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Schneeziege
Systematische Einteilung
Diese wunderbaren Kletterer kann man nur in Zoologischen Gärten bewundern. In Europa kommen diese Kletterer nicht vor!
Ordnung | Paarhufer (Artiodactyla) |
---|---|
Familie | Hornträger (Bovidae) |
Gattung | Schneeziegen (Oreamnos) |
Art | Oreamnos americanus |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Mountain goat
- Französisch: Chèvre des montagnes
Einleitung
Die Schneeziege ist keine echte Ziege, sondern eng mit der auch bei uns heimischen Gämse verwandt. Ihr Fell ist ausgesprochen weich und die daraus gesponnene Wolle braucht den Vergleich mit Kaschmirwolle nicht zu scheuen. Die Indianer der nordamerikanischen Westküste verwendeten die Felle um sie zu Wolle zu verspinnen und daraus Decken und Teppiche zu weben. Inzwischen steht sie aber unter Schutz und darf nicht gejagt werden. Die Tiere sind äußerst störanfällig, und obwohl deshalb ihre Zahl teilweise rückläufig ist, ist der Gesamtbestand nicht gefährdet.
Vorkommen
Die Schneeziege bewohnt den Nordwesten des Nordamerikanischen Kontinents. Man findet sie von Alaska im Norden bis nach Idaho im Süden. Die stärksten Populationen leben in den Bergen Britisch-Kolumbiens.
Die Schneeziege bewohnt den Nordwesten des Nordamerikanischen Kontinents © goruma
Merkmale
Die Schneeziege hat einen 140 – 150 cm langen und gedrungenen Körper. Ihr dichtes, weißes Fell ist lang und zottig und wächst am Kinn zu einem Bart aus. Der 10 cm lange Schwanz ist ebenfalls behaart. Beide Geschlechter tragen die schwarzen, 20 – 25 cm langen und nach hinten gekrümmten Hörner. Sie werden mit einer Schulterhöhe von 80 – 90 cm auch etwa gleich groß. Allerdings wird das Männchen (Bock) mit 70 kg schwerer als das Weibchen (Geiß), welches nur etwa ein Gewicht von 55 kg erreicht. Selbst für einen erfahrenen Beobachter sind Böcke und Geißen nicht immer zu unterscheiden. Bergziegen erreichen ein Alter von 18 Jahren.
Lebensweise und Lebensraum
Schneeziegen sind geschickte Kletterer, die sich fast ausschließlich an steilen Berghängen aufhalten. Nur selten kommen sie zur Nahrungsaufnahme in tiefere Lagen herunter. Bei der Wahl ihrer Nahrung sind sie nicht wählerisch. Sie fressen Gräser, Blätter, Kräuter und alle andere pflanzliche Kost, die sie finden können. Die Böcke leben einzelgängerisch, während sich die Geißen in kleinen Gruppen zusammen finden.
Außerhalb der Brunft sind die Böcke friedlich zueinander. Während der Brunft kommt es aber in Einzelfällen zu ernsthaften Auseinandersetzungen. Dabei stoßen die Tiere nicht mit den Hörnern gegeneinander, sondern Versuchen sich mit den dolchartigen Hörnern zu verletzen. Sie zielen dazu bevorzugt auf den Unterleib und die Flanken. Zum Schutz verdickt sich bei den alten Böcken in dieser Zeit die Haut zu einem 2 cm dicken Panzer. Trotzdem können diese Kämpfe einen tödlichen Ausgang nehmen. Während der Brunft legen die Böcke Brunftkuhlen an, in die sie abharnen und sich mit dem Schlamm markieren. Zum Werben um eine Geiß kriecht der Bock dann auf dem Bauch auf sie zu, um sie zu besänftigen. Denn die Geißen sind normalerweise den Böcken gegenüber sehr aggressiv.
Bei den Schneeziegen gibt es keine Haremsbildung, so dass ein Bock immer nur eine Geiß begattet. Danach verjagt sie diesen und hält auch alle anderen Böcke von nun an auf Abstand. Nach einer Tragezeit von 11 bis 12 Wochen kommt das einzelne, selten zwei, Junge (Kitz) zur Welt. Es ist voll entwickelt und kann schon kurze Zeit nach der Geburt klettern und der Mutter folgen. Bis zur Geburt des nächsten Jungtieres bleibt es in der Nähe der Mutter und wird energisch verteidigt. Wenn die Mutter in diesem Jahr keinen Nachwuchs hat, darf das einjährige Kitz (Jährling) ein weiteres Jahr in ihrer Obhut bleiben. Mit etwa 30 Monaten sind die Jungtiere dann geschlechtsreif.
Feinde
In seltenen Fällen können Puma oder Grizzlybär der Schneeziege gefährlich werden. Wird ein Tier in die Enge getrieben, verteidigt es sich allerdings bis aufs Blut. Es gibt Berichte, nach denen eine Ziege mehrere Jagdhunde getötet haben und anschließend entkommen sein soll. Auch eine Begegnung mit einem Bären soll für beide tödlich geendet haben, denn der Bär erlag anschließend seinen Verletzungen. Auch die Jungtiere sind nicht in besonderem Maße gefährdet, da die Mutter sie aggressiv verteidigt.
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