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Tiere in Marokko

Säugetiere

Marokko: Kameltrip durch die Sahara © goruma (Stella Szorn)

Zu den häufigeren Säugern gehören in Marokko der Fennek (Wüstenfuchs), Hyänen, Schakale und Gazellen sowie die in den Dünen lebenden Cuvier-Gazellen und die scheuen Dorcasgazellen. Letztere gehören mit 55-65 cm Schulterhöhe zu den kleinsten Gazellenarten.
Sie haben ein sandfarbenes Fell, welches ihnen einen idealen Schutz vor Feinden bietet, da sie in den Trockensavannen und Halbwüsten praktisch mit der Umgebung verschwimmen und nicht auszumachen sind. Der größte Feind ist der Mensch, der die als verletzlich eingestufte Gazelle nach wie vor bejagt.

Andere typische und ebenso häufige Tiere sind Wildschweine, Kaninchen, Otter, Hörnchen, Wimpernspitzmäuse, Wildziegen und Paviane. Andere Affenarten sind die in Nordafrika heimischen und zu den Makaken zählenden Magots sowie die als gefährdet eingestuften Berberaffen, von denen es in Marokko den letzten größeren Bestand gibt. Kleinere Bestände gibt es noch in Algerien, Tunesien und Gibraltar. Die tagaktiven Affen gehören zu den Meerkatzenverwandten und leben in höhergelegenen Eichen- und Zedernwäldern, wo sie sich von Früchten, Blättern, Wurzeln und Knospen ernähren. Charakteristisch ist das rosafarbene Gesicht mit dem dichten Backenbart.

Marokko: Esel an der Todra Gorge © goruma (Jenny Schultz)

Pferde, Esel, Maultiere und Kamele sind das wohl traditionellste Transportmittel und dementsprechend weitverbreitet.

In den Gebirgsschluchten wird man gelegentlich Mufflons und Mähnenschafe beobachten können. Mufflons sind eher scheue Tiere und werden auch als Europäisches Wildschaf bezeichnet. Sie erreichen eine Größe von 65 bis 90 cm und werden im Durchschnitt 8 bis 10 Jahre alt. Typisch ist der grau- bis gelblichfarbene Sattelfleck auf dem braunen Fell und die das ganze Leben über wachsenden Hörner der Männchen, die so eine Länge von 0,45 m erreichen können. Die Hörner der Weibchen sind viel kürzer oder gar nicht vorhanden. Die Mufflons haben einen stark ausgeprägten Gehör- und Geruchssinn, am besten ist aber der Sehsinn ausgebildet. Zu ihrer Nahrung gehören Gräser, Kräuter und Gehölze, aber auch Pilze und Früchte.

Interessant ist auch das Vorkommen von Stachelschweinen. Andere Insektenfresser sind Wanderigel und die Rot-Weißzahnspitzmäuse. Der Gundi ist mit den Meerschweinchen verwandt und etwa 15-23 cm groß. Man kann im Atlasgebirge auf ihn treffen, allerdings kann man ihn nur morgens und abends in der Dämmerung sehen. Die restliche Zeit verschläft er.

Karakal © goruma (Reiner Bär)

Immer seltener wird der Karakal, aber auch andere Wüstentiere wie die Servals sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Der Karakal gehört zur Familie der Katzen und hat mit seinen zugespitzten und bepinselten Ohren ein luchsähnliches Aussehen, welches ihm den Beinamen "Wüstenluchs" eingebracht hat.
Charakteristisch ist die schwarzweiße Gesichtszeichnung sowie die schwarzgefärbte Rückseite der Ohren. Die Fellfarbe variiert zwischen ockergelb und rötlichen Tönen. Verbreitet ist er nicht nur in Wüsten, sondern auch in Halbwüsten, Steppen und Trockenwäldern ganz Afrikas, Arabiens und Westasiens. Die nachtaktive Raubkatze jagt Hasen, Nagetiere, Vögel und Zwergantilopen. Die längeren Hinterbeine machen ihn dabei zu einem kraftvollen Springer, was nicht nur bei der Jagd auf Vögel einen enormen Vorteil darstellt.

Reptilien, Amphibien

Chamäleon © goruma (S.Müller)

Reptilien
Geckos, Skinke und Eidechsen sind in Marokko keine Seltenheit. In der Wüste trifft man schnell auf Fransenfinger, Wüstenrenner, Dornschwänze und Wühlechsen.

Chamäleons sind in Trockengebieten verbreitet, und im offenen Gelände kann man auf die Landschildkröte treffen, was allerdings eher selten vorkommen wird.
Mit einer Körperlänge von bis zu 150 cm ist der Wüstenwaran (Varanus griseus) ein seltenes Tier, das in seinem Bestand stark gefährdet ist.
 

Wüstenwaran © goruma

Amphibien
Die zu den Amphibien zählenden Frösche, Kröten und Salamander sind an den Gewässern Marokkos ebenfalls weit verbreitet.

Schlangen (nicht giftig)

Zahlreiche Nattern wie Diadem- und Sandrennnattern leben im Bereich von Wadis und Oasen.

Giftschlangen, Skorpione

Uräusschlange © Goruma (Reptilienzoo Nockalm)

Giftschlangen
Zu den giftigen Schlangen, die hier zu finden sind gehören:

Hornviper

Atlasotter

Gewöhnliche Puffotter

Uräusschlange

Stülpnasenotter

Skorpione
Besonders in Wüstengegenden und dort in den Dünen sollte man auf Skorpione achtgeben.
Deren Stich verursacht im harmlosten Fall starke Schmerzen und Schwellungen und kann im schlimmsten Fall bei einigen Arten sogar zum Tod führen - besonders bei (Klein)Kindern.
Hin und wieder findet man sie auch in den Schuhen, daher ist ein Blick am Morgen vor dem Anziehen sehr sinnvoll.

Vögel

Helmperlhuhn © goruma (Dr.Ramm)

Atlasgrasmücke, Blaumerlen, Bienenfresser, Doppelspornfrankoline, Hausammer, Heckensänger, Helmperlhühner, Marmelenten, Steinsperlinge, Waldrapp im Nationalpark Souss Massa, Wüstensperlinge und die Zwergohreulen.
Zu den hiesigen  Greifvögeln gehören  Bussarde, Falken, Geier, Milane, Sperber sowie Zwerg- und Steinadler. Selten geworden sind die Steppen-, Schlangen- und Habichtsadler.

Wüstenuhu.
In den Sanddünen von Bon Takaite lebt der Wüstenuhu. Er hat ein helles sandfarbenes Gefieder und hält sich überwiegend in Sandwüsten und Gebirgen auf.
Der dämmerungsaktive Vogel ernährt sich von Skorpionen, Insekten und kleinen Wirbeltieren.

Kormorane
Kormorane stellen eine Vogelfamilie aus der Ordnung der Ruderfüßer dar und sind weltweit verbreitete Küstenvögel. Sie besitzen ein dunkles Federkleid mit einer Hautfärbung im Gesicht, die von Blau über Rot und Orange bis Gelb variieren kann. Charakteristisch sind ihre langen, geschwungenen Hälse, die langen und gerundeten Flügel sowie der lange, keilförmige Schwanz. Ebenfalls typisch ist der lange und dünne Schnabel, der an der Spitze hakenförmig gebogen ist. Die Kormorane sind fast ausschließlich Fischfresser, verschmähen aber auch Wasserschlangen nicht.
 

Auch Arten, die in Marokko ein isoliertes Vorkommen haben und sonst eher südlich der Sahara anzutreffen sind, wie z.B. Kapohreule, Senegaltschakra, Graubürzel-Singhabicht, Savannenadler, Gleitaar und Braunkehl-Uferschwalbe kommen vor.
In den Geröll- und Steinwüsten sind speziell an die extreme Trockenheit angepasste Vogelarten wie Wüstenraben, Wüstensperlinge, Sand- und Wüstenläufer und Saharaohrenlerchen zu finden.
Darüberhinaus kann man fünf verschiedene Steinschmätzer- und mind. vier  Flughuhnarten beobachten.
Zu erwarten sindzudem  ornithologische "Leckerbissen“ wie Lannerfalken, Rennvögel, Wüstenprinien sowie Atlas- und Saharagrasmücken

Flamingo © goruma (Dr.Philips)

Zu den Wasservögeln zählen verschiedene Entenvögel, Reiherarten, Störche, Flamingos, Watvögel, Strand- und Wasserläufer.

Insekten

Marokko: Taubenbrunnen in Casablanca © goruma (Stella Szorn)

In Marokko gibt es viele verschiedene Insektenarten. In den Wäldern tummeln sich die Blatt- und Rüsselkäfer, sowie die Maulwurfsgrillen an trockenen Standorten.
In Marokko lebt auch der Skarabäus, welcher in Ägypten ein Symbol für die Auferstehung und den Kreislauf der Sonne war. Er gehört zur Familie der Blatthornkäfer und hier in die Unterfamilie der Kotfresser und Pillendreher.
Die schwarz-grünlichen und 3 cm großen Käfer formen aus Kot oder Dung Kugeln und rollen sie mit den Hinterbeinen zu einem anderen Ort, wo sie schließlich ihre Eier in der Kugel ablegen. Die Ägypter haben diesen Vorgang mit der Vorstellung verbunden, dass der Käfer die Sonne zum Aufgangsort rollt.

Es gibt zudem zahlreiche Heuschrecken und den Hirschkäfer sowie Bienen, Ameisen und Nachtfalter. Der Hirschkäfer ist der größte europäische Käfer, bei dem die Männchen 7,5 cm lang werden, wobei man die Zangen, die an ein Geweih erinnern, mitrechnet.
Diese kommen allerdings nur bei den Männchen vor. Seine Flügeldecken sind kastanienbraun, die Beine, der Kopf und die Brust schwarz gefärbt. Er lebt von Baumsäften, die aus Rindenspalten oder Baumwunden austreten.
Der Hirschkäfer ist trotz seiner Größe flugfähig und steht unter Naturschutz.
Und natürlich gibt es hier auch Mücken, die nicht nur lästige und juckende Quaddeln hervorrufen, sondern auch als Überträger von Krankheiten gefürchtet sind.

Unterwasserwelt

Blau-Weißer Delfin oder Streifendelfin © goruma (T.Asthalter)

Im Bereich der felsigen Küsten tummeln sich unendlich viele Seeigel-, Seestern-, Muschel-, Krebs- und Fischarten. Weiter draußen auf dem Atlantik geht es nicht weniger bunt zu.
Hier leben Herzigel, Drachenfische und unzählige Schneckenarten wie die Hornschnecke, Netzreusenschnecke und die Halsbandschnecke auf dem Meeressand. Auch mit Haifischen ist hier und da zu rechnen.
Eine besondere Attraktion z.B. für Bootsfahrer sind die hiesigen Delphine.
In den Gewässern Marokkos findet man beispielsweise Barsche, Forellen und Hechte - um nur einige zu nennen.




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