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Oberharzer Wasserregal
Das Oberharzer Wasserregal ist ein System von Teichen, Gräben, Stollen und Wasserläufen, das etwa seit dem Jahr 1200 für die Versorgung des Harzer Bergbaus mit Wasserkraft errichtet wurde. Der Begriff "Regal" stammt von den königlichen Rechten - den so genannten Regalien. Die Anfänge dieser Anlage gehen auf Zisterziensermönche zurück, die Anfang des 13. Jahrhunderts dieses von Menschen unabhängige System erschufen, um das ständig in die Stollen eintretende Wasser abzupumpen. In der Hauptsache wurden die Anlagen aber zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert errichtet und benutzt.
Die Anlage diente damit dem Antrieb der Wasserräder der Bergwerke im Oberharz, sodass deren Entwässerungspumpen ständig in Betrieb gehalten werden konnten. Bis in die frühe Neuzeit hinein wurden so 150 Stauteiche, Gräben mit einer Länge von ca. 500 km, hölzerne Rinnen mit einer Länge von 18 km (= Gefluder), 160 km lange Wasserstollen sowie größere Wasserläufe mit einer Länge von rund 30 km angelegt. Die wasserbetriebenen Pumpen waren vor der Entdeckung der Dampfmaschine beim Abbau von Silber, Blei und Kupfer in den Bergwerken die einzige vom Menschen unabhängige Energiequelle. Die Anlage gilt als das größte Wasserwirtschaftsystem weltweit.
Die Anlagen stehen bereits seit 1978 als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz und werden Sie werden zum großen Teil sogar noch heutzutage betrieben - jedoch schon lange nicht mehr für den Bergbau, sondern vor allem für die Landschaftspflege, für den Badebetrieb oder im Naturschutz. Auch dienen eine Reihe der Staubecken der Trinkwasserversorgung und dem Hochwasserschutz.
Die Anlagen - im Bundesland Niedersachsen in der Umgebung der alten Bergwerksstadt Clausthal-Zellerfeld gelegen - wurden am 31. Juli 2010 von der in Brasilia in Brasilien tagenden UNESCO neu in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Zu dem UNESCO-Welterbe gehören zudem noch drei alte Grubenanlagen, darunter die "Grube Samson" in St. Andreasberg.
Anmerkung
Im heutigen Clausthal-Zellerfeld wurden zwei nicht nur für den Bergbau wesentliche Erfindungen gemacht: die Fahrkunst um 1833 durch Georg Wilhelm Dörell (1793-1854) und das Drahtseil im Jahr 1834 durch den Oberbergrat Wilhelm August Julius Albert (1787 -1846). Die Fahrkunst ist eine ganz spezielle Art der Beförderung der Bergleute in und aus dem Schacht. In der Grube Samson ist noch einer der wenigen Fahrkunstanlagen erhalten. Drahtseile aus zahlreichen umeinander verdrillten Metalllitzen sind ungleich stabiler und leichter als die davor verwendeten Seile oder Eisenketten.
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