemühungen hin führte er 1958 das erste offizielle Gespräch der russisch-orthodoxen Kirche mit Vertretern des Ökumenischen Rates der Kirchen in Utrecht. Gegenüber dem kommunistischen Regime vertrat Nikolaj eine Politik des Kompromisses mit der russisch-orthodoxen Kirche. Er arbeitete in systemfreundlichen Gremien mit und war Präsident des Allslawischen Komitees und Mitglied des Stockholmer Weltfriedensrates. Allerdings war er auch ein streitbarer Verfechter des orthodoxen Glaubens und verteidigte diesen vor (politischen) Bedrohungen. Ein Jahr nach seinem Rückzug in den Ruhestand starb Nikolaj im Dezember 1961 an Herzversagen.
Grigori Rasputin (1864-1916)
Grigori Jefimowitsch Rasputin (geboren 1864 oder 1865 bei Tjumen, ermordet am 30.12.1916 in Sankt Petersburg) war ein vielseitiger Mensch: er war Bauer, Mönch und Wanderprophet. Seine bedeutende Zeit begann 1907, als er am Kaiserhof Zugang erhielt und durch seine (angeblichen) Fähigkeiten als Wunderheiler ein enger Vertrauter des Kaiserpaares Nikolaus II. und Alexandra Fjodorowna wurde. Der an der Blutkrankheit leidende Thronfolger wurde sowohl von Vertretern der offiziellen Medizin als auch von Rasputin betreut, der die Aufgabe hatte, die Krankheit des Thronerben zu überwinden oder zumindest ihre Symptome zu lindern. Rasputin erzielte Erfolge durch seine magnetischen und hypnotischen Kräfte und gewann immer mehr Einfluss auf das Zarenpaar. Zahlreiche Gerüchte von Anmaßungen und Ausschweifungen entstanden über den wunderlichen Heiler, er wurde zu einer Belastung für die Monarchie und im Winter 1916 von der Hofgesellschaft ermordet.
Anastasia Romanowa (1901-1918)
Großfürstin, vierte und jüngste Tochter des letzten russischen Zaren Nikolaus II. Anastasia Nikolajewna Romanowa wurde in Peterhof geboren und galt als sprachbegabter Wildfang, der den ganzen Hof unterhalten konnte. Bei einem Massaker der Bolschewiki 1918 wurde Anastasia samt Familie in Jekaterinburg hingerichtet. Es rankten Legenden um die jüngste Zarentochter, da man zunächst davon ausging, dass sie als Einzige flüchten konnte. Ihr Leben wurde mehrfach verfilmt. Auch gaben sich unterschiedliche Frauen für sie aus, bis es 2007 wissenschaftlich nachgewiesen wurde, dass auch sie dem Massaker zum Opfer gefallen war.
Slawa Saizew (geb. 1938)
Modedesigner. Saizew wurde 1938 in Iwanowo geboren. Internationale Bekanntheit erlangte der "Rote Dior" in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts und stieg zum berühmtesten russischen Modeschöpfer auf. Er eröffnete das "Fashion House" und designte 1980 bereits die Kleidung der russischen Olympiamannschaft. Der Pariser Ehrenbürger Saizew lebt zurückgezogen. Zu seiner Kollektion zählen auch Parfums und Duschgels.
Lidija Swerewa (1890-1916)
Erste Pilotin Russlands. Swerewa wurde 1890 geboren. Ihren Pilotschein als erste russische Frau erlangte sie 1911. Sie musste sich oft gegen Vorurteile zur Wehr setzen. Legendär ist ihr erster Looping 1916 in Riga – ebenfalls als erste Frau. Swerewa hat auch die Beinamen "Schwester des Ikarus" oder "Königin der Lüfte" und avancierte zum weiblichen Vorbild.
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