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Burkina Faso: Geschichte
Frühgeschichte
Eine erste nachweisliche Besiedlung des Territoriums durch Gruppen von Jägern und Sammlern erfolgte spätestens vor etwa 14.000 Jahren. Sesshafte Ackerbaukulturen entwickelten sich etwa ab 3.600 vor Christus.
Vom 12. bis zum 19. Jahrhundert
Ab dem 12. Jh. drangen im Zuge der großen Nord-Süd-Wanderung Volksgruppen aus dem heutigen Mali in das Gebiet vor. Anstelle der bisher autonom verwalteten kleinen Dorfgemeinschaften bildeten sich im Zentrum des heutigen Burkina Faso die straff hierarchisch organisierten Königreiche der Mossi heraus. Ouédraogo, der etwa im 15. Jh. Kaiser von Tenkodogo war, gilt als Stammvater der darauf folgenden Mossi-Dynastien. Gleichzeitig entstanden im Westen des Landes die Königreiche der Bwa und im Osten die der Gourmantché. Der Norden wurde von den Emiraten Liptako und Djelgodji der Fulbe beherrscht, die die Islamisierung der umliegenden Völker vorantrieben.
20. Jahrhundert bis heute
Gegen Ende des 19. Jh. begann von Norden her die Besetzung des Landes durch die französische Kolonialmacht. 1919 erfolgte die Gründung der Kolonie Obervolta als Teil von Französisch-Westafrika. 1932 wurde diese auf die Nachbarkolonien Französisch-Sudan, Niger und Côte d'Ivoire aufgeteilt. Ab 1947 wurde Obervolta wieder separat verwaltet. 1958 kam es zur Ausrufung einer autonomen Republik und am 5. August 1960 erlangte das Land die Unabhängigkeit von Frankreich. Der erste Präsident des Landes, Maurice Yaméogo, wurde 1966 durch Proteste der Bevölkerung zum Rücktritt gezwungen. Sein Nachfolger wurde der Armeestabschef General Lamizana, der zunächst ein gemäßigtes Militärregime mit ziviler Beteiligung führte.
1970 wurde wieder ein demokratischer Verfassungsstaat eingeführt (die zweite Republik). 1974 bis 1978 besetzten Militärführer zwischenzeitlich die Schlüsselpositionen der Regierung. Nach einem erneuten Wahlsieg Lamizanas erfolgte eine Rückkehr zum Verfassungssystem (dritte Republik). 1980 übernahm in einem Militärputsch Save Zerbo die Macht, in der Folge kam es zum Verbot aller politischen Parteien.
1982 / 1983 wurde das Regime von den linken Kräften des Offizierskorps gestürzt und Hauptmann Thomas Sankara wurde Präsident. Der panafrikanisch-sozialistische Revolutionär brach die Beziehungen zur ehemaligen französischen Kolonialmacht ab und bemühte sich mit Unterstützung von Ghana, Libyen und Kuba um eine wirtschaftliche und politische Neuorientierung. 1984 änderte er die Staatsbezeichnung des bisherigen Obervolta in Burkina Faso (Land der Aufrichtigen). Der Politiker erfreute sich einer sehr großen Beliebtheit bei der Bevölkerung. Es gelang ihm u.a. wirkungsvoll die Korruption zu unterbinden, die medizinische Versorgung und den Bildungsstand der Menschen zu erhöhen. Sankara bemühte sich auch, den Status der Frauen im Land zu verbessern, er verbot die Beschneidung der Mädchen, wendete sich gegen die Polygamie und propagierte Verhütung. Darüber hinaus war Burkina Faso zu der Zeit eines der wenigen Länder Schwarzafrikas, das ein steigendes Bruttosozialprodukt zu verzeichnen hatte.
1985 führte ein Grenzkonflikt um den Agacher-Streifen zu einem zehntägigen Krieg mit Mali.
1987 wurde Thomas Sankara von seinem ehemaligen Verbündeten Blaise Compaoré ermordet, der daraufhin zum neuen Machtinhaber des Landes wurde. Die neue Verfassung von 1991 ermöglichte die Einführung eines Mehrparteiensystems. Im Dezember des Jahres gewann Compaoré die Präsidentschaftswahlen. 1996 erfolgte eine Fusion der Regierungspartei ODP/MT mit zehn weiteren Parteien, die bis dahin teilweise zur Opposition zählten, zum "Congrès pour la Democratie et le Progrès" (CDP). 1997 wurde die Verfassung geändert. Die Präsidentschaftswahlen von 1998 gewann erneut Compaoré.
Im Dezember 1998 fiel der regierungskritische Journalist Norbert Zongo einem Attentat zum Opfer. Im September 2003 kam es zu einem Putschversuch, bei dem den Regierungen der Nachbarländer Côte d'Ivoire und Togo eine Mitbeteiligung vorgeworfen wurde. 2004 bestätigte das Parlament eine Änderung des Wahlgesetztes, die Opposition protestierte dagegen wegen einer daraus folgenden Benachteiligung.
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