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Wichtige Musiker und Komponisten

Wichtiger Hinweis

Zahlreiche Vertreter der sind sowohl Musiker und Dichter. Wir hatten uns entschlossen, die Kurzbiografien dieser Künstler unter Schriftsteller und Dichter abgehandelt.

Die Musiker

Necil Kâzım Akses (1908 -1999)
Komponist und Kulturattaché. Necil Kâzım Akses wurde am 6. Mai 1908 in Istanbul geboren.
Nach seiner Schulzeit hatte er in Wien und Prag Musik studiert. Später gehörte er zu den Mitarbeitern des deutschen Komponisten Paul Hindemith (1895-1963) beim Aufbau des Konservatoriums von Ankara, das er danach eine zeitlang geleitet hatte. Gemeinsam mit Cemal Reşid Rey, Ulvi Cemal Erkin, Ahmet Adnan Saygun und Ferid Alnar gehörte er zur Gruppe der "Türkischen Fünf", deren Verdienst darin bestanden hatte, als erste die musikalische Tradition ihrer Heimat mit westeuropäischen Kompositionen zu verbinden.
1949 war Akses im türkischen Staatsdienst tätig und kam in dieser Funktion u.a. als Kulturattaché nach Bern und Bonn.
Er hatter Orchesterstücke, Kammermusik und Klavierstücke komponiert. Sein bekanntestes Werk ist das Violinkonzert von 1969.
Im Jahr 1957 war ihn das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden.
Er war am 16. Februar 1999 in Ankara verstorben.

Ferid Alnar (1906 - 1978)
Ferid Alnar wurde am 11. März 1906 in Istanbul geboren.
Von 1927 bis 1932 hatte er in Wien Musik studiert. Danach war er in Istanbul zunächst Dirigent am Theater tätig und zudem als Lehrer für Musikgeschichte am hiesigen Konservatorium.
Danach war er als von 1937 bis 1946 als Kompositionslehrer tätig und dann bis 1953 Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters von Istanbul.
Von 1954 bis 1960 war er Generalmusikdirektor der Staatsoper in Ankara. Er gehörte zur Gruppe der "Türkischen Fünf", deren besonderes Verdienst darin bestanden hatte, als erste die musikalische Tradition ihrer Heimat mit westeuropäischen Kompositionen zu verbinden.
Alnar hatte Opern, Bühnen- und Filmmusik komponiert. Ferner schrieb er Instrumentalkonzerte, ein Streichquartett, ein Klaviertrio, eine Suite für Klavier und Orchester sowie Klavierstücke und Lieder.
Dabei sind seine  Kompositionen stark vom Stil der Folklore seiner Heimat geprägt.
Er war am 5. September 1978 in Ankara verstorben.

Arif Bey (1831 - 1885),
Komponist und Dichter. Hacı Arif Bey wurde am 7. Mai 1831 in Istanbul geboren. Er zählt mit zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts im osmanischen Reich und gilt zudem als Begründer klassischen Periode der türkischen Kunstmusik.
Von ihm stammen ca. 1.000 Lieder sowie einige religiöse Werke, von denen noch sieben erhalten sind.
Ab 1873 hatte er außerdem unter der Bezeichnung "Mecmuai Arif“ eine 600-seitige Sammlung von Gedichten veröffentlicht.
Er war am 23. Juli 1885 in seiner Gebutsstadt Istanbul verstorben.
Fast 100 Jahre später war sein Leben 1982 durch Yucel Cakmakli in einer Serie fürs türkische TV verfilmt worden.

Hammamizade Ismail Dede Efendi
(1778 - 1846)
Komponist. Hammamizade Ismail Dede Efendi wurde am am 9. Januar 1778 in Istanbul geboren. Er war ein bedeutender Komponist der klassischen osmanisch-türkischen Musik.
Bereits im Alter von acht Jahren hatte er zusammen mit Mehmed Emin Efendi begonnen, Musik zu studieren.
Seine Musik war bei Sultan Selim III. (1761-1808) auf große Sympathie gestoßen, was dazu geführt hatte, dass seine Werke häufiger im Palast gespielt wurden.
Bis heute sind mehr als 200 seiner Werke erhalten geblieben.
Im Jahre 1846 war er nach Mekka gepilgert, wobei er an der Cholera erkrankt und daran versorben war. Seine letzte Ruhestätte hatte er in Mekka in Saudi Arabien gefunden.
In seinem Haus und dem Musiksalon im Istanbuler Stadtteil Kumkapiist befindet sich heutzutage ein Museum

Ulvi Cemal Erkin (1906 - 1972)
Komponist. Ulvi Cemal Erkin wurde am 14. März 1906 in Istanbul geboren.
Er hatte in Paris Musik studiert und wurde 1930 Professor am Staatskonservatorium in Ankara, dessen Direktor er von 1949 bis 1951 war. Später war er zudem Dirigent an der Staatsoper.
Er gehörte gemeinsam mit Ferid Alnar, Cemal Reşit Rey, Ulvi Cemal Erkin und Necil Kâzım Akses zu den so genannten "Türkischen Fünf", die als erste die musikalische Tradition ihrer Heimat mit westeuropäischen Kompositionen verbunden hatten.
Von Erkin stammen u.a. zwei Sinfonien, ein Violin- und ein Klavierkonzert, eine Sinfonie für Klavier und Orchester und Kammermusik. Außerdem komponierte er 10 türkische Volkslieder für einen gemischten Chor.
Eines seiner bekanntesten Stücke ist die Köçekce-Suite.
Er war am 2. Juni 1972 in Ankara verstorben.

Bülent Ersoy (geb. 1952)
Popstar. Die sehr beliebte Sängerin kam als Junge auf die Welt und begann ihre Karriere als junger Mann. Aber 1981 ließ sie sich zur Frau umwandeln.
Heute wird sie als Frau respektiert und ist eine beliebte und geschätzte Musikerin.

Neşet Ertaş (1938-2012)
Sänger und Komponist. Neşet Ertaş wurde am 6. August 1938 in Kırtıllar, einem Weiler, der zum Dorf Kelismailuşağı in der Provinz Kırşehir gehört, geboren.
Neşet Ertaş war ein fahrender Sänger, der von Ort zu Ort zog und bei Feierlichkeiten typische Lieder seiner Heimat Kırşehir vortrug.
Er galt er als einer der bedeutendsten türkischen Aşıkkünstler. Seine Lieder hatten aber weniger politische Inhalte sondern zeichneten sich durch die Poesie seiner Texte aus.
Nach Deutschland war er zusammen mit türkischen Gastarbeitern gekommen, wo er bei Veranstaltungen seiner Landsleute auftrat. Er lebte eine Zeit lang in Berlin wo er ein Musikgeschäft eröffnet hatte.
Später hatte er sich Köln niedergelassen, aber vor seinem Tod hatte er sich häufiger in der Türkei aufgehalten, wo er Konzerte gegeben hatte und im türkischen Fernsehen aufgetreten war.
Er war am 25. September 2012 in Izmir verstorben

Mustafa Itri (1640)
Komponist, Sänger und Musiker. Mustafa Itri - auch als als Buhurizade Mustafa Itri bekannt - wurde im Januar 1640 in Istanbul geboren.
Von seinen vermutlich über tausend Werken sind nur nur etwa 40 bis heute übrig geblieben. Er gilt als einer der Großen der türkischen klassischen Musik.
Eine besondere Ehre wurde ihm zuteil, als die UNESCO das Jahr 2012  aufgrund des 300-jährigen Jubiläums von Itris zum  "Internationalen Itri-Jahr" ernannt hatte. Viele Dinge, die heute über ihn bekannt sind, unterliegen dem Streit. Sein richtiger Name war Mustafa, und er wurde manchmal auch als Buhurizade Mustafa Efendi bezeichnet . Itri war ein bedeutender Exponent der türkischen Klassik. Da er ein Mevlevi war, hatte er  religiöse Musik komponiert.
Wie bei den meisten Komponisten seiner Zeit war Itri auch ein berühmter Dichter, wobei er  poetische Formen  der klassischen osmanischen Schule der Poesie verwendet hatte.
Er war eine zeitlang von Sultan  Mehmet IV (1642-1693) protegiert worden
Er war im Oktober 1712 in seiner Gebutsstadt Istanbul verstorben.

Edgar Manas (1875-1964).
Edgar Manas Efendi wurde am 12. April 1875 in Istanbul geboren. Von ihm stammt die Orchesterfassung der türkischen Nationalhymne - dem Unabhängigkeitsmarsch İstiklâl Marşı.
Der Text stammt von Mehmet Akif Ersoy (1873-1936) und die Musik von Osman Zeki Üngör (1880-1958)
Er war am 9. März 1964 in seiner Geburtsstadt Istanbul verstorben.

Zeki Müren (1933 - 1996)
Sänger, Dichter und Komponist. Zeki Müren wurde am 6. Dezember 1931 in Bursa geboren. Er war ein Vertreter der der türkischen klassischen und aber auch zeitgenössischen Musik.
1953 hatte er zusammen mit der Schauspielerin Cahide Sonku (1919-1981) mit "Beklenen Şarkı" (Das erwartete Lied) seinen ersten Spielfilm gedreht.
Danach hatte er weitere 17 Filme gedreht, sein letztewr war "Rüya Gibi" (Wie ein Traum) aus dem Jahr 1971. Für einige Filme hatte er auch die Musik komponiert.
Außerdem hatte er mehr als 100 Gedichte verfasst.
Nach dem Militärputsch vom 12. September 1980 war gegen ihn ein Auftrittsverbot erlassen, aber ein paar Jahren später wurde es aufgehoben
Er litt an starkem Übergewicht und hatte sich deswegen seit 1992 in seine Villa in Bodrum zurückgezogen.
Er wurde oft wegen seiner Popularität, seinen Glitzer-Kostümen und seinen Gewichtsproblemen im Alter mit Elvis Presley verglichen.
Er war am 24. September 1996 ähwrend der Aufnahmen zu einer Sendung in den Izmir-Studios von TRT in Izmir verstorben.
Zu seiner Beisetzung waren zehntausende Menschen erschienen und der der damalige Staatspräsident Süleyman Demirel hatte geäußert: "Er war mein Freund“!
Eine wundervolle Ehre wurde ihm durch unbekannte Hacker beschert, die  im Januar 2010 in das Zentralsystem für den islamischen Gebetsruf der nordosttürkischen Stadt Rize eingedrungen waren und statt eines Gebetsaufrufs ließen sie von über 170 Minaretten der Stadt für einige Minuten Lieder von ihm erklingen.

Cemâl Reşid Rey (1904 - 1985)
Komponist. Cemâl Reşid Rey wurde am 25. Oktober 1904 in Jerusalem; geboren.
Nach einem Klavierstudium von 1914 bis 1919 hatte er in Genf das das Konservatorium für Musik besucht und hatte sich anschließend  bis 1923 in Paris in Komposition fortgebildet.
1932 hatte er einen Ruf  als Professor für Klavier und Komposition am Konservatorium von Istanbul erhalten und 1946 wurde  er Dirigent des Sinfonieorchesters.
Gemeinsam mit Ferid Alnar, Cemal Reşit Rey, Ulvi Cemal Erkin und Necil Kâzım Akses hatte er  zu den so genannten "Türkischen Fünf" gehört, die als erste die musikalische Tradition ihrer Heimat mit westeuropäischen Kompositionen verbunden hatten.
Von ihm stammen u.a. mehrere Opern und Operetten, eine Revue, zwei Sinfonien, drei Klavier-, zwei Violin- und ein Cellokonzert.
Er war am 7. Oktober 1985 in Istanbul verstorben

Leylâ Saz (1850 - 1936)
Komponistin. Komponistin. Leylâ Saz (Leila Hanım oder Leila Hanoum) wurde am 3. Oktober 1845 in Istanbul geboren. Ihre Ausbildung hatte sie in traditioneller türkischer aber auch europäischer Musik erhalten.
Von ihr stammten über 200 Instrumental- und Vokalwerke, die sie im Stil traditioneller türkischer Kunstmusik komponiert hatte - die aber von der europäischen Musik beeinflusst waren.
Damit  war sie eine Wegbereiterin der modernen türkischen Musik.
Sie war am  6. Dezember 1936 in ihrer Geburtsstadt Istanbul versttorben.

Fazil Say
(geb. 1970)
Pianist, Komponist und Menschenrechtler. Fazıl Say  wurde am 14. Januar 1970 in Ankara geboren.
Er wird häufiger als der Franz Liszt des 21. Jahrhunderts bezeichnert und das nicht nur weil er ein brillanter Pianist ist, sondern auch ein experimentierfreudiger Komponist, der gerne die Grenzen überschreitet.
Sogar  seine Frisur und Kleidung erinnern an ihn
1985 wurden David Levine und Aribert Reimann anlässlich eines Workshops in Ankara auf ihn aufmerksam, wo er Klavier und Komposition am staatlichen Konservatorium studierte.
Auf diese Weise gelangte er 1987 an die Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. 1992 war er zur Universität der Künste Berlin gegangen wo er bis 1995 weiterhin studiert hatte.
Er war als Pianist  u. a. bei der New York Philharmonic, dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Baltimore Symphony Orchestra, Concertgebouw-Orchester, Philadelphia Orchestra, den Sankt Petersburger Philharmonikern, dem BBC Philharmonic Orchestra, dem Orchestre National de France, den Wiener Symphonikern aufgetreten.  2003/2004 gab er  bei den Salzburger Festspielen sein Debüt, wo er seitdem regelmäßig aufgetreten ist. In der der Elbphilharmonie in Hamburg war er 2009/2010 aufgetreten
Im Dezember 2007 hatte er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung die politische Situation und die Lage der Menschenrechte in der Türkei beklagt
Prozess wegen öffentlicher „Verunglimpfung religiöser Werte“
Anfang April 2012  hatte er sich in seinem Twitter-Account  über einen Muezzin und den Koran ironisch geäußert.  Er wurde deswegen am 15. April 2013 wegen Blasphemie zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
In den Werken Gezi Park 1,2 und 3 (op. 48, op. 52, op. 54) hatte er in den Jahren 2013/14 die gewaltsame Niederschlagung der Proteste im Istanbuler Gezi Park musikalisch zum Thema gemacht.

Ahmed Adnan Saygun (1907 - 1991)
Komponist, Musiker und Musikwissenschaftler. Ahmed Adnan Saygun wurde am 7. September 1907 in Izmir geboren.
Er gehörte in der  Türkischen Republik zu den führenden Vertretern, die ihre Kompositionen auf die mehrstimmige Klassik des Westens  aufgebaut hatten.
Zudem gehörte er gemeinsam mit Ferid Alnar, Cemal Reşit Rey, Ulvi Cemal Erkin und Necil Kâzım Akses zu den so genannten "Türkischen Fünf", die als erste die musikalische Tradition ihrer Heimat mit westeuropäischen Kompositionen verbunden hatten.
Er war am 6. Januar 1991 in Istanbul verstorben und fand hier auf dem Zincirlikuyu-Friedhof seine letzte Ruhestätte.
Ihm zu Ehren wurde das Opernhaus in Izmir nach ihm benannt.

Osman Zeki Üngör (1880-1958)
Osman Zeki Üngör wurde am 12. November 1880 in Istanbul geboren.
Er hattedie Musik der türkischen Nationalhymne - dem Unabhängigkeitsmarsch İstiklâl Marşı von Mehmet Akif Ersoy (1873-1936) verfasst  - mit der Orchesterfassung von Edgar Manas (1875-1964).
Die Hymne ist seit dem 12. März 1921 die Nationalhymne der Türkei.
Nach dem Abschluss der Mittelschule an der Militärakademie Beşiktaş, wurde er 1891 im Alter von nur elf Jahren an der Musikakademie des Orchesters des osmanischen Sultans angenommen.
Hier hatte er die Aufmerksamkeit seiner Lehrer und sogar die des  Sultans Abdülhamit II. (1842-1918) errungen, was ihm Unterricht bei den beiden Chefviolinisten Vondra Bey und d’Aradna Pascha eingebracht hatte
Danach warer zuerst Violinist im Orchester, dann erster Violinist und 1917 dessen Dirigent. In dieser Funktion hatte er den Umbau des Orchesters von einem Militärorchester zu einem Symphonieorchester befördert.
Außerdem hatte er in Musikklassen des Istanbuler Jungengymnasiums unterrichtet und wöchentlich öffentliche Konzerte gegeben.
Außerdem war er als Gastdirigent in Wien, Berlin, Dresden, München, Budapest und Sofia.
Er war am 28. Februar 1958 in seiner Geburtsstadt Istanbul verstorben.






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