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Schweiz: Geografie

Inhaltsverzeichnis

Fläche und Bodennutzung

Schweiz: Lauterbrunnental © goruma (T.Asthalter)

Die Schweiz umfasst eine Fläche von insgesamt 41.285 km².
Davon sind:

  • Wald
    Rund 25% des Landes sind bewaldetes Gebiet.
  • Wiesen- und Weideland
    Rund 46% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Äcker und Felder
    Rund 6% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt.
  • Gebirge
    Rund 60% des Landes werden von den Alpen eingenommen und etwa 10% vom Jura.

Landesgrenzen

Die Schweiz besitzt mit insgesamt fünf Staaten eine gemeinsame Grenze:

Geografische Länge und Breite

Die Schweiz erstreckt sich (gerundet) über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von rund 46 ° bis 48 ° nördliche Breite
Δλ = von rund 6 ° bis 11 ° östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Uhrzeit

In der Schweiz gilt die Mitteleuropäische Zeit (MEZ).
Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Bern

Bern, die Hauptstadt der Schweiz, liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 47°
Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Bern Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. 
Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

47° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 66,5°

Mit 66,5° über den Horizont hat die Sonne am 21. Juni um die Mittagszeit in Bern ihren höchsten Stand des ganzen Jahres erreicht.

Berge, Dufourspitze

Schweiz: Thunersee mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau © goruma (T.Asthalter)

Jungfrau, Mönch, Eiger
Jungfrau, Mönch, Eiger, die drei Berge liegen nebeneinander, wobei der Mönch (4.107 m) zwischen dem Eiger (3.970 m) mit der berühmten Eiger Nordwand  und der Jungrau (4.158 m) liegt.
Im Jahr 2001 wurden Jungfrau, Eiger und Mönch zusammen mit den angrenzenden Gebieten - so dem Aletschgletscher -  als Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätte aufgenommen. 
Die Eiger Nordwand wurde im Jahr 1938  von der Seilschaft mit den beiden Deutschen Anderl Heckmair und Heinrich Harrer sowie den Österreichern Ludwig Vörg und Fritz Kasparek das erste Mal  durchstiegen. Die großen Bergsteiger wie der Franzose Gaston Rébuffat, die Österreicher Hermann Buhl und Kurt Diemberger sowie der Südtiroler Reinhold Messner durchstiegen später  ebenfallsdie Wand.

 

Schweiz, Konkordiaplatz

Gletscherspalte, Aletschgletscher

Schweiz, Konkordiaplatz

Gletscherspalte, Aletschgletscher

Schweiz, Konkordiaplatz

Aletschgletscher © goruma (S.Horn)

 Schweiz, Konkordiaplatz

Finsteraarhorn Gletscher
vom Högisattel aus

 

Dufourspitze
Der höchste Berg des Landes ist die Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv im Wallis bei Zermatt mit einer Höhe von 4.634 m. Obwohl die Spitze auf dem Gebiet der Schweiz liegt, befinden sich Teile des Berges auch auf italinischem Gebiet. Daher wird er von vielen nicht als "der" höchste Berg der SChweiz angesehen.

Dom
Der Dom - mit einer Höhe von 4.545 m - liegt ganz auf dem Gebiet der Schweiz. Er wird daher vielfach als der wahre höchste Berg der Schweiz angesehen. Er liegt in den Walliser Alpen und gehört zur Mischabelgruppe, dem nach dem Monte-Rosa-Massiv zweithöchsten Gebirgsmassiv der Schweiz. Der Berg wurde am 11. September 1858 zum ersten Mal durch J. Llewellyn Davies, Johann Zumtaugwald, Johann Kronig und Hieronymous Brantschen bestiegen. 

Weißhorn
Das Weißhorn hat eine Höhe von 4.506 m. Der Berg liegt in den Walliser Alpen. Die Erstbesteigung gelang am 19. August 1861 Johann Joseph Brennen, dem Briten  John Tyndall und Ulrich Wenger.

 

Schweiz: Matterhorn © goruma (S.Horn)

Matterhorn
Das Matterhorn mit einer Höhe von 4.478 m ist zwar nicht der höchste aber ohne Zweifel der bekannteste Berg der Schweiz. Er liegt  zwischen Zermatt in der Schweiz und Breuil-Cervinia in Italien. Er wurde am 14. Juli 1865 das erste Mal unter Leitung des britischen Bergsteigers Edward Whymper sowie durch Michel-Auguste Croz aus Chamonix, den Briten Francis Douglas, den Briten Douglas R. Hadow, den britischen Geistlichen Charles sowie von Peter Taugwalder und seinen Sohn Peter Taugwalder aus Zermatt bestiegen. Beim Abstieg kamen vier aus der Seilschaft zu Tode - nur Whymper sowie Vater und Sohn Taugwalder kehrten unversehrt nach Zermatt zurück.

Dent Blanche
Der Dent Blanche mit einer Höhe von 4.357 m. Der Berg liegt in den Walliser Alpen ganz auf dem Gebiet der Schweiz. Die Erstbesteigung gelang am 18. Juli 1862 den Bergsteigern Jean-Baptiste Croz, Thomas Stuart Kennedy, Johann Kronig sowie William Wigram 

Der Rhein

Schweiz, Basel: Rhein © goruma (T.Asthalter)

Der Rhein entspringt - einigen Autoren zufolge - im Tomasse im schweizer Kanton Graubünden. Aber es gibt einige mündungsfernere Quellflüsse, die anderen Autoren zufolge als Rheinquellen gelten, so z.B.  die im Kanton Tessin liegende Quelle des "Rein da Medel" im Einzugsgebiet des Hinterrheins. Je nach Quelle besitzt der Rhein damit eine Länge von 1.320 km (ab Tomasee) oder von 1.391 km.  Der Tomasee liegt auf einer Höhe von 2.345 m im Einzugsgebiet des Vorderrheins. Der Vorderrhein enspringt im ca. 3.000 m hohen Gebiet des Gotthardtunnels und fließt u.a. durch die berühmte Flimser-Schlucht. Der Hinterrhein liegt weiter östlich und kommt
Bei Tamins einer Gemeinde 10 km westlich von Chur im Kanton Graubünden fließen der Vorderrhein und Hinterrhein zum "Alpenrhein" zusammen. Dieser Alpenrhein besitzt eine Länge von rund 100 km und bildet - wie erwähnt - die Grenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz sowie weiter nördlich einen Teil der Grenze zwischen der Schweiz und Österreich. 
Westlich von Bregenz  fließt der Alpenrhein in den Oberen See - ein  Teil des Bodensees - dann durch den Rheinsee und am Ende des Unteren Sees verlässt er den Bodensee bei Stein am Rhein. Bei Schaffhausen in der Schweiz stürzt er sich als Wasserfall über einen Höhenunterschied von m in die Tiefe. Der Rheinfall von Schaffhausen - der wohl spektakuläste Teil des "Scheizer Rheins" - ist für jede Art von Schiffen und Fischen (außer Aalen) unpassierbar. Er ist mit einer Höhe von 23 m und einer Breite von 150 m nach dem Dettifoss auf Island der grösste Wasserfall Europas. 
Bei Hoek van Holland mündet der "Rhein" dann in die Nordsee.
Der gesamte Rhein von der Quelle bis zur Mündung wird in die folgenden Abschnitte unterteilt:

Bereich der Quellflüsse
Im Text  vorher beschrieben
Alpenrhein
Der Alpenrhein reicht von dem Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein bis zum Bodensee (Oberer See) bei Bregenz.
Obersee, Seerhein und Untersee (zusammen der Bodensee)
Vom Obersee durchließt der Rhein den Seerhein und den Unteren See, der bei Stein am Rhein endet.
Hochrhein
Der Hochrhein beginnt in Stein am Rhein, am Ende des Bodensees, und reicht bis Basel
Oberrhein
Der Oberrhein beginnt in Basel und reicht bis zum Binger Loch
Mittelrhein
Der Mittelrhein beginnt am Binger Loch und reicht bis Bonn. 
Bei Sankt Goarshausen in Rheinland Pfalz passiert er die Loreley, einen rund 125 m hohen Schieferfelsen auf der rechten Rheinseite, der durch Heinrich Heines Gedicht Unsterblichkeit erlangte.
Niederrhein
Der Niederrhein beginnt in Bonn und reicht bis zum Rhein-Maas-Delta
Rhein-Maas-Delta
Das Rhein-Maas-Delta besteht aus einem verzweigten Flussdelta, das vor der Mündung von Rhein und Maas in die Nordsee gebildet wird. Die Maas entspringt in Frankreich, fließt durch Belgien und mündet nach ca. 925 km in diesem Delta in die Nordsee.

Städte am Rhein:
Bregenz
Basel
Straßburg
Karlsruhe
Mannheim 
Ludwigshafen
Wiesbaden
Koblenz
Bonn
Köln
Düsseldorf
Duisburg
Arnheim
Rotterdam

Nebenflüsse des Rheins (alphabetisch), die Flusslängen sind auf- bzw. abgerundet:

Name des Flusses Mündung in Rheinabschnitt Länge des Flusses in km
Aare Hochrhein  290
Ahr Mittelrhein 90
Alte Issel Rhein-Maas-Delta  80
Argen Obersee (Bodensee)  80 
Berkel Rhein-Maas-Delta   110 
Birs Hochrhein 75 
Bregenzer Ach Obersee (Bodensee)   80 
Elz Oberrhein 90
Emscher Niederrhein 85 
Erft Niederrhein  105 
Ill Oberrhein 210
Lahn Mittelrhein  245
Lippe Niederrhein  220 
Maas Rhein-Maas-Delta    920 
Main Oberrhein 525 
Moder Oberrhein  95
Mosel Mittelrhein 545 
Murg  Oberrhein 80 
Nahe  Oberrhein  115 
Neckar  Oberrhein  365
Oude Maas Rhein-Maas-Delta    30 
Ruhr Niederrhein  220 
Sauer Oberrhein 70
Sieg Niederrhein 155
Thur Hochrhein 130
Wied Mittelrhein 100
Wupper Niederrhein 120
Wutach Hochrhein 90

Weitere Flüsse

Aare in Thun © goruma (jenny schultz)

Aare
Die Aare ist mit einer Länge von rund 295 km der längste Fluss, der ganz in der Schweiz fließt. Sie ist ein Nebenfluss des Rheins, in den sie bei Koblenz im Kanton Aargau  in der Schweiz mündet. Ihre Quelle befindet sich in den Aargletschern im Grimselgebiet. An der Aare liegen u.a. die beiden schweizer Städte Bern und Thun.

Rhone 
Die Rhone mit eine gesamten Länge von rund 812 km entspringt im Kanton Wallis am Rhonegletscher in der Schweiz. Sie mündet über ein breites Flussdelta in der Nähe der Stadt Arles in Frankreich im Mittelmeer. An dem Fluss liegen folgende größere Städte in der Schweiz: Brig, Sion (Sitten), Genf und folgende französische Städte: Lyon sowie Arles und Port-Saint-Louis-du-Rhône.

Reuss 
Die Reuss ist ein nur in der Schweiz fließender Fluss und mit einer Länge von rund 165 km der viertlängste Fluss der Schweiz. Sie entspringt am Gotthardpass und am Furkapass als Gotthardreuss und Furkareuss, die sich sich im Urserental vereinigen. Bei Flüelen mündet die Reuss in den Vierwaldstättersee, den sie bei Luzern wieder verlässt. Sie mündet dann unterhalb von Windisch in die Aare. 

Linth - Limmat
 
Linth - Limmat mit einer Länge von rund 140 km. Die Linth entspringt im schweizer Kanton Glarus und fließt nach einer Strecke von ca. 105 km in den Zürichsee. Den See verlässt dann der Fluss Limmat, der nach rund 35 km bei Brugg im Kanton Aargau in die Aare mündet.

Thur 
Die Thur mit einer Länge von 134 km ist ein nur in der Schweiz fließender Fluss. Der Fluss entsteht durch den Zusammenfluss von Säntisthur mit der Wildhauser Thur bei Unterwasser. Seine Mündung in den Rhein liegt bei der kleinen Gemeinde Flaach und dem Dorf  Ellikon in der Gemeinde Marthalen.

Saane
 
Die Saane ist ein rein schweizer Fluss mit einer Länge von 128,5 km. Sie entspringt oberhalb von Gsteig am Sanetschhorn unterhalb des Col du Sénin als La Sarine. In ihrem Lauf fließt sie in den Stausee Greyerzersee und von dort aus weiter nach Norden bis Freiburg und danach durch den Stausee "Schiffenensee". Westlich von Bern mündet sie in die Aare. Der Fluss wird beim Schiffenensee durch das 335 m lange und 82 m hohe Grandfey-Viadukt der Eisenbahnlinie von Bern nach Freiburg überspannt. 

Inn
 
Der Inn mit einer Länge von 104 km innerhalb der Schweiz und einer Gesamtlänge von 517 km entspringt beim Malojapass im Schweizer Engadin in einer Höhe von 2.484 m. Der Fluss durchfließt neben der Schweiz noch Österreich und Deutschland, wo er bei Passau in die Donau mündet. Folgende österreichischen Städte liegen an dem Fluss: Braunau, Hall in Tirol, Imst, Innsbruck, Kufstein, Landeck, Schärding, Wörgl und folgende deutsche:  Altötting, Mühldorf, Passau Töging, Rosenheim sowie Wasserburg, 

Seen

Genfer See (Lac Léman)
Das Land umfasst zahlreiche kleinere und größere Seen. Der größte See ist der Genfer See mit einer gesamten Fläche von etwa 582 km², davon 348 km² zur Schweiz gehörend und 234 km² zu Frankreich. Auf schweizer Seite liegen an der Südspitze Genf und am am Nordufer Lausanne, am Ostufer Montreux sowie Vevey am Nordostufer des Sees und ca. 15 km von Lausanne entfernt. Auf französischer Seite liegen Thonon-les-Bains und  Évian.
Weitere größere Seen sind der:

Bodensee
Der Bodensee umfasst eine Fläche von rund 536 km², wobei der Obersee 473 km²  und der Untersee  63 km² einnimmt. Der See-Rhein, zwischen Kreuzlingen und Konstanz, sowie der Untersee sind durch eine Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland aufgeteilt. Der Überlinger Sees zählt ganz zu Deutschland. Der restliche See mit einer Tiefe von mehr als 25 m wird als so genanntes Kondomium von Österreich, Deutschland und der Schweiz gemeinsam verwaltet. Auf diesem Seegebiet besitzen alle drei Staaten gleichzeitig Hoheitsrechte. 

Schweiz: Thunersee © goruma (T.Asthalter)

Weitere große Seen in der Schweiz sind:

  • Neuenburgersee mit einer Fläche von rund 218 km²
  • Langensee mit einer Fläche von rund 212 km²
  • Vierwaldstättersee mit einer Fläche von 114 km²
  • Zürichsee mit einer Fläche von rund 90 km²
  • Luganersee mit einer Fläche von rund 49 km²
  • Thunersee mit einer Fläche von rund 48 km²
  • Bielersee mit einer Fläche von rund 40 km²

Die Region des Vierwaldstättersees wurde im Jahr 1601 von einem schweren Erdbeben heimgesucht, in folgedessen es zu einer Art Tsunamie mit einer etwa 4 m hohen Flutwelle kam.

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