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Iran: Geschichte

Bis etwa zum Jahr 1000

Iran: Ateshkadeh-ye Isfahan © goruma (Saad Ali)

Iran: Negsh-e Rostam, Grab des Darius © goruma (Saad Ali)

Das heutige Gebiet des Iran war schon während der Jungsteinzeit, dem Neolithikum, besiedelt. Das Neolithikum währte in Mitteleuropa etwa von 5600 bis etwa 2200 v. Chr. Im 4. Jh. v. Chr. kamen die Indogermanen nach Iran, die auch als Arier bezeichnet werden. Bis ins 2. Jh. v. Chr. war Iran von unterschiedlichen Stämmen bevölkert, die Ackerbau betrieben und schon stadtähnliche Siedlungen hatten.
728- 550 v. Chr. dauerte das Reich der Meder. In dieser Zeit kamen auch die Perser nach Iran, als Vasallen der Meder. 612 v. Chr. wurde das Assyrerreich von der Allianz zwischen Babylon und den Medern zerstört. 550 v. Chr. stürzte der Perserkönig Kyros II der Große das Reich der Meder und beendete damit deren Herrschaft. Kyros stammte aus dem Persergeschlecht der Archaimeniden. 546 v. Chr. siegte Kyros über die Lyder und eroberte 539 v. Chr. Babylon. Nun konnte er das persische Weltreich gründen, das bis 331 v. Chr. dauerte. Der Sohn von Kyros, Kambyses, unterwarf Ägypten, Tyros und Zypern.

Der Zoroastrismus war die vorherrschende Religion in Persien gewesen, bevor die Araber dem Land den Islam brachten. Die Religion geht auf den Propheten Zoroaster (Zarathustra) zurück, dessen Lehre sich um die Vorstellung von einem allmächigen und unsichtbaren Gott zentrierte. Grundidee ist der Dualismus, also die ewige Schlacht zwischen Gut und Böse, zwischen guten Gedanken (Vohu Mano) und schlechten (Ahem Nano). Diese seien für Tag und Nacht verantwortlich, also Leben und Tod. Beide Gegensätze seien sowohl im höchsten Wesen, dem Ahura Mazda, als auch in allen lebendenden Dingen enthalten.
Dareios, der Nachfolger von Kambyses, unterwarf Thrakien und begann mit seinem Sohn Xerxes die Perserkriege (500 - 449/448 v. Chr.), gegen die griechischen Staaten. 333 v. Chr. fand die Schlacht bei Issos stand, in der Alexander der Große gegen die Perser kämpfte. 331 v. Chr. besiegte Alexander der Große endgültig das Perserreich. 323 - 240 v. Chr.: Persien war Teil des hellenistischen Seleukidenreiches.  
Mitte des 3. Jh. v. Chr. eroberte ein Reitervolk das Reich der Seleukiden und errichtete das Partherreich. Es dehnte sich in seiner Hochphase vom Euphrat bis zum Indus aus und dauerte bis ins Jahr 224 n. Chr. 224 n. Chr. erhoben sich die Perser gegen die Parther. Unter Ardaschir I. gründeten sie das Reich der Sassaniden. 642 endete das Reich der Sassaniden in der Schlacht von Nehawend. Die muslimischen Araber eroberten das Reich. Unter der Herrschaft des Kalifat der Omaijaden wurde das Land islamisiert.
750 - 1258: Iran unterstand dem Kalifat der Abbasiden aus Bagdad. Während dieser Zeit entstanden verschiedene kleine lokale Dynastien, wie die Tahiriden, Samaniden, Bujiden, Ghasnawiden u. a.

 

Vom Jahr 1000 bis zum 17. Jahrhundert

Iran, Kharanaq © goruma (Saad Ali)

1038 - 1186: die türkischstämmigen Sedschuken überfielen Persien und eroberten fast das ganze Gebiet. 
1220: Die Mongolen unter Dschingis Khan fielen in Persien ein und brachten es nach einem zweiten Ansturm unter Hülägü unter ihre Herrschaft. Nun herrschten die mongolischen Ilchane bis 1256. 
1380 bis zum Beginn des 16. Jh.: Herrschaft der Timuridendynastie (Tartaren). 
1501 begründete Ismail I. die Dynastie der Safawiden. Das Land wurde national, religiös und politisch vereinheitlicht. Die Schia (der schiitische Islam) wurde Staatsreligion. Ihren Höhepunkt hatte das Safawidenreich 1588 - 1629 unter Schah Abbas I dem Großen. Unter ihm wurde die Hauptstadt 1598 nach Isfahan verlegt.

 

Im 18. und 19. Jahrhundert

Iran, Yazd, Alexandergefängnis © goruma (Saad Ali)

1722: Ende der Safawidenherrschaft. 1722 - 1736: Dynastie der Afghanen, das Land teilte sich in unterschiedliche Gebiete auf. 1736 - 1752: Herrschaft der Afschariden. Erst im Jahre 1794 wurde das Land wieder vereint unter den turkmenischen Kadscharen. Teheran wurde Hauptstadt. Der Landesteil, der das heutige Georgien bildet, wurde an Russland verloren.

 

20. Jahrhundert bis heute

Iran, Kharanaq, Karawanserei © goruma (Saad Ali)

Iran: Yazd, Hazireh-Moschee © goruma (Saad Ali)

Iran: Schiraz, Auf dem Markt © goruma (Saad Ali

Im Jahre 1925 vertrieb Resa Schah (1878 - 1944) die Kadscharen-Dynastie und übernahm die Regentschaft und die Macht im Lande. 
Nach dem Tod des Schahs im Jahre 1944 übernahm dessen Sohn Mohammed Resa Pahlewi (1919 - 1980) den Thron und damit die Macht im Lande. Trotz einem prunkvollen und verschwenderischen Lebensstil und eines auf Militär und Geheimdienst gestützten autoritären Regimes versuchte er zahlreiche Reformen, um das Land auf westlichen Standard zu bringen. Auch die Emanzipation der Frauen machte unter seiner Regentschaft Fortschritte. Ein Höhepunkt seiner Regentschaft waren die prunkvollen Feiern in Gegenwart zahlreicher Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur zum Gedenken an 2.500 Jahre persische Monarchie. Der Besuch des Schahs im Jahre 1968 führte in Berlin und anderen Städten zu schweren Krawallen, in deren Verlauf am 02. Juni 1968 der Student Benno Ohnesorg (1940 bis 2. Juni 1967) von dem Berliner Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen wurde.
Die Macht des Schahs brach mit der Ankunft des langjährigen Oppositionellen Chomeini aus dem Exil in Paris zusammen. Der Schah flüchtete ins Exil und am 01. April 1979 rief Chomeini die "Islamische Republik Iran" aus. 
Im Jahr 1980 griff der Irak unter Saddam Hussein den Iran an. Der Krieg mit ca. 1 Mio.Toten endete erst 1988.
Am 04.06.1989 starb Chomeini und Ayatollah Khamenei wurde sein Nachfolger als "Führer der Islamischen Republik". Er wurde 2001 in seinem Amt wiedergewählt. 2003: Iran stimmte der Kooperation mit der IAEO (Internationale Atomenergie-Behörde) zu, und verzichteten damit auf ein Nuklearwaffenprogramm. 15.11.2004 entstand das "Pariser Abkommen" zwischen Deutschland, Frankreich und Iran, in dem eine langfristige Zusammenarbeit zu Fragen des iranischen Nuklearprogramms in die Wege geleitet wurde.
Im Jahr 2004 feierte der Iran sein 25-jähriges Bestehen als Islamischer Gottesstaat.
Im August 2005 wurde Mahmud Ahmadinedschad (geb. 1956) zum 6. Präsidenten des Iran direkt vom Volk gewählt. 2006 geriet der Iran wegen seiner veränderten Atompolitik unter verstärkten internationalen Druck. Es wird befürchtet, dass die Wiederaufnahme z.B. der Urananreicherung auch dem Bau einer A-Bombe dienen könnte.
Am 12. Juni 2009 wurde Ahmadinedschad nach offiziellen Angaben mit 63% der Stimmen erneut zum Präsidenten gewählt. Die Anhänger des unterlegenen Kandidaten Hossein Mussawi gingen am 13. Juni besonders in Teheran auf die Straße, um gegen den vermuteten Wahlberug zu protestieren. Man hatte große Hoffnung auf den Auftritt des obersten Religionsführer Chatemie beim Freitagsgebet am 19. Juni gesetzt. Aber Chatemie machte alle Hoffnungen auf ein Nachgeben des Regimes zunichte. Prompt gingen am folgenden Samstag Hunderttausende auf die Straße und wurde über zusammengeschlagen und teilweise auch zusammengeschossen.






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