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Brasilien: Pflanzen

Bäume

Dichter Regenwald Brasiliens bedeckt die Flächen am Amazonas. Hier stehen 30 bis 60 m hohe Bäume eng aneinander, darunter befinden sich Würgefeigen, Paranussbäume und Palisander(Jacaranda mimosifolia). Besonders weit verbreitet sind Lianen in den Regenwäldern.

Die Würgefeige ist ein Hemiepiphyt, was soviel bedeutet, dass das Rhizom (Wurzelstock) dieser Pflanze an Baumstämmen emporsteigt, aber im Boden wurzelt. Durch die Verankerung im Boden wird die Pflanze mit Nährstoffen versorgt und die Luftwurzeln werden dicker und verholzen. Wenn die Wurzeln sich berühren, verschmelzen sie, so dass ein dichtes Geflecht um den Wirtsbaum herum entsteht. Auf diese Weise werden seine Leitgefäße abgeschnürt und er stirbt ab. Daher ist der Stamm der Würgefeige innen hohl.

Araukarien

Araukarien © goruma (T.Kruse)

Einen Großteil der Flora des Amazonas stellen die Várzeas, sogenannte dauerhaft überschwemmte Gebiete. Ein charakteristischer Baum dieser Region ist der Gummibaum, aber auch die Jupati-Palme prägt hier das Bild.
Ein kleiner Teil ehemals riesiger Araukarienwälder ist im Hochland im Süden Brasiliens erhalten geblieben.

Amerika, Trumpet Tree Tabebuia

Tabebuia, Trumpet Tree

Amerika, Jacaranda Mimosifoli

Jacaranda, Palisanderholzbaum
(Jacaranda mimosifolia)

Amerika, Peruanische Pfefferbaum (Schinus molle)

Peruanische Pfefferbaum (Schinus molle)

Andere Pflanzen

Geschnäbelte Helikonie

Geschnäbelte Helikonie © goruma (T.Asthalter)

Der berühmte Pantanal ist die größte Überschwemmungssavanne der Welt und im Grunde beinahe ein eigenes Biotop.

Zahlreiche Schwimmpflanzen und Büschelgräser prägen hier das Bild.

Seerosen mit ihren 30 bis 40 cm großen Blüten sind besonders am Amazonas zahlreich vertreten.

Bougainvillea

Bougainvillea © goruma (T.Asthalter)

Farbenprächtige Orchideen und Bromelien haben sich auf Ästen ihr Zuhause geschaffen und bereichern die Vielfalt der Regenwälder. Der mittlere Westen des Landes wird dagegen eher von Savannen dominiert.

Nutzpflanzen

Ungeröstete Kaffeebohnen

Ungeröstete Kaffeebohnen © goruma (T.Asthalter)

Zu den wichtigsten Nutzpflanzen und auch Einnahmequellen gehören die Zuckerrohrplantagen im Nordosten sowie die Kaffeeplantagen im Südosten Brasiliens.

Aber auch Kartoffeln, Ananas, Kakao sowie der Maniok gehören zu den verbreiteten Nutzpflanzen. Letzteren kennt man auch unter den Namen Cassava oder Brotwurzel. Die Pflanze gehört zu den Wolfsmilchgewächsen, wird bis zu 3 m hoch, hat eine buschige Wuchsform und grünlich-gelbe Blüten. Verwendet werden die stärkereichen, bis zu 8 cm dicken und bis zu 90 cm langen Wurzelknollen. Alle Pflanzenteile enthalten einen Giftstoff, der aber durch Auswaschen und Hitzeinwirkung zerstört wird. Somit wird der Maniok genießbar.

Der Gummibaum, von dem es etwa 1000 Arten gibt, gehört zur Familie der Maulbeerbaumgewächse. Seine Heimat ist Asien, heute ist er jedoch überall verbreitet. Im mitteleuropäischen Raum wird er gern als Zimmerpflanze verwendet. Der Baum hat große, dunkelgrüne und dicke Blätter und kann in der Natur bis zu 30 m hoch werden. Er hat eine dichte, ausladende Krone und starke, an der Erdoberfläche verlaufende Wurzeln, sowie zahlreiche Luftwurzeln. Aus dem weißen Milchsaft seines Stammes gewinnt man Ficus-Kautschuk.

Als natürlicher Süßstoff werden die Blätter der Stevia verwendet. Die 1 m große Pflanze gehört zu den Korbblütengewächsen und wächst im Hochland zwischen Brasilien und Paraguay. Im Gegensatz zum aus Zuckerrohr gewonnenen Zucker verursacht die Süße der Steviablätter kein Karies und wird bei Diabetes und hohem Blutdruck empfohlen. Während die Pflanze ihren Weg u.a. bis nach Israel gefunden hat, ist sie in Europa noch verboten.
Aus dem Fruchtmark des mit dem Kakaobaum verwandten Capuaçu werden Säfte sowie Eiscreme und Marmeladen hergestellt. Die Samen werden für die Produktion von Schokolade genutzt.

Heilpflanzen

Die Vielfalt der Flora der Regenwälder ist schier unerschöpflich und es gibt endlos viele Pflanzen, denen heilende Eigenschaften zugesprochen werden. Hier sollen einige von ihnen vorgestellt werden.

Der 5 bis 6 m große Graviolabaum wächst am Amazonas. Alle Pflanzenteile des Baumes sind in der Heilkunde verwendbar. Die Samen und der Fruchtsaft wirken fiebersenkend, werden aber auch bei Parasitenbefall, Durchfall und zur Steigerung der Muttermilch-Produktion angewendet. Die unreife Frucht kann zudem äußerlich bei Rheuma und Arthritis verwendet werden.
Die einer Feige ähnelnden Früchte des Jenipapo-Baumes sind nur im reifen Zustand essbar. Erkennbar ist die Fruchtreife an der dunkelgelben Farbe der Früchte. Sie wirken appetitanregend und werden auch bei Hautausschlägen oder Wurmbefall verabreicht. Die Ureinwohner nutzen das Fruchtfleisch zur Körperbemalung.

Giftpflanzen

Die allseits beliebten Cashewnüsse sind die Früchte des Nierenbaumes, der eine Größe von bis zu 12 m erreichen kann. Ihre Schale ist allerdings aufgrund der hautreizenden Dämpfe, die sie abgibt, giftig und daher sind die Nüsse ausschließlich im geschältem bzw. gerösteten Zustand essbar.






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