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Fuchs, Rotfuchs
Systematische Einteilung
Der Fuchs taucht in zahlreichen Märchen als der schlaue Reinicke Fuchs auf. In Deutschland ist der Fuchs das häufigste und das größte Raubtier. Er gehört zur Familie der Hunde.
Ausgenommen die hier immer noch extrem seltenen Wölfe oder Bären.
Der Fuchs ist zudem das weltweit verbreitetste Raubtier, so lebt der Polarfuchs in den teilweise extrem kalten Regionen des hohen Nordens oder der Füstenfuchs in den heißen Zonen der Wüsten.
Ordnung | Raubtiere (Carnivora) |
---|---|
Familie | Hunde (Canidae) |
Gattung | Echte Füchse (Vulpes) |
Art | Vulpes vulpes |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Red fox
- Französisch: Renard
Einleitung
Füchse gelten vielen Naturfreunden als Inbegriff für Schlauheit. Die Listigkeit von Meister Reineke wurde bereits von Äsop (550 v.Chr.) in seinen Fabeln beschrieben. Genauso werden dem Rotrock aber auch negative Eigenschaften zugeschrieben.
Im Kinderlied als Gänsedieb besungen, gilt er als Meister der Ränke, als feiger und frecher Gauner, der keine Gelegenheit ungenutzt lässt. Tatsächlich haben Füchse hervorragend entwickelte Sinne, sie hören, sehen und wittern ausgezeichnet, so dass sie mit ihrer ungewöhnlichen Auffassungsgabe mögliche Raubgelegenheiten blitzschnell ausnutzen und Gefahren entgehen können. Dazu kommt ein ausgezeichnetes Gedächtnis.
Ist ein Fuchs einmal in eine Falle getappt und konnte ihr wieder entkommen, so wird er kein zweites Mal darauf hereinfallen. Wird der Rotfuchs von Bauern und Jägern gern als Schädling angesehen, ist er in Wirklichkeit ein unermüdlicher Mäusevertilger, da Mäuse seine Hauptnahrungsquelle darstellen. Als Aasfresser erfüllt er zudem eine wichtige Aufgabe als "Gesundheitspolizist des Waldes" und sorgt so für einen kräftigen und gesunden Wildbestand.
Vorkommen
Der Rotfuchs bewohnt Europa, Nordafrika, weite Teile Asiens und Nordamerikas. Er ist im gesamten Verbreitungsgebiet häufig anzutreffen.
Der Rotfuchs bewohnt Europa, Nordafrika, weite Teile Asiens und Nordamerikas © goruma
Merkmale
Der Fuchs erreicht bei einer Schulterhöhe von 35-45 cm eine Länge von 80-90 cm und wird dabei bis zu 10 kg schwer. Sein Schwanz wird 45-50 cm lang. In freier Wildbahn wird er selten älter als 7 Jahre, in menschlicher Obhut aber bis zu 15 Jahre alt. Sein dichter, langer Pelz ist auf der Oberseite graurot, rost- oder gelbrot gefärbt. Die Unterseite ist weißgrau, Lippen, Wangen und Kehle sind weiß gefärbt. Ebenso wie die Körperoberseite trägt der dichte, buschige Schwanz (Lunte) die verschiedenen Rottöne, häufig mit einer weißen Spitze. Die Vorder- und Hinterläufe sind ebenfalls rot, die Pfoten und Ohren dagegen schwarz.
Fell und Ohren
Der Wüstenfuchs besitzt extrem große und gut durchblutete Ohren, über die ein sehr guter Temperaturaustausch in dem extrem heißen Klima der Wüsten ermöglicht wird. Sehr interessant dürfte es sein, dass im Zug der Bionik in Anlehnung an die Temperaturregulierung des Wüstenfuchses Hosen und Trikots für Sportler entwickelt wurden, die zu einer besseren "Kühlung" bei sportlichen Anstrengungen führen (sollen).
Der Polarfuchs dagegen besitzt sehr kleine Ohren und färbt sein Fell im Winter weiß, außerdem wird es sehr dicht und viel Luft zur besseren Isolierung. Auf diese Weise kann er Temperaturen bis ca. -60° C überleben.
Lebensweise und Lebensraum
Der Fuchs lebt im Wald, in Graslandschaften und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Als so genannten Kulturfolger trifft man ihn häufig in der Nähe des Menschen an, wo er Parks, U-Bahn- und Kanalsysteme besiedelt.
Im Gegensatz zum Wolf ist er ein Höhlenbewohner und mit seinem ausgeprägten Revierverhalten sehr standorttreu. Sein groß angelegter Bau wird nicht selten von mehreren Generationen hintereinander bewohnt. Tagsüber bleibt er hier in Deckung, und wenn man ihn zu Gesicht bekommt, dann meistens nur nachts oder in der Dämmerung für wenige Augenblicke.
Einmal im Jahr, im Winter, verliert er aber seine scheue Zurückhaltung und macht dann nachts durch lautes Gekläffe und Geschrei auf sich aufmerksam. Es ist die Paarungszeit (Ranz), in der die Rüden lautstark um die Weibchen werben und sich raufen. Hat sich die Füchsin für einen Bewerber entschieden, bringt sie Ende April oder Anfang Mai, nach einer Tragezeit von 60-63 Tagen, tief in der Höhle 4 bis 6 Junge zur Welt. Diese sind bei Geburt blind und taub. Nach 14 Tagen öffnen sie die Augen und nach weiteren 2 Wochen sieht man sie schon in ihrem kleinen Pelz vor dem Höhleneingang herumtollen.
Die Versorgung der Familie übernimmt häufig der Vater. Er schleppt heran, was er erwischen kann: Insekten, Würmer, Schnecken, Frösche, Mäuse und Ratten, kleine Reptilien und Vögel, aber auch Hühner und Hasen. Außerdem frißt er Beeren und Früchte und verschmäht selbst Aas nicht. Ebensooft muss aber die Füchsin die Aufzucht alleine bewältigen. In dieser Zeit magert sie stark ab und dringt aus der Hungersnot heraus auch in Gehöfte ein, um schnelle Beute zu machen. Dabei erbeutet sie Hühner, Enten und sogar Gänse.
Feinde
Die natürlichen Feinde des Fuchses, Luchs, Wolf, Steinadler und Uhu, spielen in Deutschland auf Grund ihres seltenen Vorkommens keine Rolle. Sein einziger Feind ist der Mensch. Der Fuchs wird stark bejagt.
Besonderheiten
Tollwut
Der Fuchs ist der Hauptüberträger der Tollwut. Diese durch Viren ausgelöste Krankheit ist für Haustiere und auch für den Menschen äußerst gefährlich und führt ohne rechtzeitig eingeleitete Gegenmaßnahmen zum Tod. Erkrankte Tiere verlieren ihre natürliche Scheu vor dem Menschen und fliehen nicht bei Annäherung, sondern beißen bei Berührung. Durch den Biss werden die Viren dann übertragen. Die einzige lebensrettende Maßnahme ist eine sofortige Impfung. Typische Symptome des Menschen bei einer Erkrankung sind Kopfschmerzen, Ruhelosigkeit, Angstgefühle, Muskelkrämpfe, später Atemlähmungen und Herzrhythmusstörungen. Durch die regelmäßig im Frühjahr und Herbst ausgelegten Impfköder konnte die Tollwut in Europa stark eingedämmt werden. Die Köder sind für andere Tiere ungefährlich und geben ihnen zudem allerdings auch keinen ausreichenden Impfschutz.
Fuchsbandwurm
Der kleine Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) ist ein Parasit, der im Darm des Fuchses lebt. Die Eier werden mit dem Kot ausgeschieden und gelangen bei der Nahrungsaufnahme in den nächsten Wirt. Dies kann auch der Mensch sein, denn Beeren und Pilze können mit Fuchskot in Kontakt geraten sein. Wer kein Risiko eingehen möchte, sollte gesammelte Waldfrüchte vor dem Verzehr gründlich waschen und zusätzlich erhitzen. Das Erhitzen tötet die Bandwurm-Eier ab, Einfrieren bietet dagegen keinen Schutz. Die Larven des Bandwurmes können auch im menschlichen Körper schwere Schäden verursachen. Bei einer Infektion kann das Wachstum des Parasiten durch die Gabe von Medikamenten verlangsamt und manchmal sogar gestoppt werden. Häufig wird das Immunsystem des Menschen mit den eingedrungenen Parasiten sogar selbst fertig, so dass nicht jeder, der die Eier aufgenommen hat auch krank wird.
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