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Kurfürsten, Könige und Kaiser
Albrecht der Bär
Albrecht I. war der erste Markgraf von Brandenburg, das dann 1417 ein Kurfürstentum wurde und zu dem 1618 infolge der Heirat des Kurfürsten Sigismund mit der Enkelin des 1. Herzogs von Preußen auch Preußen erhielt.
Albrecht - auch als Albrecht der Bär bezeichnet - wurde um 1100 geboren und verstarb 1170 in Stendal. Er entstammte dem Geschlecht der Askanier. Er gründete im Jahre 1157 die Mark Brandenburg. Ein besonderes Anliegen Albrechts war die Besiedelung der von den Slawen bewohnten Ostgebiete. Ihm gelang es beispielsweise, die im Zuge des Großen Slawenaufstands von 983 verloren gegangene Nordmark in die Mark Brandenburg einzugliedern. Die Askanier Die Askanier sind ein Fürstengeschlecht, deren Name von der latinisierten Form ihres Sitzes in Aschersleben ableitet. Die Geschichte der Askanier beginnt etwa um das Jahr 1000, als sich Angehörige der aus Schwaben stammenden Adelsfamilie Beringer mit den sächsischen Fürstenhäusern Ehen schlossen und die Grafschaft Aschersleben übernahmen.
Seine letzte Ruhestätte fand Albrecht im früheren askanischen Kloster - dem heutigen Schloss - in Ballenstedt am Harz im Bundesland ;Sachsen-Anhalt.
Das abgebildete Standbild befindet sich in der Zitadelle in Berlin-Spandau
Friedrich I. (1371-1440)
Am 8. Juli 1411 wurde der Burggraf von Nürnberg - Friedrich VI. - vom damaligen Kaiser Sigismund zum "Obersten Verweser und Hauptmann der Mark Brandenburg" ernannt. Vor allem sollte er das hiesige Raubrittertum bekämpfen. In Anbetracht seiner Erfolge wurde er daraufhin am 18. April 1417 in Konstanz vom Kaiser als Friedrich I. zum neuen Kurfürsten und Markgrafen von Brandenburg berufen. Damit trat das Haus Hohenzollern in den Kreis der Kurfürsten ein. Vor seiner Ernennung zum Kurfürsten war er mit der Verbrennung von Jan Hus beim Konzil von Konstanz am 6.Juli 1415& beauftragt worden. Friedrich I. regierte als Kurfürst von 1417 bis 1440
Seine letzte Ruhestätte fand er in der Klosterkirche zu Heilsbronn bei Ansbach in Bayern.
Friedrich II. (1413-1471)
Friedrich II. - der Sohn Friedrichs I. - regierte von 1440 bis 1470. Er wurde Friedrich der Eiserne oder auch Friedrich Eisenzahn genannt. Er verlegte den Regierungssitz im Jahr 1451 von Tangermünde nach Berlin. Hier in Cölln ließ er zwischen 1443 und 1451- an der Spree im heitigen Berlin-Mitte - eine mittelalterliche Burganlage errichten. Im Jahr 1448 kam zu einem offenen Aufruhr der als "Berliner Unwille" in die Geschichte einging, aber relativ unblutig endete. Nach kurz vor seinem Tod übertrug er die Macht im Kurfürstentum an seinen Bruder Albrecht.
Seine letzte Ruhestätte fand er in der Klosterkirche zu Heilsbronn bei Ansbach in Bayern.
Anmerkung
Cölln wurde im Jahr 1237 das erstem Mal urkundlich erwähnt - sieben Jahre vor der ersten urkundlichen Erwähnung Berlin. Im Jahr 1307 schlossen sich die beiden Städte zur Doppelstadt Berlin-Cölln unter einer gemeinsamen Verwaltung zusammen. Aus machtpolitischen Gründen hob Friedrich II. im Jahr 1442 die gemeinsame Stadtverwaltung von Berlin und Cölln per Dekret auf. Infolgedessen wurde aus den einst mächtigen Städten allmählich eine Residenzstadt der Kurfürsten - wenn auch erst Kurfürst Johann Cicero hier seinen ständigen Wohnsitz errichtete.
Albrecht III. (1414-1486)
Albrecht III. regierte von 1470 bis 1486. Durch sein politisches Geschick gelang es ihm, die Macht der Hohenzollern in der Mark dauerhaft zu sichern. Auf ihn geht in diesem Zusammenhang die "Dispositio Achillea" von 1473 zurück, in der verboten wurde, die Macht der Hohenzollern durch Erbteilungen zu schwächen. Dennoch trennten sich kurz nach seinem Tod die fränkische und märkische Linie der Hohenzollern.
Seine letzte Ruhestätte fand er in der Klosterkirche zu Heilsbronn bei Ansbach in Bayern.
Johann Cicero (1455-1499)
Johann Cicero regierte von 1486 bis 1499.
Johann Cicero war der erste Kurfürst, der seinen festen Wohnsitz in der Stadt hatte. Sein Wirken war besonders auf die innere Festigung des Landes ausgerichtet. Außerdem leistete er Vorarbeit für die Gründung einer Universität in Frankfurt an der Oder, aber aber erst unter seinem Nachfolger Joachim I. eröffnet wurde.
Joachim I. Nestor (1484-1535)
Er regierte von 1499 bis 1535. Er hatte die Tochter des reichen Berliner Kaufmanns Thomas Blankenfelde, die mit dem Berliner Wolff Hornung verheiratet war, zu seiner Mätresse gemacht. Als sich der Ehemann darüber empörte, wurde er außer Landes verbannt. Unter seiner Regentschaft eröffnete im Jahr 1506 die 1500 gegründete Universität in Frankfurt/Oder ihre Pforten. Aber er ließ auch am 19. Juli 1510 insgesamt 38 Juden in Berlin öffentlich verbrennen, nachdem ihnen vorgeworfen worden war, aus einer Kirche in Knoblauch bei Brandenburg gestohlene Hostien geschändet zu haben. Weitere 10 waren bereits unter der Folter gestorben. In der Mollstraße 11 in Berlin-Mitte - in der Nähe zum Alexanderplatz - befindet sich an der Hinrichtungsstelle der abgebildete Gedenkstein.
Die erste Begräbnisstätte von Joachim I. Nestor war die Klosterkirche Lehnin, bis er um 1542 in den Dom zu Berlin überführt wurde.
Joachim II. Hektor (1505-1571)
Joachim II. regierte von 1535 bis 1571.
Etwas weniger als 100 Jahre nach der Errichtung der Stadtburg durch Friedrich II. ließ Kurfürst Joachim II. ab 1538 das alte Burgschloss abreißen. Der Entwurf für einen Neubau stammte von dem sächsischen Schlossbaumeister Konrad Krebs. Da Krebs aber bereits 1540 verstarb, übernahm Caspar Theyß die Bauauführung des dreigeschossigen Renaissancebaus. Teyß schuf übrigens auch das Jagdschloss Grunewald und das Jagdschloss Köpenick. Auf seinen Befehl hin wurde in den Jahren 1560 bis 1594 an der Stelle einer mittelalterlichen Burg - durch den Architekten Francesco Chiaramella de Gandino aus Italien, der 1578 durch den Italiener Rochus Graf zu Lynar abgelöst wurde - die Spandauer Zitadelle in Berlin-Spandau - eines der besterhaltenen europäischen Renaissance- Festungsbauwerke - errichtet.
Am 1. November 1539 feierte der Kurfürst das Abendmal in der Nikolaikirche - und zwar sowohl nach der katholischen wie auch der protestantischen Liturgie. Im Jahr 1569 erfolgte seine Mitbelehung des Herzogtums Preußen, das 1618 endgültig an das Kurfürstentum Brandenburg fiel. Im Jahr 1525 war durch die Einführung der Reformation durch den Hochmeister "Albecht von Brandenburg-Ansbach" (1490-1568) der geistliche (katholische) Ordensstaat des Deutschritterordens - mit der Hauptstadt Königsberg - zum Herzogtum Preußen umgewandelt worden. Albrecht regierte fortan als erster Herzog des Herzogtums Preußen. Zu seiner Blütezeit umfasste der Ordensstat eine Fläche von rund 200.000 km².
Unter der Herrschafft des Kurfürsten wurde der Berliner Kaufmann Hans Kohlhase mit seinem Kumpan Nagelschmidt am 22. März 1540 vor dem Georgentor - heute Strausberger Platz - mittels "Rädern" hingerichtet. Die Begebenheit inspirierte später Heinrich Kleist zu seiner Novelle "Michael Kohlhaas". Das dargestellte Standbild steht in der Altstadt von Berlin-Spandau am Reformationsplatz 12 - vor der Kirche St. Nikolai.
Johann Georg (1525-1598)
Johann Georg regierte von 1571 bis 1598.
Unter seiner Regentschaft wurde das Stadtschloss erweitert und verschönert. Außerdem wurde die Spandauer Zitadelle, die unter seinem Vorgänger Joachim II. begonnen wurde, während seiner Regentschaft durch seinen Festungsbaumeister Graf zu Lynar (1524-1600) im Jahr 1594 fertiggestellt.
Seine letzte Ruhe fand er im Dom zu Berlin
Joachim Friedrich (1546-1608)
Johann Georg regierte von 1598 bis 1608. Auch unter ihm fanden weitere Erweiterungsbauten am Stadtschloss statt.
Seine letzte Ruhe fand er im Dom zu Berlin
Johann Sigismund (1572-1619)
Johann Sigismund regierte von 1608 bis zu seinem Tod 1619
Durch die Heirat mit "Anne" - einer Enkelin Herzogs Albrechts von Brandenburg - fiel im Jahr 1618 das Herzogtum Preußen mit der Hauptstadt Königsberg an das Kurfürstentum Brandenburg..
Georg Wilhelm (1595-1640)
Georg Wilhelm regierte von 1619 bis zu seinem Tod 1640
Seine letzte Ruhestätte fand er in der Schlosskirche in Königsberg, wo er verstorben war.
© goruma (Dr.Ramm)
Friedrich Wilhelm - Der Große Kurfürst.
Der bekannteste Kurfürst von Brandenburg war sicherlich Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1620-1688). Er regierte von 1640 bis zu seinem Tod im Jahr 1688. Bei seinem Einzig in Berlin fand er eine stark verwüstete Stadt vor, deren Einwohnerzahl sich von ca. 12.000 vor Kriegsausbruch auf rund 6.000 halbiert hatte. Aber erst im Jahr 1650 war das Schloss wieder soweit hergestellt, dass der Kurfürst hier mit seiner Frau seinen ständigen Sitz nehmen konnten. Der Kurfürst holte u. a. durch das Edikt von Potsdam aus dem Jahr 1685 die Hugenotten aus Frankreich ins Land und machte aus der "Streusandbrücke" des Landes ein starkes Staatsgebiet. Er baute Berlin zur Festung aus und besiegte am 18. Juni die eingefallenen Schweden bei Fehrbellin - was ihm den Beinamen "Der Große Kurfürst eingebracht hatte. Der Sieg wurde nicht zuletzt durch einen Fankenangriff des "Prinzen von Homburg" errungen, den Heinrich von Kleist hat in seinem Drama "Der Prinz von Homburg" fast unsterblich gemacht hatte. Auch der Oder-Spree-Kanal, der 1669 eröffnet wurde, ging auf seine Initiative zurück. Der Kanal schuf einen Wasserweg von Hamburg bis Breslau. Im Jahr 1671 gestattete er den aus Wien vertriebenen Juden die Ansiedlung im Land. In Afrika an Guineas Goldküste ließ er 1683 sogar die Festung Groß-Friedrichsburg errichten.
Seine letzte Ruhe fand der Kurfürst im Dom zu Berlin.
Friedrich III. (1657-1713)
Der Nachfolger von Friedrich Wilhelm im Amt des Kurfürsten war Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg. Er war der letzte Kurfürst von Brandenburg, da er sich als Friedrich I. am 18. Januar 1701 in Königsberg selber zum König in (nicht von) Preußen krönte. Die Königswürde hatte er sich mit 2 Mio. Goldtalern vom Kaiser in Wien erkaufen müssen.
Da das Stadtschloss im Verlauf des 30-jährigen Krieges stark verfallen war, ordnete er den Umbau zu einem repräsentativen Barockschloss an. Der berühmte Architekt Andreas Schlüter (1659-1714) begann im Jahr 1698 mit den Umbau. Dabei blieben allerdings die an der Spreeseite liegenden Teile und der Querflügel in der alten Form erhalten.
Sein Nachfolger als König war Friedrich-Wilhelm I. (der Soldatenkönig) - ab 1713 König in Preußen .
König Friedrich I. (1657-1713)
Wie erwähnt, war er als Friedrich III. - in der Nachfolge von Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten - der letzte Kurfürst von Brandenburg. Am 18. Januar 1701 krönte er sich in Königsberg selber zum König in (nicht von) Preußen - und zwar jetzt als Friedrich I., König in Preußen. Die Königswürde hatte er sich vorher mit 2 Mio. Goldtalern vom Kaiser in Wien erkaufen müssen.
Friedrich-Wilhelm I. (1688-1740)
Friedrich Wilhelm I. regierte als König in Peußen von 1713 bis zu seinem Tod im Jahr 1740. Friedrich Wilhelm I. ist unter der Bezeichnung der "Soldatenkönig" in die Geschichte eingegangen. Im Konflikt mit seinem Sohn - dem späteren König Friedrich II. - ließ er dessen Freund, den Leutnant Hans Hermann von Katte, im Jahr 1730 in seiner Gegenwart hinrichten, da er von Fluchtversuchen Friedrichs erfahren hatte, was als Fahnenflucht angesehen wurde.
Nach seinem eher verschwenderisch lebenden Vorgänger legte er großen Wert auf den Aufbau Preußens als starke Militärmacht und als einen starken Wirtschaftsstandort. Zudem kam es unter seiner Regierung zu erheblichen Sparmaßnahmen an seinem Hofe. Innenpolitisch gilt er als ein großer und gestrenger Reformer.
Das abgebildete Standbild steht in der Kirchgasse - einer Querstraße der Richardstraße in Berlin-Neukölln.
Friedrich II. der Große (1712-1786)
König in Preußen vom 31. Mai 1740 - und ab 1772 König von Preußen bis zu seinem Tod im Jahr 1786. Friedrich II. gilt als der bedeutendste König , der Preußen regierte. Anfangs galt er als großer Gönner der schönen Künste und der Philosophie und schaffte die Folter ab. Auf ihn geht der Umbau des Schlosses in Rheinsberg zurück, er baute das Stadtschloss in Potsdam um und aus sowie das Schloss Sanssouci und das Neue Palais in Potsdam. Friedrich sorgte auch dafür, dass nach einigen vorherigen Aktivitäten zwischen 1747 und 1762 der Oderbruch eingedeicht und trockengelegt wurde. Dafür wurde ihm zu Ehren in Letschin ein Denkmal errichtet.
Friedrich II, wurde am 24. Januar 1712 in Berlin geboren. Die ersten sechs Jahre wuchs er relativ unbeschwert im Berliner Schloss auf. Aber danach geriet er immer mehr in Konflikte mit seinem tyrannischen Vater, der ihn für einen verweichtlichen Schwächling angesehen hatte.
Im Jahr 1729 begann er eine enge Freundschaft zu dem musikalischen und gebildeten Leutnant Hans Hermann von Katte einzugehen. Im Frühjahr 1730 hatte er dem Freund offenbart, das er nach Frankreich fliehen wolle, um sich seinem tyrannischen Vater zu entziehen.
Friedrich hatte in der Nacht vom 4. auf den 5. August 1730 die Flucht versucht, die aber misslungen war. Katte wurde durch einen Brief von Friedrich als Mitwisser entlarvt und verhaftet. Friedrich wurde in der Festung Küstrin inhaftiert. Leutnant Kathe wurde am 6. November auf ausdrücklichen Befehl des Königs vor den Augen von Friedrich geköpft, der die Hinrichtung zwangsweise durch die Gitterstäbe seines Gefängnisses mit ansehen musste. Die Zeit von 1736 bis 1740 hatte er mit Erlaubnis seines Vaters auf Schloss Rheinsberg verbracht. In dieser Zeit hatte er sich der Philosophie, Geschichte, Musik und der Poesie zugewandt.
Zudem hatte er sich u.a. mit Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, Charles Étienne Jordan, Heinrich August de la Motte Fouqué, Ulrich Friedrich von Suhm , Egmont von Chasôt Voltaire umgeben oder Kontakt gehabt
Er hatte diese Zeit später als die schönste Zeit seines Leben. bezeichnet Am 31. Mai wurde er - nach dem Tod seines Vaters am selben Tag - König in und ab 1772 König von Preußen sowie Kurfürst von Brandenburg.
Eine seiner ersten Amtshandlungen als König bestand in der Abschaffung der Folter. Im Gegensatz zu seinem Vater, der sich möglichst aus kriegerischen Auseinandersetzungen rausgehalten hatte, war er in zahlreiche Kriege verwickelt – darunter die drei Schlesischen Kriege zwischen 1740 und 1763 gegen Österreich. Er verstarb am 17. August 1786 in einem Sessel im Schloss Sanssouci.
Seine letzte Ruhe fand er am 17. August 1991 in einer Gruft auf der Terrasse des Schlosses Sanssouci in Potsdam - wo übrigens auch seine Windhunde beigesetzt wurden.
Bis 1945 lag er in der Garnisonskirche in Potsdam, danach bis 1952 in der Elisabethkirche zu Marburg und bis 1991 auf der Burg Hohenzollern in Baden-Württemberg.
Obwohl Friedrich auf der Terrasse von Schloss Sanssouci neben seinen Hunden beerdigt werden wollte, ließ ihn sein Nachfolger Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) in der Potsdamer Garnisonkirche an der Seite seines Vaters Friedrich Wilhelm I. beisetzen. Im Jahr 1943 wurden die Särge der beiden Könige in einen Luftwaffenbunker in Eiche überführt. Aber damit war die Odyssee seines Leichnams nicht zu Ende, im März 1945 wurde er zuerst in ein Bergwerk bei Bernterode, dann ins Marburger Schloss und 1947 in die dortige Elisabethkirche überführt. Und 1952 kamen die Leichname der beiden in die Kapelle der Burg Hohenzollern in der Gemeinde Bisingen in Baden-Württemberg. Und erst am 17. August 1991 – über 200 Jahre nach seinem Tod - wurde der letzte Wille des Königs erfüllt und sein Sarg nach Potsdam überführt und auf der Terrasse von Sanssouci in der noch vorhandenen Gruft in der Nähe seiner Hunde bestattet. Seine Grabstätte ist von einer einfachen Steinplatte bedeckt.
Friedrich-Wilhelm II. (1744-1797)
König von Preußen ab 1786 bis zu seinem Tod 1797. er ließ das Schloss Bellevue - den heutigen Sitz des Bundespräsidenten erbauen, auch das Brandenburger Tor wurde unter seiner Regentschaft errichtet. Zudem veranlasste er die Pfaueninsel zu einem Landschaftsgarten umzubauen Poltisch galt er als schwach und verstand es zeitlebens nicht, aus dem Schaten seines Onkels - Friedrich II. - herauszutreten. Er hinterließ seinem Nachfolger ein stark zerrüttetes Land, das zudem noch außenpolitisch stark isoliert war.
Er galt als Lebemann mit der bekannten Mätresse Wilhelmine Enke (1752-1820), die er sogar zur Gräfin Lichtenau gemacht hatte. Sein Hang zum Spiritismus verschlimmerte vieles noch.
Friedrich-Wilhelm III. (1770-1840)
König von Preußen ab1797 bis zu seinem Tod 1840.
Ehemann von Königin Luise von Mecklenburg-Strelitz, die bereits im Alter von 34 Jahren verstarb und bis heute noch verehrt wird. Unter seiner Regentschaft fielen die Besetzung Berlins durch die Franzosen sowie die späteren Freiheitskriege.
Seine Regierungszeit war durch ein restauratives Denken und Handeln geprägt.
Friedrich-Wilhelm IV. (1795-1861)
König von Preußen ab 1840. Er regierte offiziell bis zu seinem Tod 1861. Wegen mehrerer Schlaganfälle konnte er ab dem Jahr 1858 die Regierungsgeschäfte nicht mehr wahrnehmen, deshalb wurde sein Bruder - der spätere Kaiser Wilhelm I. - zum Regenten bestimmt.
Sein Nachfolger als König war Wilhelm I., der am 18. Januar 1871 in Versaille zum deutschen Kaiser gekrönt worden war.
Kaiser Wilhelm I. (1797-1888)
König von Preußen - von 1861 bis 1871 - danach bis 1888 deutscher Kaiser (Bruder des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV.). Wilhelm erhielt zunächst den Titel Prinz von Preußen. In den vierziger Jahren begonnene sozialrevolutionäre Aufstände wurden von Wilhelm brutal niedergeschlagen, z.B. die Märzrevolution in
1862 ernannte Wilhelm Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten. Dessen Politik lief auf der Errichtung eines noch mehr gestärkten Obrigkeitsstaats heraus und auf das Herausdrängen Österreichs aus dem Deutschen Bund (Schlacht von Königgrätz 1866), die so genannte "Kleindeutsche Lösung".
Am 18. Januar 1871 wurde nach dem gewonnenen preußisch-französischen Krieg das Deutsche Reich proklamiert und Wilhelm wurde als Wilhelm I. deutscher Kaiser.
Die Krönung fand im Spiegelsaal von Versailles statt. Er starb in dem so genannten Drei-Kaiser-Jahr 1888.
Kaiser Friedrich III. (1831-1888)
König von Preußen und deutscher Kaiser
Friedrich III. war der Sohn von Kaiser Wilhelm I. und seiner Frau Augusta - er war der "99-Tage-Kaiser". Er war ab dem 9. März 1888 König von Preußen und deutscher Kaiser, verstarb aber bereits am 15. Juni 1888 an den Folgen seines Kehlkopfkrebses. Er galt als die große Hoffnung der demokratischen und liberalen Kräfte im Land.
Kaiser Wilhelm II. (1859-1941)
König von Preußen und deutscher Kaiser
Wilhelm II. war ab dem Todestag von Friedrich III. (15. Juni 1888) König von Preußen und deutscher Kaiser. Er war der letzte König von Preußen und der letzte deutsche Kaiser. Mit ihm endete die Herrschaft des Adels in Deutschland, das fortan eine Republik wurde.
In seiner Jugend orientierte Wilhelm sich deutlich gegen seine liberalen Eltern und an seinem antiliberalen, reaktionären Großvater sowie an Bismarck.
Als er an die Regierung gelangte, zerschlug sich allerdings bald der Konsens mit Bismarck, der 1890 zurücktrat. Wilhelm führte die Regierungsgeschäfte mit dröhnender Selbstsicherheit, aber er repräsentierte mehr, als dass er die Politik des Reichs wirklich leitete. Verbände aller Art (die z.B. dem Militär und der Wirtschaft nahe standen bzw. deren Interessen vertraten) wurden immer einflussreicher.
Der wachsenden Kriegsgefahr sah er zwar eher mit Sorgen entgegen, aber er erwies sich als völlig unfähig, den ersten Weltkrieg zu vermeiden, in seinem Verlauf einzugrenzen oder gar zu beenden. Während der letzten Kriegsjahre (1916-1918) diktierte allein die oberste Heeresleitung das Kriegsgeschehen.
Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg wurde er am 9. November 1918 aus dem Amt enthoben und emigrierte am 10. November nach Doorn in den Niederlanden und verzichtete dort offiziell am 28. November 1918 auf seinen Thron. Die Amtsenthebung erfolgte nach einer eigenmächtigen Erklärung vom Reichskanzler Max von Baden, der dessen Rücktritt erklärte.
Seine Ehefrau war bis 1921 Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. 1922 heiratete er ein 2. Mal und zwar die verwitwete Prinzessin Hermine von Schönaich Carolath.
Mit dem Rücktritt Wilhelms II. endete in Deutschland auch die Herrschaft des Adels
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