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Großbritannien: Theologen und Philosophen
Francis Bacon (1561-1621)
Philosoph, Schriftsteller, Staatsmann und Pionier des Empirismus. Bacon wurde 1561 in London geboren, studierte ab seinem 14. Lebensjahr in Cambridge verschiedene Fächer und lebte mit seinem Bruder Anthony, einem späteren Spion, zusammen. Er hinterließ viele wertvolle philosophische sowie juristische Schriften. Von Bacon stammt der Spruch "Wissen ist Macht". Er starb 1621 in Highgate.
Roger Bacon (1214-1292 bzw. 1294)
Franziskaner-Mönch und Philosoph. Bacon wurde 1214 bei Illchester geboren und studierte an der Universität Oxford, wo er kurzzeitig auch lehrte. Später ging er an die Universität Paris, um in Europas intellektuellem Zentrum zu unterrichten. In die Geschichte ist er als verfechtender Pionier empirischer Methoden. In höherem Alter wurde Bacon Franziskaner-Mönch und starb schließlich in Oxford. Man nannte ihn "Doctor Mirabilis" – "wunderbarer Lehrer".
James Beattie (1735-1803)
Philosoph und Schriftsteller. James Beattie wurde 1735 in Laurencekirk als Sohn eines Kleinbauern geboren. Er studierte an der Universität von Aberdeen und gehörte der philosophischen Richtung des Common Sense an ("gesunder Menschenverstand") – auch Die Schottische Schule genannt. Dabei vertrat er eine höchst subjektive Sichtweise. Beattie, der sich außerdem stets gegen Sklaverei einsetzte und auch als Schriftsteller der Romantik agierte, starb 1803 in Aberdeen.
Jeremy Bentham (1748-1832)
Philosoph, Sozialreformer, Jurist. Jeremy Bentham kam 1748 in Spitalfields als Sohn eines Rechtsanwalts zur Welt und studierte in Oxford. Er galt als Radikaler und setzte sich für das Frauenwahlrecht ein und auch für die Pressefreiheit. Er forderte außerdem die Abschaffung der Strafe für Homosexualität und war einer der Speerspitzen des Utilitarismus. Ein großes Anliegen war ihm zudem die Demokratie. Bentham, der seiner Zeit meist weit vorausdachte, starb 1832 in London.
Lady Anne Conway (1631-1679)
Die Philosophin wurde 1631 als Anne Fich in London geboren und verbrachte ihre Kindheit im heutigen Kensington Palace. Während ihres kurzen Lebens, pflegte sie intensiven philosophischen Austausch mit dem Platoniker Henry More. Jüdische Kabbala, Quäkertum und die Lehren von Descartes prägten Conways Ansichten. Mit ihrem Debüt und einzigen Werk namens "The Principles of the Most Ancient and Modern Philosophy" nahm sie u. a. wesentlichen Einfluss auf Gottfried Wilhelm Leibniz. Conway starb 1679 in ihrer Geburtsstadt.
Ralph Cudworth (1617-1688)
Philosoph und Theologe. Ralph Cudworth wurde 1617 in Somerset als Sohn eines Pfarrers geboren. Nach seinem Studium in Cambridge, erhielt er einen Lehrstuhl für Hebraistik und wurde fortan als Regius Professor betitelt. Cudworth gehörte der Cambridger Platoniker an und legte in seinen Studien wert auf die menschliche Willensfreiheit. Seine Erkenntnistheorie basierte auf dem Begriff der Relation. Cudworth starb 1688 in Cambridge.
Adam Ferguson (1723-1816)
Moralphilosoph, Historiker, Soziologe. Adam Ferguson kam 1723 in der Nähe von Perth zur Welt und studierte an der Universität von St. Andrews. Später wurde der Aufklärer und Soziologie-Mitbegründer zum Professor für Naturphilosophie an die Universität in Edinburgh berufen. Das Streben des Menschen nach Vollkommenheit war Kern seiner philosophischen Betrachtungen. Ferguson starb 1816 in St. Andrews.
Andreas Gordon (1712-1751)
Theologe, Physiker, Philosoph. Andrew George Gordon wurde 1712 in Cofforach in eine adlige Familie hineingeboren. Gordon wurde zunächst Priester. Nach zahlreichen Studien u. a. in Salzburg und Rom, wurde er als Philosophieprofessor nach Erfurt berufen. Er hat mehrere Schriften verfasst, darunter auch "Phaenomena electricitatis exposita" (1744). Gordon starb 1751 in Erfurt, wo heute u. a. eine Schule und eine Straße nach ihm benannt ist.
John Graham (1794-1865)
Bischof von Chester, englischer Akademiker und Tutor von Charles Darwin. Graham wurde 1794 in Claypath geboren und in Cambridge ausgebildet. In der Universitätsstadt wurde er 1818 zum Diakon berufen, später zum Vorsteher des Christ Colleges und ab 1834 zum Vizekanzler der Universität. Er war der Tutor von Charles Darwin während dessen Studiums. Im Jahre 1848 wurde Graham Bischof von Chester. Er starb 1865 ebenda.
Patrick Hamilton (1504-1528)
Theologe. Patrick Hamilton wurde 1504 in Linlithgow als Kind wohlhabender Eltern geboren. Er studierte in Paris und reiste nach Marburg, um dort Martin Luther zu treffen. Hamilton schrieb eine Art Lutherischen Kleinen Katechismus für Schottland, der massive Verbreitung fand. Daraufhin wurde er zum Märtyer, denn man verurteilte ihn zu Tode und ließ ihn als Ketzer verbrennen. Hamilton starb 1528 in St. Andrews.
John Harvard (1607-1638)
Englisch-amerikanischer Theologe. Harvard kam 1607 in London zur Welt und studierte in Cambridge. Fünf Jahre später zog er mit seiner Frau nach Amerika und wurde Kirchenlehrer. Er starb 1638 in Massachusetts und vererbte sein halbes Vermögen sowie seine Bibliothek einer Lehreinrichtung. Nach ihm wurde die Harvard Universität benannt, um sich dankbar für die Spende zu zeigen, die wiederum den Weg des universitären Systems in den USA bereitete.
Thomas Hobbes (1588-1679)
Philosoph und Staatstheoretiker. Hobbes wurde 1588 in Westport als Sohn eines Pfarrers geboren. Als Wunderkind erkannt, studierte er bereits im Alter von 17 Jahren an der Universität Oxford. Hobbes berühmtestes Werk ist "Leviathan", das seine Absolutismus-Theorie enthält. Außerdem befasste er sich intensiv mit dem Egoismus und vertrat ihn. Er starb 1679 in Hardwick Hall.
Henry Home (1696-1782)
Philosoph und Jurist. Henry Home Kames wurde 1696 in Berwickshire geboren. Seine späteren Mentoren waren u. a. Adam Smith und David Hume. "Grundsätze der Kritik" lautete sein Hauptwerk, das Johann Gottfried von Herder wesentlich inspirieren sollte. Er begründete die Royal Society of Edinburgh mit – Schottlands Akademie der Wissenschaften. Außerdem wirkte er als Richter am schottischen Zivilgerichtshof. Home starb 1782.
David Hume (1711-1766)
Philosoph, Historiker. David Hume wurde 1711 in Edinburgh geboren und avancierte zu einem der berühmtesten schottischen Philosophen. Das Kind von Adligen studierte Jura und befasste sich intensiv mit Philosophie, vor allem die der Stoiker. Hume zählt zu den großen Aufklärern. Erkenntnisse des Menschen, die dieser aus Erfahrungen gewinnt, bildeten den Kern seiner Sichtweise. "Ein Traktat über die menschliche Natur" ist eine seiner bedeutenden Schriften. Hume, der eng mit Adam Smith befreundet war und Kant stark inspirierte, starb 1766 in seiner Geburtsstadt.
Charles Kingsley (1819-1875)
Anglikanischer Geistlicher, Theologe und Schriftsteller. Kingsley wurde 1819 in Devon geboren. Er studierte in London und in Cambridge. Später lehrte er auch in Cambridge, war ab 1859 als Kaplan unter Königin Victoria tätig und wurde ein Jahrzehnt danach zum Kanon von Chester sowie von Westminster Abbey (1873). Als Schriftsteller hat er sich besonders mit dem Kinderbuch "Die Wasserkinder" hervorgetan. Kingsley starb 1875 in Hampshire.
John Knox (1505-1572)
Der schottische Reformator John Knox war zunächst Prediger in Berwick-upon-Tweed und ein Anhänger Calvins. Er arbeitete an der Erstellung der "Genfer Bibel" mit und verfeindete sich mit den Stuarts durch die Herausgabe zweier Schriften mit den Namen "The Appellation of John Knox and an Admonition to England and Scotland" und "The First Blast of the Trumpet against the Monstrous Regiment of Women". Obwohl er bei seiner Rückkehr aus Genf von der Königin geächtet wurde, nahm das Volk ihn und seine Ideen begeistert auf. Ein Hochverratsprozess gegen ihn endete mit einem Freispruch und vier Jahre später folgte die Absetzung der Königin, an der Knox maßgeblich beteiligt war.
Hugh Latimer (ca. 1485/1492-1555)
Bischof und anglikanischer Märtyrer. Latimer wurde zwischen 1485 und 1492 in Leicestershire als Bauernsohn geboren und studierte später in Cambridge, aufgrund seiner akademischen Leistungen. Latimer wurde 1522 zum Universitätsprediger ernannt. Er war ein radikaler Verfechter von Reformationen, unterstützte die angestrebte Scheidung von Heinrich VIII. und machte sich damit viele Feinde. Latimer wurde zum Bischof von Rochester und Worcester ernannt, schließlich aber unter Maria I. im Jahre 1555 in Oxford hingerichtet.
J..B. Lightfoot (1828-1889)
Anglikanischer Bischof von Durham und britischer Theologe. Joseph Barber Lightfoot wurde 1828 in Liverpool geboren. Er studierte in Cambridge und wurde später Fellow und Professor am Trinity College. Im Jahre 1866 wurde er Whitehall-Prediger, 1871 Kanon der Londoner St. Paul's Cathedral und 1879 schließlich Bischof von Durham. Lightfoot erforschte die Bibel mit neuen Methoden, bevor er 1889 in Bournemouth starb.
John Locke (1632-1704)
Philosoph, Psychologe, Pädagoge, Vater des Liberalismus. John Locke wurde 1632 in Wrington geboren. Sein Vater war Rechtsanwalt. Locke studierte u. a. Medizin und Philosophie in Oxford und avancierte zu einem der richtungsweisenden Vertreter des Empirismus in Großbritannien. Das Mitglied der Londoner Royal Society hinterließ mehrere Werke, darunter zählt "Two Treatises of Government" (1690) zu den wichtigsten. Locke, der schon zu Lebzeiten großen Einfluss ausübte, auch die amerikanische Unabhängigkeitserklärung, starb 1704 in Oates.
Johann Machabeus (kurz vor bzw. nach 1500-1557)
Theologe, Reformator. Johann Machabeus kam ca. Anfang des 16. Jahrhundert als John Mac Alpine im Schoß von Adligen zur Welt. Er studierte Theologie und hörte Vorlesungen in Deutschland von Martin Luther. Später folgte er dem Ruf als Professor für Theologie nach Kopenhagen. Machabeus starb in der dänischen Hauptstadt im Jahr 1557.
James Mill (1773-1836)
Theologe, Philosoph, Historiker, Volkswirt. James Mill wurde 1773 in Forfarshire geboren und studierte Theologie. Er war zunächst als Priester tätig, widmete sich später der Politik, aber auch der Philosophie. So gilt er als ehrgeiziger Vertreter des Utilitarismus. Er setzte sich zusammen mit Bentham für Meinungs- und Presse- sowie Religionsfreiheit ein. Mill, der der Vater des berühmten John Stuart Mill war, starb 1836 in Kensington.
John Stuart Mill (1806-1873)
Philosoph, Soziologe, Nationalökonom. John Stuart Mill wurde 1806 in Pentonville als Nachkomme des Philosophen James Mill geboren. Schon als Teenie befasste er sich mit unterschiedlichsten Lehren wie Logik und Metaphysik. In seiner Philosophie spielt das Prinzip der Erfahrung die entscheidende Rolle, um Erkenntnisse zu gewinnen. Auf ihn geht außerdem der Begriff Dystopia (im Gegensatz zu Utopia) zurück. Mill avancierte zu einem der einflussreichsten Positivisten seines Jahrhunderts. Mill starb 1873 in Avignon.
Henry More (1614-1687)
Philosoph, Dichter. Henry More wurde 1614 in Grantham in eine wohlhabende Familie hineingeboren und studierte später in Eton. Er führte die Gruppe der Cambridger Platoniker mit an. Kern seiner Philosophie bildete die Unsterblichkeit der Seele. Nach intensivem Briefkontakt zu der Philosophin Anne Consway, widmete er ihr sein Buch "Antidote against Atheism", das 1653 herauskam. Viele weitere Schriften gegen Materialismus und Atheismus wurden von ihm veröffentlicht. More starb 1687 in Cambridge.
St. Mungo (6. Jahrhundert)
Im 6. Jahrhundert erbaute der christliche Missionar St. Mungo, der auch unter dem Namen St. Kentigern bekannt war, an dem kleinen Bach Molendinar Burn eine Kirche, die zur Keimzelle der späteren Stadt wurde. Er ist der Schutzheilige und der legendäre Begründer der Stadt Glasgow. Seine Biographie ist ungewiss, ebenso wenig ist klar, inwieweit die Geschichten, die über ihn erzählt werden, der Wahrheit entsprechen. Er soll zahlreiche Wunder vollbracht haben, die noch auf dem heutigen Wappen der Stadt abgebildet sind.
Wilhelm von Ockham (etwa 1285-1347)
Englischer Philosoph und Theologe. Wilhelm von Ockham wurde um 1285 in Ockham geboren und im Franziskanerorden ausgebildet. An der Universität Oxford studierte er Theologie. Er hinterließ sowohl naturphilosophische und theologische Schriften als auch Werke zur Logik und Politik. Von Ockham gilt als einer der führenden Vertreter des Nominalismus.
Matthew Parker (1504-1575)
Erzbischof von Canterbury und Reformator von England. Parker wurde 1504 in Norwich geboren. Er studierte in Cambridge und wurde zunächst Diakon, 1527 Priester und 1559 schließlich Erzbischof von Canterbury. Während seiner Laufbahn wurde er stark beeinflusst von den so genannten Cambridge-Reformatoren, zu deren Kaplan man ihn berief, nachdem Anne Boleyn auf den Thron gesetzt wurde. Parker starb 1575 in Lambeth.
Thomas Reid (1710-1796)
Philosophischer Begründer der Common-Sense-Richtung. Thomas Reid wurde 1710 in Strachan geboren und studierte in Aberdeen, wo er später auch lehrte. Im Jahr 1764 wurde sein Werk "An Inquiry Into the Human Mind on the Principles of Common Sense" veröffentlicht, womit er den Grundstein seiner Philosophie des gesunden Menschenverstands legte. Reid, der als großer Aufklärer gilt, lehrte ebenso an der Universität in Glasgow. Reid starb 1796 in Glasgow.
Nicholas Ridley (ca. 1500-1555)
Bischof von Rochester und anglikanischer Märtyrer. Ridley wurde um 1500 in Northumberland in eine angesehene Familie hineingeboren und studierte in Cambridge. Als Priester-Ordinarius zog er vorübergehend nach Paris und wurde wenige Jahre nach seiner Rückkehr zum obersten Proktor der Cambridger Universität. Im Jahre 1547 weihte man Ridley zum Bischof von Rochester. Er wurde im Jahre 1555 unter Maria I. hingerichtet – zusammen mit Hugh Latimer.
Lord Robert Runcie (1921-2000)
Erzbischof von Canterbury 1980-1991. Robert Runcie wurde 1921 in Liverpool als Sohn eines Elektroingenieurs geboren. Er studierte während des 2. Weltkrieges in Oxford Alte Geschichte und Literatur und meldete sich freiwillig zum Kampf. Runcie wurde Anfang der 1950er Jahre Priester. Im Jahre 1980 ernannte Margaret Thatcher ihn zum Erzbischof von Canterbury. Runcie vermählte den Prince of Wales mit Lady Diana in 1981.
Bertrand Russell (1872-1970)
Philosoph, Mathematiker, Logiker. Bertrand Arthur William Russell, 3. Earl Russell wurde 1872 in Trellech geboren und avancierte zu einem der Begründer der Analytischen Philosophie. Er hatte aristokratische Wurzeln und studierte in Cambridge. Russell setzte sich für den Pazifismus ein. Weiterhin verfasste er eines der bedeutendsten Werke seines Jahrhunderts zu mathematischen Grundlagen - die "Principia Mathematica". Co-Autor war Alfred N. Whitehead. Russell, der u. a. in Cambridge, Peking und Harvard lehrte, starb 1970 in Penrhyndeudraeth.
Johannes von Salisbury (ca. 1115-1180)
Theologe, Scholastiker. Johannes von Salisbury wurde etwa 1115 in England geboren und erhielt seine Ausbildung beim berühmten Pierre Abélard in Paris, der wesentlich dazu beitrug, dass Salisbury zu einem der populärsten Theologen seiner Zeit avancierte. Außerdem wird er als Vordenker der englischen Aufklärung angesehen. Eines seiner Vorbilder war Aristoteles. Von Salisbury starb 1180 in Chartres.
Johannes Duns Scotu (etwa 1266-1308)
Philosoph und Theologe der Scholastik. Duns Scotu wurde um 1266 im schottischen Duns geboren. Er studierte und unterrichtete nach seiner Priesterweihe an den Universitäten von Oxford, Paris und Köln. Er gilt als Repräsentant des Nominalismus und verfocht scharfsinnig die Idee, dass die Vernunft vom Willen abhängt. Duns Scotu starb 1308. Im Jahre 1992 sprach Papst Johannes Paul II. ihn selig.
Anthony Ashley-Cooper, 3. Earl of Shaftesbury (1671-1713)
Moralphilosoph, Politiker. Anthony Ashley-Cooper wurde 1671 in London geboren und wuchs im berühmten Exeter House auf. Als Philosoph spielte er eine aufklärende Rolle, die der Hobbeschen Philosophie vom Egoismus widersprach. Zentrale Bedeutung hatte das Wesen der Harmonie in seinen Ansichten. Sein Einfluss auf nachfolgende Generationen ist enorm, so fand er großen Anklang bei u. a. Leibniz, Herder, Diderot. Ashley-Cooper starb 1713 in Neapel.
David Sheppard (1929-2005)
Bischof von Liverpool. Sheppard wurde 1929 in Surrey geboren und studierte in Cambridge. Zunächst tat er sich über viele Jahre hinweg als Cricketspieler hervor. Sheppard setzte sich in seiner kirchlichen Laufbahn sehr für die Armen ein und gehörte zu den Pionieren von "Faith in the City". Im Jahre 1998 erhielt er den Ehrentitel Baron Sheppard of Liverpool. Sheppard starb 2005 in Liverpool.
Adam Smith (1723-1790)
Moralphilosoph, Vater der Ökonomie. Adam Smith wurde 1723 in Kirkcaldy geboren und studierte sowohl in Glasgow als auch in Oxford. Smith wurde mit 27 Jahren zunächst Professor für Logik, später für Moralphilosophie. Der große Aufklärer hat sich durch zahlreiche Werke unsterblich gemacht, darunter: "Theorie der ethischen Gefühle" (1759) und "Der Wohlstand der Nationen" (1776). Smith erhob die Nationalökonomie zum eigenständigen Studienfach. Sein philosophischer Ansatz basierte auf dem Eigennutz des Menschen, der erst zum wirtschaftlichen Fortschritt führen würde. Smith starb 1790 in Kirkcaldy.
Dugald Stewart (1753-1828)
Dugald Stewart wurde 1753 in Edinburgh geboren, wo er später u. a. Moralphilosophie studierte. Zu seinen Lehrern gehörte auch Thomas Reid. Dieser prägte Stewarts Ansichten gewaltig. Ab 1785 war er als Professor für Moralphilosophie tätig und gab sein Wissen an Schüler wie James Mill oder Sir Walter Scott weiter. Stewart, der ein angesehener Vertreter der Schottischen Schule (Common-Sense-Philosophie) war und als äußerst originell galt, starb 1828 in seiner Geburtsstadt.
William Tyndale (ca. 1448-1536)
Priester und Gelehrter, Übersetzer der Bibel ins Englische. Tyndale wurde etwa um 1448 in North Nibley geboren. Er studierte in Oxford und in Cambridge. Seine Übersetzung der Bibel fand die bis dahin weiteste Verbreitung, aufgrund der Erfindung der Druckerpresse. Er führte ganz neue Worte in seine Muttersprache ein. Jedoch verbot man das Werk in England. Tyndale wurde wegen seiner Übersetzung 1536 in Vilvoorde hingerichtet.
Chad Varah (1911-2007)
Geistlicher und Begründer der Samariter (Telefonseelsorge). Varah wurde 1911 als erstes von neun Kindern eines Priesters in Barton-upon-Humber geboren. Er studierte u.a. am Keble College in Oxford. Im Jahre 1953 rief er die Samariter ins Leben, eine Telefonseelsorge auf nicht-klerikaler Basis. Zwischen 1953 und 2003 war er zudem Kirchenvorsteher einer Londoner Gemeinde. Varah starb 2007 in Basingstoke.
Baroness Mary Warnock (geb. 1924)
Philosophin und Schriftstellerin des Existentialismus. Warnock wurde 1924 in Winchester als jüngstes von sieben Kindern einer wohlhabenden Familie geboren. Sie studierte in Oxford, wurde danach Ehrenmitglied und lehrte Philosophie an der Uni. Im Jahre 2008 wurde sie angeklagt, weil sie sich für Euthanasie bei Demenzkranken einsetzte. Sie vertritt außerdem die Auffassung, das Religion nicht die Grundlage politischer Entscheidungen sein kann.
John Bainbridge Webster (1955)
Theologe der anglikanischen Kirche. Webster wurde 1955 in Mansfield geboren und studierte in Cambridge. Er war als Kaplan und Tutor an der Universität von Durham tätig, später dann als Professor in Oxford und Aberdeen. Er verfasst anerkannte Schriften im Bereich soziale, historische und moralische Theologie.
William Wilberforce (1759-1833)
Evangelischer Reformer, Frontkämpfer gegen Sklavenhandel. Wilberforce wurde 1759 Kingston upon Hull geboren und studierte an der Universität von Cambridge. Man wählte ihn ins britische Unterhaus. Später beschäftigte er sich mit Indien, Freiheit, Religion und setzte sich vehement gegen den Sklavenhandel in Großbritannien ein. Wilberforce starb 1833 in Chelsea, wenige Tage nachdem die britische Sklaverei nach seinem jahrzehntelangen Kampf abgeschafft wurde.
Dr. Rowan Williams (geb. 1950)
Erzbischof von Canterbury. Williams wurde 1950 in Swansea geboren. Er studierte in Cambridge, Oxford und im Mirfield Theological College bei Leeds. Williams wurde Diakon, Priester, Dekan und Kaplan, bevor er als Professor der Theologie in Oxford lehrte. Es folgten Ernennungen zum Bischof und schließlich 2002 folgte er dem Ruf zum Erzbischof von Canterbury.
Thomas Wolsey (etwa 1475-1530)
Kardinal und Erzbischof von York sowie Gründer des Oxforder Christ Church College. Wolsey wurde um 1475 in Ipswich geboren und studierte Theologie in Oxford. Es folgte die Priesterweihe, der Doktor der Theologie, die Ernennung zum römisch-katholischen Kardinal und schließlich der Posten als englischer Lordkanzler. Lange Zeit galt er als mächtigster Mann Englands, bis er wegen Hochverrats angeklagt wurde. Wolsey starb 1530 in Leicester.
John Wyclif (Wycliffe), (etwa 1330-1384)
Philosoph, Theologe und religiöser Reformer. Wyclif wurde um 1330 in Yorkshire geboren. Er studierte in Oxford und stand später dem Balliol College vor. In seinen Lehren vertrat er die Ansicht "Macht allein durch Gnade" und sprach dem Papst seinen politischen Machtanspruch ab. Das Volk bewunderte ihn, die Machthaber verfolgten ihn. Nach einem Schlaganfall starb Wyclif im Jahre 1284.
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