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Entkoffeinierter Kaffee
Es gibt Menschen, die auf den Genuss von Kaffee nicht verzichten wollen, aber das darin enthaltene Koffein nicht vertragen. So enthält eine Tasse nicht entkoffeinierten Kaffees etwa 85 mg Koffein; entkoffeinierter Kaffee trägt hingegen nur 5 bis 7 mg Koffein mit sich. In der EU darf entkoffeinierter Kaffee nur 0,1% Koffein enthalten.
Der Entkoffeinierungsprozess beginnt bereits bei den noch grünen und ungerösteten Bohnen. Dazu lässt man die Bohnen unter Einwirkung von warmen Wasser oder Wasserdampf zuerst quellen, um anschließend das in den Bohnen enthaltene Koffein mit einem Lösungsmittel zu extrahieren. Da in einem Durchlauf nur ein Teil des enthaltenen Koffeins entzogen werden kann, muss der Prozess sehr oft wiederholt werden. Es sei erwähnt, dass Kaffee um 400 Bestandteile enthält, die für den Geschmack und das Aroma des Kaffees verantwortlich sind. Es ist einsichtig, dass man daher bei dem Entkoffeinierungsprozess bemüht sein muss, so viel wie möglich davon zu erhalten, was nicht einfach ist.
Das erste kommerziell genutzte Verfahren zur Entkoffeinierung wurde 1906 rückwirkend auf den 28. Oktober 1905 patentiert. Entwickelt wurde es 1905.
Bei diesem nach ihrem Erfinder Roselius-Verfahren genannten Prozess werden die Bohnen in Salzwasser vorgequellt und mit dem giftigen Lösungsmittel Benzol behandelt. Da es nicht zu vermeiden war, dass sich Reste des Benzols in dem Kaffee hielten, wird dieses Verfahren heutzutage nur noch sehr selten verwendet. Ludwig Roselius (1874-1943) gründete im Jahr 1906 die Firma Kaffee Handels Aktiengesellschaft, die 1907 mit der Produktion des weltweit ersten entkoffeinierten Kaffees begann und diesen unter der Marke Kaffee-HAG verkaufte.Heutzutage gehört die Marke zu dem Lebensmittelriesen Kraft Foods. Der heutige Kaffee-HAG wird aber nicht mehr auf diese Weise hergestellt, sondern mit dem gesundheitlich unbedenklichen Kohlendioxid-Verfahren.
Es gibt eine ganze Reihe Verfahren zur Entkoffeinierung von Kaffee, von denen exemplarisch der Schweizer-Wasser-Prozess und das Kohlendioxyd-Verfahren vorgestellt werden soll. Die anderen Verfahren sind nur erwähnt:
Schweizer-Wasser-Prozess
Dieses Verfahren wurde Ende der 1970 Jahre von der Swiss Water Decoffeinated Coffee Company entwickelt. Zur Entkoffeinierung werden die Kaffeebohnen so lange in heißem Wasser behandelt, bis sich das Koffein und viele andere Bestandteile in dem Wasser gelöst haben. Die übrig gebliebenen Kaffeebohnen können natürlich nicht weiter verwendet werden und müssen daher entsorgt werden. Das Wasser mit dem gelösten Koffein und den vielen weiteren Kaffee-Bestandteilen durchläuft anschließend einen Aktivkohlefilter, mit dessen Hilfe das Koffein entfernt wird. In dieses koffeinfreie Wasser werden neue Kaffeebohnen zugegeben. Da das Wasser bereits mit gelösten Kaffeebestandteilen angereichert ist, wird bei diesem Prozess nur noch das Koffein aus den Bohnen gelöst, während die anderen Inhaltsstoffe in den Kaffeebohnen erhalten bleiben. Dieser Prozess muss jedoch häufiger wiederholt werden, um den Grad der Entkoffeinierung zu erreichen. Wegen der hohen Kosten wird allerdings nur noch selten mit Hilfe dieses Verfahrens entkoffeiniert.
Kohlendioxid-Verfahren
Diese Art der Entkoffeinierung wird z.B. bei der Herstellung des Kaffee HAG der Firma Kraft Food verwendet. Dabei werden die Kaffeebohnen mit Wasserdampf vorbehandelt und danach bei einem Druck bis zu maximal 300 Atmosphären mit flüssigem überkritischem und natürlichem Kohlendioxid gespült. Dabei wird den Kaffeebohnen das Koffein entzogen. Dem Kohlendioxid wird dann in Wasser oder in einem Kohlefilter das Koffein wieder entzogen, sodass das Kohlendioxid dann für einen weiteren Prozess verwendet werden kann.
Weitere Verfahren sind:
- Direktes Verfahren
- Indirektes Verfahren
- Triglycerid-Verfahren
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