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Liparische Inseln

Liparische Inseln- Perlen im Tyrrhenischen Meer

Die Liparischen Inseln - auch als Äolische Inseln bezeichnet - sind eine Inselgruppe von sieben größeren und bewohnten Inseln vor der Nordküste von Sizilien. Sie sind vulkanischen Ursprungs.
Die sieben Inseln umfassen eine Fläche von insgesamt 116,2 km²
Sie liegen vor der Nordküste Siziliens im Tyrrhenischen Meer, wobei Vulcano mit einer Entfernung von km am nächsten zur sizilianischen Küste liegt.

Neben den sieben bewohnten Inseln gibt es  noch eine Reihe kleinerer, unbewohnter Inseln und Felsklippen - wie beispielsweise Basiluzzo und Strombolicchio.
Die größte Insel ist mit einer Fläche von 37,5 km² Lipari, gefolgt von Salina (26,8 km²), Vulcano (21,2 km²), Stromboli (12,6 km²), Filicudi (9,5 km²) und Alicudi (5,2 km²). Die kleinste Insel mit einer Fläche von 3,4 km² ist Panarea.
Die höchste Erhebung der Liparischen Inseln ist der Monte Fossa delle Felci auf Salina mit einer eine Höhe von 962 m.
Der Vulkan Stromboli auf der gleichnamigen Insel ist der einzige Vulkan in Europa, der ständig Eruptionen verzeichnet und damit zahlreiche Besucher anzieht.
Der Vulkan Grande Fossa auf der Insel Vulcano ist derzeit kaum aktiv, aber der gefährlichste Vulkan der Region, da man ständig mit einem größeren Ausbruch rechnen muss.
Im Jahr 2000 wurde die Inselgruppe in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten eingeschrieben.

Die Inseln bilden keine eigene Region sondern gehören zur Region Sizilien. Wegen ihrer besonderen Attraktivität haben wir sie dennoch in dieser Rubrik gesondert dargestellt.
Im Folgenden werden sie -  der Größe nach geordnet - vorgestellt.

 

Lipari

Lipari ist mit einer Fläche von 37,5 km² nicht nur die größte der sieben Inseln, sondern auch deren Hauptinsel mit der 5.000 Einwohner zählenden  gleichnamigen "Hauptstadt ". Insgesamt leben rund 12.500 Menschen auf der Insel.
Der höchste Berg der Insel ist mit einer Höhe von 602 m der Stratovulkan Monte Chirica
Sehenswert sind hier u.a.das Archäologische Museum auf dem Burgberg, das Einblick in rund 7.500 Jahre Siedlungsgeschichte gibt. Sehenswert sind in dem Museum  u.a. die rund 160 Amphoren in der "unterwasserarchäologischen Ausstellung", die aus Schiffswracks geborgen worden sind.
Die Kathedrale im Stil des Barocks ist dem Heiligen Bartholomäo gewidmet und einen Besuch wert, sie befindet sich innerhalb der Burgmauer auf dem Burgberg.
Die Insel ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Reich wurde die Insel durch das hiesige Obsidian, ein Vulkanglas, das zu Messern, Äxten und Waffen verarbeitet wurde und bis 2007 wurde hier Bims abgebaut.
Der Hafen der Insel ist Ausgangsort für Fahrten zu den anderen sechs Inseln der Inselgruppe. Dafür werden Motor- oder Tragflächenboote eingesetzt.
Die Insel verfügt über einen Fischereihafen, die Marina Lunga und den Fähranleger.

Hinweis

Es sei erwähnt, dass sich auf der Insel zwischen Juni 1940 und Juni 1943 ein Internierungslager der italienischen Faschisten befand.

Salina

Salina besitzt eine Fläche von 26,8  km² - bei rund 2.500 Einwohnern. An der Nordküste der Insel liegt die Gemeinde Malfa mit rund 950 Einwohnern, an der Ostküste liegt die Gemeinde Santa Marina Salina mit 890 Einwohnern und an der Südküste befindet sich die Gemeinde Leni mit rund 680 Einwohnern.
Auf der Insel liegt mit einer Höhe von 962 m der der Monte Fossa delle Felci. Er ist damit die höchste Erhebung der Liparischen Inseln. Der Zwillingsvulkan ist mit einer Höhe von 860 m der Monte dei Porri. Rund um den Monte Fossa delle Felci wachsen Wein und Kapern, die einen Großteil der Gesamtproduktion an Kapern in Italien. ausmachen In Santa Marina Salina befindet sich der Fährhafen und in Rinella findet man einen weiteren Schiffsanleger.
Erwähnenswert ist, dass die Insel über Süßwasser verfügt, was zu einer teilweise üppigen Vegetation geführt hat.
Mit Ausnahme der Ortschaften und einem schmalen Küstenstreifen im Nordosten steht die Insel unter Naturschutz.

Vulcano

Die Insel Vulcano umfasst eine Fläche von 21,2 km² - bei rund 740  Einwohnern. Davon leben rund 390 Menschen in Vulcano Porte, 290 in Vulcano Piano und 60 in Vulcanello. Vulcano befindet sich rund 20 km  von der nördlichen Küste Siziliens entfernt.
Der hiesige Vulkan "Gran Catero" besitzt eine Höhe von rund 490 m. Der Kraterrand ist zu Fuß an dampfenden Felsspalten vorbei zu Fuß zu erreichen. Der Weg ist anfangs beschildert, bis es über Geröllhalden geht, auf denen man leicht ins Rutschen geraten kann.
Von hier oben hat man einen hervorragenden Blick in den nahezu runden Krater, der einen Durchmesser von rund 500 m und eine Tiefe von ca. 50 m besitzt
Der letzte Ausbruch des hiesigen Schichtvulkans war 1890, daher erwarten Geologen in näherer Zukunft einen erneuten Ausbruch. Um diesen möglichst frühzeitig vorhersagen zu können, wurden zahlreiche Messstellen am und um den Vulkan installiert.
Auf dem Weg zur Halbinsel Vulcanello findet man die Menschen in ca. 30°C warmen Schwefelschlammbädern, die sich hier Linderung von Gicht, Rheuma und diversen Hautkrankheiten erhoffen
Man erreicht die Insel u.a. mit Motorbooten oder Tragflächenbooten von Lipari aus, die rund 1 km nördlich von Lipari entfernt liegt.
Vulcano gehört zur Gemeinde Lipari.

Stromboli

Die Insel umfasst eine Fläche von 12,6 km². Auf der Insel befindet sich der gleichnamige Schichtvulkan.
Der Stromboli ist seit ca. 3.000 Jahren ein ständig aktiver Vulkan mit einer Höhe von ca. 870 m. Von seinem Gipfel aus bewegt sich über eine so genannte Feuerrutschbahn - die Sciara del Fuoco - ständig Lavagestein ins Meer.
Nachts sieht man die Lava glühen und regelmäßig sieht man aus dem Krater Feuerstöße emporschießen.
Früher diente er den Seefahrern als eine Art Leuchtturm, da er bereits von weit her zu sehen war.
Die Insel wird von Fähren aus Neapel sowie von den sizilianischen Häfen Milazzo und Messina angefahren. Auf der Insel, die zur Gemeinde Lipari gehört, leben in der Ortschaft rund 570 Menschen, zu denen besonders während der Saison zahlreiche Touristen kommen.
Der Hauptort der Insel, in dem fast alle Einwohner der Insel leben, ist Stromboli
Für Segelboote gibt es hier keinen Hafen und auch keine Anlegestelle.
Etwa 2 km nordöstlich vor der Insel ragt der Strombolicchio mit seinem Leuchtturm aus dem Meer - ein kleiner und unbewohnter Vulkanfelsen.

Hinweis
Filmliebhaber wird es interessieren, dass hier 1949 der Film "Stromboli – Terra di Dio“ gedreht wurde. Dabei verliebten sich die schwedische Hauptdarstellerin Ingrid Bergmann (1915-1982) und der italienische Regisseur Roberto Rossolini (1906-1977) ineinander und waren anschließend von 1950 bis 1957 miteinander verheiratet. An dem Haus, in dem sie seinerzeit untergebracht waren, befindet sich eine Gedenktafel.

Filicudi

Die Insel besitzt eine Größe von 9,5 km² bei rund 250 Einwohnern. Sie besteht aus drei inaktiven Vulkankegeln. Es sind dies der  Monte Fossa delle Felci mit einer Höhe votn774 m, der Montagnola mit einer Höhe von 383 m sowie der 280 m hohe Torrione.
Im Südosten der Insel findet man eine kleine Hochebene und die Halbinsel Capo Graziano an. Filicudi ist reich an Grotten und Höhlen. Drei Viertel der Insel stehen unter Naturschutz.
Vor der Nordwestküste der Insel  befinden sich die Felsklippen Fortuna, Notaro, Mitra, Montenassari und die 70 m hohe Felsnadel La Canna, die jährlich Extremkletterer aus aller Welt anzieht.
Filicudi ist die älteste und wahrscheinlich die zuerst besiedelte Insel der Inselgruppe.
Die Bewohner der Insel leben vorwiegend im südlichen Teil in Filicodi Porto und Pecorini sowie in Valdichiesa.
Man kann hier schwimmen, schnorcheln, tauchen und im Herbst Windsurfen. Tier- und Pflanzenliebhabern werden botanische Wanderungen und Vogelbeobachtungen angeboten.

Alicudi

Alicudi besitzt eine Fläche von 5,2 km² - bei rund 100 Einwohnern. Der höchste Berg der Insel ist der 675 m hohe Filo dell’Arpa - ein inaktiver Stratovulkan.
Die Insel  wurde erst relativ  spät besiedelt,  aber schon sehr früh waren Händler auf die Insel gekommen, um  Schwefel und Obsidian zu holen.
Obsidian ist ein ein vulkanisches Gesteinsglas, aus dem  früher Schneidewerkzeuge hergestellt wurden. Immer noch sind zwei Drittel der Insel  nicht kultiviert.
Interessant ist, dass der einzige Ort der Insel - Alicudi Porto -  mit den Ansiedlungen Sgurbio, Tonna, Pianicello, Bazzina und Montangola über Steintreppen verbunden ist - Straßen gibt es hier nicht.
Die Einwohner leben vom Anbau von Feigen, Kapern, Mandeln und Weinreben sowie, vom Fischfang. Auch der Tourismus trägt zum Einkommen bei. Als Transportmittel dienen Maulesel.  Erst seit 1990 ist die Insel an das Telefonnetz angeschlossen und erhielt elektrischen Strom.
Die Insel gehört zur Gemeinde Lipari und wird von hier aus mit Hilfe von Motor- oder Tragflügelbooten angelaufen.

Panarea

Mit einer Fläche von rund  3,4 km²  und rund 240 Einwohnern ist Panarea die kleinste der sieben Inseln.
In ihrer Nachbarschaft befinden sich die unbewohnte Insel Basiluzzo sowie die Klippen Spinazzola, Lisca Nera, Lisca Bianca, Dattilo und Bottaro.
Der höchste Berg der Insel ist mit einer Höhe von 421 m der Punta del Corvo.
 Die drei Ortschaften der Insel sind San Pietro, Ditella und Drauto, die sich sich an der Ostküste befinden.
Die Insel gilt als ein Mekka der Schönen und Reichen besonders aus Italien. Während der Hauptsaison drängen sich im hiesigen Hafen die großen und teuren Yachten.
Empfehlenswert ist - besonders außerhalb der Hauptsaison - die hiesige Bar da Sarola.
Vom Hafen der Insel in San Pietro verkehren Fähren und Tragflächenboote nach Messina, Milazzo auf Sizilien sowie zu den anderen sechs Liparischen Inseln.






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