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Trierer Dom

Kurzinformation

Trierer Dom © goruma (Barton)

Der Trierer Dom ist die älteste Kirche Deutschlands und die Mutterkirche des Erzbistums Trier.
Seit fast 1700 Jahren ist die Kirche der Versammlungsort der christlichen Gemeinde zu Trier; daher gilt der Dom zu Trier gemeinhin als Ausgangsstätte des nordeuropäischen Christentums.
Das Bauwerk vereint die wesentlichen Epochen europäischer Bau- und Kunstgeschichte und wurde im Jahr 1986 gemeinsam mit weiteren Bauwerken der Trierer Altstadt in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Standort
Trier
Bauzeit
Kernbau: 311- 320 n. Chr.; Erweiterungen: um 330 n. Chr., um 1190, um 1720; Restaurierungen: frühes 19. Jhd. und von 1960 bis 1974   
Besonderheiten
Der Legende nach wurde der Dom auf den Fundamenten des Palastes der Hl. Helena, Mutter des ersten christlichen, römischen Kaisers Konstantin, erbaut; archäologische Funde bestätigen die Legende zunehmend.
Größe
Länge: 112,5 m; Breite: 41 m
Nutzun, Kapazität
Der Dom dient als Bischofssitz des Erzbistums Trier. Zudem finden darin Gottesdienste, Ausstellungen und Musikveranstaltungen statt.
Bei optimaler Bestuhlung finden rund 1.200 Menschen Platz
Information
Dom- Information/ Besucherzentrum des Trierer Doms, Liebfrauenstrasse 12/ Ecke Domfreihof, 54290 Trier,
Tel. 0049-(0) 651- 9790- 790, E-mail an info@dominformation.de
Öffnungszeiten  
Dom:
1. November bis 31. März: täglich von 6:30 bis 17:30 Uhr,
1. April bis 31. Oktober: täglich von 6:30 bis 18:00 Uhr; 
Besucherzentrum:
April- Oktober & Dezember: montags bis samstags von 9:30 bis 17:30 Uhr, sonn- und feiertags von 12:00 bis 17:30 Uhr,
November & Januar- März: montags bis freitags von 9:30 bis 17:30 Uhr, samstags von 9:30 bis 14:00 Uhr, sonntags geschlossen

Geschichte des Doms

Bereits seit etwa 270 n. Chr. existierte in Trier eine christliche Gemeinde, die sich vermutlich unter den Bischöfen Eucharius, Valerius und Maternus noch in einer kleinen Hauskirche versammelt hatte. Als den Christen jedoch mit dem Edikt von Mailand im Jahr 311 Religionsfreiheit gewährt wurde, gediehen die Hauskirchen im gesamten römischen Reich zu größeren Basiliken. Der römische Kaiser Konstantin der Große veranlasste im Jahr 326 gleichzeitig den Bau des Petrusdoms in Rom, der Grabeskirche in Jerusalem, der Geburtskirche in Bethlehem sowie den Bau der Trierer Südwestkirche. Einer Legende nach ließ die Heilige Helena, die Mutter Konstantins, einen Teil ihres Stadtpalais zur Bischofskirche umbauen und dem Hl. Petrus weihen. Auf diesem “Haus der Helena“ soll unter Bischof Agritius die Basilika errichtet worden sein; archäologische Funde zeigen, dass es sich bei dem Kernbau des Doms tatsächlich um das Fundament eines stattlichen, römischen Wohnhauses handelte. Münzfunde weisen jedoch auf einen früheren, etwa um 315 liegenden Baubeginn hin.

Bereits vor 330 war eine dreischiffige Basilika mit einem quer verlaufenden Chorraum entstanden. Unter dem zwischen 329 und 346 n. Chr. amtierenden Bischof Maximin wurde der Bau nach Norden und Osten hin zu einer monumentalen Kirchenanlage mit vier Basiliken, einem Baptisterium und diversen Nebengebäuden erweitert. Etwa um 340 n. Chr. begann man mit der Errichtung des so genannten Quadratbaus, dessen Außenmauern bis heute den Kern des Domes bilden. Im 4. Jahrhundert erstreckte sich der Trierer Dom über den heutigen Domvorplatz hinaus nach Westen bis zum Hauptmarkt und stellte damit die größte Kirchenanlage nördlich der Alpen dar.

Der heutige Dom entspricht nicht mehr als einem Viertel der einstigen, imperialen Kirchenanlage.

Während der Völkerwanderungszeit im frühen 5. Jahrhundert und den mehrfachen Eroberungen durch die Franken und wurde der ursprüngliche Bau fast vollständig zerstört. Der Quadratbau sowie die nördliche Basilika konnten unter Bischof Nicetius jedoch von italienischen Bauleuten wieder aufgebaut werden. Der Normannensturm in der Karwoche des Jahres 882 brachte jedoch Verwüstungen von enormem Ausmaß mit sich, so dass umfassende Arbeiten am Dom notwendig wurden. Unter Erzbischof Egbert erfolgten schließlich die ersten Reparaturarbeiten der Schäden und die Erweiterung des Doms, die in Richtung Westen mehr als die doppelte Länge des bereits bestehenden Baus betrug. Des Weiteren ließ er die kreuzförmigen Pfeiler errichten und gab einige bedeutende Goldschmiedearbeiten wie den Andreastragaltar oder die Goldummantelung des Heiligen Nagels in Auftrag. Erzbischof Poppo von Babenberg führte die Restaurierung des Doms fort und ließ den Westchor, die Westtürme sowie die 1121 geweihte Westkrypta mit dem Nikolausaltar errichten. Unter Erzbischof Hillin und Erzbischof Johann I. wurde der Ostchor erweitert, welcher mit der Ostkrypta sowie den Osttürme im Jahr 1196 geweiht werden konnte. Im 13. Jahrhundert wurden auf den abgetragenen Resten der antiken Südkirche der gotische Kreuzgang und die Liebfrauenkirche errichtet.
Den Pilgerscharen, die aufgrund der wertvollen Reliquiensammlung nach Trier strömte, war der Dom trotz aller Erweiterungen nicht mehr gewachsen. Man entschied sich im frühen 16. Jahrhundert, die Reliquien von einem erhöhten Standort an der Außenfassade des Doms zu zeigen, so dass sich die Menschenmenge auf dem Vorplatz versammeln konnte. Nach der Aufstellung des Heiligen Rocks versammelten sich im Jahr 1512 innerhalb weniger Wochen rund 100 000 Menschen auf dem Trierer Domvorplatz. Im darauf folgenden Jahr errichtete man an der Westapsis eine Holztribüne, auf welcher
der Heilige Rock sowie andere wertvolle Reliquien gezeigt wurden. Während die Osttürme bereits im 14. Jahrhundert aufgestockt worden waren, erhöhte man den südlichen Westturm erst etwa um 1515.
Mit dem 17. Jahrhundert begannen wiederum die Umgestaltungen des Domes im Stil des Barocks. Dabei entstanden beispielsweise unter Carl Casper von der Leyen der altarähnliche Aufbau im romanischen Ostchor sowie die am Scheitel des Ostchors angefügte Heiltumskammer, die zur Ausstellung des Heiligen Rocks diente. Im Jahr 1717 wurden Teile des Doms zerstört, so dass erneut eine unfangreiche Renovierung des Doms notwendig wurde und sich die Barockisierung des Dom zur Vollendung vollzog. In den Seitenschiffen des Quadratbaus wurden die gotischen Gewölbe ausgebrochen und ein Querschiff angelegt. Damit wurde die bis dahin eher dürftige Lichtsituation verbessert, indem man zudem die oberen Langhausarkaturen mit einer Fensterwand hinterlegte.
Zudem entstanden im Laufe des 18. Jahrhunderts neue Altäre, barocke Grabdenkmäler, ein schmiedeeisernes Chorgitter und eine erste Schwalbennestorgel.
Im 19. Jahrhundert jedoch erfolgten in Trier ebenso wie in den meisten deutschen Sakralbauten jene so genannten Purifizierungsmaßnahmen, nach welchen der Dom in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden sollte. Im Zuge dieser baulichen Maßnahmen wurde nicht nur ein Großteil der barocken Elemente wieder aus der Kirche entfernt, sie erfolgte zudem auch unter einer fälschlichen Vorstellung, die man seinerzeit von romanischer Bau- und Gestaltungskunst hatte.
Die letzte umfassende Restaurierung des Doms erfolgte zwischen 1960 und 1974, während der man mitunter auch den Altarbereich neu konzipierte und diesen im Zentrum des Kernbaus aufstellte. Am 1. Mai 1974 wurde der Altar neu konsekriert und der Dom wieder feierlich eröffnet.

Beschreibung des Doms

Dom St. Peter, Trier
Dom St. Peter © goruma (Barton)

Die im 4. Jahrhundert errichtete Trierer Kirchenanlage stellte einen H-förmigen Baukomplex aus vier basikalen Bereichen mit Verbindungsräumen sowie dem 64 m2 großen Baptisterium im Zentrum der Anlage dar. Von dieser ersten monumentalen Anlage ist bis heute der um 380 errichtete Quadratbau an der Stelle der einstigen Nordostbasilika erhalten. Die hölzerne Flachdecke des Quadratbaus wurde in der Mitte von vier etwa 12 m hohen, monolithischen Granitsäulen getragen, die aus dem Odenwald nach Trier gebracht wurden und von denen heute eine Säule als Domstein vor dem Südwestportal liegt. Große Fenster gewährten einen großzügigen Lichteinfall in den mit Marmor und Mosaiken dekorierten Kirchenraum. Ausgehend von dieser 40 mal 40 m großen und etwa 45 m hohen Halle mit einem Vierungsturm wurde der Trierer Dom nach den Zerstörungen des 5. und 9. Jahrhundert in den jeweils entsprechenden Stilepochen gestaltet. Im 6. Jahrhundert erhielt die Kirche zunächst neue Säulen und Kapitelle anstatt der monumentalen Granitsäulen. Des Weiteren verkleinerte man die Fenster, erhöhte den Boden um etwa vier Treppenstufen und versah diesen mit Ziegeln. Insgesamt dürfte der Kirchenbau jedoch im frühen Mittelalter nur wenig repräsentativ oder gar festlich gewirkt haben.
Während des umfassenden Restaurierungsumbaus und der Erweiterung des Quadratbaus um die Jahrtausendwende wurde der antike, römische Flachbau wurde zu einer mittelalterlichen Kirche eingewölbt. Das seinerzeit entstandene Westwerk - gruppiert aus Apsis, Vierkanttürmen und den vorgeschobenen, runden Treppentürmen –, zählt zu den großen architektonischen Meisterwerken des 11. Jahrhunderts. Aus der im frühen 13. Jahrhundert veränderten, rhythmischen Abfolge der Raumteile und Querarme entwickelte sich eine doppelchorige Längskirche mit Mittelschiff, Seitenschiffen, Emporen sowie einer Ost- und einer Westkrypta. Diese Modernisierungsmaßnahmen verliehen dem schlichten, strengen Bauwerk einen ersten Hauch von frühgotischer Pracht.
Nach dem Ausbrechen der Gewölbe, dem Einziehen des Querschiffs und der Fensterwand im Langhaus im 18. Jahrhundert fanden an der Gesamtarchitektur des Trierer Doms kaum mehr Veränderungen statt. Die Innenausstattung veränderte sich jedoch bis ins 20. Jahrhundert mit jeder Restaurierungsphase, insbesondere mit der Barockisierung und der nur wenig später erfolgenden “Re-Romanisierung“, so dass der Trierer Dom heute ein einzigartiges Konglomerat aus 1700 Jahren Baugeschichte darstellt. Von der mittelalterlichen Ausstattung sind bis heute die Chorschranken und die Bauplastik sowie die zahlreichen Grabdenkmäler der Trierer Erzbischöfe, die seit dem 10. Jahrhundert im Dom beigesetzt wurden, erhalten geblieben.

Für die architektonische Entwicklung des Bauwerks spielen wiederum die Reliquienschätze, über welche der Trierer Domschatz verfügt, eine ganz zentrale Rolle. Die Pracht der ursprünglichen Kirchenanlage, aber auch die noch immer beachtliche Größe des heutigen Trierer Doms erhalten ihre Berechtigung vor durch die Kostbarkeiten, die sie beherbergen. Umso wertvoller die Reliquien, über die eine Gemeinde verfügt, desto größer und prachtvoller wurden die entsprechenden Kirchenbauten konzipiert.
Die kostbarste Reliquie des Trierer Doms ist der Heilige Rock, das ungeteilte Gewand Christi, das die Kaisermutter Helena mit nach Trier gebracht haben soll. Erstmals erwähnt wurde die Tunika im 11. Jahrhundert. Belegt ist die Geschichte des Rockes jedoch erst ab dem späten 12. Jahrhundert, als er im Jahr 1196 vom West- in den Altar des Ostchors gebracht wurde. Inzwischen wird der Heilige Rock in einem 1891 gefertigten Holzschrein unter einem klimatisierten Glasschrein in der Heilig- Rock- Kapelle aufbewahrt. Diese ist wiederum lediglich einmal im Jahr während der Heilig-Rock-Tage zugänglich, das Gewand selbst, dessen Echtheit bis heute im Übrigen nicht bestätigt werden kann, ist dabei nicht zu sehen.
Von ähnlich großer Bedeutung ist der Heilige Nagel, eine weitere Reliquie, die mit dem Fleisch und Blut Christi in Berührung gekommen sein sollen. Auch hier war es der Legende nach die Hl. Helena, die der Trierer Kirche den Nagel, mit welchem Christus an Kreuz geschlagen wurde, als Geschenk überlassen haben soll. Die Reliquie wurde mit einer kostbaren, rund 21 cm langen Hülle aus Gold und Edelsteinen versehen, deren Form ihren Inhalt passgenau widerspiegelte, zugleich aber ein Öffnen des Behälters erlaubt. Der Heilige Nagel wurde im Andreas- Tragaltar aufbewahrt. Dieser portable Altar soll zudem eine Sandale des Apostels Andreas, eine weitere Reliquie von für die Katholiken unschätzbarem Wert, bergen. Der Schrein wurde im 10. Jahrhundert unter Erzbischof Egbert mit großem materiellem und künstlerischem Aufwand gefertigt. Dabei wurden zwei klassische Gattungen der Schatzkunst miteinander verbunden - das “sprechende“ Reliquiar und der Tragaltar. Dazu wurde ein rechteckiger Eichenholzkasten mit Goldblech, das den Fuß des Apostels zeigte, und einem mit Edelsteinen besetzten Lederriemen versehen. Das antike Tausendblumenglas auf der Oberseite gibt Auskunft über das Patronat des Altars. Die Ringe an den in Form von Löwen gestalteten Füßen sowie an der Oberseite ermöglichten sowohl den Transport als auch die temporäre Aufhängung des Altars und die Mitführung bei Prozessionen. An den beiden Längsseiten sind Elfenbeinplatten befestigt, auf denen die Evangelistensymbole und mehrere Löwen dargestellt wurden. Auf der Vorderseite sind zwei perlenbesetzte Andreaskreuze zu sehen, die Rückseite zeigt ein von Perlen eingefasstes, mit Edelsteinen besetztes Medaillon mit einer Goldmünze des Kaiser Justinians I.
Der Andreas- Tragaltar vereinte nahezu alle im 10. Jahrhundert bekannten Goldschmiedetechniken zu einem einzigartigen Meisterwerk der ottonischen Zeit und unterstreicht die Bedeutung und apostolische Nachfolge der Trierer Kirche. Dem Apostel Andreas zu Ehren ließ Egbert zudem an der Nordseite auch eine Kapelle erbauen, in welcher der Erzbischof nach dessen ausdrücklichem Wunsch nach seinem Tod beigesetzt wurde.
Eine weitere bedeutende Bronzearbeit des Domschatzes stellt das um 1100 im rheinländischen Stil gefertigte Gozbert- Rauchfass dar. In diesem Gefäß wurden Weihrauchkörner aufbewahrt, die durch Schwenken bei liturgischen Handlungen und Prozessionen Weihrauch erzeugten. Über dem Fuß des Rauchfasses erhebt sich die untere, von vier Atlanten getragene und einem kreuzförmigen Zentralbau nachempfundene Halbkugel des Fasses. Des Weiteren sind hier die alttestamentarischen Figuren Moses, Aaron sowie die Propheten Jesaja und Jeremia dargestellt. Der obere Teil des Rauchfasses ist dem Obergeschoss eines Kirchenbaus mit reich gestalteten Giebeln und einem Dachbereich mit vier Türmen nachempfunden. Zwischen den Giebeln befinden sich vollplastisch gearbeitete Figuren von Abel mit dem Lamm, Melchisedech mit Brot und Kelch, die Opferszene Abrahams sowie Isaak, der statt Esau seinen zweitgeborenen Sohn Jakob segnet. Bekrönt wird der Behälter mit dem Thron Salomons, auf dem der König mit Lilienkrone, Szepter und Reichsapfel sitzt, und um ihn herum 14 kleine Löwen angeordnet wurden. Der thronende Salomon und jene die 14 Propheten symbolisierenden Löwen verweisen auf den thronenden Christus des Neuen Testaments als “Erbe“ des Alten Testaments und als Erfüllung der Prophezeiungen der Propheten.
Eines der ältesten Kunstwerke des Domschatzes ist die so genannte Reliquienprozession, eine Elfenbeinschnitzerei aus dem 5. Jahrhundert. Das Schnitzwerk zeigt eine Prozession sowie ein vermutlich byzantinisches Hofzeremoniell: Auf einem prachtvoll geschmückten, von Maultieren gezogenen Wagen sitzen zwei Geistliche, die einen Reliquienschrein in die Stadt bringen. Kerzen tragende Männer schreiten dem Wagen voran und die Gruppe wird von einer Kaiserin empfangen. Im Hintergrund ist die Kirche erkennbar, die als Aufbewahrungsort der Reliquien dienen soll. Vermutlich ist die 13 mal 26 cm große Reliefplatte in Konstantinopel entstanden und diente ursprünglich als Schmuck eines Reliquienbehälters. Sie gelangte erst im 19. jahrhundert aus einer Privatsammlung in den Trierer Domschatz. Des Weiteren seien die zahlreichen, im 19. Jahrhundert entstandenen Kunstwerke im neogotischen Stil erwähnt: Nachdem in der Französischen Revolution ein großer Teil des Domschatzes eingeschmolzen worden war, die Reliquien aber erhalten blieben, ließ man im 19. Jahrhundert neue Behältnisse, beispielsweise das Schreinreliquiar für die Kettenglieder, mit denen der Hl. Petrus in Jerusalem gefangen gehalten wurde, anfertigen.
Die mit Abstand jüngsten Kunstwerke des Trierer Doms sind die Fresken des schweizerischen Künstlers Ferdinand Gehr: Zwischen 1970 und 1974 schuf Gehr über den Westportalen die Fresken “Alpha“ und “Omega“. Während Gehr das “Alpha“ eher abstrakt und in leuchtenden Farben gestaltete, um damit auf das Göttliche, das in allem Anfang liege, zu verweisen, so zeigt er im “Omega“ die konkreten Formen des weltlichen Lebens, darunter Wolken und einen Baum. Im Zentrum befindet sich der Mensch – einerseits als “Krone der Schöpfung“, andererseits aber auch als deutlicher Hinweis auf den Mensch gewordenen Gottessohn, der die Erlösung im Ende darstellt.

Größe, Öffnungszeiten und Nutzung

Mit einer Länge von 112,5 Metern und einer Breite von 41 Metern ist der Trierer Dom das größte Kirchengebäude der Stadt Trier. Der Dom ist vom 1. November bis 31. März täglich von 6:30 bis 17:30 Uhr, vom 1. April bis 31. Oktober täglich von 6:30 bis 18:00 Uhr geöffnet. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Besichtigungen nur außerhalb der Gottesdienste möglich sind.

Die Dom- Information/ Besucherzentrum des Trierer Doms befindet sich in der Liebfrauenstrasse 12/ Ecke Domfreihof in 54290 Trier und ist sowohl telefonisch unter 0049-(0) 651- 9790- 790 sowie per E-mail an info@dominformation.de zu erreichen. Das Besucherzentrum ist von April bis Oktober sowie im Dezember montags bis samstags von 9:30 bis 17:30 Uhr sowie an Sonn- und kirchlichen Feiertagen von 12:00 bis 17:30 Uhr geöffnet. Im November sowie von Januar bis März ist die Dominformation montags bis freitags von 9:30 bis 17:30 Uhr, samstags von 9:30 bis 14:00 Uhr geöffnet und bleibt an Sonntagen geschlossen.

Im Dom finden zudem regelmäßige Ausstellungen und Konzerte statt. Die Internationalen Orgeltage im Mai und Juni sind alljährlich ein Anziehungspunkt für viele Musikliebhaber. Informationen zur Dommusik sowie das aktuelle Programm können bei der Domkantorei telefonisch unter 0049- (0)651– 423 38 oder per E-mail an dommusik@bgv-trier.de erfragt werden.

Die Domschatzkammer verfügt über eine der vielfältigsten Sammlungen kirchlicher Schatzkunst. Sie zeigt unter anderem spätantike Stücke wie beispielsweise die “Reliquienprozession“, romanische Werke wie den Andreas- Tragaltar, das Reliquiar des Heiligen Nagels oder das Gozbert- Rauchfass, sowie weitere Kostbarkeiten aus der Zeit der Gotik, des Barocks und aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Des Weiteren sind in der Domschatzkammer mehrere bedeutende Handschriften des Mittelalters wie der Simeonskodex, das Helmarshausener Evangeliar sowie das Perikopenbuch des Kuno von Falkenstein zu besichtigen.
Die Domschatzkammer ist vom 1. November bis 31. März an Werktagen von 11:00 bis 16:00 Uhr und an Sonn- und kirchlichen Feiertagen von 14:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Vom 1. April bis 31. Oktober ist die Domschatzkammer an Werktagen von 10:00 bis 17:00 Uhr und an Sonn- und kirchlichen Feiertagen von 12:30 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Die Eintrittspreise betragen pro Person 1,50 €, pro Familie 3,50 € oder pro Kind ab 4 Jahren 0,50 €. Gruppen zahlen pauschal 30,00 €, Kindergruppen wie etwa Schulklassen zahlen pauschal 7,50 €.

Im Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum sind unter anderem Bruchstücke des römischen Palasts, auf welchem der Dom errichtet worden sein soll, zu sehen: Aus den archäologischen Funden setzte man eine 70 m2 große Zimmerdecke zusammen, auf der Deckenmalereien mit vier überlebensgroßen Frauenportraits der kaiserlichen Familie und anderen Darstellungen zu sehen sind.
Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum ist von November bis März dienstags bis samstags von 9:00 bis 17:00 Uhr und an Sonn- und kirchlichen Feiertagen von 13.00 bis 17:00 Uhr geöffnet; montags ist das Museum geschlossen. Von April bis Oktober ist das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum montags bis samstags von 9:00 bis 17:00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Bei weiteren Fragen steht das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum in der Windstr. 6-8, 54290 Trier telefonisch unter 0049- (0) 651- 7105- 255 oder per E-mail an museum@bgv-trier.de zur Verfügung.

Besonderheiten

Im Jahr 1986 nahm die UNESCO die Stadt Trier mit ihren bedeutenden Bauwerken aus verschiedenen stilistischen Epochen der vergangenen 1700 Jahre in die Liste des Weltkulturerbes auf. In kaum einer anderen Stadt Deutschlands kann man die kulturgeschichtliche Entwicklung des Christentums sowie die verschiedenen kunsthistorischen Epochen ähnlich umfassend verfolgen wie in Trier. Zweifelsohne stellt der Trierer Dom einen zentralen Anziehungspunkt in diesem Konglomerat verschiedener Baudenkmäler dar. Das Weltkulturerbe Trier konstituiert sich neben dem Trierer Dom aus der Porta Negra - der alten Stadtbefestigung - sowie den Barbara- und den Kaiserthermen, dem Amphitheater, der Liebfrauenkirche, der Moselbrücke und der Igeler Säule.

Die Baumeister

Zu den Baumeistern des Doms sowie den Künstlern der Kirchenausstattung oder der Reliquienkunst sind leider keine Namen bekannt. Das Amt des Bauherren lag gemeinhin beim jeweiligen Erzbischof, so dass die ästhetische Entwicklung des Doms dicht mit der Folge der Erzbischöfe, angefangen mit dem Hl. Agritius im 4. Jahrhundert, verknüpft ist.






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