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Politisches System
Großbritannien
Schottland gehört wie England und Wale zu Großbritannien. Es verfügt über ein eigenes Parlament - mit allerdings geringeren Rechten. Zusammen mit Nordirland ergibt sich das VEreinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland (United Kingdom)
Großbritannien ist eine parlamentarische Monarchie. Staatsoberhaupt ist Ihre Majestät Königin Elisabeth II. (Amtsantritt 6.2.1952, Krönung 2.6.1953). Das Parlament ist ein Zweikammersystem: Die Abgeordneten des Unterhauses, dem House of Commons, werden alle 4 Jahre in freier, gleicher und geheimer Wahl vom Volk gewählt. Das House of Commons besitzt mit Datum vom 1. Januar 2006 645 Abgeordnete. Das Oberhaus, das House of Lords, hat zur Zeit 696 Sitze und besteht heute aus Angehörigen des nichterblichen Verdienstadels, einigen Adeligen mit vererblichen Adelstiteln sowie 26 anglikanischen Bischöfen.
Das Parlament Großbritanniens hat seinen Sitz in Englands Hauptstadt London. Es besteht aus dem Oberhaus (House of Lords) und dem Unterhaus (House of Commons). Das Parlament repräsentiert gemeinsam mit der Königin die souveräne Gewalt des Vereinigten Königreiches. Das Oberhaus ist das oberste englische Gericht und bearbeitet die Gesetzesvorlagen des Unterhauses. Das Oberhaus wird nicht durch allgemeine Wahlen bestimmt, sondern besteht aus Bischöfen, Adligen und Lords. Hier werden Fragen der Innen- und Außenpolitik des Landes bearbeitet. Das Oberhaus hat aber mittlerweile weit weniger Befugnisse als das Unterhaus, das die britische Bevölkerung repräsentiert und mittlerweile der wichtigste Teil des Parlaments ist. Das Unterhaus wird demokratisch gewählt. Die Abgeordneten werden innerhalb eines Wahlbezirks gewählt und vertreten diesen im Parlament bis zu dessen Auflösung nach spätestens fünf Jahren. Das Unterhaus entscheidet über die Gesetzgebung und den Staatshaushalt und die jeweilige Regierung muss diesem politischen Organ gegenüber stets Rechenschaft ablegen.
Die offizielle Bezeichnung lautet:
Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland (United Kingdom, UK) |
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Schottland
Schottland ist sowohl im politischen als auch im territorialen Sinn ein konstituierender Teil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland. Schottland besteht aus dem nördlichen Teil der größten europäischen Insel, Großbritannien, sowie mehreren Inselgruppen. Die Hauptstadt von Schottland ist Edinburgh. Schottland hat einen Ersten Minister, der das Land regiert und am ehesten mit einem deutschen Ministerpräsidenten vergleichbar ist. Wie auch das schottische Parlament hat der Erste Minister seinen Sitz in Edinburgh. Das Staatsoberhaupt ist der britische Monarch bzw. die Monarchin. Die exekutive Gewalt haben das schottische Parlament und das Parlament des Vereinigten Königreiches in Westminster.
1996 wurde in Schottland eine neue Verwaltungsgliederung eingeführt. Wie auch in Wales ist das Verwaltungssystem in Schottland einstufig, das heißt, die Verwaltungsbezirke sind für alle lokalen Aufgaben zuständig. Es gibt heute 32 Verwaltungsbezirke in Schottland, die so genannten Unitary Authorities, darunter sind drei Inselbezirke.
Schottland hat sowohl ein eigenes Parlament als auch eine eigene Exekutive.
Unabhängigkeit
Am 18. September 2014 kam es zu einer Volksabstimmung über die Unanhängigkeit Schottlands von Großbritannien. Simmberechtigt waren von den rund 5,3 Mio. Einwohnern Schottlands alle über 16 Jahre alte Bewohner, auch Ausländer - es waren rund 4,2 Mio.
Schotten, die zur Zeit der Abstimmung außerhalb von Schottland lebten - auch wenn sie z.B. nahe der Grenze in England lebten - hatten kein Stimmrecht.
Wesentlichen Anteil am Zustandekommen dieser schicksalshaften Abstimmung hatte Alex Salmond, der Vorsitzende der schottischen Unabhängigkeitspartei.
Die Frage, die zur Abstimmung stand, lautete übersetzt:
"Soll Schottland ein unabhängiges Land werden?"
Etwa 55,3% der Wahlberechtigten stimmen gegen die Unabhängigkeit - Schottland bleibt damit Teil von Großbritannien. Die Wahlbeteiligung lag bei 84,5%.
Die Regierung in London versprach, bis zum 27. März 2015 Schottland weitere Kompetenzen zu übertragen.
Nationalhymne
Schottland besitzt (noch) keine eigene Nationalhymne. Aber das Schottische Parlament hatte mehrfach darüber diskutiert, die Hymne "Highland Cathedral" zu ihrer Nationalhymne zu machen. Das “Royal Scottish National Orchestra” veranstaltete deshalb im Juni 2006 in Edinburgh ein Konzert, in dem “Highland Cathedral” zusammen mit den beliebtesten Songs von Schottland im öffentlichen Wettbewerb stand, neue Nationalhymne zu werden. Highland Cathedral wurde im Jahr 1982 von den beiden Berlinern Michael Korb (geb. 1957) und Uli Roever (1934-1997) komponiert und vermarktet. Korb hatte das Dudelsackspielen bei einem damals in Berlin stationierten schottischen Bataillon gelernt und nach dem Abzug der Schotten in Edinburgh vervollkommnet. Mittlerweile besitzt das Lied geradezu Kultstatus, so wurde es beispielsweise anlässlich der kirchlichen Hochzeitsszerenomie von Madonna in Schottland gespielt. Es existieren mittlerweile mehre verschiedene Texte zu dem Lied, eines z.B. aus dem Jahr 1990 von Ben Kelly oder von Terry Mechan von 1998. Von dem Berliner Werner Bonfig (geb. 1947) stammt der Text sowohl in Deutsch wie in Englisch: "stand up again" (steh wieder auf) aus dem Jahr 1998.
www.highlandcathedral.de
Die offizielle Nationalhymne Schottlands ist aber die von Großbritannien, God Save the Queen. Die genaue Herkunft und zeitliche Bestimmung der Nationalhymne Großbritanniens ist Anlass zahlreicher Spekulationen. Unter anderem wird die Komposition von Dr. John Bull aus dem Jahr 1619 genannt sowie eine Reihe von Stücken von Henry Purcell. Die erste Publikation der Hymne war in "Thesaurus Musicus" im Jahre 1744 und wurde im folgenden Jahr zum ersten Mal öffentlich für König Georg II. aufgeführt. Obwohl sie nicht die Älteste ist, ist "God Save the Queen" die erste Nationalhymne, woraufhin auch die anderen europäischen Länder solche verfassten. Sie wurde zudem auch für die Hymne der Preußen "Heil Dir im Siegerkranz" adoptiert. Inspiriert durch einen seiner Londonreisen komponierte Joseph Haydn um 1794 eine sehr ähnliche Hymne zum Geburtstag des österreichischen Kaisers (Gott erhalte Franz den Kaiser). Sie ist außerdem auch heute noch eine der zwei Nationalhymnen von Neuseeland und die königliche Hymne für Kanada, Australien und der anderen Staaten des Commonwealth. Den Text finden Sie unter Großbritannien.
Nationalflagge
Die Nationalflagge (Landesflagge) symbolisiert u. a. bestimmte historische Entwicklungen oder besondere Eigenschaften ihres Landes. Sie dient dazu, die Herkunft, z. B. eines Schiffes, zu kennzeichnen. Fahnen, Feldzeichen, Flaggen oder Wappen besitzen von jeher hohen Symbolwert. So werden Soldaten zur Fahne gerufen, ein Fähnrich trug früher in der Schlacht zur Orientierung der Soldaten der Einheit eine Fahne bzw. ein Feldzeichen. Heute besitzt jedes Land eine eigene Nationalflagge, die oft durch zahlreiche weitere Flaggen im Inneren ergänzt werden.
Der Union Jack ist der traditionelle Name der Nationalflagge Großbritanniens und Nordirlands; sie wird im offiziellen Sprachgebrauch "Union Flag" genannt. Der Name "Jack" wurde früher zur Bezeichnung von Bugfahnen bei (Kriegs-)schiffen benutzt.
Der erste Union Jack wurde bereits 1606 geschaffen und wurde seitdem oftmals verändert. Der heutige gebräuchliche Union Jack ist eine Kombination aus der englischen, schottischen und irischen Flagge. Der erste Union Jack stellte eine Überlagerung der Flagge Englands (rotes Kreuz auf weißem Grund), das so genannte St. George's Cross (Georgskreuz) und der schottischen Flagge (weißes Andreaskreuz auf blauem Grund) dar. Der Union Jack wurde erstmals von 1606 bis 1649 nach der Personalunion zwischen Schottland und England benutzt, danach vielfach verändert und teilweise durch eine irische Harfe ergänzt. Von 1660 bis 1801 wurde dann wieder der ursprüngliche Union Jack benutzt.
1801 wurde mit der politischen Integration Irlands auch die damalige Irische Flagge (rotes Andreaskreuz auf weißem Hintergrund, das so genannte St. Patrick's Cross) in den Union Jack aufgenommen. Im Jahr 1809 wurde der Union Jack durch das Parlament offiziell zur britischen Nationalflagge erklärt.
Die Flagge von Wales als viertem britischem Staat wurde dagegen niemals in den Union Jack aufgenommen. In den Commonwealth-Ländern benutzt die Königin jeweils eigene Flaggen, die die landeseigenen Wappen enthalten und vom Union Jack abweichen. Diese nennen sich "Royal Standards".
Der Union Jack im heutigen Großbritannien
Seit den 1990er Jahren wird diskutiert, vor dem Hintergrund der multikulturellen Zusammensetzung der Bevölkerung Großbritanniens, die Flagge durch die zusätzliche Aufnahme eines schwarzen Andreaskreuzes zu verändern. Der umstrittene Slogan "There ain't no Black in the Union Jack" wurde in diesem Rahmen sowohl von rassistischen als auch von anti-rassistischen Gruppen verwendet, um dafür oder genau dagegen zu plädieren.
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