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Klassizismus, Barock, Rokoko ... in der folgenden Rubrik finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Baustile.
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Stadtgeschichte
Anfänge Berlins
Bereits im 7. Jahrhundert ließen sich germanische und slawische Stämme in der Region um Berlin nieder. Die Germanen gründeten die Siedlung Spandau, die Slawen die Siedlung Köpenick. Um das 12.-13. Jahrhundert herum entstand zu beiden Seiten der Spree die Doppelstadt Berlin-Cölln, welche 1237 (Cölln) und 1244 (Berlin) erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Kurfürst Friedrich I.
1251 wurde Berlin offiziell als Stadt bezeichnet, 10 Jahre später auch Cölln. Ab dem Jahre 1307 bildeten Cölln und Berlin einen gemeinsamen Rat. Zu dieser Zeit war die Bevölkerungzahl in der Doppelstadt mit 3.000 bis 4.000 Einwohnern bereits größer als die der älteren Städte Spandau und Köpenick.
In den folgenden Jahren gehörte, nach dem Aussterben der Askanier, die bis 1320 die Städte beherrschten, Berlin-Cölln erst zu den bayerischen Wittelsbachern, dann zum luxemburgischen Herrscherhaus und schließlich zu den Hohenzollern. 1415 wird der Hohenzoller Burggraf von Nürnberg, Friedrich VI., der sich bei der Bekämpfung des Raubrittertums in Brandenburg und Umgebung große Verdienste erworben hatte, von König Sigismund zum Kurfürsten Friedrich I. (1371-1440) von Brandenburg ernannt. Bis 1918 blieb die Stadt in den Händen der Hohenzollern.
Berlin als Residenzstadt
Die Vereinigung von Berlin und Cölln fand im Jahr 1432 statt; bereits einige Jahre später wurde der Rat entmachtet und die Stadt zur Beamtenstadt ernannt. Um seinen Herrschaftsanspruch zu festigen, veranlasste Kurfürst Friedrich II. (1413-1471), entgegen dem Willen der Bevölkerung, ein Schloss auf der Cöllner Seite zu bauen. Der Widerstand der Bürger gegen den Schlossbau und damit für ihre Unabhängigkeit ging in die Geschichte als Berliner Unwille ein. Die Auseinandersetzung endete letztendlich mit einem Verlust eines Stücks Unabhängigkeit. Das Schloss wurde 1451 vollendet und mit einer dem Fürsten ergebenen Besatzung belegt. 1470 wurde Berlin-Cölln schließlich Residenzstadt der brandenburgischen Kurfürsten. Unter Joachim II. wurde an der Stelle des alten ein neues Stadtschloss errichtet, und neue Kirchen entstanden.
Vereinigung Brandenburgs mit Preußen
Mit dem Beginn der Reformation im Jahr 1525 durch den Hochmeister des Ordensstaates Albrecht von Brandenburg wurde der Ordensstaat zum Herzogtum Preußen. Im Jahr 1569 erfolgte dann die Belehnung des Herzogtums Preußen an den Kurfürsten von Brandenburg. Durch die Heirat Annas, einer Enkeltochter Albrechts, mit dem Kurfürsten Johann Sigismund (1572-1619) fiel das Herzogtum Preußen dann an das Kurfürstentum Brandenburg.
Dreißigjähriger Krieg, Edikt von Potsdam
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde die Stadt stark verwüstet, die Einwohnerzahl hatte sich bis zum Kriegsende 1648 halbiert und ein Drittel der Gebäude war zerstört worden. Der 1640 ernannte Kurfürst Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst (1620-1688), ließ die Stadt erweitern und zur Festung ausbauen. Nach dem Edikt von Potsdam 1685 erlaubte Friedrich Wilhelm allen Glaubensflüchtlingen, sich in Brandenburg niederzulassen. Vor allem die in Frankreich verfolgten Hugenotten ließen sich daraufhin in der Stadt nieder und stellten im Laufe der Jahre ein Fünftel der Bevölkerung. Einige Jahre zuvor war bereits die jüdische Gemeinde gegründet worden. Im Jahr 1700 zählte die Stadt bereits 55.000 Einwohner. 1688 übernahm Friedrich III. (1657-1713) als Nachfolger seines Vaters Friedrich Wilhelm die Regierungsgeschäfte und ließ sich 1701 zum König krönen. Von nun an nannte er sich Friedrich I. in Preußen. Westlich der Stadt wurde das bereits einige Jahre zuvor für seine Frau Kurfürstin Charlotte erbaute Sommerschlösschen erweitert.
Nach ihrem Tod 1705 wurde es in Schloss Charlottenburg umbenannt. Vier Jahre später wurden Berlin-Cölln und die 1688 neugegründeten Stadtviertel Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt vereinigt und die königlich-preußische Residenzstadt Berlin gegründet.
Friedrich Wilhelm I., Friedrich II.
Nach dem Tod Friedrich I. im Jahr 1713 gelang sein Sohn Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig (1688-1740), an die Macht. Dieser machte aus dem Königreich einen Militärstaat und eröffnete in Spandau und Potsdam Waffenfabriken. Außerdem entstanden während seiner Regierungszeit die ersten Textilmanufakturen sowie eine Zollmauer. Die Schulpflicht wurde im selben Jahr eingeführt. Nachdem Friedrich Wilhelm I. nie selbst einen Krieg geführt hatte, nutzte sein Sohn Friedrich II. (1712-1786), auch Friedrich der Große genannt, nach seinem Regierungsantritt 1740 die militärischen Möglichkeiten und führte die drei Schlesischen Kriege, die das Haus Habsburg stark schwächten und Preußen in seiner Großmacht bestärkten. Weiterhin wurde unter Friedrich II. der Boulevard Unter den Linden ausgebaut und Schloss Sanssouci in Potsdam errichtet.
Friedrich Wilhelm II. , Friedrich Wilhelm III. , Friedrich Wilhelm IV.
Sein Nachfolger Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) ließ 1791 das Brandenburger Tor bauen. 1806, unter der Regentschaft von Friedrich Wilhelm III. (1770-1840), wurde Berlin unter Napoleon zwei Jahre lang französische Garnisonsstadt und erste demokratische Reformen wurden hervorgebracht. Friedrich Wilhelm III. war der Ehemann der noch heute in Berlin verehrten Königin Luise (1776-1810). 1809 wurde erstmalig das Berliner Stadtparlament gewählt, allerdings nur von wohlhabenden männlichen Bürgern, die als einzige stimmberechtigt waren. Weiterhin wurde in den folgenden Jahren ein Edikt zur Bauernbefreiung erlassen, die jüdischen Einwohner wurden zu preußischen Staatsbürgern erklärt und die Humboldt-Universität eröffnet. Das geistige und kulturelle Leben in Berlin blühte auf, und zahlreiche Gebäude und Grünanlagen sowie das erste deutsche Dampfschiff wurden gebaut. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden weitere Städte eingemeindet, und die Bevölkerungsanzahl stieg auf etwas über eine halbe Million. Die industrielle Revolution brachte auch in Berlin den technischen Fortschritt, zog aber eine zunehmende Verarmung der Arbeiter mit sich. Die sozialen Unruhen verstärkten sich und 1848 kam es unter der Regentschaft von König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) zur Märzrevolution, nachdem das Militär auf vor dem Stadtschloss demonstrierende Menschen geschossen hatte. Zwei Jahre später wurde das Dreiklassenwahlrecht eingeführt.
Wilhelm I.
Nach dem siegreichen Preußisch-Französischen Krieg wurde Berlin 1871 zur Hauptstadt des Deutschen Reiches ernannt. Am 18. Januar wurde Wilhelm I. (1797-1888) in Versaille zum deutschen Kaiser gekrönt. König von Preußen war er bereits seit 1861 in der Nachfolge von Friedrich Wilhelm IV. Die hohen Reparationszahlungen, die Frankreich an Deutschland leisten musste, verhalfen Berlin zu einem starken wirtschaftlichen Aufschwung. Im Jahr 1883 wurde Berlin selbstständiger Verwaltungsbezirk. Die erste elektrische Straßenbahn der Welt nahm 1881 ihren Betrieb in der Hauptstadt auf.
Friedrich III., Wilhelm II.
1888, im so genannten Dreikaiserjahr, starb Wilhelm I., und Friedrich III. (1831-188) übernahm am 9. März die Regentschaft. Er starb aber bereits am 15. Juni und hielt damit nur 99 Tage das Amt des Kaisers und des Königs inne. Danach wurde Wilhelm II. (1859-1941) deutscher Kaiser und König von Preußen. Er blieb es bis zu seiner Abdankung im Jahr 1918, dem Ende des Ersten Weltkriegs.
Philipp Scheidemann, Karl Liebknecht
Bis 1902 folgten Eröffnungen der S-Bahn und der U-Bahn. 1907 wurde das KaDeWe (= Kaufhaus des Westens) fertiggestellt. Unter Kaiser Wilhelm II. zog auch Preußen 1914 in den Krieg. Nach dem verlorenen Krieg kam es im November 1918 zum Aufstand. Nach der Abdankung des Kaisers wurde vom Balkon des Reichstags von Philipp Scheidemann die Deutsche Republik ausgerufen und von Karl Liebknecht vom Stadtschloss aus die Freie Sozialistische Republik. Arbeiter- und Soldatenräte bildeten sich. 1920 wurden weitere Städte, Landgemeinden und Gutsbezirke eingemeindet. Die Bevölkerungszahl stieg auf knapp vier Millionen Einwohner. Trotz steigender Inflation blühte das kulturelle Leben in Berlin in den Goldenen Zwanzigern bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 auf. Nach dieser nahmen das soziale Elend und die Arbeitslosigkeit noch stärker zu. Nach den Reichstagswahlen im Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Einen Monat später brannte der Reichstag und im März setzte Hitler durch das Ermächtigungsgesetz die Verfassung außer Kraft. Jüdische Geschäfte wurden boykottiert, missliebige Bücher verbrannt, und das erste Konzentrationslager entstand in Oranienburg-Sachsenhausen.
Olympische Sommerspiele, Reichspogromnacht
1936 fanden die XI. Olympischen Sommerspiele statt, für die an der Stelle des ehemaligen Deutschen Stadions ein riesiges neues Stadion, das Olympiastadion, gebaut wurde, in dem 100.000 Menschen Platz fanden. Zwei Jahre später wurde am 9. November während der Reichspogromnacht die jüdische Synagoge niedergebrannt, jüdische Geschäfte wurden verwüstet und das Eigentum der jüdischen Bevölkerung beschlagnahmt.
Zweiter Weltkrieg
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 erreichte Berlin seinen Bevölkerungshöchststand von über 4,3 Millionen Einwohnern. Anfang der 1940er Jahre erfolgten die ersten Massendeportationen der Berliner Juden. Die "Endlösung der Judenfrage" wurde 1942 auf der Wannseekonferenz beschlossen.
Im Februar 1943 rief Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast zum totalen Krieg auf. Die Folge waren immer stärker werdende Luftangriffe. Am Ende des Krieges war Berlin nahezu völlig zerstört.
© Gedenkstätte Haus-Wannsee-Konferenz
Wannseekonferenz
Die Einladung an die 15 Teilnehmer ander Wannsee-Konferenz am 20. Januar 1942 erging durch den Chef der Sicherheitspolizei und des SD - Reinhard Heydrich, der schon am 29. November 1941 ein Rundschreiben verfasst hatte. Die Konferenz fand um die Mittagszeit statt und dauerte weniger als zwei Stunden. Das offizielle Thema der Zusammenkunft war die so genannte "Endlösung der Judenfrage". Es gilt heute noch als raffinierter Schachzug von Heydrich, die an der Konferenz teilnehmenden Männer - ein damals repräsentativer Querschnitt des deutschen Staatsapparats - zu Mitwissern und Unterstützern der Judenpolitik zu machen.
Es muss übrigens an dieser Stelle noch auf einen weit verbreiteten Irrtum hingwiesen werden: Die systematische Ermordung der Juden hatte bereits im Juni 1941 begonnen - also lange vor dem hochrängigen Treffen in jener Villa in Berlin. Die Wannsee-Konferenz diente vielmehr der Perfektionierung der Deportationen der Juden und ihrer Vernichtung in den Lagern, aber auch der Koordination der verschiedensten Staatsorgane - wie der SS, der Gestapo, den Einsatzgruppen, der Wehrmacht und der Zivilverwaltung. Es wurde daher auf der Konferenz viel über Bahnkapazitäten sowie über die Kapazitäten der Vernichtungslager referiert. Außerdem befassten sich die Teilnehmer intensiv mit der Definition von Voll-, Halb- und Vierteljuden sowie mit deren und dem Schicksal von mit Deutschen verheirateten Juden. Es wurden aber auf der Konferenz keine Beschlüsse gefasst - wie leider fälschlicherweise immer wieder zu lesen ist. Auch ein weiterer Aspekt sollte nicht vergessen werden: Heydrich, in den Intrigen der NS-Mächtigen gut geübt, wollte die Verantwortung für diese ungeheuren Verbrechen auf viele Schultern verteilen.
Die Konferenz fand im Speisesaal in einer am Großen Wannsee 58 gelegenen Villa statt - im heutigen Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Das Prachthaus war seinerzeit Gästehaus der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes. Das Gebäude wurde 1914/1915 von Paul Otto August Baumgarten erbaut. Heutzutage dient das Gebäude als Gedenkstätte.
Gedenkstätte Haus-Wannsee-Konferenz
Am Großen Wannsee 58
14109 Berlin
Tel.: 0049 - (0)30 - 805001-0
Anmerkung
Das Bild der Villa wurde uns freundlicherweise von der Gedenkstätte Haus-Wannsee-Konferenz zur Verfügung gestellt.
Kapiltulation Deutschlands
Die Deutsche Wehrmacht kapitulierte am 7. Mai unter Leitung von General Alfred Jodl (1890-hingerichtet 1946), der im Auftrag von Großadmiral Karl Dönitz (1891-1980) im Obersten Hauptquartier der Alliierten Streitkräfte in Reims/Frankreich die Kapitulationsurkunde unterschrieben hatte Die Kapitulation trat am 8. Mai um 23:01 Uhr Mitteleuropäische Zeit (MEZ) in Kraft.
Aus protokollarischen Gründen wurde die Kapitulationserklärung in Berlin-Karlshorst im Hauptquartier der sowjetischen 5. Armee in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 wiederholt.
Der Besucher findet hier im heutigen Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst den Saal, in dem die Deutschen Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel (1882- hingerichtet 1946), Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg (1895-Suizid 1945) sowie Generaloberst Hans-Jürgen Stumpf (1889-1968) vor den Vertretern der vier Siegermächte die bedingslose Kapitulation unterschrieben hatten.
Für die Siegermächte unterschrieben:
der sowjetische Marschall Georgij Shukow (1896-1974),
der britische Luftmarschall Sir Arthur Tedder (1890-1965),
der US-Luftwaffengeneral Carl Andrew Spaatz (1891-1974) und
der französiche General Jean Lattre de Tassigny (1889-1952).
Die Kapitulationsurkunden werden in dem Raum, in dem die Unterschriften abgegeben worden sind, ausgestellt.
Weiterhin findet der Besucher hier einen Gedenkraum für die gefallenen Sowjetsoldaten sowie den Raum, in dem sich zwischen Juni 1945 und Oktober 1949 der Sitz der Sowjetischen Militäradmistration in Deutschland (SMAD) befand.
Durch die Kapitulation wurde den Alliierten das Recht eingeräumt, alle politischen, militärischen und gesellschaftlichen Angelegenheiten in Deutschland zu regeln.
Dafür schlossen die USA, Großbritannien, die Sowjetunion sowie Frankreich am 4. Juni 1945 ein Abkommen - die Berliner Erklärung - mit dem sie die Regierungsgewalt auf dem Gebiet des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937 übernahmen.
Die Kapitulation und diese Erklärung bildeten die Grundlage für den Viermächte-Status, nach dem die Alliierten formal bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 für "Deutschland als Ganzes“ verantwortlich waren.
Danksagung
Für die Erlaubnis, die von uns im Museum erstellten Bilder hier veröffentlichen zu dürfen, danken wir dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst.
Nach dem verlorenen Krieg war vor allem die Innenstadt Berlins zu fast 100% zerstört. Bei der Potsdamer Konferenz im Schloss Cecilienhof wurde die Teilung Berlins in vier Sektoren beschlossen.
Den Westalliierten USA, Großbritannien und Frankreich wurde der westliche Teil Berlins zugesprochen, der Sektor der Sowjetunion lag im Ostteil.
Berlinblockade und Luftbrücke
Die Blockade der Land- und Wasserwege nach Berlin durch die Sowjets vom 24. Juni 1948 bis zum 12. Mai 1949 war neben dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 und der Grenzöffnung am 9. November 1989 das einschneidendste Ereignis für die Stadt nach dem 2. Weltkrieg.
Vorgeschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland durch die alliierten Siegermächte in vier Besatzungszonen aufgeteilt.: eine amerikanische, eine sowjetische eine britische und eine französische. Berlin bekam als Vier-Sektoren-Stadt einen Sonderstatus und war bekanntlich vollständig von der sowjetischen Besatzungszone umgeben und sollte gemeinsam von einer Alliierten Kommandantur verwaltet werden. Nach sowjetischer Auffassung gehörte Berlin dennoch in ihren Einflussbereich. Leider hatte man keine Regelungen über die Verkehrswege von und nach Berlin getroffen - bis auf die im November 1945 eingerichteten drei Luftkorridore nach Berlin von:
- Hamburg
- Hannover
- Frankfurt am Main
Bekanntlich begannen aus ideologischen und machtpolitischen Gründen bereits wenige Monate nach dem Ende des Krieges die Konlikte zwischen dem "Westen und dem kommunistischen "Osten", der damals nahezu vollständig im Machtbereich Stalins lag. Im Verlauf der Auseinandersetzungen verließen die Sowjets aus Protest gegen die Empfehlungen der Londoner Sechsmächtekonferenz, die ein föderatives Regierungssystems in den drei Westzonen vorsahen, am 20. März den Alliierten Kontrollrat. Am 16. Juni verließen die Sowjets dann auch die Berliner Alliierte Kommandantur. Am 20. Juni 1948 kam es in den drei Westzonen Deutschlands einschließlich "Westberlins" zur Währungsreform, in derem Verlauf die immer noch gültige Reichsmark durch die Deutsche Mark ersetzt wurde. Diese Reform wurde von den Westalliierten nach langen vergeblichen Verhandlungen mit den Sowjets dann ohne deren Zustimmung durchgeführt. Die sowjetische Militäradministration in Deutschland reagierte am 23. Juni 1948 darauf mit einer eigenen Währungsreform in ihrer Besatzungszone. Zusätzlich sperrten die Sowjets am 24. Juni 1948 die Land- und Wasserverbindungen nach West-Berlin. Nur die drei Luftkorridore waren davon nicht betroffen.
Die Luftbrücke
Nur wenige glaubten, dass Westberlin ohne die Versorgung über die Straße, die Eisenbahn oder das Wasser auf Dauer zu versorgen sei. Vor allem die Sowjets glaubten fest an eine Kapitulation der immer noch vom Krieg stark zerstörten Stadt mit ihren ca. 2,2 Millionen Einwohnern. Die Blockade begann bereits in Nacht zum 24. Juni mit der Unterbrechung der Stromversorgung von dem Kraftwerk Zschornewitz.
Mit einer vollständigen Blockade als Reaktion auf die Währungsreform hatten die Westmächte nicht gerechnet - insofern wurde die Stadt davon fast unvorbereitet getroffen. Der damalige General Lucius Dubignon Clay (1897-1978) war strikt gegen eine Aufgabe der Stadt und schlug sogar einen militärisch gesicherten Durchbruch von Versorgungseinheiten nach Berlin vor. Präsident Harry S. Truman (Präsident von 1945 bis 1953) lehnte das aber wegen der Gefahr eines Krieges mit der Sowjetunion ab. Auch andere Optionen wurden erörtert - bis General Clay am 25. Juni die Errichtung einer Luftbrücke befahl - und bereits am 26. Juni flog eine erste Versorgungsmaschine der Amerikaner zum Flugplatz Tempelhof. Kurz darauf schlossen sich die Briten mit Flügen zum Flughafen Gatow und die Franzosen zum Flughafen Tegel der Aktion an. Eine logistische Meisterleistung begann, in deren Folge Flugzeuge im Drei- Minutentakt starteten und landeten. Es gelang, was kaum jemand für möglich gehalten hatte, eine Millionenstadt nur aus der Luft her zu versorgen. Im Verlauf der Blockade wurden bei rund 277.000 Anflügen um die 2,3 Millionen Tonnen Fracht in die Stadt geflogen - darunter 1,44 Mio. Tonnen Kohle. Aber auch nach dem offiziellen Ende der Blockade am 12. Mai 1949 wurden aus Sicherheitsgründen noch bis zum 30. September durch die Amerikaner und bis zum 6. Oktober durch die Briten Versorgungsgüter (Kohle) im Rahmen der Luftbrücke in die Stadt geflogen.
Die Luftbrücke kostete 70 Alliierten das Leben. So erinnert man sich beispielsweise noch heute an den Absturz einer US- Luftwaffenmaschine am 25. Juli 1948 in der Handjerystr. 2 in Berlin-Friedenau, bei der die beiden Piloten ihr Leben verloren. Ein Mahnmal am Flughafen Tempelhof, der am 30. Oktober als Flughafen geschlossen wurde, erinnert an die Zeit der Luftbrücke.
Der 17. Juni 1953
Wenn man in Deutschland vom 17. Juni 1953 spricht, so ist damit kein singuläres Ereignis gemeint. Vielmehr bezieht man sich dabei auf eine Reihe von Demonstrationen, Streiks und Protesten, die sich allesamt um den 17. Juni 1953 in der Deutschen Demokratischen Republik ereignet hatten. Gerne werden dafür auch Begriffe wie Volks- oder Arbeiteraufstand verwendet.
© goruma (B.Ramm)
Der Hintergrund dieser Proteste muss schon im Jahre 1952 gesucht werden, als die DDR-Führung unter der Führung von Walter Ulbricht den planmäßigen Aufbau des Sozialismus als dringendste Aufgabe des jungen deutschen Staates verkündete und anschließend einen schnellen und starren Prozess der gesellschaftlichen Sowjetisierung einleitete: Einige Maßnahmen dieser Sowjetisierung waren etwa die Verwaltungsreform noch im gleichen Jahr, der verschärfte Kurs gegen die Kirchen sowie insbesondere die Maßnahmen gegen Bauern und kleinere Mittelständler zur Aufgabe ihrer Selbstständigkeit. Verschärft wurde dieses Vorgehen durch einen Beschluss des Zentralkomitees (ZK) der SED vom 28. Mai 1953: Darin wurde eine gewaltige Erhöhung der Arbeitsnormen festgelegt.
Obwohl die Einheitspartei schon am 11. Juni wieder einige Erleichterungen v.a. für den bürgerlichen Mittelstand und die Bauern in Aussicht gestellt hat, kam es am 16. Juni zu Streiks auf den beiden Berliner Großbaustellen in der Stalinallee (heute Karl-Marx-Allee) und am Krankenhausneubau in Berlin-Friedrichshain. Diesem Protestzug zum DDR-Regierungssitz folgten am 17. Juni 1953 flächendeckende Proteste in der ganzen DDR nach, die nun von sowjetischen Einheiten auf brutalste Weise erstickt wurden. Es wurde der Ausnahmezustand für die meisten Landkreise der DDR ausgerufen. Für Berlin endete dieser Ausnahmezustand erst am 11. Juli 1953.
Nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953, den die DDR-Führung übrigens als ein Werk „faschistischer Agenten ausländischer Mächte“ abgetan hat, hatten die Menschen in der DDR lernen müssen, mit wem sie es mit dieser Führung zu tun hatten. Hier sind auch (die) Gründe dafür zu suchen, dass es danach bis zu jenem berühmten Herbst im Jahre 1989 zu keinen großen, organisierten Aufständen in der DDR gekommen ist. So lange man davon ausgehen musste, dass die UdSSR (mit Waffengewalt) hinter der DDR-Regierung stand, so lange musste ein Massenprotest – so friedlich er auch immer abläuft – lebensgefährlich sein. Daran erinnerten die 55 Todesopfer des 17. Junis 1953, die aufgrund von historischen Quellen belegt werden können. Bis zum 20 Juni wurden zudem ca. 6.000 Menschen verhaftet, von denen ca. 1.600 zum Tode oder zu Haftstrafen verurteilt wurden. Wahrscheinlich kamen zusätzlich bis zu 1.000 Menschen in sowjetische Arbeitslager. Eine der fanatischsten Kommunisten der damaligen Zeit war u.a. die Justizministerin Hilde Benjamin. Besonders erwähnenswert ist, dass die wegen der Vorkommnisse um den 17. Junis Verurteilten während der Haft ein großes X auf ihrer Häftlingskleidung tragen mussten - wem fällt da nicht der Judenstern der Nazis ein.
An den 17. Juni 1953 erinnert in Berlin u.a. noch die gleichnamige Straße, die vom Ernst Reuter Platz bis hin zum Brandenburger Tor verläuft.
Vom Bau der Berliner Mauer bis zur Gegenwart
Mauerbau
1958 wurde West-Berlin zur Freien Stadt erklärt und war nach dem Bau der Mauer 1961 von Westdeutschland bis auf einige Grenzübergänge abgeriegelt. (Eine ausführliche Darstellung über den Bau der Mauer, ihren "Fall" und die politischen Entwicklungen davor und danach finden Sie bei goruma unter Die Mauer und ihr Fall).
Mauerfall, Wiedervereinigung
Acht Jahre später entstand am Alexanderplatz der Fernsehturm. Durch das Viermächteabkommen von 1971 wurde die Einreise von West- Berlin nach Ost- Berlin und von der BRD nach West-Berlin erleichtert. In Ost-Berlin wurde 1976 der Palast der Republik gebaut und in den Folgejahren entstanden durch ein immenses Wohnungsbauprogramm neue Bezirke. 1987 begingen beide Teile Berlins jeweils die 750-Jahr-Feier der Stadt. Im Mai 1989 kam es zu Wahlfälschungen seitens der SED, was zu weit verbreiteten Protesten führte. Die Proteste in Ost-Berlin nahmen im Laufe der Monate zu, freie Wahlen und eine Öffnung der Grenzen wurden gefordert. Nachdem Ungarn im September 1989 seine Grenzen öffnete und viele DDR-Bürger in den Westen auswanderten, trat Erich Honecker am 7. Oktober zurück. Am 9. November fiel schließlich die Berliner Mauer. Noch nicht einmal ein Jahr später, am 3. Oktober 1990, wurde Deutschland, und damit auch Berlin, wiedervereinigt. 1995 fand die erste Love-Parade auf dem Kurfürstendamm statt.
Regierungssitz, Flughafen Schönefeld
Im Mai 1999 wurde Berlin wieder Regierungssitz. Dies war bereits im Juli 1991 beschlossen worden. Das Bundeskanzleramt im Tiergarten wurde 2001 eröffnet. Berlin hat drei Flughäfen: Tempelhof, Tegel und Schönefeld. Letzterer wird nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 16. März 2006 zu einem Großflughafen umgebaut. Damit endete eine rund 15 jährige juristische Auseinandersetzung zwischen den Betreibern und ca. 4.000 Anwohnern. Der Flughafen BER war soll im Jahr 2020 endlich fertigwerden.
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