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Tunesien: Tiere

Säugetiere

Tunesien, Kamele bei Ksar Ghilane
Tunesien: Kamele bei Ksar Ghilane
© goruma (Ole Ohlhoff)

Den wohl häufigsten Anblick bieten in Tunesiens Wüstengebieten ohne Frage die Kamele und Dromedare, die meist als Arbeitstiere eingesetzt werden. Es werden auch Kameltouren durch die Wüste angeboten, die dann mehrer Tage dauern können.
Andere typische Wüstentiere sind Wüstenspringmäuse, der Fennek und der Karakal. Dieser gehört zur Familie der Katzen und hat mit seinen zugespitzten und bepinselten Ohren ein luchsähnliches Aussehen, welches ihm den Beinamen "Wüstenluchs" eingebracht hat. Charakteristisch ist die schwarzweiße Gesichtszeichnung sowie die schwarzgefärbte Rückseite der Ohren. Die Fellfarbe variiert zwischen ockergelb und rötlichen Tönen. Verbreitet ist er nicht nur in Wüsten, sondern auch in Halbwüsten, Steppen und Trockenwäldern ganz Afrikas, Arabiens und Westasiens. Die nachtaktive Raubkatze jagt Hasen, Nagetiere, Vögel und Zwergantilopen. Die längeren Hinterbeine machen ihn dabei zu einem kraftvollen Springer, was nicht nur bei der Jagd auf Vögel einen enormen Vorteil darstellt.
Sehr selten sind die im Sommer rotbraun-gefärbte und im Winter eher graubraune Atlashirsche in den nordwestlichen Wäldern geworden. Sie leben gerne abgeschieden, so dass die Wahrscheinlichkeit ihnen zu begegnen eher gering ist. In den Wäldern leben auch Wild- und Stachelschweine.

Es gibt einige wenige Gazellen- und Reharten sowie Antilopen und Mufflons im Bou Hedna Nationalpark. Letztere sind sehr scheue Tiere sind und werden auch als Europäisches Wildschaf bezeichnet. Sie erreichen eine Größe von 65 bis 90 cm und werden im Durchschnitt 8 bis 10 Jahre alt. Typisch ist der grau- bis gelblichfarbene Sattelfleck auf dem braunen Fell und die das ganze Leben über wachsenden Hörner der Männchen, die so eine Länge von 0,45 m erreichen können. Die Hörner der Weibchen sind viel kürzer oder gar nicht vorhanden. Die Mufflons haben einen stark ausgeprägten Gehör- und Geruchssinn, am besten ist aber der Sehsinn ausgebildet. Zu ihrer Nahrung gehören Gräser, Kräuter und Gehölze, aber auch Pilze und Früchte.
Einen seltenen und ungewöhnlichen Anblick bieten die Wasserbüffel im Ichkeul-Nationalpark. Hier leben auch Gebirgsgazellen und Streifenhyänen.

Reptilien

Wuestenwaran, Tiere, Afrika
Wüstenwaran © goruma

In den Wüsten, Halbwüsten und Savannen kann es vorkommen, dass man auf den Wüstenwaran trifft, der eine Unterart des Komodowarans ist. Weit verbreitet ist die Europäische Sumpfschildkröte. Sie hat eine Panzerlänge von weniger als 25 cm, selten 30 cm. Ihr Bauchpanzer weist ein Quergelenk auf, das es ihr ermöglicht, bei Gefahr diesen Panzer vorne und hinten zusammenzuklappen und sich so vor den Fressfeinden zu schützen. Ihr Lebensraum beschränkt sich auf stehende oder fließende Gewässer mit einer dichten Ufervegetation. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus tierischer Kost wie Kaulquappen, kleinen Fröschen, Molchen, Wasserschnecken, Krebschen, toten oder sterbenden Fischen.
Außer in Tunesien ist sie auch in Algerien, Marokko, auf der Iberischen Halbinsel, Korsika, Sardinien, Italien, Frankreich, Sizilien, Ungarn, Rumänien, Türkei, Nordiran, Zypern, Israel und im nördlichen Libanon vertreten. Doch trotz dieser weiten Verbreitung ist die europäische Sumpfschildkröte in ihrem Bestand stark rückläufig.

Gifttiere

Giftige Schlangen gibt es hauptsächlich im Süden des Landes.

Ägyptische Sandrasselotter  
Atlasotter        Afrika, Giftschlange, Atlasotter 
Hornviper         
Stülpnasenotter         Afrika, Giftschlange, Südliche_Stülpnasenotter

Die Skorpione Tunesiens gehören zu den giftigsten Skorpionen der Welt, und auch wenn sie selten sind, sollte man sich vor ihnen unbedingt in Acht nehmen.

Vögel

Flamingo, Tiere, Afrika
Flamingos © goruma

Die meisten Vögel Tunesiens sind Zugvögel. Die meisten davon kann man am Ichkeul-See beobachten.
Besonders häufig sind hier Graugänse und Löffelenten, aber auch zahlreiche Wasservögel, Bienenfresser, Racken und Flamingos lassen sich an dem See nieder.
Letztere bilden eine eigene Familie und sind auch in Teilen Südamerikas, Westasien und Südfrankreich verbreitet. Gleich erkennbar sind die bis zu 130 cm großen Vögel an ihrem langen und dünnem Hals, an den dünnen Beinen sowie an dem dicken, nach unten gebogenen rosafarbenen Schnabel mit der schwarzgefärbten Spitze. Dieser wird bei der Nahrungssuche als Sieb gebraucht. Auf dem Speiseplan stehen dabei Würmer, Algen und vor allem Kleinkrebse.
Die sind es auch, die für das rosafarbene Federkleid der Flamingos verantwortlich sind. Der mit den Krebsen aufgenommene rote Farbstoff wird in den Federn abgespeichert. Schließlich sind die Vögel umso stärker rosa gefärbt, je mehr Krebse sie verspeist haben.
Das berühmte einbeinige Stehen dient der Wärmespeicherung, da das eine Bein im warmen Gefieder versteckt wird und somit ein geringerer Wärmeverlust entsteht. Dieses Kunststück ist für die Flamingos (wie auch für Störche) nicht weiter anstrengend.

Kuhreiher

Kuhreiher © goruma

Raubvögel wie der Bartgeier im Atlasgebirge, die Waldohreule oder die Wanderfalken im Chaämbi-Nationalpark sind ebenfalls vertreten. Der Bon-Hedma-Nationalpark beherbergt neben zahlreichen Säugern auch Vögel wie den Königsadler oder den in Tunesien beinahe ausgerotteten Strauß.
Zu den selteneren Vögeln gehört der Weißstorch, der sich gelegentlich an dem Ichkeul-See blicken lässt.


Unterwasserwelt

Auf den Zembra-Inseln kann man Robbenkolonien beobachten.




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