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Klassisches Weimar

Goethe-Schiller-Denkmal © goruma

Das "Klassische Weimar" wird durch elf Baudenkmäler einschließlich von Garten-Friedhofsanlagen repräsentiert und wurde am 2. Dezember 1998 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen.
Es sei erwähnt, dass im Jahr 1772 Christoph Martin Wieland (1773-1813), 1775 Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), 1776  Johann Gottfried Herder (1744-1803) und 1799 Friedrich Schiller (1759-1805) in die Stadt kamen. Man kann das Ende  der Weimarer Klassik in etwa mit dem Tod von Goethe 1832 beziffern.

Im Goethe- und Schiller-Archiv sowie der Herzogin Anna Amalia Bibliothek findet man zahlreiche literarische Zeugnisse aus dieser Zeit.
Zum UNESCO-Weltkulturerbe „Klassisches Weimar“ gehören elf Gebäude und Parkanlagen - wobei die Kirche St. Peter und Paul, Herders Wohnhaus und das Alte Gymnasium Weimar zusammen zu den "Herderstätten" zählen:

Weimar, Goethes Wohnhaus
Goethes Wohnhaus © goruma (T.Asthalter)

Goethes Wohnhaus
Das Wohnhaus von Goethe ist ein Gebäude am Frauenplan, in dem er mit Unterbrechungen bis zu seinem Tod fast 50 Jahre gelebt hatte.
Es wurde zwischen 1707 und 1709 im Stil des Barocks errichtet. Goethe bezog das Haus im Jahr 1782zunächst als Mieter.
Aber 1994 schenkte es ihm - dem mittlerweile adligen Staatsmister von Goethe -  Herzog Carl August von Sachsen-Weimar, der es 1792 erworben hatte.
Seit 1998 gehört das Goethehaus zum UNESCO-Weltkulturerbe "Klassisches Weimar".
Heutzutage befindet sich in dem Gebäude ein Museum.

Goethe-Nationalmuseum
Frauenplan 1
99423 Weimar

Weimar, Schillers Wohnhaus
Schillers Wohnhaus © goruma (T.Asthalter)

Schillers Wohnhaus, Schillerhaus
Das Gebäude wurde Das Haus wurde im Jahr 1777 durch Anton Georg Hauptmann (1735–1803) errichtet. Im Jahre 1801 wurde das Haus britischen Schriftsteller Charles Mellish of Blyth erworben und bereits im März 1802 an Schiller weiterverkauf. Schiller und seine Familie zogen am 29. April 1802 in das Haus. Die Familie war bereits am 3. Dezember 1799 von Jena nach Weimar gezogen und hatte zuvor in einer Mietwohnung gelebt. Friedrich von Schiller verstarb am 9. Mai 1805 in dem Haus. Aber seine Frau Charlotte blieb mit den vier Kindern hier wohnen. Erst nach dem Tod von Charlotte am 9. Juli 1826 verkauften die Kinder das Haus im Jahre 1827.
Heutzutage beherbergt das Gebäude ein Museum
Schillerstraße 12
99423 Weimar

Stadtkirche St. Peter und Paul

Die protestantische Stadtkirche St. Peter und Paul gehört zu den drei Herderstätten. An der Stelle zwei früherer, indes im Laufe der Geschichte zwei Bränden zum Opfer gefallenen Vorgängerbauten, steht die Stadtkirche Weimars, das wohl bedeutendste Kirchengebäude der Stadt. Der heutige Bau, eine dreischiffige Hallenkirche, wurde zwischen 1498 und 1500 im Stil der Spätgotik errichtet. Der Flügelaltar im Inneren der Kirche wurde von keinem Geringeren als Lucas Cranach d.Ä. gefertigt. Der Name Herderkirche rührt daher, dass hier von von 1776 bis zu seinem Tode im Jahre 1803 der Theologe und Philosoph Johann Gottfried als Generalsuperintendent  tätig war.
Er wurde auf dem Friedhof der Kirche bestattet, hier fand zudem die berühmte Herzogin Amalia ihre letzte Ruhestätte.

Herders Wohnhaus
Das Wohnhaus von Herder gehört zu den drei Herderstätten in Weimar. Der Theologe und Philosoph Johann Gottfried Herder war 1776 nach Weimar gekommen. In dem Haus - in der Nähe der Stadtkirche St. Peter und Paul gelegen, lebte er bis zu seinem Tod am  18. Dezember 1803. Das hier befindliche Gebäude wurde zwischen 1826 und 1827 im Stil des Barock umgestaltet. Das Haus ist noch heute Sitz des Superintendenten und kann daher nicht besichtigt werden - im Gegensatz zu dem wunderbaren Garten, der zum Gebäude gehört.
Herderplatz 8
Weimar

Altes Gymnasium Weimar
Das Alte Gymnasium gehört zu den drei Herderstätten in Weimar. Das Gymnasium wurde zwischen 1712 und 1716 auf Anordnung von Herzog Wilhelm August anstelle einer alten Schule von 1561 in unmittelbarer Nähe zur Stadtkirche Pter und Paul im Stil des Barocks errichtet.Johann Gottfried Herder übernahm 1776 neben seiner als Generalsuperintendent bis 1791 die Direktorenschaft der Schule. Zur Zeit der DDR wurde hier 1953 ein Museum eingerichtet. Nach der Wende wurde das Gebäude u.a. von einem lokalen Radiosender und von der städtischen Volkshochschule genutzt. Heutzutage befindet sich in dem Gebäude ein Herdermuseum. Es sei erwähnt, dass im Jahr 1887 ein neues Gebäude eingeweiht wurde, in dem sich noch heute mit dem Goethegymnasium eines der vier Gymnasien der Stadt befindet.
Über den Eingangsportalen beider Schulen befindet sich die Inschrift: "Soli deo gloria" (nur Gott gebührt der Ruhm)

Weimarer Stadtschloss (Residenzschloss)
Der älteste Teil des im Laufe der Geschichte mehrfach durch Brand beschädigten Gebäudes ist der untere Bereich des Schlossturmes. Dieser stammt aus dem 12. Jahrhundert.
Die gegenwärtige Gestalt erhielt das Schloss im Revolutionsjahr 1789. Im Jahr 1914 fand eine weitere Veränderung des Gebäudes statt. Das Innenleben des Schlosses ist prächtig und äußerst sehenswert. V.a. der Festsaal und die Falkengalerie sind beeindruckend.
Der heutige Besucher kann im Weimarer Stadtschloss eine große Kunstsammlung bestaunen, die in mehr als 70 Zimmern künstlerische Gegenstände aus den vergangenen 600 Jahren zeigt.
Seit 1996 gehört das Schloss zum UNESCO-Weltkulturerbe "Klassisches Weimar".

Weimar, Wittumspalais
Wittumspalais © goruma (T.Asthalter)

Wittumspalais
Von 1767 bis 1769 erbaut und ab 1774 bis zu ihrem Tode von Anna Amalia bewohnt, wurde das Wittumspalais 1919 vom Goethe-Nationalmuseum übernommen. Es wurde nach schweren Beschädigungen in Folge des Zweiten Weltkrieges indes bereits 1949 wieder museal genutzt. Das Innenleben und die Räumlichkeiten bieten eine realistische Vorstellung von der Wohnweise, wie sie den Adligen hier in Weimar einst zu eigen war.
Seit 1996 gehört das Palais zum UNESCO-Weltkulturerbe "Klassisches Weimar".

Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek (HAAB)
1691 vom Herzog Wilhelm Ernst gegründet, wurde das Gebäude nach Anna Amalia benannt, der Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach. Einst besaß die Bibliothek einen Bestand von ca. 1 Millionen Bänden, die sich hauptsächlich auf die klassische deutsche Kultur- und Literaturgeschichte bezogen. Besonders berühmt war die 13.000 Bände umfassende Faust-Sammlung, also die größte der Welt. Dazu kommen noch 10.000 Bände von Shakespeare. 2004 ereignete sich ein Brand, in dessen Verlauf 50.000 Bände zerstört wurden. Der Verlust ist unwiederbringlich. Besonders prächtig an dem Gebäude sind der Rokokosaal, der über drei Stockwerke reicht und in ovaler Form gehalten wurde, und der Bücher-Kubus. Letzterer beheimatet mehr als 100.000 Publikationen, welche jedem frei zugänglich sind.

Weimar, Goethes Gartenhaus
Goethes Gartenhaus © goruma (T.Asthalter)

Park an der Ilm mit Römischem Haus, Goethes Gartenhaus sowie Goethes Garten am Stern
Dieser Park wurde unter maßgeblicher Beteiligung durch Johann Wolfgang von Goetehe 1778 im Stil eines englischen Landschaftsgartens aus einem bestehehenden Barockgarten heraus gestaltet. In der Folgezeit wurden entstanden Gebäude und kleinere Plätze, Wege sowie Denkmäler und Brücken. Der Park umfasst heutzutage eine Fläche von rund 44 ha. Im selben Jahr schenkte Herzog Carl August Goethe ein von einem Garten umgebenes Häuschen, das heutzutage als Goethehaus bekannt ist. Auf der anderen Seite der Ilm - gegenüber dem Goethehaus - befindet sich das Römische Haus, das zwischen 1791 und 1798 im Stil eines römischen Tempels für Herzog Carl August errichtet errichtet. Heutzutage befidet sich  hier ein Museum, das die Geschichte des  Parks lebendig werden lässt. In dem Park befindet sich seit 1946 zudem ein sowjetischer Ehrenfriedhof.
Park an der Ilm
99423 Weimar

Tempelherrenhaus, Park an der Ilm, Weimar

Tempelherrenhaus,
Park an der Ilm

Shakespeare-Denkmal, Park an der Ilm, Weimar

Shakespeare-Denkmal

Tempelherrenhaus, Park an der Ilm, Weimar

Tempelherrenhaus

Schloss und Schlosspark Belvedere mit Orangerie
Im Jahre 1730 erbaut, war das Schloss zwischen 1756 und 1900 der Sommersitz des Fürstenhauses von Weimar. Besonders beeindruckend ist vor allem die prächtige Parkanlage des Schlosses.

Schloss und Schlosspark Ettersburg

Das Schloss und der Schlosspark liegen auf dem 474 m hohen Ettersberg nördlich von Weimar. Das Schloss wurde zwischen 1706 und 1712 im Auftrag von Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar, der hier gern zur Jagd ging, errichtet. Im Jahr 1722 ließ er das dreigeschossige Neue Schloss hinzufügen. Unter seinem Nachfolger Ernst August wurde das Schloss dann  umgebaut
Unter der Herzogin Anna Amalia traf sich hier ein literarisch-musischer Kreis, dem u. a. Wieland, Goethe und Herder angehörten. Aber ab 1780 verlagerte sich das höfische Leben nach Schloss Tiefurt. Erst im 19. Jahrhundert ließen Großherzog Carl Alexander und Großherzogin Sophie die literarisch-musische Tradition hier wieder aufleben. Die Parkanlage im Stil der englischen Landschaftsgärten entstand 1845 nach Plänen des Landschaftsarchitekten Eduard Petzold und von Hermann von Pückler-Muskau. Ab 1923 beherbergte das Schloss eine Schule, die 1945 geschlossen wurde. Danach verfile die Anlage, bis sie zwischen 2006 und 2008 renoviert wurde. In dem Schloss befindet sich ein Hotel mit Übernachtungsmöglichkeiten. Es werden Schlossführungen angeboten.

Schloss und Schlosspark Tiefurt

Dieses kleine Landschloss aus dem 16. Jahrhundert ist nach dem Weimarer Stadtteil benannt, in dem es liegt. Einst war es der Sommersitz der Herzogin Anna Amalia. Seit 1907 ist das Schloss als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Bemerkens- und sehenswert ist auch der Schlossgarten.

Historischer Friedhof Weimar mit der Fürstengruft

Der Historische Friedhof in Weimar wurde 1818 eröffnet. Er stellt sich als eineParkanlage mit herrlichen alten Bäumen dar. Auf dem Friedhof fanden zahlreiche bekannte Menschen ihre letzte Ruhe. Er liegt auf einer Anhöhe im Südwesten von Weimar. Auf dem Friedhof befindet sichdie Weimarer Fürstengruft, in der sich u.a. die Särge von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller befinden.

 
Weimar, Bauhausmuseum
Bauhausmuseum © goruma (T.Asthalter)

Bauhausmuseum
Das Bauhausmuseum steht am Theaterplatz. In seinen Räumlichkeiten werden mehr als 500 Ausstellungsstücke aus der Zeit zwischen 1900 und 1930 gezeigt. Das "Staatliche Bauhaus Weimar" wurde nach dem 1. Weltkrieg 1919 von Walter Gropius (1883-1969) in Weimar usprünglich als Kunstschule gegründet. Das eigentliche "Bauhaus" entstand daraus durch die Vereinigung mit der bereits 1907 durch Henry van der Velde gegründeten "Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar". Es bestand bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933. Im Jahr 1925 zog es nach Dessau um und 1932 nach Berlin. Das Bauhaus kann ohne Zweifel als Stätte der Avandgarde der "Klassischen" Moderne bezeichnet werden, das bis heute einen nicht unbeträchtlichen Einfluss auf Architektur und gestaltende Kunst ausübt. Die Bauhäuser von Weimar und Dessau stehen seit 1996 auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten






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