Asiatische Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts
Die asiatische Architektur ist aufgrund der kontinentalen, gesellschaftspolitischen Unterschiede des vergangenen Jahrhunderts sehr differenziert zu betrachten, jedoch finden sich relativ stabile Stilelemente in der zeitgenössischen Baukunst, die sich aus einem Jahrtausende alten, asiatischen Weltbild generierten. Was die asiatische Herangehensweise an Architektur und Städtebau insbesondere auszeichnet, ist ihre ungemein bewusste, gesellschaftspolitisch motivierte Prozesshaftigkeit.
Friedenszentrum in Hiroshima
Am Morgen des 6. August 1945 warf ein Bomber der amerikanischen Luftwaffe über Hiroshima in Japan die erste Atombombe ab, drei Tage später folgte eine weitere über Nagasaki.
An der Stelle des Bombeneinschlags entstand in Hiroshima das Friedenszentrum des Architekten Kenzo Tange (1913-2005), ein Mahnmal für die zivilen Opfer der modernen Kriegsführung und ein Zeichen der Hoffnung auf einen andauernden Frieden.
Friedenszentrum in Hiroshima
Kansai International Airport in Osaka
Übersicht
Mit dem Kansai International Airport hatte das japanische Osaka nicht nur einen weiteren Flughafen gewonnen, sondern gar ein Stück Land neu erschaffen. Der Realisation des von Renzo Piano entworfenen Projektes ging zunächst die aufwändige und spektakuläre Aufschüttung einer künstlichen Insel voran. Darauf entstand ein Flughafen, der die Impressionen des Meeres und der Winde zu einer von Leichtigkeit gezeichneten Architektur verbindet.
Kansai International Airport in Osaka
Kirche des Lichts in Osaka
Tadao Ando zählt zu den bekanntesten Architekten Japans, nicht zuletzt aufgrund seiner autodidaktischen Ausbildung. Seine Gebäude verbinden westliche und fernöstliche Ästhetiken und Materialien und erhalten ihre poetische Wirkung durch die konsequente Integration natürlicher Elemente wie Wind, Wasser und Licht.
Kirche des Lichts in Osaka
Parlamentsgebäude in Dhaka (Bangladesch)
Insgesamt 20 Jahre dauerte der Bau des Parlamentsgebäudes in Dhaka . Der Bürgerkrieg um die Unabhängigkeitserklärung des Staates Bangladesch, die Umgestaltung des ursprünglichen Entwurfs und schließlich der Tod des Architekten Louis I. Kahn im Jahr 1974 führten zu jener rekordverdächtigen Bauzeit. Entstanden ist ein beeindruckender Gebäudekomplex, der den hoffnungsvollen Geist einer jungen demokratischen Republik widerspiegeln sollte.
Parlamentsgebäude in Dhaka (Bangladesch)
Olympiastadien in Tokio (Japan)
Zeitlebens bemühte sich der Architekt Kenzo Tange, in seinen Bauwerken Größe und monumentale Würde zu vermitteln. Seine Olympiastadien in Tokio zählen neben dem Friedenszentrum in Hiroshima zu seinen bedeutendsten Bauten und stellen den Beginn einer eigenständigen, asiatischen Moderne dar.
Olympiastadien in Tokio (Japan)
Petronas Towers in Kuala Lumpur
Im malaysischen Kuala Lumpur ragen die beiden Spitzen der Petronas Towers in den Himmel und zeugen somit von einem wirtschaftlichen Brückenschlag der Nation in die westliche, kapitalistische Welt. Auf den zweiten Blick jedoch schimmert in dem sensiblen Entwurf des Architekten Cesar Pelli eine architektonische Hommage an islamische Formen und kulturelle Traditionen hervor.
Petronas Towers in Kuala Lumpur
Towaiq-Palace in Riad (Saudi-Arabien)
Es sei anfangs kurz darauf hingewiesen, dass der Palst auch als Tuwaiq-Palace bezeichnet wird.
Kaum ein anderer deutscher Architekt der Nachkriegszeit hat einen so eigenwilligen und persönlichen Baustil entwickelt wie Frei Otto. Die Frage nach einem menschenfreundlichen, befreienden Wohnen begleitet die Arbeit des Architekten inzwischen seit über 60 Jahren. Viele seiner Entwürfe führten ihn in den arabischen Raum, wo seine Vorstellungen von flexiblen und mobilen Räumlichkeiten auf die baulichen Praktiken und Traditionen der Nomadenvölker trafen und sich mehrfach in bemerkenswerten Bauwerken miteinander kreuzen und konkretisieren ließen.
Towaiq-Palace in Riad (Saudi-Arabien)
Taipei 101 in Taipei (Taiwan)
Das Taipei 101 ist immer noch eines der höchsten Gebäude weltweit und gilt als der “taiwanesische Riese.“ Auf die Erdbeben-gefährdeten und häufig von Taifunen heimgesuchte Region antworteten die Konstrukteure mit der technisch bis ins Detail ausgetüftelten Statik eines “Bambussrohres“ und einem 660 t schweren Schwingungsdämpfer. Von einer Aussichtsplattform im 91. Stockwerk gelegen genießt der Besucher eine atemberaubende Aussicht auf die taiwanesische Metropole.
Taipei 101 in Taipei (Taiwan)