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Föderationskreis Südrussland

Kurze Übersicht

Der Föderationskreis Südrussland (Южный федеральный округ) umfasst eine Fläche von 416.840 km² - bei rund 13,8 Millionen Einwohnern.
Die Hauptstadt bzw. der Verwaltungssitz befindet sich in Rostow am Don.

Hinweis
An der Spitze eines Föderationskreises steht der "Bevollmächtigte Vertreter des Präsidenten“ - mit dem Titel eines Generalgouverneurs.

Geografie, Bevölkerung

Geografie
Wie erwähnt, umfasst der Föderationskreis eine Fläche von 416.840 km².
Innerhalb Russlands grenzt die Föderation an die Föderationen (Föderationskreise) Nordkaukasus, Wolga sowie Zentralrussland.
Landesgrenzen gibt es zur Ukraine, Kasachstan sowie zu Abchasien (Georgien).
Die größten Städte sind neben Rostow am Don noch Wolgograd, Astrachan und Krasnodar.

Bevölkerung
Mit  rund 13,8 Millionen Einwohnern ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von rund 33 Einwohnern pro km², was für russische Verhältnisse relativ viel ist..
Die Russen sind mit 86% der Einwohner die weitaus größte Ethnie im Föderationskreis. Größere Minderheiten bilden die Kalmücken und Adygeja.

Poitische bzw. admistrative Gliederung

Oblast, Republik bzw. Region Fläche Einwohnerzahl Hauptstadt/Verwaltungszentrum
Republik Adygeja (Республика Адыгея) 7.792 km² rund 440.000 Maikop (Майко́п)
Oblast Astrachan (Астраханская область) 40.024 km² rund 1 Million Astrachan (Астрахань)
Oblast Wolgograd (Волгоградская область) 112.877 km² rund 2,6 Millionen Wolgograd (Волгоград)
Republik Kalmückien (Калмыкия) 74.731 km² rund 300.000 Elista (Элиста́)
Region Krasnodar (Краснодарский край) 75.485 km² rund 5,3 Millionen Krasnodar (Краснода́р)
Oblast Rostow (Росто́вская о́бласть) 100.967 km²  rund 4,3 Millionen Rostow am Don (Росто́в-на-Дону́)

Besonders interessante Städte

Anapa
Anapa (Ана́па) ist und ein Kur- und Badeort am Schwarzen Meer in der Region Krasnodar im Föderationskreis Südrussland an den nordwestlichen Ausläufern des Kaukasus.
Etwa 50 km von Anapa entfernt befinden sich die Hafenstadt Noworossijsk und die Stadt Temrjuk.
Wegen seiner Lage am Schwarzen Meer sowie der umgebenden Berge des Kaukasus herrscht in Anapa ein mildes mediterranes Klima.
Im Winter sind allerdings Temperaturen bis unter –20° C möglich
Die Stadt hat etwas weniger als 60.000 Einwohner.

Der Ort ist berühmt für seine feinen Sandstrände an der Schwarzmeerküste und die 280 hiesigen Sonnentage.
Sehenswert sind das „Russische Tor“, der Überrest einer türkischen Festung von 1783 und das Meeresaquarium mit zahlreichen Fischen des Schwarzen Meeres.
Etwa 20 km südlich schlängelt sich das Flüsschen Sukko durch das sehenswerte Tal mit der Bezeichnung Dolina Sukko.

Astrachan
Astrachan (Астрахань) ist die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast Astrachan im Föderationskreis Südrussland. Die Stadt hat etwa 525.000 Einwohner.
Sie liegt am Rand der Steppe im Delta der Wolga und  erstreckt sich über elf Inseln und hat deswegen über 30 Brücken. Daher nennen die Bewohner ihre Stadt auch „Venedig des Nordens“ Am Hafen der Stadt findet man eine Statue des Schriftstellers Maxim Gorki (1868-1936). Von hier aus verkehren zahlreiche Ausflugsboote.
Während der Sommerzeit ist es besonders empfehlenswert, auf der Uferpromenade zu flanieren. Auf dem Weg  vom Hafen in die Altstadt durchquert man einen beschaulichen Park.
Vom Fluss her gesehen überragen die Silhouetten des Kremls sowie der Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale die Stadt.
Der Kreml wurde 1558 zunächst aus Holz und gegen Ende des Jahrhunderts dann aus Stein errichtet  Die gewaltigen Mauern  besitzen Schießscharten und wurden von sieben Tortürmen geschützt.
Erwähnenswert sind dabei das Pretschistenski-Tor, der mit seinem 1912 fertiggestellten 80 m hohen Glockenturm die Besucher begeistert sowie das Krasnyj-Tor und das Nikolski-Tor.
Die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale mit einer Höhe von 65 m und ihren fünf Kuppeln  wurde 1710 geweiht. Neben der Kirche befindet sich mit  dem früheren Haus des Erzpriesters das älteste Haus des Kremls.
Sehenswert sind auch die1700 geweihte Dreifaltigkeitskathedrale mit ihren fünf Kuppeln, der Artillerie-Turm, vor dem sich gerne die Brautpaare der Stadt ablichten lassen sowie das Ehrenmal in einem kleinen Park für die Gefallenen des russischen Bürgerkriegs und des Zweiten Weltkriegs.
Sehenswürdige Museen sind das hiesige Kulturmuseum, das Kriegsmuseum sowie das Kustodijew-Kunstmuseum, in dem Werke des Malers Boris Kustodijew (1878-1927) sowie weitere Werke aus dem 18. und 19. Jahrhundert ausgestellt werden.
In der  Stadt leben rund 100 verschiedene Ethnien und über ein Dutzend Religionsgemeinschaft relativ friedlich miteinander.

Elista
Elista (Элиста́) ist die Hauptstadt bzw. das Verwaltungszentrum der Republik Kalmückien im Föderationskreis Südrussland. Die Stadt am gleichnamigen Fluss hat etwa 105.000 Einwohner. Die Stadt entstand im Jahr 1865 inmitten der Steppe von Kalmücken.
Die Republik Kalmücken ist ein Zentrum des russischen Buddhismus, so sind rund 50% der Einwohner Buddhisten. Zudem befindet sich hier auf Initiative des Präsidenten der Republik ein Zentrum des Schachspiels, das seit 1998 sogar Pflichtfach an den Schulen der Republik ist.
Auf dem Leninplatz von Elista findet man ein großes Schachbrett mit den erforderlichen Figuren, das aus schwarzem und hellem Granit besteht. Auch ein Schachmuseum gibt es, das sich im Kulturpalast befindet.
Auf dem Leninplatz mit dem im sozialistischen Stil errichteten Verwaltungsgebäude steht eine rund 10 m hohe Leninstatue.
Auf dem Platz befindet sich zudem seit 2006 die Sieben-Tage-Pagode mit einem Dach aus sieben Reihen. Ein moderner Springbrunnen ergänzt das Bauensemble.
Die hiesige Pagode gilt als das Wahrzeichen von Elista, sie schützt die im Juli 1995 eingeweihte und aus weißem Marmor bestehende Figur des Religionsgründers Buddha Shakyamuni (Siddharta Gautama).
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist zudem das 15 m hohe Goldene Tor. Die roten Säulen des Tores tragen jeweils einstöckige Pagodendächer.
Südlich des Stadtzentrums findet man den Goldenen Tempel aus dem Jahr 2005.
Im Inneren befindet sich eine 9 m hohe mit Blattgold überzogene Buddha-Statue.
Er soll an die Deportationen der Kalmücken unter Stalin erinnern
 

Gelendschik
Gelendschik (Геленджик) liegt in der Region Krasnodar im Föderationskreis Südrussland. Die Stadt ist ein wichtiges Touristen- und Erholungszentren an der russischen Schwarzmeerküste.
Zudem wird die Stadt gerne von Esoterikern besucht, da man den in der Umgebung gefundenen Dolmen spirituelle Kräfte zurechnet.
Unter Dolmen versteht man in der Regel Bauwerke, zumeist Grabstätten, die aus aufeinander geschichteten Steinblöcken errichtet wurden.
Die Stadt hat rund 55.000 Einwohner.
Ein beliebter Treffpunkt in der Stadt ist das Denkmal des Schriftstellers der Romantik Michael Lermontow (1814-1841), der am 27. Juli 1841 bei einem Duell ums Leben gekommen war.
Auch der hiesige Leuchtturm aus dem Jahr 1897 ist einen Besuch wert.
Im Museum für Geschichte und Naturkunde werden antike u.a. Münzen oder Grabinhalte aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. ausgestellt.
Am Kap Doob im Vorort Kabardinka befindet sich ein Denkmal, das an das Kreuzfahrtschiff „Admiral Nachimow“ erinnert.
Das Schiff war am 31. August 1986 nach der Kollision mit einem Frachtschiff gesunken. Fast 400 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben.
Der Vergnügungspark Admiral Wrungel ist sowohl für Kinder wie auch Erwachsene einen Besuch wert.
Im Dolfinarium leben neben Delfinen auch Seehunde, Seelöwen und Pinguine.
Empfehlenswert ist eine Fahrt mit einer der beiden Seilbahnen auf den 560 m hohen Gipfel der Markchotsk-Bergkette, die sich in der Umgebung befindet.
 

Krasnodar
Krasnodar (Краснода́р) ist die Hauptstadt bzw. das Verwaltungszentrum der gleichnamigen Region Krasnodar im Föderationskreis Südrussland und hieß bis 1920 Jekaterinodar.
Die Stadt ist ein Verkehrsknotenpunkt und verfügt über zwei Fernbahnhöfen sowie einen internationalen Flughafen, zudem sind hier mehrere Universitäten beheimatet.
Die Stadt hat etwas weniger als 830.000 Einwohner.
Der hiesige fruchtbare Boden lässt u.a. Getreide gut gedeien, daher wird die Stadt mit ihrer Umgebung auch als Brotkammer Russlands bezeichnet.
Sehenswert ist der Triumphbogen mit der Figur von Georg dem Drachentöter vor dem Gebäude der Verwaltung. Auffallend ist auch der 20 m hohe Obelisk, der an das 200-jährige Jubiläum der hiesigen Kosaken erinnert.
Das Kunstmuseum geht auf eine Schenkung es Kaufmanns Fjodor Kowaljenko zurück, der seine Kunstsammlung im Jahr 1904 der Stadt vermacht hatte.
Man findet hier neben anderen, Werke von Wassily Kandinsky (1866-1944), Kasimir Sewerinowitsch Malewitsch (1878-1935) oder Marc Chagall (1887-1985).
Im E.D. Felizyn-Museum erhält man Informationen über die Geschichte und das Leben der Kosaken in Kuban

Noworossijsk
Noworossijsk (Новоросси́йск) liegt in der Region Krasnodar im Föderationskreis Südrussland und zwar  am Schwarzen Meer an den westlichen Ausläufern des Kaukasusgebirges. Die Stadt hat rund 242.000Einwohner
Seit 2006 findet man hier eine neue rund 2 km lange Uferpromenade, auf der man herrlich spazieren kann.
Nicht zu übersehen ist  der Fernsehturm mit einer Höhe von 261 m, der im Jahr 1996 fertiggestellt wurde. Der Hafen der Stadt ist der wichtigste Hafen Russland am Schwarzen Meer, in dem ein  Teil  der russischen Schwarzmeerflotte stationiert ist.
Im Hafen liegt der leichte Kreuze Michail Kutusow als Museumsschiff vor Anker und kann besichtigt werden.
Fürst Michail Illarionowitsch Kutusow-Smolenski (1745-1813) war Generalfeldmarschall der russischen Armee gilt als Held des Vaterländischen Krieges gegen Napoleon Bonaparte.
Da die Geschichte der Stadt eng mit dem Zweiten Weltkrieg verbunden ist, gibt es in der Stadt um 300 kleinere und größere Denkmäler, die an diese Zeit und die damaligen Sowjetsoldaten erinnern.
Das bedeutendste Denkmal ist das Kriegserinnerungs-Museum Malaje semlja.
Es soll an den Sieg über die Deutschen in der Region erinnern. Zu dem Museum gehören ein riesiges Denkmal am Ufer des Meeres, Bunker Schützengräben sowie eine Reihe von deutschen und sowjetischen Waffen.
Freunde der hiesige Weine sollten die Weinkeller von Saukdere besuchen, wo ca. 25 m unter der Erde über 80.000 Flaschen gelagert werden. Die Weine können verköstigt und natürlich auch käuflich erworben werden.
Saukdere liegt rund 20 km nördlich der Stadt.

Nowotscherkassk
Die südrussische Industriestadt Nowotscherkassk (Новочерка́сск) liegt in der Oblast Rostow im Föderationskreis Südrussland.
Sie hat etwas weniger als 170.000 Einwohner.

Rostow am Don
Rostow am Don (Росто́в-на-Дону́) ist die Hauptstadt bzw. das Verwaltungszentrum der Oblast Rostow im Föderationskreis Südrussland und liegt rund 45 km von der Mündung des Dons in das Asowsche Meer entfernt.
Die Stadt gilt als „Tor zum Kaukasus“. Außerdem starten von hier aus Flusskreuzfahrtschiffe zu Fahren auf dem Don und der Wolga
Die Bevölkerung von 1.115.000 Menschen  setzt sich aus ca. 90% Russen, ca. 3% Armeniern und ca. 2% Ukrainer - neben weiteren kleinen Minderheiten - zusammen.
Sehenswert sind hier u.a. die Mariä-Geburts-Kirche mit ihren goldenen Kuppeln, die zwischen 1860 und 1884 nach Plänen des Architekten Konstin Thon (1794-1881) aus St. Petersburg errichtet wurde.
Neben der Kirche findet wöchentlich ein großes Marktgeschehen statt, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Das Gorki-Theater besitzt die Form eines Traktors und ist eines der wenigen noch vorhandenen Gebäude im Stil des Konstruktivismus.
Im Puschkin-Museum  findet der Besucher zahlreiche Gemälde, Skulpturen und Grafiken zu sehen. Neben Kunstwerken von russischen Künstlern findet man auch Meisterwerke französischer und italienischer Künstler aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Eine umfassende Darstellung der Geschichte, der Kultur sowie der Natur von Südrussland findet der Besucher im hiesigen Heimatmuseum, das zudem eines der größten in ganz Südrussland ist.
Nicht weit entfernt befindet sich in der Kosakensiedlung (Staniza) Wjoschenskaja  das Scholoschow-Museum. In der Ortschaft war der Schriftsteller Michail Alexandrowitsch Scholoschow (1905-1984) geboren und hatte hier den größten Teil seines Lebens verbracht.
Von ihm stammt u.a. der Roman "Der stille Don", den er 1928 begonnen hatte aber erst 1940 abgeschlossen hatte. Im Jahr 1965 hatte er dafür den Literatur-Nobelpreis erhalten.

Hinweis
Die Rostow-Arena ist einer der Austragungsorte bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland.
 

Sotschi
Sotschi(Сочиist) liegt in der Region Krasnodar nahe der Grenze zu Georgien bzw. Abchasien im Föderationskreis Südrussland. Die Stadt hat rund 345.000 Einwohner
Sotschi, dessen Umgebung als des Schwarzen Meeres“  bezeichnet wird, ist ein beliebter Bade- und Kurort.
Sotschi liegt geradezu idyllisch am Fuß des Kaukasus, wobei vom Strand am Schwarze Meer aus die schneebedeckten Gipfel des Gebirges sehen kann. Neben seinen Stränden bietet die Stadt eine wunderbare subtropische Vegetation.
Zudem findet man hier Heilquellen, zahlreiche Parks, imposante Denkmäler und eine spannende stalinistische Architektur.
Sehenswert sind natürlich die Olympiastätten,  daneben aber auch die Kathedrale des Erzengels Michael von1891, das Wintertheater von 1937 sowie das Sommertheater aus demselben Jahr.
Im hiesigen Orgel- und Kammermusiksaal spielen regelmäßig die Sotschier Symphoniker - aber auch andere bedeutende Künstler aus Russland  und dem Ausland.
Sotschi ist Standort der Staatlichen Universität Sotschi, der  Russischen Internationalen Olympischen Universität sowie von einer Reihe  kleinerer Forschungsinstitute und Niederlassungen von anderen Universitäten.
In den letzten Jahren hat sich die Stadt  zu einer wichtigen Konferenzstadt entwickelt. und r
Seit 1991 wird hier während des Sommers das im russischsprachigen Raum bedeutende Kinotawr-Filmfestival ausgerichtet.
Besonders durch das Engagement von Präsident Putin fanden in Sotschi und in den umgebenden Bergen die Olympischen Winterspiele und die  Winter-Paralympics 2014 statt.  Zudem wurde hier im Olympia-Pressezentrum im selben Jahr die Schachweltmeisterschaft ausgetragen.
Bis 2020 findet im Sochi Autodrom jeweils eines Grand-Prix-Rennens der Formel 1 statt, das erste derartige Rennen wurde am 12. Oktober 2014  ausgetragen. Dabei ging Lewis Hamilton vor Nico Rosberg als Sieger hervor.
Im Osten von Sotschi in den umgebenden Bergen befindet sich das rund 2.800 km² große "Kaukasische Biosphären-Reservat", das ein Teil der Region Westlicher Kaukasus ist. Die Region Westlicher Kaukasus kam 1999 auf die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten.
Im Verlauf  der XXII. Olympischen Winterspiele 2014 wurde neben dem Olympia-Park der erste moderne Freizeitpark Russlands errichtet. Eine der Attraktionen des "Sotschi Parks“ sind drei Achterbahnen. Dem Freizeitpark angeschlossen ist ein Hotel mit 260 Betten.
Seit dem Jahr 2012 besteht mit Baden-Baden in Deutschland eine Städtepartnerschaft.

Hinweis
Das  Olympia-Stadion von Sotschi ist eines der Austragungsorte der Fußball-WM 2018.
 

Wolgograd
Das heutige Wolgograd  hieß bis 1925 Zarizyn  und danach bis 1961 Stalingrad (Сталинград). Die Stadt liegt in der Oblast Wolgograd  im Föderationskreis Südrussland an der Wolga.
Sie ist das administrative und wirtschaftliche Zentrum an der unteren Wolga und ist zudem ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.
Durch die grausame Schlacht von Stalingrad unter dem Kommando von Generalfeldmarschall Paulus ()  vom 1942 bis zum Januar 1943 ging die Stadt in die Geschichte ein und ist bis heute vielen Deutschen und Russen gegenwärtig.
Diese Niederlage der 6. Armee in Stalingrad war der Beginn der Niederlage der NS-Herrschaft unter Adolf Hitler (1889-1945).
Eine ausführliche und reich bebilderte Beschreibung der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten finden Sie bei Goruma hier >>>

Hinweis

Das Zentral-Stadion von Wolgograd ist eines der Austragungsorte der Fußball-WM 2018.

Kosaken

Vor den Sowjets
Kosaken (казаки́) waren ursprünglich in den südlichen Steppenregionen lebende freie Reiterverbände, denen sich geflüchtete russische und ukrainische Leibeigene angeschlossen hatten
Der Name Kosak entstammt den Turksprachen und bedeutet übersetzt „freier Krieger“. Die Kosaken wurden ab dem 16. Jahrhundert sesshaft und hatten als Wehrbauern Siedlungen gegründet, um sich gegen die häufigen Überfälle asiatischstämmiger Reiternomaden zu verteidigen.
Bis zum 18. Jahrhundert hinein waren die russischen Kosaken vom Zarenreich relativ unabhängig, wurden aber im Laufe der Zeit als freie Reiterverbände Teil der russischen Armee integriert. Die Hauptsiedlungsgebiete waren das Gebiet des Dons, des Dneprs und des Urals. Die Kosaken waren stark hierarchisch gegliedert und an ihrer Spitze stehen Atamanen oder Hetmanen. Es sei zudem darauf hingewiesen, dass sie eine wichtige militärische Rolle bei der russischen Eroberung und Erschließung Sibiriens sowie des Nordkaukasus durch Russlang gespielt hatten.
Hier hatten sie bis Ende des 16. Jahrhunderts in Westsibirien die Städte Tobolsk, Berjosow, Surgut, Tara, Obdorsk und Narym gegründet.
Während der Herrschaft des Zaren Michael Fjodorowitschs gründeten russische Kosaken in Ostsibirien die Siedlungen Jenisseisk, Kusnezk, Krasnojarsk und Jakutsk.
Aber auch bei der Eroberung des Kaukasus durch Russland spielten die Kosaken eine bedeutende Rolle.
Im späten 18. Jahrhundert kam es unter dem Kosaken Jemeljan Iwanowitsch Pugatschow (1742-1775) zusammen mit Tataren und Baschkiren zum Pugatschow-Aufstand gegen die unmenschliche Leibeigenschaftspolitik von Katharina der Großen (1729-1796).
Den Aufständischen hatten sich auch zahlreiche unzufriedene Bauern und Angehörige der Unterschichten anschlossen. Aber das 19. Jahrhundert verlief weitgehend konfliktfrei und die Kosaken begannen sich zu einer der tragenden Säulen des Zarenreiches zu entwickeln.
Vor der Revolution in Russland gab es etwa 4,5 Millionen Kosaken, von denen etwa 10% als Soldaten ausgebildet waren.

Zur Zeit der Sowjets
Im Verlauf des Russischen Bürgerkriegs nach dem Ersten Weltkrieg kämpfte ein großer Teil der Kosaken auf der Seite der zarentreuen „Weißen“.
Nach dem Sieg der Bolschewiki wurden sie unter Lenin und nach dessen Tod durch Stalin wurde die Mehrheit der Kosaken kollektiv als "Anti-Bolschewiki“ verfolgt in Lager gesteckt oder erschossen.
Vielen Kosaken gelang die Flucht nach Frankreich, wo sie heutzutage voll integriert als französische Staatsbürger leben.
Es soll aber nicht verschwiegen werden, dass auch so genannte Rote Kosaken gab, die auf Seiten der Bolschewiken gekämpft hatten.
In dem Roman „Der stille Don“ von Michail Scholochow wird das Verhalten der Kosaken im Verlauf der russischen Revolution dargestellt.
Während des Zweiten Weltkrieges kämpften Kosaken sowohl auf Seiten der Sowjets aber ein Teil der im Exil lebenden Kosaken hatten sich aus Hass gegen die Sowjets den Nazis angeschlossen.
Bereits 1936 hatte die Rote Armee begonnen, wieder Kosakenverbände aufzustellen. Während des Zweiten Weltkriegs bildeten Kosakenverbände einen wichtigen Bestandteil der mobilen Streitkräfte der Roten Armee.
Dennoch wurden 1947 alle Kosakeneinheiten der Roten Armee aufgelöst und die Kosaken spielten danach keine öffentliche Rolle mehr.
Wegen des Vorrückens der Sowjets ab 1943 verließen zahlreiche  Kosakenfamilien aus Angst vor Repressalien ihre Heimat.
Die Deutschen hatten ihnen daraufhin neue Siedlungsgebiete in der oberitalienischen Provinz Friaul zugewiesen. Bis zum Sommer 1944 kamen etwa 35.000 Kosaken hierher.
Um der Gefangennahme durch die Sowjets oder Tito-Partisanen zu entgehen, flüchteten die Kosaken Anfang Mai 1945 über den Plöckenpass  nach Oberkärnten und Osttirol.
In Lienz befand sich ihr Hauptquartier, während in der Umgebung tausende Soldaten, Frauen, Kinder lagerten.
Hier traf sie jedoch ein grausames Schicksal, da sie Ende Mai/Anfang Juni 1945 von der britischen Besatzungsmacht aufgrund der Verträge von Jalta an die Sowjetunion ausgeliert worden waren.
Nahezu alle ihre Offiziere wurden danach umgehend hingerichtet und die anderen kamen in die berüchtigten Lager. Ein Dutzend ihrer Anführer kamen allerdings nach Moskau und wurden in einem Hochverratsprozess zum Tode verurteilt und im Januar 1947 hingerichtet worden.

Nachsowjetzeit

Während der Zeit von Gorbatschow kam es zu einer Wiederbelebung und Reorganisation des Kosakentums. Dabei definieren sich diese Neukosaken nicht über die Abstammung oder ein bestimmtes Territorium definieren, sondern als Gesinnungsgemeinschaften.
Diese Neukosaken sehen sich als Teil ihres Staates, den sie bereit sind, auch militärisch zu verteidigen. 1990 wurde in Russland der gesamtrussische Kosakenbund wieder ins Leben gerufen. Boris Jelzin übertrug ihnen 1993 Funktionen im Grenzschutz übertrug.
Ein wichtiger Termin war der 5. Dezember 2005, als in Russland das Gesetz Über den Staatsdienst des Russischen Kosakentums in Kraft trat. In dem Gesetz wird den Kosaken zugestanden, ihren Dienst in der Russischen Armee in der Regel in Einheiten zu leisten, die traditionelle Kosakenbezeichnungen tragen.
Die Vereinigungen der Kosaken organisieren die „militärisch-patriotische Erziehung“ der künftigen Rekruten und betreuen ihre Mitglieder, die als Reservisten der russischen Armee dienen.
Die Kosaken-Organisationen werden in ein staatliches Register eingetragen. 2007 gab es für den Aufbau und Unterhalt von Kosaken-Kadettenkorps sogar eine staatliche finanzielle Unterstützung.
2009 rief Präsident Medwedew einen "Rat für Angelegenheiten des Kosakentums" ins Leben.
Man schätzt, dass es heutzutage zehn Millionen (Neu)Kosaken gibt, von denen rund 740.000. militärischen Kosakenverbänden angehören.
Aber von dem alten Glanz ist nicht mehr allzuviel übriggeblieben und das heutige Kosakentum teilweise als Folklore anzusehen..

Donkosaken

Die Donkosaken waren der Zahl nach die größte Untergruppe der Kosaken. Um das Jahr 1920 gab es noch rund 1 Million Donkosaken.
Ab dem 15. Jahrhundert waren sie als Wehrbauern gegen die Tataren sesshaft geworden.
Ihre Siedlungen lagen  am Don und seinen Nebenflüssen Medwediza, Chopjor, Siwerskyj Donez und Scherebez. Die Donkosaken waren an der Kolonisation Sibiriens durch Russland ab dem 16. Jahrhundert beteiligt. Der höchste militärische Rang bei den Donkosaken ist der eines Atamans. Um 1800 stellten sie  etwa 70.000 Angehörige der russischen Armee gegen Napoleon.
Die Donkosaken hatten auf Seiten der Weißen Armee während des Russischen Bürgerkriegs gegen die Bolschewistische gekämpft.
Nach der Niederlage der Weißen Armee kam es aufgrund eines Dekretes durch den Bolschewiki Jakow Michailowitsch Swerdlow (1885-1919) vom Januar 1919 zu Massenerschießungen und Deportationen der Kosaken  in Arbeitslager (Gulag).
Man schätzt, dass dabei rund 700.000 von ihnen ums Leben gekommen waren.

Donkosaken-Chor
Der Donkosaken-Chor "Serge Jaroff" wurde 1921 von Serge Jaroff (1896–1985) gemeinsam mit im Exil lebenden Donkosaken gegründet.
Der Männerchor trat vor allem in Europa und den USA auf und sang russische Kirchen- und Volksmusik. In den 1930er Jahren war Berlin Sitz des Chores.
Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs befand sich  der Chor auf einer Tournee in den USA-Tournee.
Das hatte dazu geführt, dass die Chormitglieder später die US-amerikanische Staatsbürgerschaft annahmen und den Sitz des Chores von Berlin nach New York City verlegt hatten
Der Chor gab 1979 in Paris sein letztes Konzert, er bestand aber offiziell noch bis 1981 weiter.

Serge Jaroff wurde am  1. April 1896 als Alexejewitsch Scharow in Makarjew in der Oblast Kostroma im heutigen Föderationskreis Zentralrussland geboren.
Er war am 5. Oktober 1985 in Lakewood, im US-Bundesstaat New Jersey verstorben.

Große Flüsse

Don
Der Don ( Дон) entspringt  bei Wolgowerchowje im Föderationskreis Zentralrussland.
Nach rund 1.870 km mündet der Fluss rund 45 km hinter Rostrow in das Asowsche Meer – ein Nebenmeer des Schwarzen Meeres.  Rostrow zählt rund 1,1 Millionen Einwohner.
Neben Rostrow liegt  u.a. noch die 56.000 Einwohner zählende Stadt  Liski im Föderationskreis Zentralrussland  an dem Fluss.
Auf seinem Weg passiert der Don den Zimljansker Stausee (Цимля́нское водохрани́лище) am Unterlauf des Don.
Der Stausee liegt zwischen Wolgodonsk und Kalatsch am Don in den beiden Oblasten Rostow und Wolgograd, die beide im Föderationskreis Südrussland liegen und umfasst eine Fläche von rund 2.700 km².

Donez
Der Donez (Се́верский Доне́ц) - korrekt Sewerski Donez - ist ein 1.055 km langer Nebenfluss des Don, der nur mit einer Länge von etwas mehr 150 km durch die Oblast Belgorod in Zentralrussland sowie in der Oblast Rostow in Südrussland fließt.
Der größte Teil des Flusses befindet sich in der Ukraine. Dabei liegen die Quelle und die Mündung in Russland. Der Fluss entspringt im Süden des Hochlandes der Mittelrussischen Platte nicht weit von der Oblast Kursk im Föderationskreis entfernt. Er mündet in den Don, der 150 km weiter im Asowschen Meer mündet.

Kuban
Der Kuban (Кубань) besitzt eine Länge von 870 km. Der Fluss entspringt in einer Höhe von ca. 3.200 m an der Westflanke des Elbrus und mündet bei Temrjuk in das Asowsche Meer.
Größere Städte an dem Fluss sind Krasnodar in der gleichnamigen Region Krasnodar im Föderationskreis Südrussland und Tscherkessk, die Hauptstadt der autonomen Republik Karatschai-Tscherkessien im Föderationskreis Nordkaukasus

Wolga
Die Wolga entspringt in den Waldaihöhen in der Nähe des Dorfes Wolgowerchowje im Föderationskreis Zentralrussland.
Sie ist mit einer Länge vom 3.530 km der längste Fluss Europas. Der Strom mündet über das Wolgadelta bei Astrachan im Föderationskreis Südrussland in das Kaspische Meer.
An dem Fluss liegen folgende größere Städte: Twer (Föderationskreis Zentralrussland ), Rybinsk (Föderationskreis Zentralrussland ), Jaroslawl (Föderationskreis Zentralrussland), Nischni Nowgorod (Föderationskreis Wolga), Tscheboksary (Föderationskreis Wolga), Kasan (Föderationskreis Wolga),
Uljanowsk (Föderationskreis Wolga), Toljatti (Föderationskreis Wolga), Samara (Föderationskreis Wolga ), Saratow (Föderationskreis Wolga), Wolgograd (Föderationskreis Südrussland), Wolschski (Föderationskreis Südrussland ) sowie Astrachan (Föderationskreis Südrussland)

Wolgadelta
In der Nähe von Astrachan - vor ihrer  Mündung ins Kaspische Meer - verästelt sich die Wolga in ein Gewirr von Hunderten fast unübersehbaren Flussarmen und Kanälen.
Das Mündungsdelta erstreckt sich über eine Länge von rund 120 km mit einer Breite von rund 200 km.
Ein Teil des Deltas  wurde 1985 wegen seines Pflanzen- und Tierreichtums in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten aufgenommen. So rasten hier beispielsweise auf den Schilfinseln und den Flussauen viele Millionen von Zugvögeln.
Bemerkenswert ist, dass sich neben dem grün-bewachsenen Delta relativ niederschlagsarme Halbwüsten und Trockensteppen erstrecken - sogar Wanderdünen findet man hier.

Asowsches Meer

Das Asowsche Meer (Азо́вское мо́ре) ist ein Nebenmeer im Norden des Schwarzen Meeres, obwohl man es auch als Binnenmeer ansehen könnte.
Durch die Halbinsel Krim und die Taman-Halbinsel wird das Asowsche vom Schwarzen Meer getrennt, wobei die etwa 40 km lange und an der schmalsten Stelle 4 km breite Straße von Kertsch die einzige Verbindung der beiden Meere bildet.
Im Westen befindet sich die Ukraine und im Osten die Oblast Rostow in Südrussland.
Es umfasst eine Fläche von 37.600 km² - bei einer  maximalen Tiefe von rund 15 m.
Ihren Namen erhielt das Meer durch die Stadt Asow an der Mündung des Don.
Zudem liegt Rostow am Don etwa 50 km vom Meer entfernt im Mündungsdelta des Don.
Die wichtigsten Zuflüsse des Meeres sind der Don und der Kuban.
Der Salzgehalt beträgt im Mittel 1,1%, während es im nördlichen Teil nur 0,2 bis 0,4% sind.
Am Asowschen Meer liegen die Städte Berdjansk, Mariupol, Taganrog sowie Rostow am Don und Asow an der Donmündung

Kaspisches Meer

Das Kaspische Meer ist trotz seines Namens kein Meer, da es keine natürliche Verbindung zu den Ozeanen besitzt. Es ist aber der größte See der Welt. Nur der Größe wegen wird es als Meer bezeichnet.
Der See breitet sich zwischen West-Asien und Osteuropa aus und grenzt nicht nur an Russland sondern auch an Aserbaidschan, Kasachstan, den Iran sowie Turkmenistan.
Mit einer Fläche von etwa 386.400 km² ist das Kaspische Meer größer als Deutschland. Seine Ausdehnung beträgt zwischen Nord und Süd 1.200 km, die Ost-West-Ausdehnung hingegen liegt bei 435 km.
Von den vielen Inseln, die meist eher klein und unbewohnt sind, besitzen einige vor Aserbaidschan ihrer Ölvorkommen wegen eine größere Bedeutung. Beispiele dafür sind etwa die Bulla-Insel oder die Pirallahı-Insel.
Die größte Insel in der Bucht von Baku ist Nargin, wo früher ein sowjetischer Militärstützpunkt untergebracht war.






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