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Sumatra-Kobra, Naja sumatrana

Inhaltsverzeichnis

  1. Allgemeines
  2. Systematische Einteilung
  3. Aussehen, Verhalten
  4. Vorkommen
  5. Vermeidung eines Bisses
  6. Art des Gifts
  7. Folgen eines Bisses
  8. Erste Hilfe
  9. Gegenserum (Antiserum)
  10. Prognose
  11. Zusammenarbeit
  12. Giftnotruf-Zentralen

Allgemeines

Es gibt rund 28 Kobraarten der Gattung Naja, obwohl es dazu in der Literatur auch andere Angaben gibt.
Die Königskobra beispielsweise gehört trotz ihres Namens zur Gattung der Schlangenfresser (Ophiophagus), und ist daher der Systematik nach keine "echte" Kobra". Eine Übersicht über die Gattungen der Schlangen, die umgangssprachlich als Kobras bezeichnet werden - auch über die, die keine "echten" sind - finden Sie bei Goruma unter: Kobras.
Die echten Kobras lassen sich in die asiatischen und afrikanischen Kobras unterteilen. Diese hier behandelte Kobra gehört zu den asistischen Kobras:

Naja atra Naja kaouthia Naja mandalayensis
Naja miolepis Naja naja Naja oxiana
Naja philippinensis Naja sagittifera Naja samarensis
Naja siamensis Naja sputatrix Naja sumatrana

 
Neben der Bezeichnung Sumatra-Kobra wird die Schlange auch als Äquatoriale Speikobra bezeichnet.
Von der hier vorgestellten Kobraart Naja sumatrana gibt es keine Unterarten!
 

Systematische Einteilung

Familie Giftnattern (Elapidae)
Gattung Echte Kobras (Naja)
Art Sumatra-Kobra (Naja sumatrana)

 Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Equatorial Spitting Cobra, Golden Spitting Cobra
  • Französisch:

Aussehen, Verhalten

Diese Kobraart besitzt  eine Länge von 1,10 m bis 1,40 m. Ihre Grundfärbung ist schwarz, aber auch gelb bis gelblich grün. Die Kopfoberseite ist eher hell mit gelben Kopfseiten und einer gelben Kehle. Das schöne schwarz-gelbe Erscheinungsbild der Schlange rührt besondes von den leuchtend gelben Schuppenzwischenhäuten her. Sie werden besonders sichtbar, wenn sich die Schlange bei Reizung "aufbläst" bzw. seinen Hals spreizt.
Ihre Bauchseite kann einfarbig schwarz sein oder gelbe Flecken aufweisen.
Wie fast alle Kobras ist sie mit Hilfe ihrer verlängerten Nackenrippen in der Lage, ihren Nacken zu dem bekannten Schild zu spreizen. Außerdem gehört sie zu den Speikobras, die ihr Gift über eine Entfernung von einigen Metern meist in die Augen spritzen kann.
Zur Fortpflanzung legt sie zwischen  8 und 12 Eier. 
Diese Kobraart ist leicht reizbar. Bevor sie allerdings zustößt, macht eine Reihe von Drohgebärden und faucht dabei fast wie eine Katze.

Vorkommen, Lebensraum

Diese Schlange kommt im Norden von  Malaysia,  in Thailand, Singapore, in Teilen von  Indonesien - und dort auf Sumatra, Borneo, Bangka und  Belitung sowie auf den Philippinen vor.
Die Schlange findet man sowohl im  Tiefland  als auch in Höhen bis zu ca. 1.500 m.
Sie lebt bevorzgt an den Rändern von tropischen Feucht- und Trockenwäldern, insbesondere entlang von Lichtungen. Aber man findet sie auch in tropischen und subtropischen Bergwäldern, in Sümpfen, Plantagen sowie in Reisfeldern. Sogar in Gärten kann sie beobachtet werden. Sie ist dämmerungs- und nachtaktiv und lebt am Boden. Tagsüber verkriecht sie sich in Erdhöhlen.
Ihre Nahrung sind hauptsächlich Kleinsäuger wie Ratten und Mäuse, Vögel und kleine Reptilien sowie Frösche und Kröten

Vermeidung eines Bisses

Gebiete, in denen diese Schlange vorkommen kann, sollte nur mit festem und hohem Schuhwerk begangen werden. Eventuell mit einem Stock den Boden vorher vorsichtig abklopfen. Beim Laufen ist fest aufzutreten Das Tier sollte nicht gereizt und auf keinen Fall sollte im Falle einer Begegnung versucht werden, es zu fangen oder gar zu töten. Bei einer Begegnung auf Abstand bleiben bzw. gehen.

Art des Giftes

Es handelt sich in der Hauptsache um ein sehr starkes das Gewebe zerstörendes Toxin (Proteasen) - mit neurotoxischen und kardiotoxischen Anteilen.

Folgen eines Bisses

Im Bereich der Bissstelle kommt es nur zu lokalen Schmerzen, Schwellungen und starken Ödemen. Später kann es zur Nekrosebildung kommen. Die neurologischen Bestandteile könnten Muskellähmungen bis hin zu einer Beeinträchtigung der Atmung führen - es gibt zur Zeit über die Bissfolgen dieser Art wenig bis keine verlässliche epidemiologische Daten. Es wird auf das Vorhandensein eines Anteils an kardiotoxischen Toxinen ausdrücklich hingewiesen. Es kann durchaus nach einem Vollbiss Lebensgefahr bestehen.

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Bequemlichkeit halber hier nochmals abgedruckt:

  • unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange identifizieren
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen, z.B. an der Bissstelle oder, bei neurotoxischen Vergiftungen, Lähmungen oder auch eine Augenstarre.
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser und nicht als Alkohol oder Kaffee.
  • alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt.
  • sollten Atembeschwerden auftreten, kann das Leben über viele Stunden mittels einer Mund-zu-Mundbeatmung erhalten bzw. verlängert werden.
  • das Aussaugen, Ausschneiden oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen

Neben diesen allgemeinen Maßnahmen ist bei einem Biss dieser Schlange das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes im Busch bis zur Anspruchnahme professioneller Hilfe empfehlenswert..

Gegenserum (Antiserum)

Es wird gegen das Gift dieser Schlange bisher kein Antivenin hergestellt. Eventuell besteht eine Wirkung von naja philippinensis-Antivenin durch so genannte Kreuzreaktionen, es sei aber darauf hingewiesen, dass die Wirkung von Antiveninen auf die Lokalreaktionen nur sehr bedingt ist und damit eher systemische Symptomatiken mehr oder weniger effizient bekämpft werden können

Prognose

Eine Prognose ist nach einem Biss dieser Schlange aufgrund fehlender Statistiken schwer abzugeben. Aber es ist eine vollständige Genesung möglich, genau so gut kann es zu behandlungsbedürftigen Gewebsschäden kommen. Aber es ist auch mit dem Tod infolge von einer Atemlähmung oder Herzversagen zu rechnen.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen:

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Tel.: 0043 - 4275 - 23165
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen.
Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kompetente Giftnotruf-Zentralen - die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland - 24-stündig erreichbar sind, finden Sie unter:

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland

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