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Gedenkstätten

Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft

Neue Wache, Berlin
Neue Wache © goruma (Dr.Ramm)

Die "Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft" befindet sich im Gebäude der Neuen Wache an der Straße "Unter den Linden" in unmittelbarer Nähe der Humboldt Universität in Berlin-Mitte. Die Funktion als Zentrale Gedenkstätte erhielt das Gebäude am Volkstrauertag des Jahres 1993. 

Die Neue Woche wurde unter König Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770-1840) zwischen 1816 und 1818 als Wachhaus für die königliche Wache des Königs und zugleich als Gedenkstätte für die Gefallenen der napoleonischen Kriege errichtet.

Das von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) gestaltete Gebäude gilt aIs bedeutendes Werk des deutschen Klassizismus.

Im Jahr 1931 das Gebäude durch Heinrich Tessenow (1876-1950) zu einem Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges umgestaltet.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude stark beschädigt und im Jahr 1960 nach dem Wiederaufbau von der DDR als Mahnmal für die "Opfer des Faschismus und Militarismus" eingeweiht.

Im Jahr 1969 - dem 20-jährigen Bestehen der DDR - wurden hier die sterblichen Reste eines unbekannten KZ-Häftlings sowie eines unbekannten Soldaten in beigesetzt.

Heutzutage befindet sich in dem Gebäudes befindet sich eine  Kopie der aus dem Jahr 1938 stammenden Plastik "Mutter mit totem Sohn" von Käthe Kollwitz (1867-1945) - auch Pietà genannt. Die Plastik wurde von Harald Haacke (1924-2004) auf eine Höhe von etwa 1,6 m vergrößert. Auf dem Boden vor der Skulptur ist zu lesen: "Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft".

Ehrenmal der Bundeswehr

Zentrales Ehrenmal der Bundeswehr © Goruma (Dr. Ramm)

Das zentrale Ehrenmal der Bundeswehr für die bisher 3.190 (Stand: Ende Mai 2010) im Dienst der Bundeswehr ums Leben gekommenen Soldaten und Zivilisten wurde am 8.September 2009 in Gegenwart des Bundespräsidenten und Verteidigungsministers eingeweiht.
Das Ehrenmal befindet sich an der Rückseite des Bendlerblocks der Bundeswehr im Bezirk Berlin-Tiergarten in der Hildebrandstraße. Das Mahnmal ist ei aus Beton bestehender Quader mit einer Länge von 41 m, einer Breite von 8 m und einer Höhe von 10 m. Er ist mit einer durchbrochenen Bronzehülle umgeben, die die im Todesfall halbierten Erkennungsmarken der Soldaten symbolisieren soll. In dem schlicht gehaltenen Bau werden die Namen der Getöteten nach Jahren geordnet - ab 1956 - angezeigt, leider zu kurz und ohne weitere Angaben zu den Menschen. Im Jahr 2009 waren es insgesamt zehn Männer und im Jahr 1956 drei, die im Dienst der Bundeswehr ihr Leben ließen. Im Jahr 2010 waren bis Juni sieben Männer der Bundeswehr in Afghanistan gefallen.
An der Ende des besonders gestalten und ganz in Schwarz gehaltenen Gedenkraumes der Cilla - rechts vom Eingang aus gesehen - befinden sich nur einige Kränze mit Schleifen in den Farben der Bundesrepublik. Der federführende Architekt war der Münchner Professor Andreas Meck. Die Grundsteinlegung des Ehrenmals fand am 27. November 2008 in Gegenwart des damaligen Verteidigungsministers Dr. Franz Jung statt.

Zentrales Ehrenmal der Bundeswehr
Hildebrandsraße
10785 Berlin-Tiergarten
Öffnungszeiten
Werktags: 09:00-18:00 Uhr
Donnerstags: 09:00-20:00 Uhr
Wochenende: 10:00-18:00 Uhr
Gruppenführungen
Tel.: 0049 - (0)30 - 1824-2237

 

Gedenkstätten für NS-Opfer

Berlin: Denkmal für die ermordeten Juden © Goruma (V. Koppenwallner)

Holocaust-Mahnmal
Das Holocaust-Mahnmal wurde im Mai 2005 eröffnet und befindet sich in Berlin-Mitte neben dem Brandenburger Tor, unweit des Potsdamer Platzes. Es besteht aus einem 19.073 m² großen Feld mit über 2.700 unterschiedlich hohen Betonstelen. Das Mahnmal soll an die im Zweiten Weltkrieg ermordeten Juden Europas erinnern. Am Ende unter dem Feld befindet sich ein Informationszentrum. 
www.holocaust-mahnmal.de  

Gedenkstätte Plötzensee
Die damalige Strafanstalt Plötzensee wurde in den Jahren 1868 bis 1879 als Gefängnis errichtet. Da es für das Begehen schwerer Straftaten seinerzeit noch Zuchthäuser gab, verbüßten hier – unter der Zeit entsprechenden milderen Bedingungen als in den Zuchthäusern – Straftäter mit geringeren Strafen ihre Strafe. Es fanden hier aber auch Hinrichtungen statt und zwar von 1890 bis 1932 insgesamt 36. Nach der Machtübernahme durch die Nazis wurde der Trakt als Untersuchungsgefängnis und zentrale Hinrichtungsstätte genutzt. In der Zeit von 1933 bis 1945 wurden hier 2.861 Menschen – oft wegen geringster Taten – durch das Fallbeil hingerichtet, darunter neben anderen: 1437 Deutsche, 677 Tschechen, 253 Polen und 245 Franzosen. Viele Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 und Mitglieder der „Roten Kapelle" fanden hier ihr Ende, von denen viele jedoch nicht geköpft, sondern an Fleischerhaken aufgehängt wurden. Der Hinrichtungsraum mit insgesamt acht dieser an einem Balken unter der Decke befindlichen Haken gehört zur Gedenkstätte und kann besichtigt werden. In einem Raum daneben befindet sich ein Dokumentationsraum. Im „Namen des Deutschen Volkes" wurden u.a. die folgenden Widerstandskämpfer gegen Hitler in Plötzensee ermordet:
Liane Berkowitz, Eva Maria Buch, Carl Friedrich Goerdeler,Fritz Goerdeler, Hans Bernd van Haeften, Georg Hansen, Ulrich von Hassel, Liselotte Herrmann, Erich Hoepner, Cäsar von Hofacker (ein Vetter Stauffenbergs),Richard Hüttig, Johanna (Hanna) Kirchner, Julius Leber, Bernhard Letterhaus, Franz Leuninger, Wilhelm Leuschner, Wilhelm Friedrich Rochus Graf zu Lynar, Hermann Maaß, Johannes Popitz, Elisabeth Schumacher, Günther Smend, Friedrich Adam von Trott zu Solz und Josef Wirmer.

Gedenkstaätten, Sintis und Roma

Gedenkstätte für Sinti und Roma
Etwa 500.000 Sintis und Roma - von den Nazis seinerzeit als Zigeuner bezeichnet - wurden in der Zeit des "Dritten Reichs" in den Konzentrationslagern ermordet.
Zum Gedenken an diese Frauen, Männer und Kinder wurde am 24. Oktober 2012 in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel und des Bundespräsidenten Joachim Gauck ein Denkmal eingeweiht.
Der Entwurf stammt von dem israelischen Künstler Dani Karavan.
Die Gedenkstätte befindet sich am Simsonweg - an der Scheidemannstraße zwischen dem Brandenburger Tor und dem Reichstag.
Es sei erwähnt, dass die Sintis in Deutschland bereits im Jahr 1407 in Hildesheim urkundlich erwähnt wurden. Sie leben also bereits über 600 Jahre in Deutschland. Derzeit leben im Bereich der EU rund 7 Mio. Sintis und Roma - von insgesamt 12 Millionen.

Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie
Am 2. September 2014 wurde diese Gedenk- und Informationsstätte für die Opfer der Nazi-Euthanasie eingeweiht. Vor einer 24 m langen Glaswand befinden sich eine große Anzahl Tafeln mit gut gegliederten Informationen zu den Nazi-Morden - einschließlich der Biografien einiger Opfer und Täter.
Diese Massenmorde wurden unter der euphemistischen (beschönigenden) Bezeichnung "Euthanasie“ oder "Aktion Gnadentod“ vollzogen.
In Europa fanden ca. 300.000 und in Deutschland ca. 70.000 Menschen infolge dieser Mordaktionen den Tod.

Aber auch nach dem offiziellen Ende dieser Mordserie im Jahr 1941 wurde in vielen Heilanstalten weiter getötet.
Die Gedenkstätte befindet sich an der Tiergartenstraße - in direkter Nähe zur Berliner Philharmonie.
Hier befand sich zur Zeit der Nationalsozialisten in einer Villa die Planungszentrale für die T4-Aktion (nach Tiergartenstraße 4) zur Vernichtung so genannten "lebensunwerten Lebens", die ab1940 und 1941 durchgeführt wurden und nach heftigen Protesten 1941 offiziell beendet wurden

Die Ermordung der betroffenen Menschen im Rahmen der T4-Aktion fanden in den folgenden Einrichtungen statt:

Anstalt Ort Bundesland
Grafeneck Gomadingen Baden-Württemberg
Brandenburg Brandenburg an der Hafel Brandenburg
Hartheim Alkoven bei Linz Oberösterreich
Sonnenstein Pirna Sachsen
Bernburg Bernburg (Saale) Sachsen-Anhalt
Hademar Hademar bei Limburg Hessen

Gedenkstätte im Bendlerblock

Gedenkstädte im Bendlerblock, Berlin
Gedenkstädte im Bendlerblock © goruma (Dr.Ramm)

Die Gedenkstätte für die Attentäter des 20. Juli 1944 „Gedenkstätte Deutscher Widerstand" im Bendlerblock befindet sich unmittelbar neben dem heutigen Ministerium der Verteidigung in der Stauffenbergstraße 18 in Berlin – Tiergarten.
Seinen Namen erhielt der Gebäudekomplex an der früheren Bendlerstraße nach Johann Christoph Bendler (1789 -1873), der seinerzeit das Areal für den Bau von Villen erworben hatte. Nach seinem Tod wurde die heutige Stauffenbergstraße nach ihm benannt.

Der Gebäudekomplex wurde 1938 als Erweiterungsbau an der Rückseite des Reichsmarineamtes errichtet, das bereits in den Jahren1911–1914 erbaut wurde. In diesem Gebäude hatten seinerzeit der Oberbefehlshaber des Heeres, der Auslandsnachrichtendienst der Wehrmacht (Admiral Wilhelm Canaris), der Chef der Heeresrüstung und des Ersatzheeres sowie das Allgemeine Heeresamt ihren Amtssitz.

Hier befand sich das geistige und organisatorische Zentrum des Widerstands vom 20. Juli 1944 um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Friedrich Olbricht, die hier ihre Diensträume hatten.

Gedenkstädte im Bendlerblock, Berlin
Gedenkstädte im Bendlerblock © goruma (Dr.Ramm)

Stauffenberg deponierte bekanntlich am 20. Juli 1944 ein in seinem Aktenkoffer versteckte Bombe im Besprechungsraum in der Wolfsschanze in Ostpreußen.
Bekanntlich überlebte Hitler das Attentat nur leicht verletzt.
Im Hof des Gebäudes, dem heutigen Ehrenhof, wurden in der Nacht von 20. auf den 21. Juli 1944 kurz nach Mitternacht - nach dem Scheitern des Umsturzes - auf Befehl von Generaloberst Friedrich Fromm (1888-1945) die folgenden Offiziere standrechtlich erschossen: Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Werner von Haeften. Fromm, der in die Umsturzpläne eingeweiht aber nicht aktiv daran beteiligt war, wurde später selber zum Tode verurteilt und am 12. März 1945, kurz vor Kriegsende, im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.

Die „Gedenkstätte Deutscher Widerstand" befindet sich hier im Bendlerblock seit Ende der 1980er Jahre.
Das Ehrenmal trägt die folgende Inschrift: "Ihr trugt die Schande nicht, Ihr wehrtet Euch, Ihr gabt das große ewig wache Zeichen der Umkehr, opfernd Euer heißes Leben für Freiheit, Recht und Ehre."

Gedenkstätte Schönhauser Allee

Gedenkstätte Schönhauser Allee, Berlin

Im Hinterhof - hinter einem Tordurchgang an der Schönhauser Allee 162 - findet man eine Backsteinmauer als Erinnerungsort an die von hier deportierten und von den Nazis ermordeten jüdischen Kinder und Jugendlichen sowie ihren Erziehern.

In dem früher hier befindlichen  "Baruch-Auerbach`schen Waisenhaus" waren jüdische Waisen - Jungen und Mädchen untergebracht.

Die ca. 140 Zöglinge im Alter von 10 Monaten bis 16 Jahre sowie ihre Betreuer wurden von den Nazis im Verlauf von zwei großen Transporten am 19. Oktober und  29. November 1942 abgeholt und danach in Riga und in Auschwitz ermordet.
Der letzte nachgewiesene Transport eines Mädchens des Auerbach’schen Waisenhauses fand am 19. Mai 1944 nach Auschwitz statt.

Die Mauer war ein Teil der seitlichen Begrenzungsmauer des Vorgartens des Gebäudes und zeugt von der großzügigen Gestaltung der früheren Anlage.
In den Klinkersteinen der insgesamt 20 m langen Mauer sind auf einer Länge von 13 m die Namen und das Alter der Deportierten zu lesen und sorgen dafür, dass sie auf diese Weise unter uns geblieben sind und nicht vergessen werden.
Gläserne Hinweistafeln im Tordurchgang und an der Mauer informieren über das frühere Waisenhaus.
Ein auf der Straße liegender steinerner Ball sowie eine gläserne Tafel weisen auf diesen Erinnerungsort hin.

Gedenkstätte Schönhauser Allee, Berlin

Das Gebäude wurde im Jahr 1943 stark beschädigt und  wurde in den 1950er Jahren von den Ostberliner Machthabern abgerissen.
Der von der in Berlin lebenden Künstlerin Susanne Ahner gestaltete Erinnerungsort wurde am 26. Juli 2014 in Gegenwart des Berliner Kulturstaatssekretärs Tim Renner der Öffentlichkeit übergeben.  Das Grußwort sprach Walter Frankenstein (geb.1924), einer der letzten Überlebenden des Waisenhauses.
 
Baruch Auerbach (1793-1864) war ein deutsch-jüdischer Pädagoge. Bereits im Jahr 1833 hatte er in der Rosenstraße in Berlin-Mitte ein Waisenhaus für Jungen gegründet, das später in die Oranienburger Straße umzog.
Im Jahr 1844 gründete er zudem ein Waisenhaus für Mädchen.
Im Jahr 1887 -  Auerbach war bereits lange verstorben - wurden die von ihm gegründeten Waisenhäuser für Jungs und für Mädchen zu den "Baruch Auerbach´schen Waisen-Erziehungs-Anstalten für jüdische Knaben und Mädchen" vereinigt
Im Jahr 1897 zog das Waisenhaus dann in den Neubau an der Schönhauser Allee, der von den Architekten Höniger und Sedelmeier geplant worden war. Das Gebäude war ein Backsteingebäude im Stil der Neugotik mit einem Jungen - und Mädchenhaus sowie einer Turnhalle.
Der Erinnerungsort liegt gegenüber dem jüdischen Friedhof, auf dem Baruch Auerbach seine letzte Ruhestätte fand.
Schönhauser Allee 162
10435 Berlin
www.susanne-ahner.de

Gedenkstätte Bebelplatz

Am 10. Mai 1933 hatten hier auf dem damaligen Hegelplatz und heutigen Bebelplatz NS-Professoren und -Studenten sowie andere NS-Angehörige einen Scheiterhaufen errichtet, auf dem sie rund 20.000  Werke des so genanntes "undeutsches Schrifttums" verbrannten.
Unter den verbrannten Büchern waren Werke von Bertold Brecht (1898-1956), Sigmund Freud (1856-1939), Heinrich Heine (1797-1856), Erich Kästner (1899-1974), Karl Marx (1818-1883), Carl von Ossietzky (1889-1938) oder Kurt Tucholsky (1890-1935).
Rund 70.000 Menschen nahmen an der Bücherverbrennung teil. Gegen Mitternacht war auch Propagandaminister Joseph Goebbels erschienen, der eine Rede gehalten hatte. Mit dem Absingen des Horst-Wessel-Liedes endete diese Veranstaltung.

Zur Erinnerung an diesen unglaublichen Kulturfrevel wurde im März 1995 nach Plänen des Künstlers Micha Ullmann eine Gedenkstätte auf dem Bebelplatz in unmittelbarer Nähe zur Deutschen Staatsoper und der Humboldt-Universität errichtet.
Das Denkmal ist ein unterirdischer beleuchteter Raum mit leeren Bücherregalen, in den die Besucher durch eine trittfeste Scheibe hineinschauen können. Es sei erwähnt, dass die Scheibe alle drei Monate ausgewechselt werden muss.

Sowjetische Ehrenmale

Sowjetisches Ehrenmal Berlin-Treptow

Das sowjetische Ehrenmal in Berlin-Treptow ist eines der drei Berliner Sowjetischen Ehrenmale. Das Ehrenmal wurde in den Jahren 1946 bis 1949 im damaligen sowjetischen Einflussbereich von den Architekten Jakow S. Belopolski, Jewegeni W. Wutschetitsch, Alexander A. Gorpenko & Sarra S. Walerius errichtet.
Hier wird der im 2. Weltkrieg gefallenen Sowjetsoldaten gedacht - außerdem liegen hier die sterblichen Überreste von 5.000 Sowjetsoldaten.
Eine ausführliche Beschreibung des hervorragend renovierten Ehrenmals und der dortigen Kranzniederlegungen am 8. und 9. Mai 2015 finden Sie bei uns unter Sowjetisches Ehrenmal.

Berlin: Sowjetisches Ehrenmal im Tiergarten © goruma (T. Asthalter)

Sowjetisches Ehrenmal im Tiergarten
Das sowjetische Ehrenmal an der Straße des 17. Juni in Berlin -Tiergarten gelegen - ganz  in der Nähe des Reichstags - ist neben der Gedenkstätte in Berlin-Treptow und in eines der drei Berliner Sowjetischen Ehrenmale. Dieses Ehrenmal ehrt die sowjetische Armee im Kampf gegen den deutschen Faschismus. Da sich hier auch die sterblichen Überreste von ca. 2.500 Soldaten befinden, die im April und Mai 1945 im Kampf um Berlin gefallen sind,  ist es gleichzeitig auch ein Soldatenfriedhof. Es lag bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 im britischen Sektor und wurde von den Briten gesichert. Die offizielle Einweihung fand bereits am 11. November 1945 in Anwesenheit aller vier Stadtkommandanten statt.
Rechts und links vor dem Ehrenmal - direkt an der Straße - stehen zwei T-34 Panzer, mit den aufgemalten Nummern 200 und 300. Etwas zurückversetzt stehen - ebenfalls links und rechts vom Ehrenmal - zwei Artilleriegeschütze, die, wie die beiden Panzer beim Kampf um Berlin eingesetzt waren. Neben den Stufen zum Denkmal erinnern zwei Sarkophage an neun namentlich genannte Soldaten - auf dem linken vier und auf dem rechten fünf Namen. Alle Inschriften auf dem gesamten Denkmal sind in kyrillischer Schrift. Das Ehrenmal wurde von den Bildhauern Lew Kerbel und Wladimir E. Zigal unter Mitwirkung des Architekten Nicolai W. Sergijewski erstellt. Heutzutage untersteht es dem Berliner Senat.

 

Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde

Die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde ist das zentrale Museum in Deutschland zum Thema Flucht und Ausreise aus der DDR.

Von 1953 bis 19990 befand sich das Notaufnahmelager Marienfelde. Von den ca. 4 Mio. Menschen, die zwischen 1949 und 1990 die DDR verlassen hatten, passierten rund 1,35 Mio. Das 1953 gegründete Aufnahmelager war für Flüchtlinge und Übersiedler aus der DDR die zentrale Anlaufstelle in Westberlin. Hier wurden die Menschen nicht nur zeitweilig untergebracht und versorgt, sie durchliefen hier auch die erforderlichen Verfahren, um eine Aufenthaltsgenehmigung für die Bundesrepublik und West-Berlin sowie die erforderlichen Personaldokumente zu erhalten. Es sei aber auch darauf hingewiesen, dass sie von den Geheimdiensten der Westalliierten ausführlich befragt wurden. Seit 1964 kamen darüber hinaus auch Übersiedler aus Polen und später besonders der ehemaligen Sowjetunion in das Lager. Für diesen Personenkreis blieb das Lager bis 2010 geöffnet. Jetzt befindet sich hier auf einer ca. 450 m²  großen Ausstellungsfläche eine 900 Exponate umfassende Dokumentation zur Erinnerung an die Deutsch-Deutsche Geschichte vor und nach Mauerbau und der Zeit des "Kalten Krieges". 
Die Gedenkstätte ist von Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Führungen finden Mittwochs und Sonntags um 15:00 Uhr oder bei Gruppen nach Anmeldung auch an anderen Terminen statt.

Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Marienfelder Allee 66/88
12277 Berlin
Tel.: 0043 - (0)30 - 75 00 84 00
www.notaufnahmelager-berlin.de

Seit 2009 ist diese Gedenkstätte Teil der "Stiftung Berliner Mauer".

 

Topographie des Terrors

Ausstellungsgebäude - im Hintergrund "Martin Gropius Bau" © goruma (Dr.Ramm)

Die Reste der Außenmauern © goruma (Dr.Ramm)

Nach vielen Jahren der Auseinandersetzungen wurde am 6. Mai 2010 endlich die Gedenkstätte "Topographie des Terrors in Gegenwart des Bundespräsidenten eingeweiht und ab dem 7. Mai für den Publikumsverkehr freigegeben.
Die Gedenkstätte befindet sich auf den Prinz-Albrecht-Gelände in der heutigen Wilhelmstraße / Niederkirchnerstraße im Bezirk Berlin-Kreuzberg. In der Niederkirchstraße befindet sich auch das Abgeordnetenhaus von Berlin sowie das .
Auf dem Gelände, auf dem der frühere Prinz-Albrecht-Palais lag, hatten der SD (Sicherheitsdienst) der SS, die Gestapo, die Reichskriminalpolizei sowie der Reichsführer SS - Heinrich Himmler - ihren Sitz. Himmler selber residierte ab 1934  mit seinem Stab in dem damaligen Hotel Prinz-Albrecht. Ab 1939 resierte hier dann das neu geschaffene Reichssicherheitshauptamt (RSHA), das von Himmler am 27. September 1939 durch Zusammenlegung von Sicherheitspolizei (Sipo) und Sicherheitsdienst (SD) gegründet wurde in dem Prinz-Albrecht-Palais.
Etwa 15.000 Menschen wurden hier von 1933 bis 1945 verhört, gefoltert und teilweise auch ermordet. Viele kamen in den Konzentrationslagern, in die sie dann überführt wurden, ums Leben.

Das Prinz-Albrecht-Palais erhielt seinen Namen nach dem jüngsten Sohn des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) und seiner Frau Luise (1776-1810), der das heruntergekommene Gebäude im Jahr 1830 erworben hatte. Friedrich Schinkel renovierte den Bau und machte ihn zu einem beeindruckenden Fürstensitz. Im Jahr 1928 wurde das Gebäude zum Gästehaus der Reichsregierung bevor es 1933 von den Nazis übernommen wurde. Im Verlauf des Krieges wurde das Gebäude so stark zerstört, dass in den 1950-er Jahren abgerissen wurde und das Gelände lange eine Brache blieb. Der größte Teil des Geländes an der Niederkirchner- und Wilhelmstraße ist unbebaut und mit Schottersteinen belegt.
Direkt hinter der ehemaligen DDR-Mauer sind noch Reste der Außenmauern des alten Gebäudes erhalten. Das Austellungsgebäude ist ein ca. 5 m hoher rechteckiger und futuristisch wirkender Bau.

Topographie des Terrors
Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin (Kreuzberg)
Te.: 0049 - (0)3 - 25 45 09-50
Fax: 0049 - (0)3 - 254509-55
www.topographie.de/
Öffnungszeiten täglich 10:00 bis 20:00 Uhr, am 24. und 31. Dez. sowie am 1. Jan. geschlossen
Der Eintritt ist frei

Denkmal auf dem Kreuzberg

Auf dem rund 66 m hohen Kreuzberg - der höchsten natürlichen Erhebung Berlins - befindet sich hoch über dem Viktoriapark ein Denkmal, das an die Spitze eines gotischen Doms erinnert.
Das Denkmal wurde nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtet und nach rund sechs jähriger Bauzeit im Jahr 1823 eingeweiht. Es dient der Erinnerung an die Befreiungskriege gegen Napoleon. Diese Großskulptur wurde aus Gusseisen in der Berliner Königlichen Eisenhütte erstellt.
Über 59 Treppenstufen erreicht der Besucher die Gedenkstätte.
Am 18. Oktober 1813 wurde Napoleon bei der Völkerschlacht von Leipzig von den vereinigten Preußen, Österreichern, Russen und Engländern vernichtend geschlagen. Es war das Ende der Herrschaft von Napoleon über Deutschland.

Checkpoint Charlie

Dieser Checkpoint war einer der alliierten Übergänge von West- nach Ostberlin. Das Charlie ist dabei gemäß dem Internationalen Buchstabieralphabet die Abkürzung für den Buchstaben C.
Der Checkpoint Charlie bestand zwischen August 1961 - dem Bau der Berliner Mauer -  und 1990 und durfte nur von den  Militär- und Botschaftsangehörigen der Alliierten, Ausländern und Mitarbeitern der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR sowie von DDR-Funktionsträgern benutzt werden.
Der Kontrollpunkt wurde noch vor der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 geschlossen bzw. abgebaut - und zwar im Rahmen einer Feierstunde am 22. Juni 1990.

Der frühere Übergang Checkpoint Charlie zählt heute mit  zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Berlins. Am 13. August 2000 wurde eine originalgetreue Nachbildung der ersten Kontrollbaracke aufgestellt. Und zur Freude der Touristen posieren hier Personen in den Uniformen der früheren US-amerikanischen Grenzer.
Auf dem umgebenden Gelände wurden nach einer Idee von Ronald Lauder drei von fünf geplanten Gebäude eines American Business Centers errichtet - darunter das Philip-Johnson-Haus. Das Philip-Johnson-Haus ist nach dem New Yorker Architekten Philip Johnson (1906-2005) benannt, von dem die Pläne zu dem Gebäude stammten und der es zusammen mit dem Berliner Architekturbüro Pysall, Stahrenberg und Partner errichtete.
Der 1944 in New York geborene Ronald Stephen Lauder  ist ein US-amerikanischer Unternehmer, Präsident des New Yorker Museum of Modern Art und seit 2007 Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC).

Es sei ergänzend mitgeteilt, dass der Checkpoint Alpha im Westen des Grenzüberganges Helmstedt-Marienborn in Niedersachsen an der heutigen Bundesautobahn A 2 lag. Checkpoint Bravo lag im Westen des Grenzkontrollpunktes in Berlin Dreilinden-Drewitz an der heutigen A 115.

Gedenkort Arbeitshaus Rummelsburg

Berlin. Rummelsburg, Wachturm des Gefängnisses
Wachturm des Gefängnisses © goruma (Dr.Ramm)

Der Gedenkort "Arbeitshaus Rummelsburg" wurde am 12. Januar 2015  vor dem ehemaligen Verwaltungsgebäude eröffnet. Heutzutage befinden sich hier Wohnungen.
Der Gedenkort beginnt an der Hauptstraße und erstreckt sich hinter dem früheren Verwaltungsgebäude einige 100 m entlang der Friedrich-Jacobs-Straße. H
An dem Gedenkort findet der Besucher eine Reihe von Gedenktafeln mit den Biografien früherer Insassen.
Außerdem findet man hier - durch Steine markiert - die Umrisse der früheren Anstaltskirche, die Platz für rund 720 Menschen bot.
Der Gedenkort dient der Erinnerung an die Menschen, die hier von 1879 bis 1990 unter verschiedenen Systemen untergebracht und dabei gequält und entwürdigend behandelt wurden.

Am 1. Oktober hatte die Stadt Berlin hier das städtische Arbeitshaus Rummelsburg eröffnet. In dem Arbeitshaus sollten Bettler, Obdachlose, Prostituierte und andere mittels körperlicher Arbeit an ein geordnetes und gesetzestreues Leben gewöhnt werden.
Zeitweise waren hier über 1.000 Menschen untergebracht, deren Zahl sich jedoch nach dem Ersten Weltkrieg auf unter 500 verringerte.

Während der NS-Zeit wurde die Anlage dann zu einer Sammelstelle für "Asoziale" umgewidmet. Zahlreiche Insassen wurden anschließend Opfer des Euthanasie-Programms der Nazis.
Während der Zeit der DDR stand hier ein Gefängniskomplex für männliche Gefangene. Die Anlage wurde 1990 - nach der Wende geschlossen. Heutzutage befinden sich in den früheren Gefängnistrakten, wie im Verwaltungsgebäude, Wohnungen.
Nach einer Veröffentlichung des Bezirksamtes Lichtenberg handelt es sich bei dem Gedenkort um einen der geschichtspolitisch bedeutendsten Stätten in Berlin.
Der Ortsteil Rummelsburg liegt im Bezirk Lichtenberg an der Rummelsburger Bucht - einer Ausbuchtung der Spree.
Hauptstraße 8 / Friedrich-Jacobs-Promenade 3
10317 Berlin-Lichtenberg
 

 

Berlin. Rummelsburg, Stelen vor Verwaltungsgebäude

Stelen vor Verwaltungsgebäude

Berlin. Rummelsburg, Stelen vor Verwaltungsgebäude

Stelen vor Verwaltungsgebäude




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