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China-Alligator

Allgemeine Hinweise

Der China-Alligator (Alligator sinensis) stellt neben dem in Nordamerika verbreiteten Mississippi-Alligator die einzige Art aus der Gattung der Echten Alligatoren (Alligator) dar.
Er gehört zu einer stark bedrohten Art.

 Weltweit gibt es von der Gattung der Echten Alligatoren (Alligator) nur zwei Arten. Neben dem hier beschriebenen China-Alligator (Alligator sinensis). kommt in den USA noch der größere Mississippi-Alligator vor.
- Mississippi-Alligator (Alligator mississippiensis)
- China-Alligator (Alligator sinensis)

Was unterscheidet einen Alligator von einem Krokodil?
Die Schnauze eines Krokodils besitzt eine V-Form und ist eher schmal, während die Schnauze eines Alligators eher eine U-Form besitzt und breit und lang ist.
Aber letztendlich gehören sie zu verschiedenen Familien und Gattungen, so wie es z.B. Klapperschlangen, Kobras oder Würgeschlangen gibt, die dennoch alles Schlangen sind

Gliederung, Taxonomie

Ordnung:  Panzerechsen, Krokodile (Crocodylia)
Familie: Alligatoren (Alligatoridae)
Unterfamilie Alligatorinae
Gattung: Echte Alligatoren (Alligator)
Art: China-Alligator (Alligator sinensis)

 

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Chinese alligator
  • Französisch:

Aussehen, Verhalten

Der China-Alligator ist mit  einer Länge von maximal 220 cm eher klein, zumal er in der Regel nur zwischen 150 bis 180 cm lang wird. Dabei sind die  Männchen  deutlich schwerer und auch länger als die Weibchen.
Ihr Panzer ist überwiegend gelblich-grau gefärbt und weist auf Rücken und Schwanz dunkle Bänder auf. Die Extremitäten sind relativ kurz aber kräftig.
Im Wasser verwendet das Tier seinen kräftigen Schwanz als Steuerruder.

Vorkommen, Lebensweise, Nahrung

Der China-Alligator  hatte zwischen 1978 bis 1998 rund Neunzehntel seines Verbreitungsgebietes verloren. Heutzutage findet man die Tiere nur noch in einem kleinen Gebiet am Mündungslauf des Jangtsekiang und dessen Nebenflüssen an der Pazifikküste  von China, in der Provinz  Anhui und in  Teilen der benachbarten Provinzen  Zhejiang- und Jiangsu.
Die China-Alligatoren leben in unbewegten oder nur wenig bewegten Gewässern wie Sümpfen, Teichen und Seen sowie in langsam fließenden Flussläufen.
Er hält sich dabei fast ausschließlich im Wasser auf.  Seine Nahrung besteht vor Allem aus Fischen, Kleinsäugern, Krebsen sowie von Wasservögeln.
Die Jungtiere fressen  Insekten und Schnecken.

Fortpflanzung, Jungtiere

Die Geschlechtsreife tritt nach fünf bis sieben Jahren ein.
Die Paarungszeit der Alligatoren beginnt im Juni mit dem Beginn der Regenzeit, wobei sich die Männchen oft mit mehreren Weibchen paaren.
Etwa im Juli legen die Weibchen große Hügelnester aus Schlamm und Pflanzenteilen in der Nähe eines Gewässersan, wobei die Hügelnester  100 cm hoch sein kann. In diese Hügelnester legt das Weibchen dann zwischen10 bis 40 Eier, die sie nach der Eiablage mit Pflanzenteilen und Erde bedeckt. Danach verbleibt das Weibchen in der Nähe des Nestes, um es vor vor Fressfeinden zu schützen. Nach rund 90 Tagen schlüpfen die Jungtiere mit einer Länge von 20 bis 25 cm und einem Gewicht von 30 bis 35 g..
 Bei Bruttemperaturen zwischen 29°C bis 30°C schlüpfen mehr Weibchen, während bei mehr als 30°C überwiegend Männchen entstehen. Nach dem Schlüpfen trägt das Weibchen die Jungtiere in ihrem Maul zum Wasser und bleibt hier für ca. vier Wochen zusammen, um sie zu beschützen.
Man schätzt ihre Lebenserwartung in Freiheit auf etwa 50 Jahre, während sie in Gefangenschaft ein Alter bis zu  ca. 70 Jahre erreichen können.

Feinde, Gefährdung

Der China-Alligator gilt als vom Aussterben bedroht, da er wegen seines Leders, seines Fleisches und als Souvenir jahrzehntelang intensiv gejagt wurde. Und selbst heute immer noch illegal verfolgt wird.
Erschwerend kommt die  Zerstörung ihrer Lebensräume hinzu. In der Roten Liste des IUCN werden die Tiere seit 1982 als „gefährdet“ und mittlerweile  als „kritisch gefährdet“ eingestuft. Zudem stehen die Tiere im Anhang I  des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) und sind somit wenigstens vom legalen Handel ausgeschlossen.  Man schätzt, dass nur noch etwa 120 Tiere in Freiheit vorkommen.

CITES
Die "Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora" (CITES) heißt im Deutschen "Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freivorkommender Tiere und Pflanzen". Es handelt sich bei dei dem Übereinkommen umt eine internationale Konvention, die einen nachhaltigen, iund streng kontrollierten nternationalen Handel mit den in ihren Anhängen gelisteten Tieren und Pflanzen gewährleisten soll.
Die Konvention wird nach dem Ort der Erstunterzeichnung am 3. März 1973 in Washington, D.C. auch verkürzt als  "Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) bezeichnet. Allerdings greift CITES nicht in die Souveränität der Unterzeichnerstaaten ein -  die Umsetzung und der Vollzug obliegen jedem Mitgliedstaat selbst.
In Deutschland trat das Abkommen 1976 in Kraft. Für den Vollzug ist  hier das Bundesamt für Naturschutz zuständig. An den Grenzen wird die Einhaltung vom Zoll kontrolliert.
Das Sekretariat von CITES hat seinen Sitz in Genf.

Besonderheiten, Alligator und Mensch

Überleben in schlechten Zeiten
Trockenzeiten überdauern Alligatoren indem sie rechtzeitig tiefe, bis zu 20 m lange Löcher oder Tunnel graben, die sich mit Wasser füllen. Auf diese Weise, oder im Matsch eingegraben, überstehen sie auch den Winter. Manche Tiere bleiben auch im Wasser, wobei ihre Nasenlöcher knapp oberhalb der Wasseroberfläche liegen. Durch ihr Atmen halten sie diese Stelle eisfrei. Ihre Körpertemperatur fällt dabei von normalerweise 33ºC auf 5ºC ab. Auch Phasen mit knappem Nahrungsangebot können Alligatoren überstehen. Dank ihres effizienten Stoffwechsels können sie ein Jahr mit circa 25 kg Nahrung auskommen.

Kommunikation
Alligatoren haben unter den Panzerechsen das vielfältigste Spektrum an Geräuschen. Nähern sich unerwünschte Artgenossen, so werden diese durch lautstarkes Zischen verjagt. Während der Paarungszeit verständigen sie sich mit tiefen, für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbaren Geräuschen mit Frequenzen unter 20 Hertz (Infraschall). Gruppen von Alligatoren hört man oft gemeinsam brüllen. Der Chor dieser weithin hörbaren "Äußerungen" kann bis zu einer halben Stunde andauern. Weibchen nutzen eine Art von  Grunzlauten, wenn sie nach ihren Jungen rufen, und auch die Jungtiere verwenden in unterschiedlichsten Situationen eine Vielzahl von Grunzlauten.

Gefahr für den Menschen
Alligatoren sind eine sehr ernstzunehmende Gefahr für den Menschen. Allerdings gehen diese Tiere nicht gezielt auf Menschenjagd. In krokodilreichen Gegenden sollte man aber äußerste Vorsicht beim Annähern an Gewässer walten lassen und das Badengehen auf jeden Fall ganz vermeiden, da der Mensch durchaus als Beute angesehen werden kann. Besonders Kinder sind in Ufernähe gefährdet.
Angriffe gehen nicht selten tödlich aus oder führen zumondest zum Verlust von Körperteilen und/oder schweren Verletzungen




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