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Zweifingerfaultier

Allgemeies

Die Faultiere  sind eine Unterordnung (Folivora) aus der Ordnung  der zahnarmen Säugetiere (Pilosa).
Die wissenschaftliche Bezeichnung Folivora für die Faultiere wurde im Jahr 2001 eingeführt und leitet sich von den lateinischen Wörtern folium (Blatt, Laub) und vorare (verschlingen) her, was die bevorzugte Nahrungsaufnahme der Tiere zum Ausdruck bringt.

 

Faultier
Zweifinger-Faultier © Goruma (T.Kruse)


Das hier dargestellte  "Eigentliche Zweifingerfaultier" - in der Kurzform als  Zweifinger-Faultier  bezeichnet - ist eine Art aus der Gattung der  Zweifingerfaultiere (Cholocepus)  in der  Familie der Megalonychidae.
Die Tiere kommen in den Regenwäldern des nördlichen Teils von  Südamerika vor. Dort leben sie überwiegend einzelgängerisch in Baumkronen, wobei eine kopfunter hängende Position typisch ist.

Allgemeiner Hinweis

Die Darstellung der Faultiere in nur einem Beitrag wäre zu unübersichtlich, daher wurden zwei getrennte Darstellungen für die beiden verschiedenen Faultier-Familien gewählt. In diesem Beitrag wird das Zweifinger-Faultier beschreiben.
Eine Darstellung des Dreifinger-Faultiers (Choloepidae) finden Sie hier >>>

Systematische Einteilung, Taxonomie

Ordnung Zahnarme Säugetiere (Pilosa)
Unterordnung Faultiere (Folivora)
Familie Megalonychidae
Gattung  Zweifingerfaultier (Cholocepus)
Art Eigentliches Zweifingerfaultier (Cholocepus didactylus)


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Sloth
  • Französisch: Paresseux

 

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Eigentlichen Zweifingerfaultiers umfasst das nördliche Südamerika von Kolumbien, dem östlichen Ecuador und Peru über Venezuela südlich des Orinoco, Guayana, Surinam und Französisch-Guayana bis nach Brasilien nördlich des Amazonas.

Aussehen

Anstelle von fünf Zehen besitzen alle  Faultiere an den Hinterbeinen nur drei Zehen an denen sie bis zu ca. 8  cm lange Krallen besitzen, mit denen sie sich - nach unten hängend - an den Ästen wie mit einem Haken  festkrallen können.
Allerdings haben die Zweifinger-Faultiere, im Gegensatz zu den Dreifinger-Faultieren, an den vorderen Gliedmaßen nur je zwei Finger. Ihre Gliedmaßen sind sehr lang, wobei die vorderen länger sind als die hinteren.
Die Faultiere erreichen eine Gesamtlänge von 40 bis 80 cm - bei einem Gewicht zwischen 2 und 11 kg. Ihr Kopf ist sehr kurz, mit einem eher runden Gesicht. Die kleinen Augen liegen weit auseinander und die kleinen Ohren sind im Fell verborgen. Der Schwanz besteht nur als Rudiment.
Interessant ist das oft grünlich gefärbte Fell der Tiere, was durch mikroskopisch kleine Algen, die im Fell der Tiere leben, hervorgerufen wird. Was eine typische Symbiose darstellt, da
die Algen im Fell der Faultiere gut gedeihen können und die Faultiere durch die grünliche Fellfärbung in den Urwaldbäumen hervorragend getarnt sind.

Verhalten, Fortplanzung

Die Tiere haben ihren Namen aufgrund der Tatsache, dass sie bis zu 18 Studen kopfüber schlafend in den Bäumen verbringen.
Die Weibchen werden mit etwa drei Jahren, die Männchen erst mit etwa viereinhalb Jahren geschlechtsreif.
Ihre Paarungszeit ist ganzjährig. Nach einer Tragzeit von zehn Monaten bringt das Weibchen ein Junges zur Welt.
Das Neugeborene hat geöffnete Augen und ein etwas dunkleres Fell als erwachsene Tiere. Es ist teilweise fähig zu klettern und besteigt den Bauch der Mutter, wo es etwa zehn Monate zubringt. Das Jungtier fängt bereits mit vier bis fünf Wochen an, feste Nahrung zu sich zu nehmen, deren Anteil sich nach und nach steigert. Nach drei bis fünf Monaten, erfolgt die Entwöhnung. Mit zweieinhalb Jahren sind die Tiere ausgewachsen. Der Abstand zwischen zwei Geburten liegt bei etwa  16 Monaten.

Nahrung

Ihre Nahrung besteht fast ausschließlich aus Blättern der Bäume, in denen sie ihre Zeit verbringen.
Selten ernähren sie sich aber auch von tierischer Kost.

Feinde

Die wichtigsten Feinde sind Jaguare, Südamerikanische Nasenbären, Langschwanzkatzen und hin und wieder Ozelote. Auch Anakondas und die Harpyie - einer der größten Greifvögel weltweit - gehören dazu.
Aber der schlimmste Feind ist der Mensch, der die Tiere nicht nur jagt, sondern besonders ihre Lebensgrundlagen zerstört.




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