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Amerikanische Schwarzbären

Allgemeine Übersicht

Schwarzbär © goruma

Es gibt zwei Arten von Bären mit der Bezeichnung Schwarzbär und zwar den:
•    Amerikanischen Schwarzbären (Ursus americanus), der in  großen Teilen Nordamerikas, Kandas und mit einigen Unterarten auch in Mexiko verbreitet ist.
•    Asiatischischen Schwarzbären (Ursus thibetanus) bzw. Kragenbär, der in Ostasien verbreitet

Der Amerikanische Schwarzbär (Ursus americanus), auch Baribal genannt, gilt  als weniger aggressiv und gefährlich als die Grizzlybären.
Von der Art gibt es derzeit 16 (Stand 2018) Unterarten, die im hiesigen Abschnitt "Vorkommen“ näher vorgestellt werden

Gliederung, Taxonomie

Agutis sind

Ordnung Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie Hundeartige (Canoidea)
Familie Bären (Ursidae)
Unterfamilie Ursinae
Gattung Ursus
Art Amerikanischer Schwarzbär (Ursus americanus)
Unterarten 16

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Black bear

Aussehen, Merkmale

Die Amerikanischen Schwarzbären besitzen eine Kopf-Rumpflänge zwischen etwa 150 bis 190 m, bei einer Schulterhöhe bis zu 9o cm. Ihr Schwanz ist mit einer Länge von etwa 10 cm ein kurzer Stummel.
Zwischen Männchen und Weibchen besteht ein deutlicher Gewichtsunterschied. So wiegen die  Weibchen selten mehr als 150 kg, während die Männchen mit bis zu  300 kg deutlich schwerer sind.
Die Tiere verfügen über einen massiven Körper mit kräftigen Extremitäten.
Ihr großer Kopf besitzt eine eher lange und unbehaarte Schnauze, die Augen sind eher klein und ihre Ohren sind aufgerichtet.
Ihre Pfoten mit den je fünf starken Krallen verwenden sie zum Reißen, Graben sowie zum Klettern.
Trotz ihres Namens sind die Amerikanischen Schwarzbären nicht alle schwarz gefärbt, so gibt es  auch silbergraue und rötlich-braune Tiere und manche ähneln in ihrer Farbe sogar der Farbe der Grizzlys.
Dabei hängt die Farbe der Tiere mit dem Lebensraum zusammen. So sind die Schwarzbären, die in dichten Wäldern mit einem eher kühlerem Klima, wie es z.B. in im Norden und Osten des Verbreitungsgebietes herrscht, leben, eher schwarz gefärbt.
So beispielsweise sind sie in den Neuenglandstaaten, also New York, Tennessee und Michigan ausschließlich schwarz gefärbt.
Dagegen  haben die Schwarzbären im südlichen und westlichen Teil des Verbreitungsgebietes,  also in einer eher offeneren und trockeneren  Region, eine eher bräunliche Färbung. So haben im  Yosemite National Park nur etwa 10% ein schwarzes Fell.
Eine Besonderheit bilden die Unterart der Kermodebären (Ursus americanus kermode) an der kanadischen Westküste , die sogar ein weißliches Fell besitzen.

Vorkommen, Lebensraum

Schwarzbär

Schwarzbär © goruma 

Die Amerikanischen Schwarzbären findet man in 39 US-Bundesstaaten, darunter nahezu in ganz Alaska sowie in Kanada - mit Ausnahme des äußersten Nordens.
In Mexiko kommen sie vor allem im Bereich der  Sierra Madre Oriental und Sierra Madre Occidental vor.
Man schätzt das Vorkommen der Tiere auf insgesamt ca. 800.000!
Schwarzbären bewohnen Gebiete, in denen ein ausreichendes Nahrungsangebot und eine Vegetation als Sichtschutz vorhanden sind.
Generell lässt sich feststellen, dass sie vorrangig in Wäldern mit einem dichten Unterholz, bewohnen, aber durchaus auch ein eher offenes Gelände, wie Grasgebiete und Tundren, die dennoch Schutz bieten.
Dabei gibt es meistens in ihren Lebensräumen keine oder nur selten Grizzlybären. Gut geschützt vor den Menschen sind die Tiere in den Nationalparks, wie z.B. dem Yoho-Nationalpark oder dem Sequoia-Nationalpark.
Die 16 Unterarten des Amerikanischen Schwarzbären veteilen sich wie folgt über die USA einschließlich Alaska, Kanada und Mexiko:

•    Ursus americanus altifrontalis ist von der Pazifikküste der kanadischen Provinz British Columbias bis nach Nordkalifornien und im Inland von der Nordgrenze British-Columbias bis nach Idaho verbreitet.
•    Ursus americanus amblyceps lebt in Colorado, New Mexico, West-Texas und der östlichen Hälfte von Arizonas bis in den Norden Mexikos sowie in Südost-Utah.
•    Ursus americanus americanus stellt die am weitesten verbreitete Unterart dar.
     Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Ost-Montana bis an die Atlantikküste und zieht sich von Alaska aus südlich und östlich durch Kanada bis zum Atlantik und nach Texas hin
•    Ursus americanus californiensis bewohnt das Central Valley in  Kaliforniens, in Richtung Norden findet man die Tiere bis nach Süd-Oregon.
•    Ursus americanus carlottae lebt auf der Inselgruppe Haida Gwaii  vor der Küste von Britsh Volumbia in Kanda sowie in Alaska.
•    Ursus americanus cinnamomum ist in Idaho, West-Montana, Wyoming, im Osten des Bundesstaates Washington, Oregon und Nordost-Utah  verbreitet.
•    Ursus americanus emmonsi lebt im Süden von Alaska.
•    Ursus americanus eremicus bewohnt den Nordosten Mexikos.
•    Ursus americanus floridanus lebt in Florida, im südöstlichen Georgia und im südlichen Alabama.
•    Ursus americanus hamiltoni bewohnt die Insel Neufundland.
•    Ursus americanus kermodei lebt in der mittleren Küstenregion von British-Columbia in Kanada.
•    Ursus americanus luteolus ist im östlichen Texas, in Louisiana und im südlichen Mississippi beheimatet.
•    Ursus americanus machetes lebt im nördlichen und mittleren Mexiko.
•    Ursus americanus perniger bewohnt die Kenai-Halbinsel in Alaska.
•    Ursus americanus pugnax findet man auf dem Alexander-Archipel in Alaska und Kanada
•    Ursus americanus vancouveri lebt auf der zu British-Columbia gehörenden Vancouver Island in Kanada.

Lebensweise, Verhalten

Schwarzbären sind, wie alle Bären, Sohlengänger, wobei sie trotz ihres behäbigen Äußeren sehr schnell laufen können. Wegen einer besseren Übersicht können sich die Tiere auf ihre Hinterbeine aufrichten und bei Gefahr klettern sie sehr schnell auf einen Baum.
Erwähnenswert ist, dass sie gute Schwimmer sind.
Die Amerikanischen Schwarzbären sind meistens dämmerungsaktiv, aber bei einem erhöhten Nahrungsbedarf gehen sie auch tagsüber auf Nahrungssuche.
 Allerdings hat der Mensch ihr Verhalten teilweise dahingehend verändert, dass sie dort, wo sie gefüttert werden, meist tagaktiv sind. Wo sie jedoch in Mülltonnen oder Vorratslagern an Nahrung kommen können, sind sie oft in der Nacht zugange.
Während der kalten Monate – hier und dort von September bis Mai - halten sie in einem selbstgegrabenen Bau, in einer Höhle oder in einer Erdgrube Winterruhe, aber keinen Winterschlaf. Dafür fressen sie sich im Spätsommer oder Herbst einen entsprechenden Fettvorrat an.
Wie alle Bären leben die Amerikanischen Schwarzbären als Einzelgänger in Revieren mit einer Größe, die stark vom Nahrungsangebot abhängt.
So umfassen die Reviere der Weibchen eine Fläche zwischen 200 ha bis 4.000 ha und die der Männchen zwischen ca. 500 bis 20.000 ha. Im Norden Kanadas mit einem geringen Nahrungsangebot können sie sogar 100.000 ha erreichen.
Dabei kommt es vor, dass sich die Territorien, besonders zwischen Männchen und Weibchen, überlappen - aber außer zur Paarung gehen sich die Tiere aus dem Weg.

Nahrung

Die Amerikanische Schwarzbären sind im Prinzip  Allesfresser, wobei Pflanzen jedoch mehr als Dreiviertel ihrer Nahrung ausmachen. Ihre pflanzliche Nahrung besteht u.a. aus Früchten, Beeren, Nüssen sowie Gräsern und Wurzeln.
Ihre tierische Nahrung besteht vorwiegend aus Insekten wie Ameisen, Kurzkopfwespen, Bienen oder Termiten sowie Insektenlarven und sogar aus Kadavern von im vorherigen Winter und im Schnee erhaltenen Bergschafen, Ziegen oder Rotwild.
Aber auch neugeborene Hirsch- und Elchkälber sowie kleine Säugetiere, wie Erdhörnchen, Murmeltiere, aber auch Vögel und Echsen werden Opfer der Tiere.
Zur Zeit des Lachszuges fressen sie – wie auch beispielsweise die Grizzlybären  -  auch diese Beute, die sie, meist im Wasser stehend, fangen.

Fortpflanzung, Jungtiere

Die Weibchen  erreichen ihre Geschlechtsreife mit etwa vier bis fünf Jahren, während die Männchen etwa ein Jahr später geschlechtsreif sind. Die Paarung findet in der Regel zwischen Juni bis Juli statt.
Zu diesem Zweck finden sich die  Tiere kurzzeitig zu Partnerschaften zusammen und paaren sich dabei recht häufig.
Wie bei den anderen Bären auch, kommt es bei den Amerikanischen Schwarzbären zu einer verzögerten Einnistung, die erst zu Beginn der Winterruhe stattfindet.
So beträgt die Zeitdauer zwischen Paarung und Geburt rund 220 Tage, während die eigentliche Tragzeit aber nur 60 bis 70 Tage dauert.
Noch während der Winterruhe - meist im Januar oder Februar – bringt die Bärin zwischen ein und fünf Jungtiere zur Welt. Die Neugeborenen sind anfangs blind und wiegen nur  225 bis 330 g.
Im Alter von sechs bis acht Monaten werden sie entwöhnt, bleiben aber zumindest bis zum zweiten Frühling bei ihrer Mutter, die sich ein bis vier Jahre nach der Geburt erneut fortpflanzen kann.
 

Feinde, Gefährdung

Die wichtigsten natürlichen Feinde eines gesunden erwachsenen Schwarzbären sind Grizzlybären. Dagegen werden Jungtiere  gelegentlich Opfer von Pumas, Kojoten, Wölfe und sogar von männlichen Schwarzbären.
Daher können die Jungtiere bereits im Alter von wenigen Wochen bei drohender Gefahr hoch in die Bäume klettern.
Aber, wie bei nahezu allen Tieren, ist der Menschen der größte Feind der Tiere, sei es, dass ihre Lebensräume zerstört werden oder sie Opfer von eifrigen Sportjägern werden.
Die Bärenfellmützen, die von mehreren Regimentern der Britischen Armee und dem Wachregiment der Königin getragen werden, stammen von Schwarzbären aus Kanada.

Attacken auf Menschen

Angriffe von Schwarzbären auf Menschen sind selten und verlaufen in der Regel vergleichsweise glimpflich ab.  So wurden z.B. zwischen 1900 und 1980 nur 23 Zwischenfälle bekannt, die tödlich ausgegangen waren.

Etwas Nettes- Teddybären

Der Teddybär soll seinen Namen nach dem früheren US-amerikanischen Präsidenten Theodore "Teddy“ Roosevelt (1858-1919) bekommen haben.
Demnach hatte der passionierte Jäger Roosevelt anlässlich einer Jagd in Mississippi im Jahr 1902 keine Gelegenheit gefunden, einen Bären zu schießen. daraufhin hatte man ihm ein angebundenes Bärenjunges präsentiert. Aber er soll sich geweigert haben es zu erschießen.
Das wehrlose Jungtier wurde aber trotzdem von einem Jagdgefährten, dem Gouverneur von Louisiana, mit einem Jagdmesser getötet.
Eine hübsche Geschichte, auch wenn deren Wahrheitsgehalt in diesem Zusammenhang bezweifelt wird.




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