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Guyana: Geschichte

Vorzeit bis zum Jahr 1499

Die Region Guyana ist wahrscheinlich seit ca. 1.000 v.Chr. besiedelt worden. Halbsesshafte Indianer der Warrau- Karib- und Aruakstämme bevölkerten das Land lange vor der Ankunft der Spanier und Holländer.

Europäische Kolonialzeit von 1499 bis 1816

Die Spanier entdeckten das Land schon im Jahre 1499.

Sie fanden es jedoch nicht interessant als Kolonie.

Daraufhin errichteten holländische Handelsunternehmen im sechzehnten Jahrhundert Stützpunkte an der Küste des Landes.

Ab dem 17. Jahrhundert wurde das Landesinnere von Holländern, Engländern und Franzosen besiedelt. Die Niederlande erhielt die Kolonie indem sie auf ihre Rechte in Neu-Amsterdam (New York) an Großbritannien abtraten.

Im Jahr 1816 wurde die Region aufgeteilt. Die Kolonialmacht Frankreich erhielt den östlichen Teil, das Zentrum, genannt Surinam, ging an die Niederlande und der westliche Teil, das heutige Guyana, wurde englische Kolonie.

Britische Kolonialzeit von 1816 bis 1966

Im Jahr 1831 wurde Britisch-Guyana britische Kronkolonie. Unter den britischen Verwaltern wurde die Sklaverei bereits in den Jahren 1834 bis 1838 abgeschafft. War bisher die harte Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen von afrikanischen Sklaven geleistet worden, so übernahmen dies nun Gastarbeiter aus Indien und Portugal.

Dieser ökonomische Wandel führte zur Einwanderung von 300.000 Menschen innerhalb von knapp 100 Jahren.

1892 erhielt die Kolonie einige Rechte zur Selbstverwaltung. Venezuela beansprucht seit 1895 zwei Drittel (!) des Territoriums von Guyana.

Eine neue Verfassung ermöglichte die Parlamentswahl von 1951. Das Ergebnis war eine linksgerichtete Regierung der People's Progressive Party (PPP) von Cheddi Jagan, die jedoch im Mutterland keinen Anklang fand. Daraufhin hob Großbritannien die verfassungsmäßige Rechte der Bürger wieder auf. Beim neuerlichen Inkrafttreten der Verfassung im Jahr 1957 hatte sich die PPP schon gespalten. Der People's National Congress (PNC) vertrat nun die afro-guyanische Bevölkerung, während der PPP eher die indischstämmige Bevölkerung repräsentierte. Rassenkrawalle sind seitdem ein immer wiederkehrendes Ereignis.

Unabhängigkeit seit 1966 und bis heute

Im Jahre 1966 entließ England das Land dann in die Unabhängigkeit. Der Verbleib im Commonwealth stabilisierte jedoch die Verbindungen zum Mutterland.

1970 wurde die Republik in eine "Kooperative Republik" umgewandelt. Die regierende PNC strebte den Sozialismus für das Land an. Teile der Wirtschaft wurden verstaatlicht. Der PNC wurde bei Wahlen Fälschung vorgeworfen. 1980 erhielt das Land eine neue Verfassung. Die Republik wurde zu einer sozialistischen Präsidialrepublik umgestaltet.

Der Staatspräsident erhielt mehr Macht. In den folgenden Jahren kam es zu einer Wirtschaftskrise und unter Präsident Hugh Desmond Hoyte (1985-1992) wurde das Land wieder für ausländisches Kapital geöffnet und einige sozialistische Reformen rückgängig gemacht. Die Wahl von 1992 stand unter Beobachtung der UNO. Der People's National Congress, der von 1964 an regiert hatte, verlor die Macht zum ersten Mal an die PPP. Die ökonomischen Daten zum durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen und dem Außenhandel sind ernüchternd.

Das Land geriet 1978 in die Schlagzeilen der Weltöffentlichkeit, als der Prediger Jim Jones (1931-1978) im Urwald Guyanas etwa 900 Mitglieder der Sekte - darunter 270 Kinder - zum Massenselbstmord trieb. Die Sekte mit dem Namen "Peoples Temple" war von Jones im Jahr 1956 in den USA gegründet worden und lebte nach einem sozialistischen und christlichen Erlöserglauben. Da er in den USA keine Zukunft  für seine Sekte sah, siedelte er mit zahlreichen Mitgliedern 1977 nach Guyana um. Als er auch dort in das Visier öffentlicher Untersuchungen geriet, sah der immer mehr paranoid gewordene Jones nur noch den Ausweg im Massenselbstmord, der mit Fruchtgetränken, die mit Zyankali versetzt waren, durchgeführt wurde. Viele Sektenmitglieder wurden jedoch gegen ihren Willen dabei auch ermordet.






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