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Schabrackenschakal

Einleitung

Unter Schakalen versteht man drei verschiedene  Arten aus der Gattung der Wolfs- und Schakalartigen (Canis) und der Familie der Hunde (Canidae).
Sie sind erheblich kleiner als Wölfe und andere Wildhunde und kommen nur in Teilen Afrikas vor.

Die drei Arten der Gattung Canis sind:
•    Goldschakal (Canis aureus), die am weitesten verbreitete Art
•    Schabrackenschakal (Canis mesomelas)
•    Streifenschakal (Canis adustus)

Gliederung, Taxonomie

Ordnung Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie Hundeartige (Canoidea)
Familie Hunde (Canidae)
Tribus Echte Hunde (Canini)
Gattung Wolfs- und Schakalartige (Canis)
Art Schabrackenschakal (Canis mesomelas)

Ausländische Bezeichnung

  • Englisch: Black-backed Jackal
  • Französisch: Chacal à chabraque

Aussehen, Merkmale

Der Schabrackenschakal ist eine der kleineren Arten innerhalb der Gattung Canis mit einem fuchsähnlichen Äußeren. Er ist sehr schlank mit langen Beinen und großen Ohren.
Die Männchen sind etwas größer und schwerer als die Weibchen. Die Kopf-Rumpf-Länge der Männchen beträgt 70 bis 80 cm und die der Weibchen etwa 65 bis 75 cm.
Dagegen besitzen beide Geschlechter mit einer Höhe von 38 bis 48 eine vergleichbare Schulterhöhe beträgt bei beiden 38 bis 48 Zentimeter. Der Schwanz erreicht bei den Männchen eine Länge bis über 40 cm und etwa 30 bis 35 cm bei den Weibchen. Das Gewicht der Männchen schwankt zwischen 6,5 bis 11,5 kg und bei den Weibchen zwischen  und 10 kg. Ihr Kopf mit seinen aufrecht stehenden und spitzen Ohren ähnelt dem bestimmter Hunderassen.
Der Schabrackenschakal besitzt ein schiefergraues Rückenfell mit silbergrauen Haaren, während der Kopf, die Flanken, die Bauchseite, der Schwanz sowie die Beine rostrot bzw. rotbraun bis goldgelb gefärbt.
Der Fleck, der im Bereich der Schultern am breitesten ist, wird als Sattelfleck bezeichnet und hat dem Tier seinen Namen gegeben,  da Tiere mit einer derartigen  Zeichnung als Schabracken bezeichnet werden.
Das Fell am Kinn, der Kehle und an der Innenseite der Beine ist weißlich. An den Schultern erreicht das Fell eine Länge von etwa 6 cm  und von etwa 4 cm am Beginn des Schwanzes.

Vorkommen

Den  Schabrackenschakal findet man in zwei Gebieten in Afrika, die rund 1.000 km voneinander getrennt sind.
Das nördlich gelegene Verbreitungsgebiet umfasst Tansania, Kenia, Somalia und Äthiopien in Ostafrika, das andere Südafrika, Namibia, Botswana und Simbabwe.
Die Tiere bevorzugen Steppen und Halbwüsten, wobei sie auch in sehr trockenen Gegenden überleben können.
Man findet sie in küstennahen Trockengebiete, Grasland, Trockensavannen, Buschland, in offenen Waldgebieten sowie auf Kulturflächen,
wobei sie offene Landschaften bevölkern und Gebiete mit einer dichten Vegetation meiden.
erwähnenswert ist, dass man die Schabrackschakale in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal bis in eine Höhe von etwa 3.000 m finden kann.
Schabrackenschakale sind vor allem nachtaktive Tiere, die in Familienverbänden zusammen leben.
In Gebieten, in denen sich die Tiere ungestört fühlen, sind sie auch während des Tages aktiv. Und wo sie von den Menschen gestört werden, sind sie dagegen nur nachtaktiv.
Interessant ist, dass sie bei hellem Mondschein nicht oder nur ungern aktiv sind

Nahrung, Lebensweise

Schabrackenschakale sind Raubtiere und ernähren sich daher vor allem von Fleisch, darunter sind Säugetiere, sowie Reptilien, Vögel und deren Eier.
Außerdem fressen sie  wirbellose Tiere wie Käfer und Heuschrecken sowie auch verendete Tiere (Aas).
Aber auch pflanzliche Nahrung wie Erdnüsse, Beeren und Trauben stehen auf ihrem Speiseplan. In der Nähe von Menschen machen sie sich zudem über Nahrungsmittelreste im Müll her.
Zu den  Säugetieren, die sie sich zur Beute machen, zählen u.a. Springböcke (Antidorcas marsupialis) und andere große Huftiere.
Bei der Jagd laufen sie auf die Beutetiere zu, und wenn sie ihre Beute erreicht haben, verbeißen sie sich in eine der Extremitäten, die Flanke oder den Nacken, um sie damit zu Fall zu bringen.
Mittels eines Bisses meist in die Kehle, töten sie dann ihre Beutetiere. Aber sie machen sich auch über die Reste der Beute anderer Tiere. z.B. von Löwen. her.

Fortplanzung, Jungtiere

Schabrackenschakale erreichen ihre Geschlechtsreife mit etwa 12 Monaten, jedoch bringen die Weibchen ihre Jungen erst im Alter von etwa 2 Jahren zur Welt.
Ihre ein bis 10 Jungen kommen nach einer Tragzeit zwischen 60 bis 65 Tagen in unter der Erde gegrabenen Bauten zur Welt.
Die Jungen kommen blind zur Welt und öffnen ihre Augen nach acht bis zehn Tagen. Sie sind anfangs bleigrau gefärbt und ihr Sattelfleck ist nur wenig ausgebildet. Erst im Alter von etwa 6 Monaten erreichen sie ihre typische Fellfärbung.
Nach etwa  drei Wochen verlassen die Neugeborenen erstmalig ihren Bau, verbringen jedoch etwa sieben Wochen noch die meiste Zeit darin.
Etwa nach acht bis zehn Wochen werden sie entwöhnt und beginnen nach etwa 12 bis 14 Wochen zusammen mit den Eltern zu jagen.
Die Tiere werden maximal etwa zwölf Jahre alt.

Feinde, Gefährdung

Der größte bzw. gefährlichste Feind der Tiere ist der Leopard (Panthera pardus).
Allerdings werden die Jungtiere auch von zahlreichen anderen Tieren erbeutet, darunter sind Tüpfelhyänen, Streifenschakale oder Greifvögel, wie der Kampfadler (Polemaetus bellicosus).
Wie zahlreiche Wildtiere werden auch die Schakale von Bandwürmern, Saugwürmern oder Fadenwürmern befallen.
Aber auch andere Erreger  können den Schabrackenschakal befallen, so beispielsweise  Babesia canis (Hundemalaria), Ehrlichia canis (Ehrlichiose), Hepatozoon canis (Heoatozoonose), Sarcocytis (sarkosystiose), Toxoplasma gondii (Toxoplasmose) und Trypanosoma congolense.
Von außen werden die Tiere vor allem von Zecken, Milben und Flöhen geplagt.
Weitere Erreger sind das Rabiesvirus (Tollwut), das canine Parvovirus (Parvovirose), das Staupevirus (Staupe), das canine Adenovirus (Zwingerhusten, Leberentzündung) oder auch das Bacillus anthracis (Milzbrand).
Die Schabrackenschakale sind besonders wichtige Überträger der Tollwut, die für mehrere Tollwutepidemien ursächlich verantwortlich waren.

 




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