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Schweiz: Geschichte

Bis etwa zum Jahr 1000

Die Kelten fielen um 400 v. Chr. in das Gebiet der heutigen Schweiz ein und siedelten sich dort an. Ab 15 v. Chr. war das Gebiet eine Kolonie der Römer. Die römische Herrschaft endete erst im Jahr 455 durch den Einfall der Alemannen und Burgunder, welche sich in dem Raum niederließen. Die beiden Volksstämme wurden im 5. und 6. Jahrhundert von den Franken unterworfen, und das Gebiet dem Frankenreich unter Karl dem Großen angegliedert. Nach dem Untergang des Frankenreichs hatten einzelne Adelsgeschlechter wie die Savoyer, die Habsburger, die Zähringer und Kyburger Einzelherrschaften inne. Diese Ordnung hielt sich bis ins 13. Jahrhundert.

Vom Jahr 1000 bis zum 17. Jahrhundert

Blick auf die Altstadt von Thun © goruma (jenny schultz)

Rütlischwur
Angeblich leisteten im Jahr 1291 die Männer von Uri, Schwyz und Unterwalden am Vierwaldstätter See den berühmmten Rütlischwur.  Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine auf August 1291 datierte Urkunde als «Bundesbrief» in den Rang eines «Gründungsdokuments» der Eidgenossenschaft erhoben. Der Schwur im Wilhelm Tell von Friedrich Schiller:

"Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern
in keiner Not uns trennen und Gefahr.
Wir wollen frei sein, wie die Väter waren,
eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen."

Zwischen 1264 bis 1291 errang Rudolf I. (1218 - 1291) von Habsburg, seit römisch-deutscher König, die Macht über große Teile der Schweiz und führte u. a. eine straffe Verwaltung ein. Rudolf I. war übrigens der erste aus dem Geschlecht der Habsburger, das über Jahrhunderte große Teile Europas regierte. Die Herrschaft als Habsburg-Lothringer endete erst im Jahr 1918 in Österreich. Nach dem Tod Rudolfs wurde dem Mythos nach im Rütli-Schwur durch Abgesandte aus den Gebieten Uri, Schwyz und Unterwalden die Eidgenossenschaft der heutigen Schweiz in einem "Ewigen Bund" begründet (s. dazu auch "Rütlischwur" unter Kurzform, Zusammenfassung). In den Jahren 1332 bis 1353 erweiterte sich die Eidgenossenschaft um Luzern, die Reichsstadt Zürich, Glarus und Zug sowie um die Reichsstadt Bern. Als im Jahr 1439 das Haus Habsburg die Schweiz ihrem Stammland Österreich unterwerfen wollte, gliederten sich die Eidgenossenschaft vom Reich aus und wahrte damit nach dem Alten Zürichkrieg (1436 bis 1450) seine Unabhängigkeit.
Ab 1474 traten Schweizer als Söldner in fremde Kriegsdienste, was schließlich dazu führte, dass Schweizer gegen Schweizer kämpften. Im Jahr 1515 wurde deshalb die Söldnerschaft wieder beseitigt.
Im Jahr 1481 wurden Freiburg und Solothurn in den Eidgenossenbund aufgenommen. Nach dem Sieg über den Schwäbischen Bund erfolgte 1499 im Frieden von Basel schließlich die Ablösung der Eidgenossenschaft vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen. 1501 traten Basel und Schaffhausen dem Bund bei. Nach dem Frieden mit Frankreich 1516 schworen sich die Eidgenossen vollkommene Neutralität und den Verzicht von Machtausübung im Kriegsfall. Diesen Schwur erprobten die Schweizer erfolgreich im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1638), in den sie sich nicht einmischten. Im Westfälischen Frieden wurde die Schweiz als europäischer Staat anerkannt.

Im 18. und 19. Jahrhundert

Im Jahr 1798 wurde die gesamte Schweiz durch die Franzosen besetzt und die alte Eidgenossenschaft aufgelöst und in die Helvetische Republik, einem Einheitsstaat nach französischem Vorbild umgewandelt. Die Mediationsakte (hauptsächlich von Napoleon begründet) wandelte die Schweiz 1803 wieder in einen Staatenbund von 19 gleichberechtigten Kantonen um.
Nach dem Sturz Napoleons wurde 1813 die Akte wieder aufgelöst und auf dem Wiener Kongress um drei Kantone auf einen Bund von 22 Kantonen erweitert. Im Frieden von Paris 1815 wurde die Neutralität der Schweiz zugesichert und Genfs Grenzen als zollfrei Zone anerkannt. 1845 sonderten sich die katholisch-konservativen Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis in einem Sonderbund ab. Die Situation eskalierte im Sonderbundskrieg von 1847, in dem der Sonderbund unterlag. In einer Volksabstimmung wurde 1848 eine neue Bundesverfassung verabschiedet, der aus dem Staatenbund wieder einen Bundesstaat machte.
In der Genfer Konvention wurde 1864 ein internationales Abkommen für die Landkriegsführung beschlossen.

20. Jahrhundert bis heute

Die Schweiz währte im Ersten wie im Zweiten Weltkrieg völlige Neutralität und organisierte umfassende Hilfeleistung für Notleidende aller Nationen. 1963 wurde die Schweiz 17. Mitglied des Europarats. Erst 1971 wurde das Frauenwahlrecht eingeführt. 1981 sicherte ein Referendum die Rechtsgleichheit von Männern und Frauen. 1986 stimmten weit mehr als die Hälfte der Bürger gegen den UNO-Beitritt der Schweiz. Daher gehört die Schweiz erst seit 2002 den Vereinten Nationen (UNO) an. 
Bei den Schweizer Parlamentwahlen am 21. Oktober 2007 gewann der umstrittene Vorsitzende der SVP (Schweizer Volkspartei) Christoph Blocher (geb. 1940) mit 28% die Wahl. Die Sozialdemokraten erreichten 19,1%, die Christdemokraten 14,6% und die Grünen 9,5%.  Bisher gab es stets eine Art Allparteienkoalition im Schweizer Bundesrat, der Regierung des Landes. Da aber die links gerichteten Parteien Blocher auf keinen Fall wieder als Bundesrat  haben wollten, nominierten sie Eveline Widmer-Schlumpf (geb. 1956) - eine Parteikollegin von ihm - und wählten sie auch. Damit ist das Konsensmodel (vorerst) gerettet. 
In der Zeit von 2004 bis 2007 war Blocher Mitglied des Bundesrats - einer Position, die einem Minister  in Deutschland vergleichbar ist - und zwar in der Funktion des "Bundesrats des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartment". Das Amt hat jetzt Widmer-Schlumpf inne.
Im Jahr 1782 wurde die Magd Anna Göldi im Kanton Glarus als letzte Hexe in Europa hingerichtet. Im Jahr 2008 wurde sie durch das Parlament des Kantons rehabilitiert und das Urteil als Justizmord benannt.
Frauenwahlrecht
Am 7. Februar 1971 erhielten die Frauen das Wahlrecht auf Bundesebene. Bei einer Volksabstimmung, an der nur Männer stimmberechtigt waren, stimmten rund 66% dafür. Auf Kantonsebene waren Frauen in Basel und Genf aber bereits seit den 1960er Jahren stimmberechtigt. Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen wurde erst 1981 durch eine Verfassungsänderung auch rechtlich festgelegt. Und 1984 gab es die erste Frau in einem Ministeramt.






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