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Saharaotter, Daboia deserti

Inhaltsverzeichnis

  1. Allgemeines
  2. Systematische Einteilung
  3. Aussehen, Verhalten
  4. Vorkommen
  5. Vermeidung eines Bisses
  6. Art des Gifts
  7. Folgen eines Bisses
  8. Gegenserum (Antiserum)
  9. Erste Hilfe
  10. Prognose
  11. Zusammenarbeit
  12. Giftnotruf-Zentralen

Allgemeines

Die Saharaotter (Daboia deserti) gehört zur Gattung Daboia und kommt in Nordafrika bis zur Sahara vor
Von der Gattung (Genius) Daboia gibt es insgesamt die folgenden fünf Arten (Species), die alle über keine Unterarten verfügen:

- Saharaotter (Daboia deserti)
Vorkommen: Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen
- Atlasotter (Daboia mauritanica)
Vorkommen: Marokko Nord-Mali, Algerien, Tunesien
- Palästinaviper (Daboia palaestinae
)
Vorkommen: Syrien, Libanon, Israel, Jordanien, Palästina
- Kettenviper (Daboia russelli
)
Vorkommen: Bangladesch, Indien, Nepal, Pakistan, Sri Lanka, Süd-östliches China
- Östliche Kettenviper (Daboia siamesis)

Vorkommen: Myanmar, China (Kwantung), Kambodscha, Thailand, Taiwan

Systematische Einteilung

Familie Giftvipern (Viperidae)
Unterfamilie Echte Vipern (Viperinae)
Gattung Orientalische Vipern (Daboia)
Art Saharaotter (Daboia deserti )

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Desert viper, Sahara adder
  • Französisch:
  • Italienisch:

Aussehen, Verhalten

Diese Schlange erreicht eine Länge bis zu ca. 1,60 m. In jüngeren Jahren besitzt sie eine grau bis gelbliche Färbung, die von schwarzen Flecken gemustert ist. Mit zunehmendem Alter verwischen diese Flecken und die Tiere erscheinen dann fast einfarbig.
Ihr Kopf ist breit und besitzt die Form eines Dreiecks - ähnlich einer Lanzenspitze. Ihre Pupillen sind senkrecht geschlitzt.
Das Tier lebt - wie man dem Namen entnehmen kann -  in steinigen oder sandigen Regionen mit wenig Niederschlag und geringer Vegetation.

Die Schlange ist nachtaktiv und verkriecht sich während des heißen Tages unter Steinen, in Erdlöchern oder in Höhlen.
Als Nahrung dienen ihr andere Schlangen, Kleinsäuger, Vögel und Echsen.
Zur Fortpflanzung legt das Weibchen  bis zu 20 Eier.

Vorkommen

Diese Schlangenart findet man in Nordafrika in folgenden Ländern:

Algerien
Libyen
Marokko
Tunesien

Vermeidung eines Bisses

Gebiete, in denen diese Schlange vorkommen kann, sollte nur mit festem und hohem Schuhwerk und einer weiten langen Hose begangen werden. Beim Klettern darf nicht in Felsspalten u.ä. gefasst.
Das Tier sollte im Fall einer Begegnung nicht gereizt werden, und auf keinen Fall sollte versucht werden, es zu fangen, zu ärgern oder zu töten. Bei einer Begegnung auf Abstand bleiben bzw. gehen.
Wichtig ist dabei zu wissen, dass die Distanz, auf der diese Schlange zustoßen kann, etwa das Doppelte ihrer Größe beträgt. In einer Entfernung von mehr als etwa 3 bis 4 m besteht daher keine Gefahr, gebissen zu werden.

Art des Giftes

Das Gift beinhaltet besonders die Blutgerinnung beeinflussende (hämotoxisch) Anteile sowie die Blutzellen und die Blutgefäße schädigende Anteile (hämorrhagisch) und das Gewebe zerstörende Anteile (Proteasen). Neurotoxine sind dagegen kaum vorhanden.
Die LD 50  des Giftes  bei Mäusen beträgt bei intravenöser Gabe zwischen 0,08 und 0,3 Mikrogramm pro Gramm Maus.
Unter der LD 50  versteht man die Menge an Gift, bei der 50% der Versuchstiere verstorben sind.
Da die LD 50 pro Gramm angegeben wird, muss die tödliche Menge natürlich noch mit dem Gewicht der Maus multipliziert werden.
Beim Menschen sind Giftmengen zwischen 40 und 70 mg tödlich.
Bei einem durchschnittlichen Biss gibt die Kettenviper eine Menge von etwa 70 mg Gift ab, es wurden aber auch 150 bis 250 mg Gift pro Biss festgestellt - das ist der Gesamtinhalt ihrer Giftdrüsen.

Folgen eines Bisses

Das Gift dieser Schlange ist so wirksam, dass jeder Vollbiss als eine sehr gefährliche Situation für die betroffene Person anzusehen ist. Daher ist unter allen Umständen so schnell wie möglich nach einem Biss professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Jede körperliche Anstrengung nach einem Biss ist zu vermeiden. Sofern es die Umstände zulassen, sollte man sich hinlegen und auf die herbeigerufene Hilfe warten. 
Die ersten Symptome nach einem Biss können bereits nach wenigen Minuten z.B. in Form von  Synkopen - einem Kräfteverlust bis hin zur Ohnmacht - auftreten.
Aber es gibt auch Fälle, in denen die Symptome erst nach vielen Stunden einsetzen. 

Lokale Symptome
Schmerzen und Schwellungen über die gesamte gebissene Extremität, die auch auf den Rumpf übergreifen kann. Weiterhin kommt es zur Lymphangitis (Entzündung der Lymphbahnen) und zu Lymph-
knotenschwellungen. Auch ausgeprägte lokale Blasen- und Nekrosenbildungen wurden beobachtet. 

Allgemeinsymptome
Blutdruckabfall (Hypotonie) bis hin zum Schock, Tachykardien (Herzrhythmusstörungen mit Herzrasen ) und möglicherweise EKG-Veränderungen.
Es kommt zum Schwitzen, zu Durst, Erbrechen und oft zur Diarrhö (Durchfall).
Infolge eines Schocks oder eines starken Blutdruckabfalls kann es zum Nierenversagen kommen.
Es treten Blutgerinnungsstörungen mit Spontanblutungen auf und es kommt zu einer Thrombopenie (verminderte Anzahl von Thronbozyten) und Leukozytose (Vermehrung der Leukozyten im Blut)

Hinweis
Ob  bei einem Biss Gift injiziert wurde oder ob es sich nur um einen ungefährlichen  Trockenbiss gehandelt hatte, zeigt sich relativ schnell an der Symptomatik an der Bissstelle.

Gegenserum (Antiserum)

Es gibt polyvalente Gegenseren, also Seren, die gegen mehrere Schlangenarten, aber nicht speziell gegen diese wirken.
Da die Gabe eines Antiserums aber stets mit der Gefahr einer allergischen Reaktion bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock verbunden ist,
sollte dessen Anwendung stets im Einzelfall genau abgewogen werden und nur durch einen erfahrenen Arzt in einem entsprechenden Zentrum erfolgen.
Bei der Injektion dieses Schlangengifts ist die Gabe eines Antiserums jedoch in der Regel in ausreichender Menge angebracht.

Prognose

Ohne Behandlung kann es bei der Injektion einer größeren Menge Giftes zum Tod kommen.
Beim Überleben eines Bisses kommt es häufiger zu Nekrosen in der Umgebung der Bissstelle, die oft sogar eine Gewebstransplantation erforderlich machen.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit einer sehr bedeutenden und großen österreichischen Schlangenfarm zusammen.
Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen.
Ein Besuch des Zoos eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen. Diese Schlangenfarm liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Giftnotruf in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kompetente Giftnotruf-Zentralen - die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland - 24 Stunden lang erreichbar sind, finden Sie unter:

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland

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Kommentare
Walter  (Freitag, 12.08.2016)
Wenn da noch ein Bild der Schlange drin wär, dann hättet ihr ein Sehr Gut+ verdient. So gibt es nur ein Gut*. Wobei die Beschreibung ausführlich und auch für den Laien gut verständlich ist!


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