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Spießbock

Einleitung

Spießböcke (Oryx gazella), die auch hier und dort als Gemsböcke bezeichnet werden, zählen innerhalb der Familie der Rinderartigen (Bovidae) zur Gattung der Oryxantilopen (Oryx).
Die rein pflanzenfressenden Tiere leben im Osten und Südosten von Afrika.

Von der Art Spießbock (Oryx gazella) existieren drei Unterarten, die mit ihren Verbreitungsgebieten in Afrika unter der hiesigen Rubrik „Vorkommen“ aufgeführt werden

Systematische Einteilung

Klasse Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse Lebendgebärende Säugetiere (Theria)
Teilklasse Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung Laurasiatheria
Ordnung Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie Pferdeböcke (Hippotraginae)
Gattung Oryxantilopen (Oryx)
Art Spießbock (Oryx gazella)
Unterart vier

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Alpine ibex
  • Französisch: Bouquetin des Alpes

Aussehen, Merkmale

Spießböcke erreichen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 180 bis 200 cm,  bei einer Schulterhöhe von 115 bis 125 cm. Ihr Schwanz wird 70 bis 90 cm lang und ihr  Gewicht reicht von 180 bis 240 kg.
Dabei werden die Männchen erheblich größer und auch schwerer als die Weibchen.
Ihr kurzhaariges Fell ist cremefarben bis hellbraun gefärbt. Die oberen Bereiche der Extremitäten sowie der untere Bereich der Flanken und oberhalb des Schwanzes sind dagegen dunkelbraun.
Dagegen sind die unteren Bereiche der Beine bis auf einige dunkle Flecken weißlich gefärbt.
Der lange und schwarze Schwanz endet buschig und erinnert an den von Pferden. Auffallend und charakteristisch und unverwechselbar ist das dunkelbraune bis nahezu schwarze Gesicht der Tiere.
Beide Geschlechter verfügen über imponierende gerade Hörner, die in Abhängigkeit vom Geschlecht und dem Alter der Tiere können eine Länge bis 150 cm erreichen können Dabei sind die Hörner der Weibchen, wenig überraschend, meist kürzer und als die der Männchen.
 

Lebensweise

Wegen der meist hohen Temperaturen in ihren Verbreitungsgebieten sind die Spießböcke dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber ruhen die Tiere im Schatten von Büschen oder Bäumen.
Die Tiere leben in geselligen Gruppen, die Weibchen sowie deren Nachwuchs bestehen. Die Gruppengröße liegt bei fünfzehn bis fünfzig Tieren – selten auch mehr.
Geschlechtsreife Männchen leben in Junggesellenherden, alte Böcke leben einzelgängerisch und finden nur zur Paarungszeit zu den Herden mit den Weibchen.
Einzelgängerisch lebende Männchen beanspruchen ein Revier von bis zu 30 km². Dieses Revier wird gegenüber ihren Artgenossen strikt verteidigt, und nur Weibchen mit ihren Herden dürfen das Revier betreten.
Die Revierkämpfe zwischen den Männchen sind meist nur ritualisierte Kämpfe, die selten mit schweren Verletzungen enden.

Vorkommen

Man findet die Spießböcke mehr oder weniger häufig in Äthiopien, Angola, Botswana, Djibouti, Eritrea, Kenia, Namibia, Somalia, der Republik Südafrika, dem Sudan, in Tansania, Uganda und Simbabwe.
Hier bewohnen die Tiere trockene Gebiete wie Wüsten, Halbwüsten sowie Steppen. Man kann die Tiere in Höhen bis etwa 1.200 finden.
Nach den drei Unterarten gegliedert:
- Oryx gazella callotis - diese Unterart findet man in Kenia und Tansania
- Oryx gazella gazella - diese Unterart findet man in Angola, Botswana, Namibia, Republik Südafrika sowie in Simbabwe
- Oryx gazella beisa - diese Unterart findet man in Djibouti, Eritrea, Äthiopien, Kenia, Somalia, Sudan und in Uganda

Nahrung

Die Spießböcke sind Pflanzenfresser und ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Wurzeln und sogar von Früchten, die sie als eher nachtaktive Tiere in der Dämmerung und nach Sonnenuntergang suchen.
Bei Nahrungsmangel unternehmen sie in teilweise großen Herden in Revieren mit einer Fläche von mehreren 100 km² ausgedehnte Wanderungen.
Dabei ist interessant, dass die Tiere mehrere Wochen auch ohne Wasser überleben können, da sie die erforderliche Flüssigkeit überwiegend über die Nahrung aufnehmen.
Dazu gehören die wasserreichen Melonen und Gurken. Der Geruchssinn der Tiere ist sehr gut ausgeprägt und befähigt sie, Nahrung und Wasser aber auch Feinde auch in größeren Entfernungen wahrzunehmen.

Fortpflanzung

Spießböcke erreichen ihre Geschlechtsreife im Alten von rund zwei Jahren. Aber die Männchen paaren sich meistens erst im Alter von drei oder vier Jahren, da sie erst dann für die Auseinandersetzungen mit ihren Konkurrenten um die Weibchen kräftig genug sind.
Der bzw. die Sieger paaren sich mit mehreren Weibchen einer Herde, was das ganze Jahr über möglich ist. Die Weibchen bringen nach 250 bis 255 Tagen ein oder zwei Jungtiere mit einem Gewicht von 10 bis 15 kg zur Welt.
Bereits kurz nach der Geburt können die Jungtiere laufen. Aber trotzdem bleiben die Jungtiere die erste Zeit an einem sicheren Ort im hohen Gras verborgen und zwar so lange, bis sie der Mutter und der Herde folgen können.
Nach drei bis vier Monaten werden sie entwöhnt und werden selbständig. Dann schließen sich die Männchen so genannten Junggesellenherden an, während die Weibchen in der mütterlichen Herde. Die Spießböcke können ein Alter von etwa 15 bis 20 Jahren erreichen.

Feinde, Gefährdung

Zu den natürlichen Feinden zählen besondere Löwen, Hyänen, Leoparden und Wildhunde.
Aber der größte Feind ist der Mensch, der die Lebensgrundlagen der Tiere vernichtet und sie zudem jagt.
In der Roten Liste des IUCN wird der Spießbock als bedrohte Art geführt und im  Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) werden sie in Anhang I unter weltweiten Schutz gestellt.

IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren  Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.

CITES
Die "Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora" (CITES) heißt im Deutschen "Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freivorkommender Tiere und Pflanzen". Es handelt sich bei dei dem Übereinkommen um eine internationale Konvention, die einen nachhaltigen, und streng kontrollierten internationalen Handel mit den in ihren Anhängen gelisteten Tieren und Pflanzen gewährleisten soll.
Die Konvention wird nach dem Ort der Erstunterzeichnung am 3. März 1973 in Washington, D.C. auch verkürzt als  "Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) bezeichnet. Allerdings greift CITES nicht in die Souveränität der Unterzeichnerstaaten ein -  die Umsetzung und der Vollzug obliegen jedem Mitgliedstaat selbst.
In Deutschland trat das Abkommen 1976 in Kraft. Für den Vollzug ist  hier das Bundesamt für Naturschutz zuständig. An den Grenzen wird die Einhaltung vom Zoll kontrolliert.
Das Sekretariat von CITES hat seinen Sitz in Genf
 




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