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Savannenkobra, Naja melanoleuca "subfulva"
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Die systematische Einteilung dieser Kobra ist derzeit noch nicht endgültig geklärt. Es ist daher folgendes festzstellen:
Von der Weißlippenkobra (Naja melanoleuca) existieren zwei verschiedene Formen. Die zweite Form wird bisher von zahlreichen Liebhabern und Züchtern unter der Bezeichnung Naja melanoleuca "subfulva" geführt.
LAURENT (1955) beschrieb bereits die Naja melanoleuca subfulva und THIRIO et al. (2006) listen sie bereits als eigene Art. Genauere Untersuchungen sind aber noch erforderlich und auch im Gange, um den Status dieser Art definitiv abzuklären. Jedenfalls sind die Unterschiede der beiden Formen eklatant und auf verschiedenen Ebenen angesiedelt - sie unterscheiden sich daher in vielerlei Hinsicht. Anhand ihrer, im Gegensatz zu der "normalen" Form bestehenden Vorliebe für trockene Habitate, könnte der deutsche Trivialnahme im Gegensatz zu "Waldkobra" Savannenkobra lauten. Wir haben dem bereits vorgegriffen und diesen Namen hier verwendet.
Die Kobraslassen sich in die asiatischen und afrikanischen Kobras unterteilen, wobei die Weißlippenkobra bzw. Schwarzweiße Kobra und die hier vorgestellte Unterart "Savannenkobra" zu den afrikanischen Kobras gehört:
Die afrikanischen Kobras mit ihren Unterarten
Naja anchietae | Naja annulata - Naja annulata annulata - Naja annulata stormsi |
Naja annulifera |
---|---|---|
Naja arabica | Naja ashei | Naja christyi |
Naja haje | Naja katiensis | Naja melanoleuca - Naja melanoleuca subfulva |
Naja mossambica | Naja multifasciata | Naja nigricincta - Naja nigricincta nigricincta - Naja nigricincta woodi |
Naja nigricollis | Naja nivea | Naja nubiae |
Naja pallida | Naja senegalensis |
Systematische Einteilung
Familie | Giftnattern (Elapidae) |
---|---|
Gattung | echte Kobra (Naja) |
Art | Weißlippenkobra (Naja melanoleuca) |
Unterart | Savannenkobra (Naja melanoleuca "subfulva") |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch:
- Französisch:
Aussehen, Verhalten
Die Savannenkobra gehört mit zu den großen Kobras. Sie wird zwischen 2 m bis ca. 2,70 m lang. Ihr Färbung ist im vorderen Teil gelblich-braun, mit mehr oder weniger vorhandenen dunklen Einsprenkelungen, im hinteren Teil wandelt sich die Farbe in ein dunkles Braun bis Schwarz mit Aufhellungen im Zentrum der Schuppen. Auffallend ist bei vielen Exemplaren eine mehr oder weniger klare schwarze Färbung der seitlichen Kopfbeschuppung, insbesonders der Ober - und Unterlippenschilde. Es besteht ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus - Weibchen haben einen viel kleineren und schmalen Kopf als die Männchen.
Durch Spreizen der beweglichen Halsrippen wird ihr typisches Halsschild gebildet. Viele Halter und Züchter dieser Form bescheinigen dem Tier ein im Gegensatz zur "normalen" Form viel ruhigeres Verhalten. Wenn sie sich aber bedroht fühlt, richtet sie ihren Vorderkörper auf, wobei sie ihre Halsregion zu einem breiten Schild ausbreitet. Ihren Kopf hält sie dabei in waagerechter Haltung auf den potenziellen Angreifer hin ausgerichtet. Wer ein derartiges Verhalten der Schlange proviziert hat, sollte sofort solange absolut regungslos verharren, bis die Schlange wieder in eine friedliche Haltung übergegangen ist. Dabei ist zu beachten, dass auch kleine Bewegungen ausreichen können, um die Schlange erneut zu provozieren. Oft beißt diese Kobra - wie andere auch - aber auch zu, ohne den Nackenschild zur Warnung aufzustellen.
Diese Schlange lebt vorwiegend Trockensavannen - daher ihre Bezeichnung. Die Schlange ist tag- und dämmerungsaktiv. Sie ernährt sich von Kleinsäugern (Ratten, Mäuse), Vögeln und deren Eiern, außerdem von Eidechsen, Fröschen und Kröten. Zur Fortpflanzung legt sie vermulich bis zu ca. 30 Eier.
Vorkommen
Die Schlange kommt in den folgenden Ländern vor:
Kenia
Nordöstliches Südafrika
Swasiland
Mosambique
Simbabwe
Somalia
Tansania
Vermeidung eines Bisses
Gebiete, in denen diese Schlange vorkommen kann, sollte nur mit festem und hohem Schuhwerk begangen werden. Das Tier sollte bei einer Begegnung nicht gereizt und auf keinen Fall sollte versucht werden, es zu fangen oder gar zu töten. Bei einer Begegnung auf Abstand bleiben bzw. sich vorsichtig entfernen.
Art des Giftes
Diese Kobra besitzt ein sehr starkes Neurotoxin als Gift, also ein Gift, das auf das Nervensystem wirkt, und zwar im Bereich der Synapsen, also den winzigen Spalten zwischen Nervenenden untereinander sowie zwischen Nerven und Muskeln. Ihr Gift gilt mit den Giften der Kapkobra sowie der Schwarzen und Grünen Mambas zu den wirksamsten also gefährlichsten der afrikanischen Kobras.
Folgen eines Bisses
Die Symptome nach einem Biss sind die folgenden: Meist nur gering ausgeprägte Lokalsymptome wie Schmerz und Ödem, evtl. kommt es zur Blasenbildung und einerLymphknotenschwellung. Die Rückbildung der Lokalsymptome erfolgt meist ohne Nekrose. Die neurologischen Symptome können bereits nach 15 min. aber auch erst nach 10-20 h nach dem Biss erfolgen. Eine mögliche Atemlähmung tritt nach 2-12 h auf und hält bis zu 7 Tagen an. Weiterhin kommt es zu Lähmungen mit Ptosis (Augenlidlähmungen), Taubheit im Bereich der Lippen, Ophthalmoplegie (Augenmuskellähmung.), sowie zu Schluck- und Sprachstörung. Als frühes Allgemeinsymptom treten Übelkeit mit Erbrechen auf.
Jede körperliche Anstrengung nach einem Biss ist unbedingt zu vermeiden. Am Besten legt man sich auf den Boden und wartet auf Hilfe. Der Arzt sollte auf keinen Fall selber zu Fuß aufgesucht werden. Es kommt daher ein Transport per Kfz oder am Bestenmit einem Hubschrauber in Frage. Eventuell muss der Verletzte zur nächsten Ansiedlung getragen werden, um von dort aus Hilfe zu holen. Ein Aussaugen der Bissstelle ist zu unterlassen, da das Gift möglicherweise über den Mund in den Blutkreislauf eindringen kann. Ein Abbinden der Extremitäten ist ebenfalls zu unterlassen. Als gute zumindest lebensverlängernde Maßnahme hat sich das Anlegen eines Immobilisierungs - Druckverbands erwiesen.
Es darauf hinzuweisen, dass es sehr wichtig ist, bevor ein Gegenserum verabreicht wird, abzuwarten, ob es sich bei dem Biss um einen Vollbiss oder einen Verteidigungsbiss gehandelt hat. Bei einem Verteidigungsbiss muss nicht zwangsläufig auch Gift injiziert worden sein. Beim Vollbiss dagegen ist damit zu rechnen, dass eine größere Menge Gift injiziert wurde.
Gegenserum (Antiserum)
Es gibt eine Reihe von polyvalenten (gegen eine Reihe verschiedener Schlangen wirksam) Gegenseren gegen das Gift der Savannenkobra,das bekannteste davon ist das SAIMR (Polyvalent Antivenom Zentral- und Südafrika). Die Wirksamkeit des Antiserums ist bezüglich der neurologischen Giftwirkungen schwach und relativ sehr langsam. Die Wirksamkeit ist jedoch besser sofern man das Antiserum gibt, bevor die ersten Lähmungserscheinungen eingetreten sind. Es sei darauf hingewiesen, dass die Gabe eines Antiserums stets mit der Gefahr einer allergischen Reaktion bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock verbunden sein kann. Daher ist dessen Anwendung stets im Einzelfall genau abzuwägen und sollte möglichst nur durch einen erfahrenen Arzt oder anderes Fachpersonal erfolgen.
Erste Hilfe
Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:
-
unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
-
die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
-
sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
-
die Schlange identifizieren
-
darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen, z.B. an der Bissstelle oder, bei neurotoxischen Vergiftungen, Lähmungen oder auch eine Augenstarre
-
die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser und nicht als Alkohol oder Kaffee
-
alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt
-
sollten Atembeschwerden auftreten, kann das Leben über viele Stunden mittels einer Mund-zu-Mundbeatmung erhalten bzw. verlängert werden
-
das Aussaugen oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
-
das Ausschneiden der Bisswunde verschlimmert möglicherweise die Giftwirkung, da es z.B. bei Gerinnungsstörungen zu unkontrollierten Blutungen kommen kann
-
auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen. Durch starkes Kühlen können sich bildende Gewebsnekrosen verstärkt werden und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen
Neben diesen allgemeinen Maßnahmen empfiehlt sich bei einem Biss der Kobra das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes. Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes ist nach einem Biss dieser Schlange empfehlenswert,
Prognose
Ohne den Einsatz eines Antiserums und einer intensiv-medizinischen Behandlung ist bei einem Vollbiss durchaus mit dem Tod zu rechnen.
Zusammenarbeit
Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen:
Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Tel.: 0043 - 4275 - 23165
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270
Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen.
Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.
Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at
Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Kompetente Giftnotruf-Zentralen - die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland - 24-stündig erreichbar sind, finden Sie unter:
Giftnotruf-Zentralen in Deutschland
Giftnotruf-Zentralen in Österreich und der Schweiz
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