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Sehenswürdigkeiten von Basilicata

Inhaltsverzeichnis

Kurzinfos über Basilicata

Basilicata ist eine der 20 Regionen Italiens, von denen die folgenden fünf Regionen "Autonome Regionen" mit Sonderstatus sind: Aostatal, Friaul-Julisch Venetien, Sardinien, Sizilien und Trentino-Südtirol. Bis auf die Region Aostatal sind alle Regionen in Provinzen unterteilt.

Die mit 9.990 km² nur mittelgroße und mit etwa 606.000 Einwohnern eher bevölkerungsarme süditalienische Region Basilicata (dt.: Basilikata oder auch Lukanien) mit ihrem Zugang zu gleich zwei Meeren wird von Apulien, Kampanien und Kalabrien eingeschlossen. Der ungewöhnliche Name der Region geht noch auf die byzantinische Herrschaft im Mittelalter zurück, als das Riesenreich im Osten an die oberste Verwaltungsstelle einen so genannten Basilikós setzte.

Geografisch charakteristisch an der Region sind die Berge und Hügel und das Fehlen weiter Waldgebiete. Die steile Küste im Westen erhebt sich schroff über dem Tyrrhenischen Meer, während der Zugang zum Ionischen Meer mit seinem 35 km langen Küstenstrich zum Baden einlädt. Aus Basilikata kommt auch der Aglianico del Vulture, ein Wein, der im nordwestlich gelegenen Anbaugebiet Vulture hergestellt wird.

Mit der Hauptstadt Potenza darf die Basilicata auf die am höchsten gelegene Hauptstadt einer italienischen Region stolz sein. Neben den landschaftlichen Reizen locken auch architektonisch interessante Städte wie Melfi in die Region, wo sich noch zahlreiche Bauwerke aus der Römerzeit erhalten haben.

Zwar ist Basilicata die wirtschaftlich ärmste Region Italiens, dafür birgt sie aber ein Faszinosum an wilder Natur und stellt ein Stück ursprüngliches Italien dar. Für jeden echten Italienliebhaber also ein Muss.

UNESCO-Welterbestätten

Felsarchitektur von Sassi Di Mare
Sassi di Matera liegt ca. 60 km von der Stadt Bari an der Adria entfernt. Das Dorf Matera wurde am Rande einer Schlucht entlang des Flusses Gravina gebaut. Die dortigen "Wohnungen“ sind Felsensiedlungen, in denen die prähistorischen Menschen und später die Benediktiner und die griechischen Mönche lebten. Im Inneren der Höhlen wurden von den Mönchen Kapellen, Säle und Altäre gebaut, und sie ritzten und malten wertvolle Gemälde in die Tuffsteinwände. Es entstand eine weit verzweigte Anlage mit unterirdischen Räumlichkeiten, Brunnen- und Bewässerungssystemen, die schon in der Bronzezeit errichtet wurde und immer weiter ausgebaut wurde. Das Gewirr von Gassen, Plätzen, Höhlen und Felsenkirchen reichen tief in die Erde hinab - und das Dach kann der Boden für die darüber liegenden Wohnung sein. Die Höhlenwohnungen Sassi di Matera wurden im Jahr 1980 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.

Eine ausführliche Beschreibung aller anderen UNESCO-Welterbestätten von Italien finden Sie bei Goruma hier >>>

Städte und größere Ortschaften

Potenza
Potenza hat rund 70.000 Einwohner auf einer Fläche von 173 km² und ist nicht nur die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, sondern auch der Region Basilicata. Die lebendige süditalienische Provinzmetropole hat neben kulinarischen Überraschungen noch mehr zu bieten. Die Stadt liegt auf 819 m über dem Meeresspiegel und wurde auf den Überresten einer Burg gebaut. Sie ist damit die höchstgelegene Hauptstadt einer Region Italiens. Durch Erdbeben weitgehend zerstört, kann man trotzdem verschiedene antike Sehenswürdigkeiten ausmachen. Aus dem 12. Jahrhundert ist beispielsweise noch die Kirche San Michele Arcangelo erhalten geblieben. 

Italien, Matera, Stadtansicht
Matera, Stadtansicht © goruma (E. Hendreich)

Matera
Mit rund 60.500 Einwohnern auf einer Fläche von 387,40 km² ist Matera die Hauptstadt der gleichnamigen süditalienischen Provinz und Sitz eines Erzbischofs. Sie liegt 401 m über dem Meeresspiegel auf der karstigen Hochebene der Murge und ist circa 45 km von der Küste entfernt. Östlich sind es 244 km von Neapel und südlich 63 km von Bari. Das Besondere an der Stadt ist, dass sie in den Felsen hinein gebaut wurde.

Daher wird Matera auch als Höhlensiedlung bezeichnet. Wegen der außergewöhnlichen Konstruktionsweise und Entstehungsgeschichte ernannte die UNESCO 1993 die Stadt zum Weltkulturerbe.

Matera gilt außerdem als eine der ältesten Städte der Welt, denn sie wurde bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Wer sich vor der Reise einen Eindruck machen möchte, sollte Mel Gibsons Film "Die Passion Christi“ anschauen. Die meisten Außenszenen wurden hier gedreht. 

Italien, Matera

Matera, Höhlenwohnung (E. Hendreich)

Italien, Matera

Höhlenwohnung (E. Hendreich)

Italien, Matera

Höhlenwohnung (E. Hendreich)

Melfi
Die Kunststadt Melfi hat etwa 17.400 Einwohner auf einer Fläche von 205,15 km² und liegt im Vulture-Gebiet, 51 km nördlich von Potenza. Das antike Zentrum befindet sich direkt an den südlichen Abhängen des Monte Vulture. Hier werden die Reben für einen der besten Rotweine Italiens, den Aglianico del Vulture, angebaut. Dominiert wird die zauberhafte Stadt von der normannischen Burg, die seit 1980 auch das archäologische Nationalmuseum beherbergt und dem eindrucksvollen Dom Santa Maria Assunta. Trotz der zahlreichen Erdbeben, die Melfi heimgesucht haben, gibt es viele architektonische Schätze und religiöse Bauten zu besichtigen. Auch Ausflüge außerhalb Melfis lohnen sich, um historische Gebäude aus der Staufer-Zeit zu erkunden. 

Pietrapertosa
Auf einer Höhe von 1.088 m, am Hang des Impiso-Berges in den Lukanischen Dolomiten der Provinz Potenza, liegt die Gemeinde Pietrapertosa mit ca. 1.300 Einwohnern auf einer Fläche von 67 km². Pietrapertosa ist der höchstgelegene und gleichzeitig einer der bemerkenswertesten Orte Basilicatas. Der Name Pietrapertosa bedeutet „gelöcherter Stein“ und bezieht sich auf einen großen und durchlöcherten Felsen oberhalb der Ortschaft. Man schätzt die Entstehungszeit Pietrapertosas auf das Jahr 1000. Damals wurde das Idyll von Sarazenen als Festung geschaffen. An Bedeutung gewann der Ort in der Normannenzeit, als dort ein Schloss errichtet wurde (Castello Normanno). Besonders interessant ist es, im Juni nach Pietrapertosa zu fahren. Dann findet nämlich die „Festa di Sant' Antonio“ statt, dessen Höhepunkt an den deutschen Maibaumbrauch erinnert. Von Mai bis September kann man übrigens den berühmten „Volo dell’ Angelo“, den Engelsflug ausüben. In Schwindel erregender Höhe ist ein Drahtseil von den Ortschaften Pietrapertosa nach Castelmezzano gespannt, an dem man eine Geschwindigkeit von 100 km/h erreicht. 

Valsinni
Die in der Antike gegründete Ortschaft liegt in der Provinz Matera, 78 km nördlich der Stadt Matera, und zählt rund 1.670 Einwohner auf einer Fläche von 31 km². Die Burg von Valsinni lockt immer wieder Kenner und Liebhaber der Region Basilicata an.

Museen

Archäologisches Museum der Provinz in Potenza
Das Museo Archeologico Provinciale lockt interessierte Besucher mit Funden an, die Aufschluss über die klassische Antike u.a. geben können. Zu den vielfältigen Exponaten gehören Münzen, Keramiken und Bronzen.

Palazzo Loffredo in Potenza
Im 17. Jahrhundert war der Palazzo Loffredo in Basilikatas Hauptort Potenza eine adlige Residenz. Heute steht er dem Nationalen Archäologiemuseum zu Diensten.

Torre Guevara in Potenza
Leider ist der Torre Guevara in Potenza der letzte Zeuge einer längst vergangenen Burg, die sich früher über die Stadt erhoben hat. Heute wird der Torre, etwas weniger martialisch, für Kunstausstellungen genutzt.

Schlösser und Burgen

Burg Tramontano in Matera
Zwei Zylindertürme sind das erste, was man von der im 16. Jahrhundert gebauten Burg Tramontano zu sehen bekommt, einem faszinierenden Bauwerk, das architektonisch über das Tal des Bradano herrscht. 

Castello Normanno in Pietrapertosa
Zwar stehen nur noch die Ruinen des normannisches Schlosses in Pietrapertosa, doch lohnt sich ein Aufstieg definitiv. Von hier hat man eine wunderbare Aussicht auf die Landschaft der Region.

Normannisch-staufische Burg in Melfi
Die sicherlich bekannteste Burg Basilikatas erinnert architektonisch an die Zeit der Normannen und der Staufer. So war es denn auch der Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen, der die alte, normannisch geprägte Befestigungsanlage erheblich ausbauen ließ, wie übrigens auch die Herrscher des Hauses Anjou nach ihm. Historisch besonders interessant ist der Fakt, dass Friedrich II. von der Burg aus seine Constitutiones Augustales des Königreichs Sizilien verkündet hat. 

Palazzo Loffredo in Potenza
Im 17. Jahrhundert war der Palazzo Loffredo in Basilikatas Hauptort Potenza eine adlige Residenz. Heute steht er dem Nationalen Archäologiemuseum zu Diensten.

Burg in Valsinni
Die Burg von Valsinni ist für viele Kenner der Region Basilikata die sicherlich bezauberndste von allen. Das von überall in Valsinni aus gut zu sehende Gebäude gehörte einst der Dichterin Isabella Morra aus Valsinni (1520-1545).

Kirchen und Klöster

Chiesa di San Francesco in Potenza
Die 1274 gegründete und dem hl. Franziskus gewidmete Chisa di San Francesco beeindruckt vor allem mit ihrem imposanten Uhrenturm, einem Kind des 15. Jahrhunderts. Aber auch das hübsche Portal geht auf diese Zeit zurück.

Dom Santa Maria Assunta in Melfi
Man streitet sich noch immer darüber, ob der Dom in Melfi nun vom Normannenherzog Robert Guiskard im 11. oder von Wilhelm I. im 12. Jahrhundert ins Leben gerufen wurde. Fakt ist aber, dass der prägnante Campanile 49 m hoch reicht und zwischen 1150 und 1153 errichtet wurde.

Duomo di San Gerardo in Potenza
Der im 18. Jahrhundert liebevoll renovierte Dom in Potenza weist trotz seiner jüngeren architektonischen Veränderungen noch immer bauliche Elemente aus dem 12. Jahrhundert auf. Dazu gehören das Rosettenfenster und die Apsis.

Kirche San Michele in Potenza
In der Regionshauptstadt Potenza sollte man unbedingt die hübsche Kirche San Michele besuchen. Sie wurde im 11. und im 12. Jahrhundert im romanesken Architekturstil erbaut. 

Universitäten

Università degli Studi della Basilicata
Die Universität Basilicata, auch Universität Potenza genannt, verteilt ihre Campi sowohl auf die Stadt Potenza als auch auf Matera und ist die einzige Hochschule der Region. Sie wurde 1982 als staatliche Bildungseinrichtung gegründet und verfügt über vier Fakultäten. Wegen ihres großen Sprachenzentrums, dem Centro Linguistico di Ateneo, ist sie viel gerühmt.

Naturschönheiten

Lukanische Dolomiten
Die faszinierenden Lukanischen Dolomiten erheben sich an ihrer höchsten Stelle 1.050 m in den Himmel. Grund genug, sie zu besuchen und die atemberaubende Fahrt bis hin zum idyllischen Örtchen Pietrapertosa zu unternehmen.

Monte Vulture in Melfi
Der Monte Vulture in Melfi ist ein 1.330 m hoher erloschener Vulkan, den man noch gut erkennen kann.

Parco Regionale Gallipoli Cognato Piccole Dolomit Lucane
Durch die ausgedehnten Eichenwälder des 27.027 ha großen Parco Naturale di Gallipoli Cognato führen Sie markierte Wanderwege sowie entsprechende Mountainbike-Routen. Der Naturpark beherbergt Orte wie Accetura, Castelmezzano und Pietrapertosa, in denen man sehr gastfreundlich aufgenommen wird. Als natürlicher Klettergarten bieten sich die wild zerklüfteten Sandsteinfelsen der Dolomiti Lucane an. Außerdem lassen sich hier lebendig gebliebene, jedoch uralte Baumkulte bewundern.

Parco Nazionale Pollino
Noch immer touristisch etwas vernachlässigt wird der mit 192.565 ha = 1.925,65 km² zu den größten Naturreservaten Europas gehörende Parco Nazionale Pollino, der sich zwischen den beiden Regionen Basilicata und Kalabrien ausbreitet. In dem riesenhaften Gelände, das in puncto Größe der Hälfte Baden-Württembergs entspricht und das von einer recht wilden Fauna dominiert wird, gibt es weiterhin zahlreiche Dörfer, in denen man noch auf eine alte albanische Kultur trifft.

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