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Geschichte

Frühzeit bis zur Römerzeit

Hadrianswall ©goruma

Zur Erinnerung
England, Wales und Schottland bilden Großbritannien. Zusammen mit Nordirland ergibt sich das Vereinigte Königreich (UK = United Kingdom). Das Commonwealth of Nationsist ein loser Staatenbund. In den so genannten Commonwealth Realms ist die engliche Königin bzw. der engliche König formal das Staatsoberhaupt. Die sind - alphabetisch geordnet - neben dem Vereinigten Königreich folgende Staaten: Antigua und Barbuda, Australien, die Bahamas, Barbados,Belize, Grenada, Jamaika, Kanada, Neuseeland, Papua-Neuguinea, die Salomonen, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen sowie Tuvalu.
Wales wurde 1536 durch die "Acts of Union" formell Teil des englischen Königreichs und die Vereinigung mit Schottland erfolgte 1707.

Vorrömisches England
Die erste Besiedlung Englands erfolgte ca. 4000 vor Chr. In der berühmten Megalith-Kultur wurden die mysteriösen Steinzirkel von Stonehenge errichtet. Um 800 v. Chr. siedelten sich die Kelten, aus Osteuropa kommend, auf der Insel an und brachten die Eisenkultur mit sich. Mit den Kelten kam auch die bretonische und gälische Sprache, die noch heute in Wales bzw. in Schottland gesprochen wird.

Römische Zeit
Unter Julius Cäsar (100 v. Chr. - 44 v. Chr.) drangen im Jahre 55 v. Chr. die Römer in England ein. Cäsar prägte den Namen "Britannia". Doch erst mit Claudius (10 v. Chr. - 54 n. Chr.) wurde England im Jahre 46 v. Chr. besetzt. Die Römer drängten bis nach Schottland vor, wurden dort jedoch zurückgeschlagen. Der 117 km lange Hadrians Wall bildete die Grenze zu Schottland. Mit den Römern kamen gepflasterte Straßen, Stadtkultur und auch das Christentum nach Schottland. Die meisten Straßen konzentrierten sich auf London. Großbritannien blieb über vier Jahrhunderte Römische Provinz.

Die Zeit bis zum Mittelalter

Die sächsische Eroberung
Ab dem 3. Jahrhundert beherrschten die Pikten das heutige Schottland. Zwischen 697 und 704 wurden sie vom heiligen Adomnan christianisiert. Das Goldene Zeitalter der Pikten umfasste die Regierungen von Konstantin und Oengus von 789 - 834. Vom 6. Jahrhundert an entstand das Reich der Skoten von Dalriada. Mitte des 9. Jahrhunderts eroberte der Skotenkönig Kenneth mac Alpin das Piktenreich. Sein Nachfolger Donald II. nannte sich rí Alban, König von Alba, später Scotia.
Im 5. Jahrhundert war das Römische Reich im Zuge der Völkerwanderungen dem Untergang geweiht. Um 400 drangen Angeln, Juten und Sachsen nach England ein. Die keltischen Einwohner wurden in den Südosten nach Wales vertrieben. Jedoch wurde die keltische Kultur aufgenommen und ein Lehnswesen errichtet. Diese Besiedelung wird als sächsische Besiedlung bezeichnet. Es bildeten sich im 7. Jahrhundert sieben Königreiche (Heptarchie): Essex, Sussex, Wessex, Kent, Eastanglia, Mercia, Northumbrien. Die Endung -sex weist auf die Gründung durch die Sachsen hin. Die neuen Siedler nannten das Land Angelland.
Das Christentum gewann immer mehr an Einfluss. 563 wurde das erste Kloster in Westschottland durch den Iren Columbanus gegründet. Irische und römische Mönche kämpften um die Christianisierung des Landes. In der Synode von Whitby entschied sich der northumbrische König Oswy im Jahre 664 für die römisch-katholische Kirche und gab dem Land somit eine einheitliche Religion.

Großbritannien im Mittelalter
Mitte des 9. Jahrhunderts fielen dänische Wikinger in das Land ein. Später wurden die Wikinger friedlich und sesshaft. Der dänische König Knut (995-1035) wurde 1016 auch König von England. Unter den Dänen wurde das Land territorial und politisch strukturiert: Es wurde in 40 Grafschaften unterteilt, die von so genannten Sheriffs (shire reeves) verwaltet wurden und die eine Verbindung zwischen der Bevölkerung und den Grafen bildeten. Zur damaligen Zeit war dies die fortschrittlichste Kommunalverwaltung Europas. Zudem erfuhr die englische Sprache zu dieser Zeit bedeutende Weiterentwicklungen.
Im Jahre 1040 ermordete MacBeth in Schottland König Duncan, 17 Jahre später fiel er selbst Malcolm III. Canmore zum Opfer. Von 1042 bis 1066 war der Normanne Eduard der Bekenner König von England, und unter seiner Herrschaft entstand die südenglische Verteidigungsliga der "Cinque Ports": Diese fünf Häfen waren Sandwich, Dover, Hastings, Romney und Rye, später kamen auch Hythe und Winchelsea hinzu.
1066 fand die letzte aber folgenreichste Invasion Englands statt. Der normannische Herzog Wilhelmder Eroberer (William the Conqueror, 1027-1087) setze mit 12.000 Soldaten Fuß auf Südengland. Nach dem Sieg in der Schlacht von Hastings wurden die englischen Fürsten durch den normannisch französischen Adel ersetzt. Wilhelm I. wurde zum ersten normannischen König gekrönt. Mit den Normannen wurden viele romanische Einflüsse in die englische Sprache transferiert. Es wurden eindrucksvolle Schlösser errichtet und ein Feudalsystem eingeführt, zudem führte Wilhelm I. das Lehnswesen ein und machte London zum Zentrum des Landes. England wandte sich von Skandinavien ab und Frankreich zu.
Das Doomesday Book von 1086 ist Englands erstes Katasterwerk und verzeichnet den Besitz von Städten, Dörfern und Kirchen.
1154 bis 1189 erlebte England unter Heinrich II. (1133-1189) eine Zeit des Friedens. Heinrichs Reich umfasste auch fast die Hälfte Frankreichs. Es wurden Gesetzesreformen verabschiedet, die der Bevölkerung Mitspracherechte in Präzedenzfällen zugestand. Der Grundstein der "Common Laws" (Gewohnheitsrecht und Geschworenengerichte) wurde gelegt. Doch es bildete sich allmählich ein Riss zwischen katholischer Kirche und englischer Krone heraus. 1170 wurde der Erzbischof von Canterbury, Thomas Becket (1118-1170), von Heinrich veranlasst, ermordet, weil er sich gegen die Beschneidung der Kirchenrechte wehrte.
Ein bekannter Sohn und Nachfolger Heinrichs II. war Richard I. Um diesen so genannten Richard Löwenherz (1157-1199) ranken sich viele Mythen wie die Arthur-Sage und die Geschichte Robin Hoods. Richard weilte jedoch während seiner zehnjährigen Regierungszeit nur ein Jahr in England, da er mehrere Kreuzzüge unternahm und seine Gefangenschaft in Deutschland beim Bamberger Herzog Leopold verbüßte.
1156 wurde London offiziell unter Henry II. zur Hauptstadt Englands erklärt.
Im Jahre 1215 wurde mit der Magna Charta der Grundstein zu den noch heute gebräuchlichen Gesetzen der Britischen Krone gelegt. Unter anderem beinhaltete sie Gesetze zur Steuergebung der Krone und band den König an Recht und Gerechtigkeit gegenüber seinen Untertanen.

Frühe Neuzeit bis 1600

Nachbildung des "Stone of destiny" ©goruma

1249 bis 1284 wurden die ersten Colleges in Cambridge und Oxford gegründet.
Die Barone lagen mit dem König Johann Ohneland (1167-1216), einem weiteren Sohn Heinrichs II., im Konflikt um Machtmissbrauch und die Sicherung der Rechte der Barone. Die Barone sicherten dem König nicht die Gefolgschaft zu und so ging in einer Schlacht um 1203 die Normandie an die Franzosen verloren. In der Magna Charta von 1215 wurde den Baronen umfassende Rechte zugesichert.
Während der Herrschaft von Heinrich III. führte Simon de Montfort mit der Unterstützung des Adels und der Cinque Ports gegen den Willen des Königs ein erstes Parlament ein.
1277 gelang es Eduard I., das Stammesfürstensystem in Wales zu zerschlagen; er vereinigte Wales mit England, teilte es nach englischem Vorbild in Grafschaften (Counties) ein und begann mit dem Bau des so genannten Iron Ring, der aus Burgen zur Sicherung der Oberhoheit bestand. Im Jahr 1284 wurde durch den Vertrag von Rhuddlan festgelegt, dass der englische König auch über Wales regierte.
1263 siegten die Schotten über die Wikinger, und die Hebriden gingen an Schottland. Die MacMalcolm-Dynastie endete 1290 und England versuchte sich Schottland einzuverleiben, womit die Unabhängigkeitskriege begannen. 1297 siegten die schottischen Schiltrons unter William Wallace bei Stirling über ein einmarschiertes englisches Heer, ein Jahr später konnte König Eduard jedoch mit seiner neuen Streitmacht die Schotten in der Schlacht von Falkirk bezwingen. 1314 gingen jedoch abermals die Schiltrons unter Robert the Bruce erfolgreich aus der Schlacht von Bannockburn hervor. Im Jahr 1320 wollten die Prälaten die Anerkennung der schottischen Unabhängigkeit durch den Papst erzwingen: In der "Declaration of Arbroath" wurde jeder Versuch der englischen Einflussnahme auf Schottland zurückgewiesen. Acht Jahre später akzeptierten die Engländer zunächst die Souveränität Schottlands, dennoch versuchten auch alle weiteren Herrscher Englands, die Macht über Schottland zu erlangen.
1337 begann unter Edward III. (1312-1377) der Hundertjährige Krieg zwischen Frankreich und England und der bis 1455 dauerte. Teile Westfrankreichs kamen anfangs unter englische Herrschaft, jedoch verlor England schließlich, abgesehen von Calais, alle französischen Besetzungen. Unter Johanna von Orleans eroberten die Franzosen bis 1453 die verloren gegangenen Gebiete zurück. Ab 1371 begann mit Robert II. aus dem Hause Stewart, dem Enkel von Robert the Bruce, als König von Schottland (später Stuart geschrieben) die Stuart-Dynastie. Mit zwei Unterbrechungen regierten die Stuarts bis 1714.
1339 und 1348 starb fast die Hälfte der englischen Bevölkerung durch eine verheerende Pestwelle. Die Regierung versuchte, den wirtschaftlichen Niedergang durch Steuererhöhungen auszugleichen, was zu Bauernaufständen und Bürgerkriegswellen führte.
In der Zeit der "Rosenkriege" (1455-1485), in der die Häuser Lancaster (Rote Rose) und York (Weiße Rose) um die Königskrone im Streit lagen, konnte nach der Erschlagung Richards III. (Haus York) Heinrich Tudor in der Schlacht bei Bosworthfield 1485 als Heinrich VII. den Thron besteigen. Heinrich VII. begründete somit die Regentschaft der Tudors, die bis 1603, dem Tode Elisabeth I., andauerte. Unter Heinrich VII. erlebte der Handel einen enormen Aufschwung, unter anderem auch, weil Kriege vermieden werden konnten. Zuvor hatte Richard III. im Tower of London seine Neffen Eduard und Richard ermorden lassen und so die Krone an sich gerissen; Eduard wäre der rechtmäßige Thronfolger gewesen.
1488 bestieg Jakob IV. den Thron von Schottland und baute seine Beziehungen zum französischen Herrscherhaus aus. Zudem heiratete er die Tochter des englischen Königs Heinrich VII., so dass längere Zeit Frieden zwischen England und Schottland bestand.
1513 unterlagen die Schotten den Engländern in der Schlacht von Flodden.
Unter Heinrich VIII. (1491-1557) kam es in England zur Trennung von Rom und die anglikanische Staatskirche wurde gegründet. Heinrichs größte Sorge war es, keinen männlichen Erben zu haben, obwohl seine Frau, Katahrina von Aragon (1485-1536), ihm sechs Kinder gebar, von denen jedoch nur eines, die spätere Maria I., überlebte. Da er unbedingt einen Sohn haben wollte und sich in Anna Boleyn verliebte, wollte er sich von Katharina scheiden lassen. Dies war jedoch kirchenrechtlich nicht möglich, so dass Heinrich ein Reformationsparlament einberief und die anglikanische Kirche unter der Führung Heinrichs gegründet wurde. Die Kirche trennte sich von Rom, blieb aber katholisch. In dieser Zeit wurde die Bibel ins Englische übersetzt. Doch auch Anna Boleyn gebar ihm keinen Sohn und wurde, unter der Vorgabe anderer Gründe, deswegen hingerichtet. Deren gemeinsame Tochter war die spätere Königin Elisabeth I. (1533-1603).
Der Sohn Heinrichs VIII. und seiner dritten Ehefrau, Jane Seymour, war nach Heinrichs Tod König Edward VI. (1537-1553), der allerdings 16-jährig verstarb. Auf Drängen seiner Berater bestimmte er noch auf seinem Totenbett Johanna (1537-1554), seine Großnichte, als Thronnachfolgerin, damit nicht der katholischen Maria der Thron zufiel. Johanna ging als Neun-Tages-Königin in die Geschichte ein, denn Maria veranlasste unmittelbar nach Johannas Thronbesteigung deren Festnahme. Maria wurde nun 1553 englische Königin und ließ Johanna 1554 im Tower hinrichten.
Während der Ära Tudor wurden 1536 die "Acts of Union" erlassen, nach denen Wales formell ins englische Reich überging.

1600 bis zum ersten Weltkrieg

Das Elisabethanische Zeitalter
Mit der Thronbesteigung Maria Tudors (1516-1558) als Maria I. wurde 1553 die katholische Religion wieder Staatsreligion. Maria war mit dem spanischen Regenten Philipp II. verheiratet. In ihrer Zeit wurde alles unternommen, den Protestantismus zu unterdrücken, wodurch sie bei der Bevölkerung nicht sehr angesehen war und aufgrund der zahlreichen von ihr angeordneten Hinrichtungen den Beinamen "die Blutige" bekam. Als sie 1558 starb, bejubelte die Bevölkerung die Thronbesteigung durch ihre Halbschwester Elisabeth.
Unter der Regentschaft der Mäzenin Elisabeth, in der England zur Großmacht wurde, ist die anglikanische Kirche wieder zur Staatskirche erhoben worden. Kultur und Handel erlebten eine Blütezeit. Einer der größten englischen Dichter dieser Zeit war William Shakespeare (1564-1616). Er verfasste viele bedeutende Stücke der Weltliteratur wie z. B. Hamlet, Romeo und Julia, Macbeth, Othello und viele andere. Viele Aphorismen seiner Werke sind auch heute noch sehr bekannte Zitate wie z. B.: "Sein oder nicht sein" oder "Es ist was faul im Staate Dänemark". 1563 wurde die erste gesetzlich geregelte Sozialhilfe für die arme Bevölkerung Londons eingeführt. 1587 ließ Elisabeth I. Maria Stuart hinrichten.
1588 wurde die geplante Invasion Englands durch Spanien unter der Führung Phillips II. (1527-1598), Sohn von Karl V., durch die Vernichtung der Armada unter der Führung von Sir Francis Drake (1549-1596), dem Weltenumsegler, verhindert und England erreichte die Vorherrschaft über die Weltmeere. Es begann die Zeit der Kolonialisierung der Welt.

Der Bürgerkrieg
Als Elisabeth 1603 starb, hinterließ sie keine Kinder. Jakob IV. (1566-1625), der Sohn von Maria Stuart, der Königin von Schottland, wurde als Jakob I. auch König von England und begründete so die Herrschaft der schottischen Stuarts in England. Der Katholik Guy Fawkes versuchte am 5. November 1605 zusammen mit einigen Anhängern einen Sprengstoffanschlag auf Jakob I. und das Parlament (Gunpowder Plot). Die Aufständischen wurden jedoch verraten, gefasst und hingerichtet. Nach wie vor feiert man heute in ganz Großbritannien am 5.11. jährlich die symbolische Verbrennung des Attentäters.
Im Jahr 1620 lief die "Mayflower" aus dem Hafen von Southhampton in die Neue Welt aus. Mit den Pilgervätern an Bord dieses Schiffes begann die Besiedelung Nordamerikas durch europäische Auswanderer.
1625 bestieg der Sohn James I., Charles I., den Thron. Das Attentat des Guy Fawkes von 1605 war eine Vorstufe des Konflikts zwischen Parlament und Krone, der bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts andauerte. Der Bürgerkrieg zwischen Königstreuen und Parlamentsanhängern, die von den National Covenanters unterstützt wurden, brach 1642 aus. Die New Model Army, die Armee des Parlaments, konnte unter der Führung des puritanischen Oliver Cromwell (1599-1658) einen Sieg erringen und König Karl I. wurde 1649 gefangen genommen und hingerichtet. Oliver Cromwell übernahm als "Lord Protector" die Regierungsgeschäfte.
Die erste Republik in Europa war damit gegründet. 1650 besiegte Cromwell die königstreuen Schotten in der Schlacht von Dunbar. 1653 festigte Oliver Cromwell seine diktaturähnliche Macht durch ein Protektoratsparlament. Im Jahre 1660 führte er einen blutigen Feldzug gegen Irland.
Nach dem Tod Cromwells 1658 erlangte die Monarchie wieder die Macht: Ab 1660 wurde das Herrscherhaus der Stuarts restauriert, Karl II. (1630-1685) konnte wieder englischen Boden betreten und wurde als so genannter "Merry Monarch" neuer König. Zu dieser Zeit hatte London bereits mehr als 500.000 Einwohner, das heißt, dass mehr als 10% aller Engländer in der Hauptstadt lebten. Zwischen den Jahren 1664 und 1666 fegten zwei Katastrophen über das Land hinweg. Die Pest raffte einen großen Teil der Bevölkerung dahin und 1666 ereignete sich der große Brand von London, der fünf Tage lang andauerte und vier Fünftel der Stadt in Schutt und Asche legte. Man ernannte den Architekten Christopher Wren zum Leiter des Wiederaufbauprogramms (51 von 107 städtischen Kirchen wurden wieder aufgebaut). Wren konnte sich mit seinen städtebaulichen Plänen wegen finanzieller und rechtlicher Probleme allerdings nicht durchsetzen. Neben den mehr als 50 Kirchen begann Wren 1675 auch mit dem Bau der St. Paul's Cathedral.
Zwischen 1685 und 1688 versuchte James II. den Katholizismus wieder einzuführen; sein protestantischer Schwiegersohn Wilhelm von Oranien stürzte ihn jedoch und James floh ins Exil. Viele verfassungsrechtliche Schritte wurden während dieser Zeit unternommen, beispielsweise wurde die "Bill of Rights" verabschiedet, die die Mach des Parlaments und die Rechtssicherheit der Bürger stärkte. 1688 kam es zur Glorious Revolution: Das Haus Oranien regierte nun England und Schottland. 1692 ereignete sich das Massaker von Glencoe gegen den Clan der MacDonalds, da Alexander MacDonald von Glencoe nicht den Treueeid auf Wilhelm III. bis zum 1. Januar 1692 ablegte, nach dem allen Clanoberhäuptern eine Amnestie gewährt worden wäre, um nach dem schottischen Aufstand zur Unterstützung des abgesetzten Königs Jakob II. Ruhe in die Region zu bringen. Neben dem Clanoberhaupt wurden auch weitere 37 Männer, Frauen und Kinder ermordet. Die übrigen etwa 300 Clanmitglieder konnten fliehen.

Das Vereinigte Königreich
1707 erfolgte unter der protestantischen Königin Anna Stuart (1665-1714) durch den "Act of Union" die Vereinigung Englands und Wales´ mit Schottland zum Königreich Großbritannien. Nach dem Tod Wilhelms von Oranien hatte seine Schwägerin Anne in Personalunion über England und Schottland geherrscht, woraufhin man schon 1706 Schottland die politische Union mit England angeboten hatte. Jedoch befürchtete das schottische Parlament eine Verschlechterung durch diese Union und lehnte ab. Die Vereinigung mit Wales hatte bereits 1536 unter Heinrich dem VIII. stattgefunden.
Die Vereinigung mit Schottland erfolgte schließlich 1707, jedoch nicht auf freiwilliger Basis. Vielmehr wurde Schottland durch ökonomischen Druck zu dieser Vereinigung bewegt. Anne wurde die erste britische Königin und man wandelte das Parlament Englands in das Parlament Großbritanniens um und erweiterte es um 45 schottische Abgeordnete. 1715 gab es die erste jakobitische Erhebung unter der Führung eines Sohnes von James VII./II., 1745 die zweite unter Charles Eduard Stuart, genannt Bonnie Prinde Charlie.
Zwischen 1702 und 1707 erreichten die Wellen des Spanischen Erbfolgekrieges auch die Insel Großbritannien. Die Konservativen gingen 1713 siegreich aus den Wahlen hervor und der Erbfolgekrieg wurde beendet: Mit dem "Act of Settlement" war schon im Jahr 1701 die Thronfolge festgelegt worden und Georg I. (Haus Hannover) wurde zum Nachfolger von Anne. Im Jahr 1721 wurde Sir Robert Walpole zum ersten Premierminister Großbritanniens.
Zwischen 1727 und 1760 konnte der Nachfolger Georgs I., Georg II., mehrere kriegerische Auseinandersetzungen mit Frankreich und Spanien für sich entscheiden, so dass Indien und Kanada in das britische Empire übergingen, was dem Inselreich eine Sonder- und Vorreiterposition einbrachte. Noch während der Herrschaft von Georg II. trat Robert Walpole 1742 von seinem Amt als britischer Premier zurück.
Unter dem Premierminister William Pitt zog Großbritannien in den Siebenjährigen Krieg (1756 - 1763), in welchem sich Großbritannien die französischen Kolonien in Nordamerika erkämpfen konnte, was jedoch knapp 20 Jahr später schwer wiegende Probleme nach sich ziehen sollte: Georg III. versuchte, seine immensen Kriegskosten durch Steuererhöhungen in den Kolonien wieder einzuspielen, was zu Aufständen in den Kolonien und schließlich zum Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775 - 1783) führte.
Im Jahr 1746 unternahmen die Anhänger des schottischen Herrscherhauses der Stuarts unter Bonnie Prince Charlie den Versuch, die schottische Souveränität und den Thron zurück zu gewinnen. In der Schlacht von Culloden wurde jedoch das gesamte schottische Heer niedergeschlagen und die Engländer reagierten mit stark repressiven Methoden auf den rebellischen Angriff: Von nun an wurde Schottland wie eine Kolonie regiert. Die britische Regierung verbot sowohl Dudelsack und Kilt als auch die gälische Sprache, was einer Zerstörung der schottischen Kultur gleichkam.
1759 wurde in London das Britische Museum eröffnet, 1760 wurden in London alle Stadtmauern und -tore niedergerissen, um die Erweiterung der Metropole zu ermöglichen.
Im Jahr 1800 wurde auch Irland in das Königreich aufgenommen. Nunmehr lautete der offizielle Landestitel "Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland". 1801 fand die erste Volkszählung im Inselreich statt: England und Wales hatten zu diesem Zeitpunkt etwa 10 Mio. Einwohner, in London lebten ca. 860.000 Menschen.

Industrielle Revolution
Der Verlust der Kolonien in Übersee entwickelte sich für Großbritannien schon bald zum Vorteil und zu Zeiten der Französischen Revolution auf dem Kontinent schritt auf den Kanalinseln die Industrielle Revolution mit großen Schritten voran: Mit der Erfindung der Dampfmaschine durch James Watt (1736-1819) wurde das industrielle Zeitalter eingeleitet und viele soziale Umbrüche ausgelöst. In den Midlands, zu denen die Grafschaften Derbyshire, Herefordshire, Leicestershire, Lincolnshire, Northamptonshire, Nottinghamshire, Rutland, Shropshire, Staffordshire, Warwickshire, die West Midlands und Worcestershire gehören, entstanden die ersten Industriestädte der Welt. Große Teile der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte wanderten in die neuen großen urbanen Zentren ab.
Dampfmaschinen, Bergbau und Wasserkraft beschleunigten Transport und Produktion. Zwischen 1802 und 1828 wurde der Hafen von London ausgebaut und avancierte mit zahlreichen neuen Docks zum größten Hafen Großbritanniens.
Lord Nelson siegte im Jahr 1805 mit seinem Flaggschiff Victory und einer Kriegsflotte haushoch gegen die französische Marine in der Schlacht von Trafalgar; Lord Nelson selbst kam bei der Schlacht ums Leben. 1806 wurde die Kontinentalsperre eingerichtet, für Großbritannien hatte sie nicht so schlimme Folgen wie befürchtet, da der Freihandel eingeführt wurde und die industrielle Entwicklung zusätzliche Exportmöglichkeiten mit sich brachte. Diese waren so ertragreich, dass man den Sklavenhandel, der inzwischen weitaus weniger Gewinne einbrachte, im Jahr 1807 verbieten konnte. Im so genannten "Year of the Burning" 1814 wurden alle Hochlandbauern von ihren Feldern vertrieben, damit man große Schafherden dort grasen lassen konnte. 1815 wurden die kolonialen Erwerbungen des Vereinigten Königreiches vom Wiener Kongress anerkannt.
Der recht abrupte Übergang in die industrielle Zeit hatte sich schlecht auf die arme Bevölkerung ausgewirkt. Kindersterblichkeit, Kriminalität und soziale Mängel waren Auswirkungen der industriellen Revolution.
Zur Zeit der Thronbesteigung Königin Viktorias (1819-1901) 1837 und während des gesamten Viktorianischen Zeitalters (1837 bis 1901) war Großbritannien das reichste und industriell fortschrittlichste Land der Welt und damit die unumstrittene Weltmacht. Die Flotten herrschten über die Weltmeere, während britische Fabriken den Welthandel beherrschten. Weiterhin litt die Bevölkerung allerdings unter den Folgen des Kapitalismus, und Armut und Elend breiteten sich weiter aus. Die britische Gesellschaft entwickelte sich dennoch im Laufe dieser Epoche von einer aristokratisch-agrarischen Gesellschaft zu einer bürgerlich-industriellen.
Premierminister wie Disraeli (1804-1881) und Gladstone (1809-1898) stießen zur Bewältigung der industriellen Probleme Reformen an. Ein universelles Schulsystem wurde eingeführt, die Gewerkschaften legalisiert und die meisten Männer erhielten das Wahlrecht. Den Frauen dagegen wurde dieses Recht erst nach dem ersten Weltkrieg zugestanden.
1847/48 gründeten Karl Marx und Friedrich Engels den Bund der Kommunisten und gaben das kommunistische Manifest heraus ("Ein Gespenst geht um in Europa..."). 1851 fand in London die erste Weltausstellung statt und Joseph Paxton erbaute den Ausstellungspavillon "Crystal Palace".
Mitte des 19. Jahrhunderts vertrieben die Großgrundbesitzer in den so genannten "Clearances" Hunderttausende von Bauern aus dem schottischen Hochland, um eine flächendeckende Schafzucht einzuführen. 1883 kämpften die schottischen Kleinbauern in den Crofters's Wars für bessere Lebensbedingungen, während die Industrielle Revolution Millionen Menschen in den Central Belt um Glasgow zog.
In den Jahren 1886 bis 1894 wurde nach den Plänen von Architekt Horace Jones und dem Bauingenieur John Wolf-Barry die Tower Bridge erbaut. Zwischen 1908 und 1911 führte der Schatzkanzler und spätere Premierminister Lloyd George die Altersrente und ein Sozialversicherungsprogramm ein.

Erster Weltkrieg bis zum 2. Weltkrieg

Im Jahr 1910 bestieg dann König George V. (1865-1936) - aus dem deutschen Fürstenhaus Sachsen-Coburg und Gotha - den Thron, den er bis zu seinem Tod im Jahr 1936 innehatte. Bedingt durch den 1. Weltkrieg proklamierte er am 17. Juni 1917 das Haus Windsor. Der neue Name stammt von der englischen Stadt Windsor - in der Grafschaft Berkshire gelegen -  in der sich das Schloss Windsor (Windsor Castle) befindet. Das Schloss ist gemeinsam mit dem Buckingham Palace und dem Holyrood Palace in Edinburgh eine der offiziellen Hauptresidenzen der britischen Herrscher.

Sein Nachfolger wurde Edward VIII. (1894-1972) als König von Großbritannien und Nordirland. Er dankte aber bereits am 11. Dezember 1936 ab, um die zweimal geschiedene bürgerliche US-Amerikanerin Wallis Warfield (bekannt als Wallis Simpson) heiraten zu können. Sein Nachfolger wurde dann Albert Frederick Arthur George von 1936 bis 1952 als Georg VI. (1895-1952) König von Großbritannien und Nordirland, dem dann 1952 Elizabeth Alexandra Mary Windsor als Königin Elisabeth II. (geb.1926) folgte. Georg VI. - der Vater Elisabeths - stotterte stark, was zu dem mit vier Oscars (2011) ausgezeichneten Film von 2010 "The King`s Speech" führte. Die Regie führte der britische Film- und Fernsehregisseurs Tom Hooper.

1914 begann der Erste Weltkrieg, im Verlauf dessen Großbritannien einen Verlust von etwa einer Million Menschen zu beklagen hatte. Die Kluft zwischen den Herrschenden und der Arbeiterklasse wurde immer größer.
Weiterhin war Großbritannien in seiner Entwicklung jedoch im Fortschritt begriffen: 1922 wurde in London die erste Radiosendung ausgestrahlt. 1924 wurde in England erstmalig eine Labour Regierung gewählt.
1933 ergriffen die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht. Die Besetzung von Böhmen und Mährem im Jahre 1938 durch das nationalsozialistische Deutschland wurde durch den damaligen britischen Außenminister Chamberlain im Rahmen der Appeasement-Politik toleriert. Der charismatische Winston Churchill (1874-1965), der damals schon auf eine umfassende politische Laufbahn zurückblicken konnte und früh die Gefahr durch Nazi-Deutschland erkannte, war ein scharfer Kritiker dieser Appeasement-Politik und wurde zunächst als Kriegstreiber verschrien. Doch bald stellte sich heraus, wie Recht Churchill behalten sollte. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Churchill 1939 zum Ersten Seelord ernannt.
Während des Zweiten Weltkrieges und vor allem in den Jahren 1940 und 1941 wurde England von den Deutschen angegriffen und englische Städte wurden bombardiert. Churchill, der nun auch Premier- und Außenminister wurde, sicherte als bedeutender Widerpart Hitlers England eine bedeutende Rolle als Alliierter im Sieg gegen Nazideutschland. Viele Menschen, die vor dem faschistischen Regime geflohen waren, ließen sich England und vor Allem in London nieder.

 

Die Zeit vom Zweiten Weltkrieg bis heute

Ab 1945 begann der Wiederaufbau der Stadt mit der Sanierung der Vororte. Ab 1947 begann Großbritannien, seine Kolonien in die Unabhängigkeit zu entlassen. Im Jahr 1948 war London Austragungsort der 14. Olympischen Spiele.
In den 1950er Jahren wurden im Zuge der 2. Clearances die schottischen Highlands noch mehr entvölkert.
Beim Festival of Britain 1951 präsentierte England in London seine kulturellen und technischen Errungenschaften. Im Jahr 1952 wurde Elisabeth II. in der Westminster Abbey zur Königin gekrönt.
1965 wurde der Greater London Council als Stadterweiterung mit erweiterten Kompetenzen gegründet. Der Post Office Tower, heute der Telecom Tower, wurde 1966 eingeweiht. In den sechziger Jahren, die auch und vor allem vom britischen Pop (Beatles, Rolling Stones, Minirock, Twiggy, Jean Shrimpton) geprägt waren, erstarkte der Konflikt in Nordirland, als 1969 britische Truppen dort stationiert wurden. Durch den anhaltenden Bürgerkrieg, aber auch durch eine Rezession, war England 1979 wirtschaftlich an einem Tiefpunkt angekommen. 1968 kam es zum Großen Streik von London und das wirtschaftliche Leben der Stadt lag kurzzeitig vollkommen am Boden.
1969 fand in der walisischen Burg Caernafon die Investitur von Prince Charles zum "Prince of Wales" statt.
1970 wurde in der Nordsee das Forties Field entdeckt, was in Schottland den Beginn des Ölbooms einläutete.
1971 führte man das dezimale Währungssystem ein, 1973 wurde Großbritannien dann Mitglied der EG und die Warenbörse bezog ihr neues Gebäude, ein Jahr später zog der Gemüsemarkt in die Docklands, der ehemalige Marktplatz Covent Garden wurde zum Kultur- und Geschäftszentrum umgebaut. Das National Theatre konnte 1976 eröffnet werden. Im selben Jahr kam es beim Notting Hill Carnival zu schweren Rassenunruhen.
1979 gewann die Konservative Partei die Unterhauswahlen und Margaret Thatcher wurde Premierministerin. 1981 gewann die Labour Party die Wahlen zum Greater London Council und die Jahrhunderthochzeit zwischen Prince Charles und Diana Frances Spencer, Princess of Wales, fand 1981 in der Westminster Abbey statt. 1982 demonstrierten in London Tausende gegen den Falkland-Krieg zwischen Großbritannien und Argentinien, nach wenigen Monaten endete der Krieg mit der Niederlage Argentiniens. Es gab in diesem Jahr weitere Rassenunruhen und Konflikte aufgrund der steigenden Arbeitslosigkeit. 1984 fand in London das Gipfeltreffen der sieben wichtigsten Industrienationen statt. 1986 wurde im Rahmen einer Verwaltungsreform der Greater London Council aufgelöst. 1987 kam es zu einem Brand am U-Bahn-Knotenpunkt King's Cross, bei dem mehr als 80 Menschen verletzt wurden. Ab 1988 durften die Londoner Pubs tagsüber durchgehend geöffnet bleiben. 1990 führten die von der Regierung beschlossenen Steuererhöhungen zu sozialen Unruhen; nach parteiinternen Machtkämpfen wurde "die eiserne Lady", wie Margaret Thatcher auch genannt wurde, von John Major als neuem konservativer Regierungschef abgelöst.
Im selben Jahr wurde die schottische Metropole Glasgow europäische Kulturhauptstadt.
1991 verübte die IRA Anschläge auf Downing Street 10, Paddington Station und Victoria Station. Bei den Wahlen von 1992 gewann die Konservative Partei erneut die Unterhauswahlen und John Major blieb im Amt des Regierungschefs. Ein Brand zerstörte einen Teil von Windsor Castle. Das britische Königshaus steckte aufgrund der Eskapaden von Charles, Diana und Fergie in einer tiefen Krise. Die Queen sprach gar von einem "Horrorjahr". 1993 explodierte eine Bombe der IRA in der Innenstadt von London, ein Mensch kam dabei ums Leben und über 80 wurden verletzt, große Teile des Bankenviertels wurden zerstört. 1994 war das Ansehen des Königshauses noch weiter gesunken, so dass die Königin sich bereit erklärte, auf ihre Einkünfte Steuern zu zahlen. Der Kanaltunnel zwischen London und Paris/Brüssel wurde für den Bahnverkehr eröffnet. 1995 war John Major nach Umfragen der seit langem unbeliebteste Regierungschef; zudem erschütterten zahlreiche Affären die Glaubwürdigkeit der Partei. Während der Fußball-Europameisterschaft 1996 zündete die IRA die größte Bombe, die je im Mutterland gelegt wurde; diese beschädigte das Stadtzentrum von Manchester schwer, außerdem wurden erhebliche Teile der Docklands bei einem Bombenanschlag der IRA zerstört. Ebenfalls 1996 gaben die Engländer den Schotten den Stone of destiny zurück, in diesem Jahr wurde auch die Ehe von Charles und Diana geschieden, desweiteren lief vor dem Ölhafen Milford Haven in Wales ein Tanker auf Grund, woraufhin über 50.000 Tonnen Öl ausliefen, die weite Küstenbereiche in Südwestwales verseuchten.
Die oppositionelle Labour Party war bis 1996 an die Spitze der Beliebtheitsskala gerückt. Unter dem Stichwort New Labour hatte sich die Partei von den Gewerkschaften abgewandt und den Begriff des Sozialismus aus ihrem Programm gestrichen. 1997 gewann die Partei unter der Führung von Tony Blair (geb.1953) mit überwältigender Mehrheit die Unterhauswahlen; zügig wurden von nun an Reformen umgesetzt, die Bank von England wurde nach deutschem Vorbild unabhängig, Schottland und Wales bekamen ein eigenes Parlament.
Das Vereinigte Königreich gab noch im selben Jahr die Kronkolonie Hongkong an die Volksrepublik China zurück. Am 31. August des Jahres kam Prinzessin Diana bei einem tragischen Autounfall in Paris ums Leben. 1998 wurde trotz vieler Rückschläge durch protestantische und katholische Hardliner ein Friedensvertrag mit Nordirland beschlossen und ein Parlament für die nordirische Provinz gewählt. Im selben Jahr konnten die Außenarbeiten am Millennium Dome abgeschlossen werden. Königin Elisabeth II. eröffnete im Mai 1999 das walisische und im Juli das schottische Parlament, womit die Selbstverwaltung von Wales und Schottland offiziell in Kraft trat. Im Jahr 2000 wählten die Londoner seit 14 Jahren wieder einen Oberbürgermeister: Ken Livingstone, der bereits 14 Jahre zuvor Oberbürgermeister von London gewesen war, gewann gegen den erbitterten Widerstand von Tony Blair die Wahl.
Die höchsten Benzinpreise Europas riefen den Protest der britischen Truckfahrer hervor, die die Ölraffinerien im ganzen Land belagerten und keinen Tanklastwagen aus den Depots ließen, so dass innerhalb von wenigen Tagen fast allen Tankstellen das Benzin ausging. Der National Health Service rief den Notstand aus: Die Schulen wurden geschlossen, die Grundnahrungsmittel wurden rationiert und der öffentliche Busverkehr kam fast vollkommen zum Erliegen.
Die Labour Party wurde unter Tony Blair in diesem Jahr mit großer Mehrheit wiedergewählt. Im Jahr 2002 starb zuerst Prinzessin Margaret und nur sieben Wochen später, am 30. März, Queen Mum im Alter von 101 Jahren. Außerdem kam es zu einem Großbrand, durch den Teile der Altstadt Edinburghs zerstört wurden.
Seit 2003 werden die Flughäfen der Stadt von 450 Soldaten bewacht, aus Angst vor ähnlichen Terroranschlägen wie dem 11. September in New York. Am 7. Juli 2005 verübten islamistische Terroristen schließlich vier Bombenanschläge auf drei U-Bahnen und einen Bus. Den Anschlägen fielen 56 Menschen zum Opfer, weitere 700 wurden verletzt.
Im Jahr 2004 zogen die schottischen Parlamentarier in ihr neues Parlament in Edinburgh ein und die schottische Hauptstadt wurde UNESCO-Welt-Literaturstadt.
2005 blieb Labour in Schottland bei den britischen Unterhauswahlen mit 41 Sitzen die stärkste Kraft, seitdem entsendet Schottland nur noch 59 Parlamentarier nach Westminster.
Innenpolitisch war die Frage der schottischen Unabhängigkeit das beherrschende Thema des 20. Jahrhunderts: 1934 wurde die Scottish National Party (SNP) gegründet, die das Nationalbewusstsein der Schotten weckte. Die Anhänger der so genannten "Devolution", von der man in diesem Zusammenhang in Schottland spricht, erreichten 1999 die Dezentralisierung Großbritanniens mit dem ersten schottischen Parlament seit 300 Jahren. Schottland befindet sich heute im Um- und Aufbruch und auf dem Weg zu einer neuen bedeutenden Rolle in Europa.

Unabhängigkeitsreferendum

Das Referendum
Am 18. September 2014 kam es zu einer Volksabstimmung (Referendum) über die Unanhängigkeit Schottlands von Großbritannien. Simmberechtigt waren von den rund 5,3 Mio. Einwohnern Schottlands alle über 16 Jahre alte Bewohner, auch Ausländer - es waren rund 4,2 Mio.
Schotten, die zur Zeit der Abstimmung außerhalb von Schottland lebten - auch wenn sie in England lebten - hatten kein Stimmrecht.
Wesentlichen Anteil am Zustandekommen dieser schicksalshaften Abstimmung hatte Alex Salmond, der Vorsitzende der schottischen Unabhängigkeitspartei.
Die Frage, die zur Abstimmung stand, lautete übersetzt:
"Soll Schottland ein unabhängiges Land werden?"

Das Ergebnis
55,3% der Wahlberechtigten stimmen gegen die Unabhängigkeit - Schottland bleibt damit Teil von Großbritannien. Die Wahlbeteiligung lag bei 84,5%.
Die Regierung in London versprach, bis zum 27. März 2015 Schottland weitere Kompetenzen zu übertragen.

Die schottischen Könige

Kenneth I. Mac Alpin (810-859)
Er war ursprünglich der König des Kleinkönigreichs der Skoten, einem keltischen Volksstamm, der ursprünglich aus Irland stammte und später den mittleren Westen Schottlands besiedelte. Im Jahr 843 besiegte er die Pikten und vereinigte sein Königreich mit deren Gebiet. Die Pikten waren Stämme bzw. Clans in Schottland, die ihren Namen von den Römern erhalten hatten. Kenneth Mac Alpin war der erste König von Schottland, dessen Name auch auf ihn zurückgeht. Seine Krönung zum gemeinsamen König der Skoten und Pikten fand im Jahr 843 auf dem legendären Stone of Scone statt.
Donald I. (812-863), König Schottlands von 858 bis zu seinem Tod
Konstantin I. (836-877), König Schottlands von 863 bis zu seinem Tod
Aedh (840-878), König Schottlands von 877 bis zu seinem Tod
Eochaid (-889), König Schottlands von 878 bis zu seinem Tod, er regierte die gesamte Zeit gemeinsam mit seinem Cousin Giric
Donald II. (-900), König Schottlands von 889 bis zu seinem Tod
Konstantin II. (874-952), König Schottlands von 900 bis zu seiner Abdankung 942
Malcolm I. (-954), König Schottlands - nach der Abdankung Konstantin II. - von 942 bis zu seinem Tod
Indulf (-962), König Schottlands von 952 bis zu seinem Tod
Dubh (-967), König Schottlands von 962 bis zu seinem Tod
Culen auch: Cuilean (-971), König Schottlands von 967 bis zu seinem Tod
Kenneth II. (-995), König Schottlands von 971 bis zu seinem Tod
Konstantin III. (-997), König Schottlands von 995 bis zu seinem Tod
Kenneth III. (-1005), König Schottlands von 997 bis zu seinem Tod
Malcom II. (954-1034), König Schottlands von 1005 bis zu seinem Tod 
Duncan I. (1001-1040), König Schottlands von 1034 bis zu seinem Tod
Macbeth (1005-1057), König Schottlands von 1040 bis zu seinem Tod
Lulach von Moray (1029-1058), König Schottlands von 1057 bis zu seinem Tod
Angus (-1130)
Malcolm II. (1030-1093), König von Schottland von 1057 bis zu seinem Tod. Margarete die Heilige (1044-1093) war seine Ehefrau
Donald III. (1033-1099),  König von Schottland von 1093 bis 1094 und von 1094 bis 1097
Duncan II. (1060-1094), König von Schottland für rund 1/2 Jahr im Jahr 1094 bis zu seinem Tod
Edgar (1074-1107), König von Schottland von 1097 bis zu seinem Tod
Alexander I. (1078-1124), König Schottlands von 1107 bis zu seinem Tod
David I. (1080-1153), König Schottlands von 1124 bis zu seinem Tod
Malcolm IV. (1142-1165), König von Schottland von 1153 bis zu seinem Tod
Wilhelm I., der Löwe (1143-1214), König von Schottland von 1165 bis zu seinem Tod
Alexander II. (1198-1249), König von Schottland von 1214 bis zu seinem Tod
Alexander III. (1241-1286), König von Schottland von 1249 bis zu seinem Tod
Margarete (1283-1290), Kindskönigin aus Norwegen, sie regierte von 1286 bis zu ihrem frühen Tod. Sie wurde als die Jungfrau aus Norwegen bezeichnet
Johann Balliol (1240-1313), König von Schottland von 1292 bis 1296. Unter ihm begannen die schottischen Freiheitskriege. Im Jahr 1296 zwang König Eduard I. von England ihn zur Abdankung und stellte Schottland unter direkte englische Verwaltung. 
Eduard Balliol (-1356)
Robert I. (1274-1329), König von Schottland von1306  bis zu seinem Tod
David II. (1324--1371), König von Schottland von 1329 bis zu seinem Tod
Robert II. (1316-1390), König von Schottland von 1371 bis zu seinem Tod
Robert III. (1340-1406), König von Schottland von 1390 bis zu seinem Tod
Jakob I, (1394-1437), König von Schottland von 1406 bis zu seinem Tod
Jakob II. (1430-1460), König von Schottland von 1437 bis zu seinem Tod
Jakob III: (1451-1488), König von Schottland von 1460 bis zu seinem Tod
Jakob IV. (1473-1513), König von Schottland von 1488 bis zu seinem Tod
Jakob V. (1512-1542), König von Schottland von 1523 bis zu seinem Tod
Maria Stuart (1542-1587), Königin von Schottland von 1542-1567, die Tochter von Jakob V., durch Elisabeth I. (1533-1603) hingerichtet
Jakob VI. (1566-1625), er wurde 1657 König von Schottland und 1603 als Jakob I. König von England, Irland und Schottland
Karl I. (1600-1649), er war von 1625  König von England, Irland und Schottland
Karl II. (1630-1685), König von England, Schottland und Irland
Jakob II. (1633-1701), als James (Jakob) VII. König von Schottland und seit 1685 König von England, Schottland und Irland
Wilhelm III. von Oranien (1650-1702) König von England, Schottland und Irland
Anne Stuart (1665-1714), Sie wurde am 1. Mai 1707 die erste Herrscherin über Großbritannien nach der Vereinigung von England und Schottland im Jahr 1707.






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