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Arktis: Geschichte

Vor 55 Millionen Jahren war das Klima in der Arktis subtropisch. Bohrungen im Eis führten zu der Entdeckung von Pflanzenresten, die nur im Süßwasser existieren können. Man nimmt daher an, dass die Arktis ein riesiger Süßwassersee gewesen ist.
Die ersten Menschen, die in die Arktis vordrangen, waren die Volksgruppe der Inuit, die aus der Tundra Sibiriens vor 18.000 Jahren kamen.

Geschichte der Inuit

Die Inuit gelangten ca. 10.000 v. Chr. über die Landbrücke der Bering-Straße nach Nordamerika, wesentlich später als die Vorfahren der südlich lebenden Indianer.
Im 2.000 v. Chr. spaltete sich ein Teil ab, der sich in Grönland niederließ. Es entstand die Dorset-Kultur.
Gegen 1.000 n. Chr. wanderte eine weitere Gruppe der Inuit aus den wärmeren, pazifiknahen Gebieten Alaskas nach Grönland. Sie verdrängten die Dorset Inuit und bildeten die Thule Kultur in Nordgrönland ca. 1000 -1500 n. Chr. Die Thule Inuit sind die Vorfahren der heutigen Inuit Bevölkerung auf Grönland.
Im Jahre 330 v. Chr. segelte der griechischstämmige Seefahrer Pytheas auf der Suche nach Thule, dem Land in dem die Sonne nie untergehen sollte, von Schottland nach Norden. Man vermutet, dass er Grönland und Island erreicht hat.

Entdeckung der Arktis und 1. Kolonialisierung

Der aus Norwegen stammende Wikinger Gunnbjørn entdeckte Grönland im Jahre 875.
Diesem folgte im Jahre 981 n. Chr. Erich (Erik) der Rote (etwa 950 - 1003), der 986 eine Kolonie von Island aus gründete.
Erik der Rote wurde erneut ins Exil geschickt - nach Grönland. Er war davor bereits, wie damals üblich, aus Norwegen wegen krimineller Handlungen vertrieben worden. Seinen Beinamen der Rote erhielt er wahrscheinlich wegen seiner roten Haare. Andere Quellen zufolge weil er wegen seiner Untaten Blut an seinen Händen hatte. Nach seiner ersten Reise nach Grönland kehrte er nach Island zurück und beschrieb die Insel Grönland als grünes Land. Ihm folgten daraufhin 24 Schiffe in das so genannte grüne Land.
Die Siedlungen wurden jedoch im 15. Jh. wieder aufgegeben, als das Klima kälter wurde und Inuit-Stämme aus dem Norden nach Süden vordrangen. Man spricht auch von einer kleinen Eiszeit um diesen Zeitraum herum.
Leif Eriksson (970 - 1020), der Sohn Erich des Roten, soll der erste Europäer gewesen sein, der Nordamerika erreichte. Er trat zusammen mit seiner Mutter zum Christentum über.
Gegen 1126 traf der erste norwegische Bischof Arnold ein, dessen Kirche eine rote Sandsteinkirche in "Igliku" war. Grönland war zu dieser Zeit katholisch.
Die Kirche hatte gegen 1261 den größten Anteil des Landes in ihrem Besitz.
Gegen 1271 hatten die Norweger die Vorherrschaft auf Grönland inne.
Holz war in Grönland Mangelware. Boote und Häuser wurden daher aus Treibholz gebaut.
Zweimal im Jahr trafen norwegische Handelschiffe ein, die das Lebensnotwendige im Austausch gegen Pelze und Walrosszähne mitbrachten.
Bereits um 1350 wurden die ersten Siedlungen der Kälte wegen aufgegeben. Gegen 1380 sank ein norwegisches Versorgungsschiff. Die Situation verschlimmerte sich, als die Hanse den Hafen von Bergen, von wo aus die Versorgungsschiffe aufgebrochen waren, zerstörte. Grönland geriet außerdem auch in Vergessenheit als die Nachfrage nach Walrosszähnen sank. Im 15 Jh. waren die Siedlungen verweist oder verschwunden.
Die Norweger erkundeten Novaya Zemlya und die Inselgruppe Svalbard. Ab dem 16. Jh. trafen in der Region Wal- und Seehundfänger aus England und Holland (siehe Niederlande) ein.
Infolge dessen wurden ab dem 17. Jh. Walfängerstationen errichtet, z. B Amsterdamoga auf einer Insel nordwestlich von Spitzbergen.
Auf Novaya Zemlya sind heute Gräber Zeugen der einstigen Siedler. Hier waren Pelzjäger auf der Jagd nach Eisbären- und Polarfuchsfellen die ersten Siedler.
Gegen 1596 entdeckte der Niederländer Willem Barents (1550-1597) Spitzbergen. Nach ihm ist die Barents-See benannt.
1670 wurde die Hudson Bay Company in Kanada zum Handel mit den Eskimos gegründet.

2. Kolonialisierung

Eine 2. Kolonialisierung erfolgte 1721 durch Hans Egede, der um diese Zeit mit der Missionierung der Inuit begonnen hatte. Egede wurde 1686 in Norwegen geboren und starb 1758 in Kopenhagen. Er war zuvor Pfarrer auf einer der Inseln der Lofoten, von wo aus er ursprünglich Normannen bzw. Wikinger auf Grönland bekehren wollte, die vom ursprünglichen christlichen Glauben abgefallen waren. Er fand aber "nur" Inuit vor.
1605 hatte Dänemark unter seinem König Christian IV. (1577 - 1648) Grönland für dänisch erklärt.
Egede gründete 1728 Godthåb, Gotteshafen, die heutige Hauptstadt Grönlands, Nuuk.
Ab 1774 besaßen die Dänen das Handelsmonopol.
1814 wurde die Dänisch-Norwegische Personalunion aufgelöst. Grönland blieb bei Dänemark, was allerdings umstritten war. Erst 1933 wurde Grönland vom Haager Schiedsgerichtshof endgültig Dänemark zugesprochen.
Nach dem 2. Weltkrieg errichteten die Amerikaner e Luftstützpunkte in Thule, Narsarsuag und Stromfjord.
1951 schlossen Amerikaner und Dänen einen Vertrag über die gemeinsame Verteidigung Grönlands.

Entdeckung des Nordpols, Nordwestpassage

In den Jahren 1490 brachte der italienische Seefahrer, der in englischen Diensten stand, John Cabot (1450 - 1499), die Idee von einer Nordwestpassage auf, die eine direkte Handelsroute in den Orient ermöglichen sollte. Der englische Seefahrer Martin Frobisher (1535 - 1594) brach im Jahre 1576 auf, um die Route zwischen Europa und Asien zu erkunden. Er umrundete die Baffin- Inseln und fand Frobosh-Bay.
In den Jahren 1610 - 1611 unternahm Henry Hudson (1565 - 1611) die erst Arktisexpedition, er war ebenfalls auf der Suche nach der Nordwestpassage. Nach ihm ist u.a. der Hudson-River im US- Bundesstaat New York benannt.
Nach der siegreichen Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 1815 gegen Napoleon war die britische Marine quasi arbeitslos und widmete sich daher intensiv der Suche nach der Nordwestpassage. Erst 1879 segelte der finnisch-schwedische Polarforscher Adolf Erik von Nordenskjöld (1832 - 1901) als erster nördlich von Sibirien zur Bering-See.

1879 und 1880 fanden die ersten Internationalen Polarkonferenzen statt.
Von der norwegischen Inselgruppe in Svalbard waren viele vergebliche Versuche gestartet worden, den Nordpol zu erreichen.
Das Schiff "Jeanette", das in der Bering-Straße gestartet war, wurde in der Nähe der Bennett-Insel 1881 vom Packeis gefangen. 3 Jahre später fand man das Schiff südwestlich von Grönland wieder. Das war das erste Anzeichen einer westlichen Strömung im Arktischen Ozean.
Der Norweger Fridtjof Nansen (1861 - 1930) machte sich diese Erkenntnis zu Nutze. Im Jahre 1894 segelte er auf der Barents-See mit dem für diesen Zweck gebauten Segelschiff Fram nach Osten. Erwartungsgemäß wurde das Schiff vom Eis gefangen genommen und trieb die folgenden drei Jahre im Packeis nach Nordwesten. Auf der Breite von 85° 57' Nord verließen Nansen und Hjalmar Johansen das Schiff und legten den Rest ihres Weges mit Hundeschlitten zurück. Sie erreichten allerdings nur eine Höhe von 86 ° 14' Nord bevor sie im Franz-Josef -Land Schutz suchten. Das Schiff die Farm kam später bei der Inselgruppe Svalbard vom Packeis frei.
Der Erste, der die Nordwestpassage durchsegelte war der Norweger Amundsen (1872 - 1928). Er war auch derjenige, der am 14. Dezember 1911 als erster Mensch den Südpol in der Antarktis erreichte.
Am 6. April1909 erreichte der Amerikaner Robert Edwin Peary (1856 - 1920), nach mehren vergeblichen Versuchen, als erster den Nordpol. Er fand außerdem heraus, dass Grönland eine Insel ist. Allerdings gibt es bis heute Zweifel daran, dass er den Pol tatsächlich exakt erreichte!
Der US-amerikanische Polarforscher und Admiral Richard E. Byrd (1888 - 1957) and Floyd Bennett flogen am 9. Mai 1926 zum ersten Mal mit einem Flugzeug zum Nordpol. Es sei erwähnt, dass auch dies von einigen bestritten wird.
Erst in den Jahren 1968 - 69 erfolgte die erste Überquerung durch Wally Herbert, er überquerte den Pol von Alaska bis zur Inselgruppe Svalbard.
1978 fand die "Ein-Mann-Expedition" durch den japanischen Abenteurer und Bergsteiger Naomi Uemura (geb.1941) statt. Er erreichte am 1. Mai 1978 ganz allein den Nordpol.






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